VM Noch mal Aerodynamik: Vorderräder innen oder außen?

AW: noch mal aerodynamik: vorderräder innen oder außen?

ja, genau dieses - eben nur extremer umgesetzt als bei der leitra. man könnte den vergleich zu hobby-rennradlern anstellen die sich auf 5kg-kohleklumpen (mit den obligatorischen lightweights) durch den elbe-radweg pumpen. wahrscheinlich haben sie da nicht den besten kompromiss erwischt (und ich lache sie mit meinem über-8-kg-stadtfahrrad auch gern und jederzeit aus), aber sie sind dennoch sch***schnell und haben bestimmt spaß ;)

spaß beiseite, ernst. das motto ist: kraft durch geschwindigkeit! schuldigung :D


Hallo Aufrecht,
ich habe ein eigenes Velomobil konstruiert und im Vorfeld mit einem Aerodynamik-Berechner gesprochen - zu genau Deinem Thema.

Für mich war die Referenz in Sachen Aerodynamik das Quest und für Ihn war es beim gegebenen Package des Quest keine Frage: die Laufräder zu optimieren war die sinnvollste Variante zu Aerodynamikoptimierung.


Mein Velomobil (www.fortschritt-fahrzeugbau.de) sollte aber kein Quest-Nachbau werden, sondern mehr in Richtung Alltagstauglichkeit bieten - durch bessere Sicht und Sichtbarkeit.

Der Augpunkt bei meinem Velomobil liegt bei ca 105cm, beim Quest bei ca 85cm. Um eine angemessene Kippstabilität zu gewährleisten ist die meines Fahrzeugs 105cm statt 66cm. Damit kann ich noch zwischen den Absperrrohren der Radwege durchfahren.

Als Monokörper wäre die Stirnfläche enorm gestiegen, deshalb war es nach Ansicht des Aerodynamikers günstiger die Stirnfläche zu minimieren und dafür eine Verschlechterung des Cw-Wertes in Kauf zu nehmen.

Das Ergebnis ist, dass mein Fahrzeug bei einer Tretleistung von 210W 39,2km/h fährt, beim Quest kenne ich einen Referenzwert von 43,7.

Ich muss sagen, dass ich finde, dass das Quest ein super Produkt ist und den Kick maximaler Dauergeschwindigkeit am besten umsetzt.
Allerdings würde ich mich im vollen Stadtverkehr damit nicht wohlfühlen.

Im Velayo sitze ich immerhin mit 911er-Fahrern auf Augenhöhe und ich merke, dass die PKWs frühzeitig ausweichen. Das ist mir persönlich den Geschwindigkeitsnachteil wert, zumal ich noch Potentiale sehe, um diesen weiter zu reduzieren.
Grüße,
Marcus
 
AW: Noch mal Aerodynamik: Vorderräder innen oder außen?

das velayo wurde ja hier auch schon mal kurz als bsp erwähnt, aber auf bildern wirkt es als hätte es dennoch eine große stirnfläche (die ansteigende seitenlinie der "flügel").

den aspekt der höhe habe ich mittlerweile etwas in den hintergrund gestellt. aber darauf - auf eine gewisse mindesthöhe - läuft es zwingend wieder hinaus, wenn ich eine bestimmte bodenfreiheit erreichen will (auch ein aspekt der alltagstauglichkeit).

bei deinem konzept scheint mir einzig der wendekreis von über 11m ganz schön groß, was das sonst praxisnahe konzept wieder ein klein wenig unpraktischer macht. ich nehme an, er ist der hinterradlenkung geschuldet. ist es eine mehrgelenk-/"parallelogramm"-lenkung mit "virtuellem nachlauf" bezogen auf die vorderräder? oder verwendest du einfach federn/gummielemente statt gelenke um die instabilität einer "normalen" hinterradgelenkten geometrie gewaltsam zu unterdrücken? wenn sie schon patentschutz hat, kannst du ja mal ein paar worte dazu verlieren ;)
 
AW: Noch mal Aerodynamik: Vorderräder innen oder außen?

