Nun doch 2x20 Zoll...Allight Kruiser

Ich würde das Problem mit der Seitensteife nicht im Rahmen sehen:
Die unteren Sitzbefestigungen sind nach den Fotos zu urteilen anscheinend einfache und recht hohe U-Träger
aus Stahlblech, die zur Seite eher biegeweich sind; diese bräuchten eine Art Querverstrebung.
Auch die obere Halterung finde ich seitlich eher schwach, sie kann sich im Zweifel ein wenig um das Hauptrohr verdrehen.
 
Es wäre schön, wenn Du Recht hättest, aber wenn eine durch Pedalgegendruck ausgelöste Bewegung der Sitzschale der Grund wäre, dann müsste theoretisch derselbe Effekt ja auch beim Treten mit dem rechten Bein zu sehen sein. Nichts dergleichen tut sich da. Ich möchte fast "leider" nachsetzen. Man sieht ausserdem eine quantitative Veränderung des Effekts in Abhängigkeit von der verwendetet Kettenblattgröße - für mich eindeutige Hinweise auf das Wirken des Kettenzuges auf den Rahmen. Ich rechne morgen früh mal überschlägig aus, wie groß der Kettenzug bei 42 vs 52 Zähne sein könnte, damit ich eine Zahl bekomme, die das Phänomen erklärlich macht - oder aber in den Bereich der subjektiven Wahrnehmung verschiebt.
Auf alle Fälle ist die Bewegung auch nach Anbau der der zweiten Rolle kleiner geworden. An der Sitzbefestigung ist alles so geblieben.
Da müsste ich natürlich mal mit geeigneten Messmethoden drangehen, denn wenn ich unbewusst stärker oder schwächer ins Pedal trete, um sozusagen das erwartete/erwünschte Ergebnis zu reproduzieren, kann ja durchaus auch nur Murks 'rauskommen.
Bei meinem alten Rahmen habe ich mit dem Richtscheit über zwei Anlegepunkte am Tretlager und am Steuerrohr auf Markierungen an der Sitzlehne "gepeilt". Strich gemacht, einen Tag gefahren, wieder Strich gemacht - Abstand der Striche gemessen und mittels Strahlensatz die dauerhafte seitliche Verschiebung des Tretlagers zur Mittelachse ausgerechnet. Da war richtig Bewegung drin, so bald ich oft auf dem kleinen Kettenblatt gefahren bin. Bei Flachlandtouren habe ich für messbare Ergebnisse manchmal mehrere Tage und hunderte Kilometer gebraucht. Einmal 50 km über die Merzdorf-Hirschfelder Waldhöhen und zurück hatten denselben Effekt...nicht, wei ich reingetreten hab wie ein Berserker, sondern aufgrund des drastisch erhöhten Kettenzugs beim kleineren Blatt.

LG Holger
 
Zwischenbericht zur DualDrive:

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So sah das Ganze vor knapp zwei Stunden aus...
Unten rechts einer der Bolzen, auf denen die Planetenräder laufen - alle etwas "eingelaufen". Da die Laufzone aber komplett außerhalb der Mitte ist, konnte ich sie andersherum wieder einbauen und die Rädchen drehen sich jetzt wieder schön gefettet auf einem glatten Untergrund.

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Nach innigem Kontakt mit Ballistol und SRAM-Wälzlagerfett sieht das Ganze doch wieder sehr manierlich aus.

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Leider ist der "wichtige" Bereich mit dem Nullring doch nicht ganz scharf geworden, man sollte aber sehen, worum es geht.
24x1,5 ist die verwendete Größe. Im Netz habe ich Empfehlungen von 24 - 30x1,5 gefunden. Kleiner sollte es nicht sein, dann wird es zu stramm und der Ring hat zu viel Zugbelastung abzuhalten. 28x1,5 habe ich auch noch, falls es mit dem kleineren Ring Probleme geben sollte. Ich habe mir vorgenommen, im Winter wieder 'reinzuschauen...da kann ich ja reagieren.

Wie ich die Mechanik verstanden habe, gehen 1. und 2. Gang über diesen Sperrklinkenkreis. Die Klinken liegen ziemlich eng eingepasst in ihren Positionen. Falls der Ring kaputt gehen sollte, hoffe ich mal, dass sie trotzdem an Ort und Stelle bleiben und ich im dritten Gang und einer dann minimalen Entfaltung von ca. 2,6m nach Hause komme.

