Nordkapptour 2018

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Das Jahr hat gerade begonnen und ich mach jetzt endlich diesen Faden auf, dessen Erstellung mich schon so lange beschäftigt. Es ist zwar weder ein Treffen, noch ein Rennen (außer gegen mich), noch ist es eine Veranstaltung. Dennoch, und vielleicht fehlt die Rubrik, es ist eine lange Liegeradtour und deshalb hier am ehesten richtig platziert.

Ich will in den niedersächsischen Sommerferien 28.06.-08.08. mit dem FlevoRacer (oder meinem neuen Eigenbau) von Bramsche bei Osnabrück ans Nordkapp fahren und so weit wie möglich auch wieder zurück. Mindestziel ist der Wendekreis, ich möchte sehen, wie die Sonne nicht untergeht :)

Die Route soll über das Baltikum hin (Tallinn -Helsinki) und über Schweden, evtl. Dänemark zurückführen.

Ich will low budget fahren, son bisschen Richtung Rüdiger Nehberg, aber ohne Würmer essen.

Ostern möchte ich eine weitere Trainingstour fahren, damit ich weiß, ob ich 200 km täglich bewältigen kann (sieht ganz gut aus).

Jetzt habe ich großes Interesse an Eurem Rat und Euren Tipps, an Routenempfehlungen, Quartieren und Planungsunterstützung.

Ich wünsche mir, dass der Thread am Thema bleibt, deshalb steht er in diesem "Reiseforum" ;)

Nachdem ich bereits alles mögliche kreuz und quer gelesen habe und nachdem ich schon selbst an verschiedenen Lösungen dran bin, interessiert mich speziell:

- die Passage der russischen Enklave, geänderte Visumsbedingungen
- Regenschutz am Flevo (Windempfindlichkeit des Vorderteils)
- Erfahrungen der anderen Nordkappfahrer hier im Forum und anderswo
- ab wo geht das Dauerregenmistwetter los
- Ernährung/ Energiezufuhr während des Tageslaufes und
- Nahrungsversorgung im höheren Norden
- Routing und Navigation on the road
- federleichter Minischlafsack unter € 100,- bis 0 Grad, Zelt.
- frühestmögliche Zuganbindung für den Rückweg
- Minimalwerkzeug und Minimalaustattung (Kleidung, Medizin, etc.) unter 15kg
- Reisedokumentation mit Bild und Blog, leicht, robust, billig.

Ich hab bestimmt die Hälfte der Fragen vergessen, helft mir auf die Sprünge ;)

Soweit erstmal,
Gruß Krischan
 
Du solltest als ersten Schritt den Titel ändern. Man braucht in Nordschweden zwar sinnvollerweise eine Kappe, aber das Nordkap hat damit nix zu tun:ROFLMAO:

Zum ernsthaften Teil:
In Schweden kann man Fahrräder häufig nicht "einfach so" im Zug mitnehmen, sondern muss sie anmelden. Eine für Dich wichtige Ausnahme ist die inlandsbanan von Gällivare im Norden nach Kristinehamn in Blekinge (Südschweden).
 
Zuletzt bearbeitet:
@Wikinger: Als Nordlicht sollte man doch wissen, dass Nordkapp mit Doppel-P die norwegische Schreibweise ist und daher nicht komplett falsch ist. "Tour" schreibt sich auf Deutsch schließlich auch "Reise" :p

