Nuvinci N380 Übersetzungsbereich Probleme

M

Mephistopheles

Hallo Forum,

ich fahre seit ca. einem Jahr ein Pedelec (25 km/h Variante) mit einer Nuvinci N380 Schaltung. Die soll laut Hersteller der Nabe und Hersteller des Fahrrads einen Übersetzungbereich von 3,8 leisten (von 0,5 bis 1,9, was sich in entsprechende Entfaltungswerte umrechnen lässt).

Nachdem mir die gefühlten Kadenzwerte bei größter Übersetzung ein wenig hoch vorkamen, habe ich mal die Entfaltungswerte nachgemessen und bin fast vom Stuhl gefallen: dividiert man den größeren durch den kleineren Wert kommt mitnichten 3,8 heraus, sondern irgendwas um 2,6 -- damit stehen mir nicht einmal 70% des angepriesenen Übersetzungsbereichs zur Verfügung.

(Verglichen mit dem Herstellerkatalog liegt meine kleinste Entfaltung 50cm über Katalogwert und die größte etwas mehr als 150cm unter dem Katalogwert)

Der Verkäufer hat das Rad in Arbeit; unsere erste Vermutung, dass das Interface falsch aufgesetzt ist, hat sich nicht bestätigt, das Interface war korrekt montiert.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen mit der N380?

Eigenwerbung: "Größerer Übersetzungsbereich als viele (oder die meisten) herkömmliche/n Schaltungen", siehe http://www.nuvincicycling.com/de/products/nfinity.html

Schöne Grüße
Klaus aka Mephisto
 
Hallo Klaus,

Wenn ich 1,9 durch 0,5 teile, ergibt das sehr wohl 3,8.
Wie hast Du gerechnet?
 
Da hab ich mich vielleicht missverständlich ausgedrückt, sorry.

0,5 und 1,9 sind die Katalogwerte, da kommt natürlich 3,8 raus. Ebenso wenn man die Katalogwerte der Entfaltungen durcheinander teilt. Nur bei den tatsächlichen Entfaltungswerten kommt halt nur 2,6 raus...
 
kleinste Entfaltung = 2,60 m (Katalog 2,19 m)
größte Entfaltung = 6,75 m (Katalog 8,32 m)

Radgröße (ca. 28,5" mit Bereifung) spielt dabei eigentlich keine Rolle, denn wie man bei den Katalogwerten sieht teilt man einfach die Entfaltungen durch einander und erhält den Übersetzungsbereich von 3,8 (= 8,32 / 2,19) für den Katalog bzw. 2,6 (= 6,75 / 2,60) für meinen konkreten Fall.

Das Gesamtsystem (interne Übersetzung des Boschantriebs, Übersetzung des Kettenantriebs, sowie Durchmesser des Rades) hat einen Übersetzungsfaktor von 4,38 (= kleineste Entfaltung laut Katalog 2,19 / durch kleinste Übersetzung der Schaltung 0,5 bzw. größte Entfaltung laut Katalog 8,32 / größte Übersetzung der Schaltung 1,9)

Grüße
Klaus
 
Hallo,

Kann es sein das der Schaltzug nicht richtig eingestellt ist und deshalb nur ein kleiner Übersetzungsbereich zur Verfügung steht?

mfg

Günter
 
An den Einstellungen der Schaltung habe ich mich bislang nicht vergriffen, weil noch Gewährleistung auf dem Rad ist und ich in erster Linie den Händler in der Pflicht sehe, alles so einzustellen, dass es auch wie versprochen funktioniert. Ich werde mich zum Thema Schaltzug mal schlau machen und mir das näher ansehen, wenn ich das Rad wieder in den Händen habe.

Gestern habe ich jedenfalls mit dem Händler gesprochen und er meinte, die kompletten 380% wären in der Praxis nicht möglich; seiner Ansicht kann es schon sein, dass die Schaltung die 380% schafft, aber nicht das Interface zusammen mit dem Controller. Er hat wohl mal ein paar Räder aus seiner Ausstellung ausprobiert und keines würde die 380% liefern. Er hat sich (ohne nähere Angaben dazu zu machen) auf nuvinci berufen, als er sagte, dass eine Abweichung von 10% auftreten kann, aber er will nochmals mit dem Hersteller Rücksprache halten.

Nun bin ich einigermaßen ratlos -- und habe folgende Frage an die N380 Benutzer hier: habt Ihr mal nachgemessen, ob das Gesamtsystem in der Praxis die 380% liefert?
 
Würde mich nicht wundern, wenn der Übersetztungsbereich wegen des Motors eingeschränkt wurde.
 
Aus dem gleichen Grund, warum man beim Kettentrieb (oder Primärantrieb) ein minimales Verhältnis von 1,8:1 vorgibt: um das System nicht zu überlasten.
 
Zuletzt bearbeitet:
@sanktnelson: nein, ich hab die manuelle Version, und auch dort nennt nuvinci den Drehgriff "controller" -- sorry dass das missverständlich war.
 
Würde mich nicht wundern, wenn der Übersetztungsbereich wegen des Motors eingeschränkt wurde.
Dazu muss man ihn aber nicht beidseitig einschränken, sondern nur zu kurzen Übersetzungen hin.
Ich fände es übrigens mutig vom Hersteller, bei wissentlich verkleinerter Spreizung trotzdem den vollen Wert anzugeben, deswegen klingt das im Moment für mich eher nach einem Fehler in der Schaltung.