Vielen Dank an alle, die mit Forenbeiträgen zum Erfolg meines Wiederbelebungsversuchs der DualDrive beigetragen haben. Nun nehme ich mir die beiden anderen Exemplare vor und hoffe, dass da alles in Ordnung oder auch so einfach zu fixen ist. Obwohl - die aus der SpeedMachine läuft ziemlich rau...

LG Holger
 
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Update:
Nach einer kurzen Probefahrt habe ich den 24er gegen einen 28er Ring getauscht. Wie schon beim Einbau befürchtet, funzt der 24er prinzipiell, baut aber zu viel Spannung auf. Man merkt beim Durchdrehen des HRs, wie die Klinken "arbeiten". Das war bei der originalen Feder nicht so - und ist beim Ring mit 28x1.5mm auch weg. Eine erste größere Runde von 78km mit ein paar Steigungen verlief in der derzeitigen Kombi mit 10-fach Kassette (ohne die beiden kleinsten Ritzel, weil die DualDrive noch eine "echte" 7/-fach Kassettenaufnahme hat) sehr erfolgversprechend.
Also Kettenschaltung mit 8 Ritzeln von 15-42 Zähnen, 50er Kettenblatt und Entfaltung von 1,84 - 5,16 m. Durch die Nabengänge von 1,34 bis 7m erweiterbar. Die kurzen Gänge hab' ich sogar schon sinnvoll verwenden können, denn ein Klettermaxe ist das Radl ja definitiv nicht. Was mir gut gefallen hat ist, dass es gut mit dem immer zum Vergleich dienenden S900 meines Kollegen mitgerollt ist, vergleichbar mit der "normalen" Hinterradnabe. Es sind für mich bei Nutzung der 2. Stufe der DualDrive im Fahrbetrieb keine gravierenden Verluste aus Lagerung oder "leer" mitlaufenden Planetenradsätzen festzustellen.
Ein wirklich "gemütliches" Rad, mit dem der Weg zum Ziel werden kann...

LG Holger
 
So - weil hier schon recht lange nix mehr von der "Dauerbaustelle" Alligt Kruiser zu hören war, mach' ich jetzt mal weiter...
Durch die bekannten, unliebsamen äußeren Umstände, sehe ich mich mit dem Phänomen reichlich vorhandener, planbarer "Frei"-Zeit konfrontiert.
Da mir schon länger - durch viele Beiträge auch hier im Forum inspiriert - die Idee eines MBB-Liegers im Kopf herumspukt, habe ich die Situation dazu genutzt, mir konkrete Gedanken über Maße, zu verwendende Altteile etc. Gedanken zu machen. Ziel war, ausschließlich Teile aus dem Fundus zu verwenden, um den Bastelspaß und die Messlatte der Kreativität so hoch wie möglich zu hängen. Zeit spielte ja keine Rolle...

Der nach der letzten Tour angegangene Tausch des Innenlagers beim Kruiser erwies sich als mittleres Fiasko - wie sich herausstellte, sind beide(!) Gewinde völlig hinüber bis nicht mehr vorhanden. Möglichkeiten: Reparaturtretlager mit 45° Fase als preiswerte "Notlösung" oder italienische Gewinde schneiden lassen. Hat mich Beides nicht überzeugt...

Im Keller dann folgendes Bild:

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Hmm, das muss doch irgendwie gehen...

Das 26er Rad hat Platz. Der alte "Fully"-Hinterbau wird schon irgendwie passend gemacht. Eine Schablone aus Pappe diente nebst möglichst genauem Messen dazu, die von mir als gut funktionierend eingestufte Geometrie des Kruisers komplett, also inkl. Lenkwinkel, Tretlagerabstand/-überhöhung etc. zu übertragen. Ich wollte den Aufwand überschaubar halten und hatte keine Verstellmöglichkeit geplant.

Die ausrangierte Federgabel von besagtem "Fully" und die abgesägten Gabelscheiden des verschrotteten 24er Kinderrades meines Sohnes...
es nimmt Gestalt an...

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Nach viel wildem Einsatz von Flex und Schweissgerät, oft auch in fliegendem Wechsel, z.B. weil die zusätzliche Kettenstrebe eben doch millimetergenau nicht "nicht im Weg" war, stand es nun da...