Gruß,
Martin
 
- ab wo geht das Dauerregenmistwetter los
Je näher am Meer, desto höher die Wahrscheinlichkeit.
- Nahrungsversorgung im höheren Norden
Kein Problem, wenn man im Gepäck Platz für den Einkauf von 2 - 3 Tagen hat. In Norwegen haben die Läden am Sonntag zu.
- frühestmögliche Zuganbindung für den Rückweg
Narvik. Zugroute geht dann über Schweden. Fahrräder dürfen nicht immer im Zug in Schweden mitgenommen werden. Meiner Erfahrung nach gibt es nur Probleme zwischen Stockholm und Göteborg. Wenn das Rad auseinandergebaut werden kann und in eine Tasche verstaut werden kann, dann gibt es wohl keine Probleme. Aber wer will und kann soviel Gepäck tragen?
Ab Bodö fährt die Norwegische Bahn. Dort kein Problem mit Fahrradmitnahme. Früher (vllt. auch heute) gabs dort die Minipristickets, d.h. Tickets in gewissen Zügen waren billiger. Der Haken: nicht umtauschbar und die Züge kommen in größeren Städten erst abends an, was heißt, Zeltplatz nachts suchen. Die Bahnhöfe schließen alle nachts.
 
Ich will low budget fahren, son bisschen Richtung Rüdiger Nehberg, aber ohne Würmer essen.
Kann ich Dir auch nur empfehlen. Du wirst 3fachen Hunger haben und doppelte Preise in Norwegen. Eine kleine Hütte auf dem Campingplatz zu mieten kann schonmal 60 € kosten. Der Willen, die 60 € auszugeben, ist groß, wenn man durchgefroren und nass ist.
Ostern möchte ich eine weitere Trainingstour fahren, damit ich weiß, ob ich 200 km täglich bewältigen kann (sieht ganz gut aus).
Sehr gut. Auch mit wild campen mal versuchen. Ich hab 3 - 4 Stunden täglich gepackt (ok, vielleicht inklusive frühstücken).
 
- ab wo geht das Dauerregenmistwetter los
Kann man nicht so sagen. Eine Faustregel ist wohl, wenn das Wetter in Südnorwegen schlecht ist, ist es in Nordnorwegen gut, und umgekehrt.

Und dann ist es natürlich im Osten, hinter den Bergen, trockener als an der Westküste. Der Frühsommer 2013 war recht verregnet (zumindest in Südnorwegen/Dänemark/Norddeutschland); als ich in Malmö war, habe ich zwei Frauen getroffen, die eine wochenlange Radreise durch Finnland und Schweden gemacht haben, und sie hatten wochenlang bestes Wetter – der Regen war nur im Westen.
28.06.-08.08. mit dem FlevoRacer (oder meinem neuen Eigenbau) von Bramsche bei Osnabrück ans Nordkapp fahren und so weit wie möglich auch wieder zurück. Mindestziel ist der Wendekreis, ich möchte sehen, wie die Sonne nicht untergeht
Wenn du im Juli bis August dort bist, ist seit der Sommersonnenwende schon einige Zeit vergangen, d.h. Mitternachtssonne gibt es erst ein Stück nördlich des Polarkreises.
Allerdings: So spektakulär ist das nicht; ist eben ein extrem langer Sonnenuntergang, bei dem die Sonne sich fast waagerecht bewegt, der direkt in den ebenso langen Sonnenaufgang übergeht. Und auch wenn man das verpasst, man kann schon viele hundert Kilometer südlich des Polarkreises nachts keine Sterne mehr sehen, weil es gar nicht mehr richtig dunkel wird.
Kein Problem, wenn man im Gepäck Platz für den Einkauf von 2 - 3 Tagen hat. In Norwegen haben die Läden am Sonntag zu.
Und überhaupt sind in Norwegen die Ladenöffnungszeiten kurz. In Schweden kann man viel länger einkaufen.
Narvik. Zugroute geht dann über Schweden.
Oder mit Hurtigruten bis Bodø (ist teuer), und ab da per Zug durch Norwegen (mit Umstieg in Trondheim). Zug fahren ist in Norwegen recht günstig, wenn man früh bucht (wie die DB-Sparpreise, aber es gibt mehr). Und Fernbusse gibt es in Skandinavien auch; Fahrradmitnahme habe ich dort aber noch nicht probiert.