Hallo Aufrecht,

vielleicht erstmal noch eine Anmerkung zu meinem Beitrag eben:
statt "Laufräder optimieren", sollte es eigentlich heißen "Laufräder integrieren".

Ansonsten zu Deinen Anmerkungen:
die Stirnflächen Quest und Velayo kannst du Dir ansehen im Thread "Premiere in Sittensen":

In Beitrag 1 habe ich die beiden Fahrzeuge in Parallelprojektion im gleichen Masstab abgebildet.

Die Breite des Velayo-Oberteils wird bestimmt durch die Schulterbreite des Fahrers - das sind ca 53cm.
Die Breite des Unterteils sind ca 78cm, weil ich den Rahmen incl der äußeren Lager mitverkleiden wollte.
Ich hätte die Lager weiter nach innen setzen können, das hätte aber die Lagerlasten außen erhöht.
Wenn man so will, ist die Breite unten der Preis für die breite Spur/den hohen Augpunkt.

Beim Quest beträgt die Breite 79,6cm.

In die Höhe spielen viele Parameter rein, aber auf theoretischer Basis würde ich sagen, kann man bei beiden Fahrzeugen die gleichen Werte erreichen.

In Beitrag 32 im gleichen Thread habe ich einen Auszug aus der Patentanmeldung angehängt.
Zusammenfassend kann man vielleicht sagen, dass die Lenkung aus sich heraus stabil ist, also immer wieder in den Geradeauslauf zurück will.

Grüße,
Marcus
 
AW: Noch mal Aerodynamik: Vorderräder innen oder außen?

danke für die verweise. es ist also ne art parallelogrammlenkung. ich hatte mal ne ähnliche idee und bei den pythonauten hats auch mal jemand so an einem einspurer versucht, aber mit entgegengesetzter schwenkrichtung.

hab ich dich richtig verstanden - eine optimierung des quest bestünd darin, die laufräder zu integrieren?! aber die sind beim quest doch schon fast komplett in der hülle vergraben. inwiefern sollte man sie denn noch weiter integrieren?

ergab die unterredung etwas dazu, ob eine verkleidung der (außenliegenden) räder noch merkliche vorteile gegenüber nackten scheibenrädern brächte? ich meine damit aero-schutzbleche so ähnlich wie bei der leitra.

noch was zu den modellen: hast du das quest selbst nachmodelliert? würdest du mir die beiden stirnflächen (velayo und quest) verraten? nur damit ich mal ne hausnummer hab...
 
AW: noch mal aerodynamik: vorderräder innen oder außen?

Mein Velomobil (www.fortschritt-fahrzeugbau.de) sollte aber kein Quest-Nachbau werden, sondern mehr in Richtung Alltagstauglichkeit bieten

Lieber Marcus,

über 6 Millionen zurückgelegter Quest-Kilometer zeigen wohl ganz gut, dass Velomobiel ein sehr alltagstaugliches Rad zustandegebracht hat. Wenn jetzt einer mit einer Neuentwicklung daherkommt und dabei aus Designgründen die Vorderräder so weit nach vorne setzt, dass das angetriebene bei der kleinsten Steigung durchrutscht und die ganze Kiste trotz enormer Überbreite und dank eines hohen Schwerpunkts enorm kippanfällig wird, dann bezeichne ich sowas nicht als "alltagstauglich", sondern als fehlkonstruiert. Wäre besser gewesen, du hättest mit den Velomobiel-Leuten mal gesprochen, bevor alles fertig war. So ist es nur schade um die viele Arbeit, die du dir damit gemacht hast.

Und dass dein überbreiter Tanker bei 210 Watt lediglich 4km/h langsamer als ein Quest sein soll, glaubst du selbst nicht, oder?

Grüße,
Martin
 
AW: noch mal aerodynamik: vorderräder innen oder außen?

Hallo Martin,

ich bin mir ziemlich sicher, das Du hier etwas vorschnell urteilst ...
 