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Nun waren die ersten Fahrversuche dran. Es war komplizierter - aber auch schneller bewältigt - als gedacht. Den ersten Fortschritt brachte eine uralte, "schmalhüftige" Kurbel. Dadurch verringerten sich die beim Treten wirkenden seitlichen Kräfte schon mal merklich.
Dann fing schon bei den "Beherrschungsversuchen" im Grundstück der Vorbau an zu knarzen. Die in den Lenker eingeleiteten Gegenkräfte zum Treten waren einfach zu viel. Das wurde auch per Schweissgerät behoben, aber so, dass ich ohne Verwendung der Flex jederzeit den Steuersatz tauschen kann.

Heute Abend nun die erste Ausfahrt, noch mit nicht abgelängten Zügen, aber trotzdem sehr zufriedenstellend:

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So sieht es aus, mein erstes MBB...

Schwer ist es natürlich geblieben - aber weil der Kruiser wirklich sehr massiv gebaut ist, wiegt er jetzt mit viel zusätzlichem Baustahl, Schweissdraht und 26er VR tatsächlich "nur" ein knappes Kilo mehr! Ich habe gleich nochmal nachgewogen - es bleiben glatt 24 Kilogramm.
Sitzposition, Tretlagerüberhöhung und Lenkwinkel sind wie vorher, nur der Nachlauf liegt durch das größere VR nun bei etwa 10 cm.
Geschaltet wird mit 2 Kettenblättern, selbst geritzelter 8-fach Kassette und der DualDrive samt Sram-Schaltwerk aus der SPM - das ist so gleich sinnvoll genutzt.
Kürzeste Entfaltung momentan bei 1,58. Könnte fast noch bissl kürzer sein, das wird sich aber geben, sobald ich mit Klickpedalen fahren kann. Dafür brauch' ich aber erst noch mehr Sicherheit.
Der Kruiser wird damit natürlich kein Rennrad - aber durch den Umbau gewinnt der Antrieb einiges an Direktheit. Wie sich das auf die tatsächlich gefahrenen Strecken und Geschwindigkeiten auswirkt, wird sich zeigen. Auf der ersten Runde war das Rad nach wie vor sehr komfortabel, trotz fehlender Federgabel. Ich freu' mich auf die hoffentlich größer werdenden Touren der nächsten Zeit...

LG Holger
 
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Bin gerade von der "ultimativen" Testrunde zurück - hochzufrieden (nahezu euphorisch!) und um eine MBB-spezifische Erfahrung reicher.
Gelesen hatte ich das auch schon mehrfach...aber natürlich gedacht, das passiert nur anderen, mir doch nicht...
Es geht um das prinzipbedingt zu erwartende Umschlagen des Lenkers mit dem schweren Antrieb als Schwungmasse. Genau das ist heute geschehen, als ich das Rad "nur mal kurz" an einen Baum gelehnt hatte. Ergebnis: die Mühle ist mit ziemlichem Schwung auf die Seite geknallt - genau aufs linke Ende vom doch recht fragil gehaltenen Alu-Lenkerbügel. Ich konnte es zwar an Ort und Stelle zurückbiegen, werde mich morgen aber in den Tiefen meines Fundus' auf die Suche nach einem geeigneten Stahl-Lenker machen. Ich glaube, ich hab' da was...

Heute war das erste Zusammentreffen des MBB-Konzeptes mit Klickpedalen... Leute, das fetzt!
Die nicht allzu steile, aber über einen Kilometer lange Steigung am Ende des Heimweges, die ich meist dazu nutze, mich nochmal richtig "sauer" zu fahren bin ich mit über 20 Sachen "hochgedonnert", ohne zurückschalten zu müssen - unglaublich. Da spielt sicher die oben angesprochene Euphorie eine große Rolle, aber das schaffe ich mit der etwa 6 Kilo leichteren Speedmachine nicht. Da liege ich so zwischen 18 und 19 wenn es gut läuft. Mit dem Kruiser im Originalzustand habe ich eigentlich immer bei schmerzvollen 17 km/h beschlossen, zurückzuschalten und bin dann mit maximal 15 Sachen hochgeleiert.
An den kurzen, aber steilen Brückenauffahrten auf der Strecke habe ich mit bewusst hochfrequentem Treten und viel Ziehen am Pedal Geschwindigkeiten halten können, die den ersten Nabengang der DualDrive überflüssig gemacht haben. Ich weiß, dass ich da sonst mit Entfaltungen um die 1,70 hochgequirlt bin, heute waren es deutlich über 2 Meter...
Was die Knie auf Dauer dazu sagen werden, wäre vielleicht ein anderes Thema, aber heute blieb alles ruhig. Ihr merkt, ich bin noch total begeistert - und jetzt trink' ich erst mal ein Eierlikörchen...