Gestern habe ich jedenfalls mit dem Händler gesprochen und er meinte, die kompletten 380% wären in der Praxis nicht möglich; seiner Ansicht kann es schon sein, dass die Schaltung die 380% schafft, aber nicht das Interface zusammen mit dem Controller.
Klingt jetzt eher nicht nach Werbung für das System. :rolleyes:
Kannst Du Entfaltungen genau messen? Dann vergleiche mal die Werte mit dem Griff am Anschlag und z.B. 30° davon entfernt, einmal am langen Ende des Schaltwegs und einmal am kurzen.
 
Wollte ich auch grad vorschlagen. Passiert auf den letzten 10-20% Griffdrehung überhaupt noch was? Oder ist am Ende einfach 20% Leerlauf?
[DOUBLEPOST=1511112979][/DOUBLEPOST]Ach ja: hast du mit bewegten Pedalen von größter zu kleinster Entfaltung geschaltet? Meines Wissens kann man die Nuvinci zwar im Stand schalten, aber nicht über den ganzen Bereich, bzw. nur unter stark erhöhtem Widerstand.
 
Meines Wissens kann man die Nuvinci zwar im Stand schalten, aber nicht über den ganzen Bereich, bzw. nur unter stark erhöhtem Widerstand.
Das ist ein sehr wichtiger Aspekt: Um die Nuvincis in den eingestellten Über-/Untersetzungsbereich zu bekommen, muss einer durchaus ein Stück damit fahren, damit die interne Mechanik diesen erreicht. Rein zu schalten reicht dafür nicht aus.

Viele Grüße
Wolf
 
Würde mich nicht wundern, wenn der Übersetztungsbereich wegen des Motors eingeschränkt wurde.
Dazu muss man ihn aber nicht beidseitig einschränken, sondern nur zu kurzen Übersetzungen hin.
Da hab ich Unsinn geschrieben. Die Nabe ist ja im Kraftfluss hinter dem Motor, nicht davor.
Wenn man was einschränken muss, dann die Primärübersetzung, am Übersetzungsbereich der Nabe selbst muss man überhaupt nichts ändern.
 
Das würde aber dann die oberen Gänge mit verlängern, was der Boschantrieb dann vielleicht blöd findet, und die Knie des Fahrers.
 
@Mephistopheles

Ich habe die N360 als auch die N380. Beide arbeiten bei mir korrekt. Ich habe das bei der N380 mal genau getestet, die macht sogar etwas mehr. In der einen Position braucht es zwei Ritzelumdrehungen für eine Radumdrehung und in der anderen Stellung macht eine Ritzelumdrehungen fast zwei Radumdrehungen. Somit komme ich locker auf 380%.

Wenn sich bei der Montage die Nabe in der falschen Position befindet, dann wird der Verstellbereich einmal durch die Nabe und das andere Mal durch den Einstellring begrenzt. Ich hatte beim Radaus- / einbau nicht aufgepasst. In diesem Fall war bei mir der Bereich eingeschränkt. Dies zu korrigieren ist aber kein Hexenwerk.

Man dreht als erstes die Nuvinci in die 0,5 Übersetzung, zieht den Einstellring ab und dreht ihn in Richtung der 1,9er Position. Danach setzt man ihn wieder auf und dreht noch mal in Richtung 0,5 , also bis Endanschlag der Nabe. Jetzt ziehst Du wieder den Einstellring ab und drehst diesen jetzt komplett in die 0,5 er Position, also bis Endanschlag Einstellring. (Die Nabe verstellen bei laufenden Rad!)
Danach solltest Du den vollen Bereich wieder haben. (0,5 bis 1,9) Wenn Du die Einstellung für die 1,9 er Position vornimmst, ist dann die Übersetzung etwas größer als 1,9 zu etwas größer als 0,5.

Viele Grüße,

Otto
 
köstlich:

ich fahre seit ca. einem Jahr ein Pedelec (25 km/h Variante) mit einer Nuvinci N380 Schaltung. Die soll laut Hersteller der Nabe und Hersteller des Fahrrads einen Übersetzungbereich von 3,8 leisten (von 0,5 bis 1,9, was sich in entsprechende Entfaltungswerte umrechnen lässt).

Nachdem mir die gefühlten Kadenzwerte bei größter Übersetzung ein wenig hoch vorkamen, habe ich mal die Entfaltungswerte nachgemessen und bin fast vom Stuhl gefallen: dividiert man den größeren durch den kleineren Wert kommt mitnichten 3,8 heraus, sondern irgendwas um 2,6 -- damit stehen mir nicht einmal 70% des angepriesenen Übersetzungsbereichs zur Verfügung.

Normal.
Alles *andere* wäre verblüffend.
Der Hersteller, der sein Produkt gut vermarkten will, setzt den unteren Wert als Referenzwert (100).
Seine Entfaltung bringt also 380%.
Du beziehst Dich auf den oberen Wert und kommst am Ende auf "minus 2,6".
Auch richtig.
Denn:
Rechnung des Herstellers: 100 * 3,8 = 380
Deine Rechnung: 380 * x = 100
x = 100 / 380 = 2,63
q.e.d.

Nicht klar?
Noch'n Beispiel:
Du kaufst Wertpapiere für 1000 €.
Die Woche drauf sind sie nur noch 50% wert, also 500€.
Die Woche drauf steigen sie wieder um 50%.
Was sind also jetzt wert?
Genau:
750€
Merxwas?
; - )

Grüße

Urs

.... von unten gesehen is' das immer imposanter ... ;-)
 
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