Norwegen ist landschaftlich sicher spektakulärer, aber tendenziell regnerischer, viel bergiger, und die Strecke dürfte auch länger sein (Straße schlängelt sich viel mehr). Wenn du schnell vorwärts kommen willst, dann durch Schweden. Vielleicht z.B. zügig durch Schweden rauf, und dann auf dem Rückweg durch Norwegen soweit du kommst (z.B. auf die Lofoten, bis Moskenes, und dann Fähre nach Bodø, oder die andere Fähre Richtung Narvik zur Ofotbahn).
 
Norwegen ist landschaftlich sicher spektakulärer, aber tendenziell regnerischer, viel bergiger, und die Strecke dürfte auch länger sein (Straße schlängelt sich viel mehr).
Sie schlängelt sich nicht nur, es geht auch kräftig aufwärts. Meine Schnitte (so wie ich sie erinnere): Südschweden 25 km/h, Mittel-/Nordschweden 20 km/h, Norwegen 17 km/h.

Lofoten sind flach. Ebenso auch oft, wenn es am Fjord entlang geht.

Svartisen-Gletscher nicht vergessen. Ist zwar ein Umweg mit wohl einigen Höhenmetern, aber ich bereue, den nicht gemacht zu haben.
 
Hut ab, vielleicht kreuzen sich ja unsere Wege. Ich plane für die Sommerferien mit der Fähre nach Helsinki und dann von dort aus mit dem Velomobil oben um die Ostsee herum über Schweden und Dänemark zurück nach Kiel.
 
Boah, das geht ja zackig :)
Danke für die Antworten.
Die Lofoten werde ich ein andermal besuchen, ich will, ich weiß selbst nicht genau warum, einmal ganz rauf und muss direkt wieder runter (Ferienende).
Wenn es wind- und wettertechnisch besser ist, könnte ich auch mit der Uhr fahren. Ich muss nach Estland, Lettland und Litauen, unbedingt. An den Diktaturen führe ich lieber vorbei, aber mein "heimgekehrter" russischer Nachbar empfahl mir diese Küstenstrecke mit solcher Begeisterung, dass ich die Route so herum überlegt hab.
Nächste Woche habe ich wieder den schnellen Rechner auf der Arbeit, dann poste ich einen broutertrack auf gpsies und verlinke ihn hierher. Dann machen wir einen Treffpunkt aus, @GK58 :)
Die Höhenmeter muss ich gegen die Entfernung abrechnen, wieviel macht das wohl?
Jetzt lese ich den Blog von Felix, den kannte ich noch nicht.
Gruß Krischan
 
Noch ein Nordkapp Verrückter. Meine Tour startet erst 2020. Dafür hab ich dann 9 Wochen Zeit, Juli & August geplant.
 
Lofoten sind flach.

Stimmt nur zum Teil. Es geht immer auf und ab und manchmal ganz schön heftig. Da hat sich schon mancher gewundert.
Flach sind die Vesteralen. Nebenbei den Wind nicht vergessen.

Wenn man Pech hat kanns auch im Sommer mal richtig frisch werden. Solltest du einen Federleichten Schlafsack für 0 Grad
unter 100,- € finden stell ihn bitte vor. Wobei 0 Grad evtl. nicht ausreicht wenn der Schlaf erholsam sein soll.
Ich hab mir auf den Lofoten mal Handschuhe für Fischer gekauft weil mir sonst die Finger abgefroren wären. Im August.

Bei all meinen Nordischen Touren habe ich festgestellt das ich meine gewohnten Tourlängen z.t. halbieren mußte.
200 km pro Tag halte ich nicht für realistisch.

Gruß
Andreas
 
@AndreasE, welchen Schlafsack empfiehlst Du mir? Ich hab jetzt einen, der reicht bis 10, niedrigstens bis 6*. Der lässt sich hervorragend zusammenpressen. Das Packmaß ist schon praktisch...
In dem laid-back-blog steht viel Info für den ersten Teil der Tour, unter anderem sind Felix und Chris mit brouter gefahren. Wie läuft der in Norwegen/ Finnland?
Thomas @knightrider: Nordpol oder Nordkapp? Sommer oder Winter? :)
Gruß Krischan
 
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