LG Holger
 
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Hi Holger,

warum bist Du für's Vorderrad auf 26" gegangen? Einfach weil's da war?

Gruß, Harald
 
Moin Harald,
Nein, nicht deshalb. Das VR war gefedert - und für Federung + MBB gibt es zwar Möglichkeiten, die waren mir aber zu aufwändig - und zumindest, wenn man dann die entsprechende Verwindungssteifigkeit erzielen möchte, mit meinen technischen Möglichkeiten auch deutlich zu schwer.
Ein großes LR ist nunmal schon die "halbe Miete", was den Komfort angeht.
Ein umgefedertes 20er VR geht fürich am Klappt und gerade noch so am Sesselrad.
Ein Kollege hat einen 20er Zox-Nachbau - für mich wäre das nix. Zu hart, steigt schwer auf, reagiert absolut "bissig" auf kleine, lose Steine...das geht nur auf guten Radwegen...

Wenn 28Zoll gepasst hätte, dann hätte ich das gemacht. Aber dadurch wäre die Geometrie zu sehr verändert worden, weil entweder der Steuersatz hoch, oder das Rad weiter nach vorn gemusst hätte. Oder ich hätte den Lenkwinkel z.B. durch Anheben des Rades in der Schwinge wieder angleichen müssen...
Mach dem 'Dabenenstellen des alten Hinterbaus mit dem 26er Rad war für mich klar, wie ich es mache.

Der Komfort ist mit einem mit 6bar gefüllten M-Racer absolut vergleichbar zur vorherigen Lösung - hätte ich nicht gedacht!

Vor Deinem Umbau möchte ich Dir aber noch einen prinzipbedingten Nachteil näherbringen, den ich in dieser Ausprägung nicht erwartet hatte und der für mich glücklicherweise nicht relevant ist - u.U. aber ein KO-Kriterium sein kann:
Ich habe hier gleich hinterm Dorf einen Feldweg, wo festgefahrener Feinsplitt mit aufgelagertem Ziegelbruch und grobem Schotter garniert ist - sinnvolles Fahren unmöglich! Die notwendigen kleinen, schnellen Lenkbewegungen zum Ausgleich des ständigen Verspringens des Vorderrades sind einfach nicht möglich. Das System aus schwerem Tretlager + Beinen ist dafür zu träge - zumindest bei mir. Normales Anfahren ist mir nur unter größten Schwierigkeiten möglich, weil das VR nach jedem Stein kurz ohne Traktion ist. Das bringt eine solche Unruhe in die Pedalerie, die sich wiederum negativ auf die Lenkung auswirkt...nicht gut.

Edith meint, das da eine Federung sicher hilfreich wäre - oder eben breite 28er Bereifung...

LG Holger
 
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was ist das für eine Verbindungsstange zwischen ehemaligem Sattelrohr und Steuerrohr? Wäre das etwas massiver ausgeführt nicht besser?
Sind die Unterseiten der Oberschenkel weit genug von der (sehr breiten) Gabelkrone entfernt? Wenn nicht gibts blaue Flecken und kaputte Knie : )
 
Edith meint, das da eine Federung sicher hilfreich wäre - oder eben breite 28er Bereifung...
Da kann ich ihr nur Recht geben.

Aber in Bezug auf Fahrdynamik ist die ganze liegende Fraktion sowieso verkehrt unterwegs.
Die aufrechte Fraktion kann dafür halt Komfort und Effizienz nicht so recht.

Was aber bei beiden nicht heißt, dass man nicht innerhalb eines Systems in eine gewünschte Richtung optimieren kann...
 
Genau - man muss nur im Vorfeld wissen, worauf man sich einlässt...

Beim MBB dieser Bauart sind die durchs Treten in die Lenkung eingeleiteten Kräfte gerade beim Anfahren oder Zwischenspurts beachtlich und anfangs sehr störend. Aber auch damit kommt der geniale biologische Computer relativ bald ziemlich gut klar.

Ich in meinem fortgeschrittenen Alter habe allerdings drei Einheiten a 10-15 Minuten gebraucht, bevor ich mich getraut habe, die Klickies zu benutzen. Dann noch 2 geruhsame Abendrunden bevor ich mich auf die größere Strecke gewagt habe.
Und es hätte gestern doch fast geklappt:

In einer Linkskurve unter einer Bahnunterführung war ich sehr flott auf dem linksseitigen Radweg unterwegs und wollte den Schwung in die Steigung mitnehmen. Also wie gewohnt richtig reingetreten - mit dem rechten Bein in der Linkskurve...fatal! Die ganze Fuhre scherte so schnell nach links aus, dass ich mit dem VR den glücklicherweise nur ein paar cm hohen Randstein zur Wiese erwischt habe und ziemlich ins Straucheln geriet. Bis auf einen gehörigen Schreck und kurzem Schmerz im linken Fuß ist glücklicherweise nix passiert. Danach war ich aber viel vorsichtiger unterwegs!

Das Rad ist für mich nun ideal geeignet, um z.B. auf Flussradwegen sehr komfortabel relativ große Strecken zurückzulegen. Besonders der nun problemlos ohne Ketten- und Rollenkontakt zu nutzende Stauraum unter dem Sitz eröffnet da neue Möglichkeiten...

LG Holger
 
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was ist das für eine Verbindungsstange zwischen ehemaligem Sattelrohr und Steuerrohr? Wäre das etwas massiver ausgeführt nicht besser?
Sind die Unterseiten der Oberschenkel weit genug von der (sehr breiten) Gabelkrone entfernt? Wenn nicht gibts blaue Flecken und kaputte Knie : )
Die Verbindung zwischen dem, was aussieht wie das alte Sattelrohr - aber in Wirklichkeit ein im Original zusätzlich eingeschweißtes Umwerferrohr (war ja ein Fully-Hinterbau) mit eingelötetem, 3mm (!) dickem "Deckel" ist - und dem Steuerrohr ist ein Flachstahl in 4x30. Nicht die eleganteste und leichteste Lösung, aber meinen Anforderungen an Materialbeschaffenheit (einfachstes Fülldrahtschweissgerät) und Stabilität - es geht ja konkret um Zug und seitliche Stabilität, Torsion tritt durch den an sich schon sehr stabilen und zusätzlich verstärkten Hinterbau dort kaum noch auf - absolut gewachsen. Ursprünglich hatte ich da nur eine "auf Zug" belastete Leichtbaulösung vorgesehen - das reichte aber nicht, weil sich der Lenker ständig verdrehte.

Das ist das Gute an der "abgekupferten Geometrie": hat vorher funktioniert, geht also auch jetzt. Die erhalten gebliebene Tretlagerüberhöhung von knapp 20 cm reicht, um die Beine in allen Betriebszuständen weit genug obendrüber zu halten. Nur beim bewussten Dehnen der Rückseiten per Durchhang am tiefsten Punkt kommt es zum Kontakt zwischen Kniekehle und Gabelkrone. Das war ja eines der theoretischen Probleme, die mich so lange vom Bau abgehalten haben: wenn man einfach - wie oft gesehen - das Tretlager entsprechend der Länge der Kettenstreben des vorhandenen alten Hinterbaus absenkt und dabei vielleicht extra noch die Entfernung zum Sitz einpreisen muss, wird die Überhöhung zu gering und die Knie kommen in Konflikt mit der Gabelkrone. Prinzipiell liegst Du mit deinen Bedenken also richtig, in diesem Fall klappt es allerdings gerade so.

LG Holger
 
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So - hier der Kruiser beim Warten auf den Kollegen...der heute ausnahmsweise mal mit dem Trekkingrad gefahren ist. Und demzufolge 20 Minuten zu spät am vereinbarten Treffpunkt ankam. Gegenwind.
Tja - was soll man dazu sagen...
Nachdem ich nach den letzten Kruiser-Touren immer Kniebeschwerden hatte, fiel mir der Wolf-Aufbautread von @PivotHarpoon ein - ich habe daraufhin gestern eine ca.2,5 cm breiter bauende Kurbelgarnitur eingebaut. Erfolgreich, meine ich, denn die Tour zum Senftenberger See geriet zum vollen und schmerzfreien Erfolg! Danke für den Tipp, ich weiss gar nicht mehr, wer das empfohlen hatte...
Und jetzt nach besserer Gewöhnung an das Fahr- und Lenkverhalten des MBB-Rades kann ich konstatieren, dass das Ding trotz seiner 24 Kilo die Berge genauso gut hochgeht, wie das Aufrechte vom Kollegen.
Bis jetzt hat er mich in dieser Konstellation immer gnadenlos angehängt, egal ob ich mit M5, Sun oder gar dem Original-Kruiser unterwegs war. Die SPM war besser, aber trotzdem chancenlos.
Heute konnte ich nahezu problemlos dranbleiben.
Das hat mich selber überrascht - subjektiv hatte ich auch schon vorher den Eindruck gewonnen, dass es in der Ebene vergleichbar zur SPM, bergauf aber trotz des Mehrgewichts etwas schneller ist.

Wenn nix Unvorhergesehenes passiert, wird der Kruiser mein Lieblingsrad für Langstrecke mit leichtem Gepäck...

Schöne Restpfingsten,

Holger
 
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Du solltest Dich an Klickies wagen, die können ebenfalls die Knie entlasten.
Dass ein größerer Q-Faktor positiv wirkt, überrascht mich... Bei mir war es nach der perfekten Platzierung der Tretlager-Sitzentfernung der Winkel der Cleats, der nach gefühlvoller Anpassung Glück im Gelenk produzierte :)
Gute Fahrt mit Deinem zersägten Rad ;) Solltest Du vorne das Klebeband durch einen aufgeschweißten Blechdeckel verstärken? Dort wirken Torsionskräfte...
Gruß Krischan
 
Moin @Krischan!

Klickies sind dran, geht mit meinem Knie gar nicht anders. In dem Fall Kombipedale. Das Klebeband ist nur drauf, damit dort nix an Schmutz oder Feuchtigkeit 'reinkommt.
Das abgesägte Auslegerrohr hat über 5mm Wandstärke und steht oben und unten knapp 2 cm über die 1,5 cm dicke Schweißnaht vom Steuerrohr über - das hält!
Bisher bin ich auch immer davon ausgegangen, dass nur ein zu großer Q-Faktor Probleme macht - aber in dem angesprochenen Tread kam der Tipp und hat wohl etwas gebracht. Bei mir funktioniert es auch, warum auch immer. Und das Totschlagargument für unproblematischen großen Kurbelabstand, nämlich die vielen beschwerdefreien Fatbike-Piloten kann man auch nicht komplett ignorieren. Offensichtlich ist es wie überall: individuell unterschiedlich und daher differenziert zu betrachten...

LG Holger
 
Wie schon gesagt, der Kruiser genießt, gerade was Rahmen und Schwinge angeht, den Ruf einer gewissen Unzerstörbarkeit - außer natürlich, man geht mit der Säge 'ran.
Das wiegt aber eben schon im Normalzustand 23 Kilo...
Mir ist die Entscheidung, den Ausleger abzusägen wahrlich nicht leicht gefallen - und ich schreibe hier sicher auch so detailliert darüber, um das Trauma zu verarbeiten. Mich verfolgte anfangs immer das Bild von einem Elefanten ohne Rüssel - gruselig!

Aber das Ergebnis bestätigt meine Entscheidung - lieber ein unkonventionell "verbasteltes" Rad, was meinen Ansprüchen genügt, als ein originales, was sich mangels Praxistauglichkeit in der Garage die Achsen krumm steht!

LG Holger
 
Bisher bin ich auch immer davon ausgegangen, dass nur ein zu großer Q-Faktor Probleme macht - aber in dem angesprochenen Tread kam der Tipp und hat wohl etwas gebracht.
Das war @starchaser: "Was ist mit Q-Faktor verbreitern - Es gibt da ExtenderSchraubhülsen. ..." Ja, das ist so die allgemeine Meinung hier, dass ein minimer Q-Faktor besser sei. Anstatt erst 'mal auf normalen Trekking Pedalen die Position herauszufinden, die gut tut. Die findet der Körper ganz automatisch... Bin auch eher der "breitspurig" tretende.
 
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