AW: Noch mal Aerodynamik: Vorderräder innen oder außen?

Das Ihr alle so engstirnig seid!!!!!

Schaut Euch doch mal Marcus Werdegang auf seiner Homepage an!
Der weiß haargenau was er da gemacht hat, oder denkt Ihr er nutzt die Möglichkeiten bei MB nicht aus....?

Scheinbar gibt es für Euch nur Alleweder, Leitra und natürlich das von jedem hochgelobte GO-ON!

Achim
 
AW: Noch mal Aerodynamik: Vorderräder innen oder außen?

Hi Marcus,
es ist klasse, inspirierend und bewundernswert, daß es doch immer wieder diese seltenen Menschen gibt, die mutig ihre eigenen Wege gehen und es dabei tatsächlich bis zu einem fertigen Produkt schaffen!
Für mich als Laien ohne VM-Fahrpraxis sieht das Velayo sehr charaktervoll aus. Die überdurchschnittliche Höhe wird im regulären Straßenverkehr doch auch zu mehr Übersicht und Sicherheitsgefühl und damit Fahrspaß beitragen. Dabei ist die Verkleidung der Rahmengestänge aerodynamisch sehr geschickt durch eine schmale Nase (Draufsicht) und einen schmalen Keil (Seitenansicht) gelöst. Endlich eine taugliche Lenkung bei kettensparendem Hinterradantrieb geschafft zu haben und dabei noch ca. 5 - 10 kg gegenüber herkömmlichen VMs eingespart zu haben , ist schon eine tolle Leistung! Langer Radabstand und breite Spur schaffen zudem eine sichere Straßenlage.
Da würde mich interessieren, ob man hier bei Augsburg irgendwo mal Probefahren könnte und ob in Zukunft durch Einsatz von CFK das Gesamtgewicht noch weiter gedrückt werden könnte.
MfG,
Christoph
 
AW: Noch mal Aerodynamik: Vorderräder innen oder außen?

Hallo Marcus, hallo coast-flyer, hallo Christoph,

Das Ihr alle so engstirnig seid!!!!

Nicht alle, bloss die meisten. :rolleyes:

Schaut Euch doch mal Marcus Werdegang auf seiner Homepage an!
Hat mMn wenig mit dem Ergebnis zu tun, sondern weckt lediglich Erwartungshaltungen beim unbedarften Betrachter.
Damit will ich aber weder Marcus' Werdegang noch seine Qualifikation herabgewürdigt wissen.
Habe lediglich in meinem Leben zu viele Leute getroffen, die's papiermässig voll drauf hatten, aber dann IRL leider eben doch nicht.

Der weiß haargenau was er da gemacht hat, oder denkt Ihr er nutzt die Möglichkeiten bei MB nicht aus....?
Naja, wenn ich mir das Konzept so angucke, finde ich schon, dass die - zugegebenermassen recht harten - Einwände von Martin nicht gänzlich unangebracht sind.

Superlang, superbreit und offensichtlich von jemandem gebaut, der schon recht früh davon überzeugt war, dass der Vorderradantrieb kombiniert mit Hinterradlenkung beim VM/Trike der Stein der Weisen ist.
Das birgt immer auch die Gefahr in sich, dass letztendlich zu viele Nachteile in kauf genommen werden, um den eigenen, originellen und sogar patentierten Einfall nicht verwerfen zu müssen. Da habe ich auch schon ein paar Leute getroffen, denen das zum Verhängnis geworden ist.

(Ansonsten finde ich, dass man schon sieht, dass bei DB Outos gebaut werden und nicht Flugzeuge.)

Aber der Marcus ist ja sicherlich in der Lage, alle Zweifel mit Hilfe harter Fakten zu entkräften, von wegen alles miteinbezogen, durchgerechnet, abgewogen und gelöst und so.

Ich bin übrigens Anhänger der "Horses for Courses"-Philosophie, bei der man davon ausgeht, dass die eierlegende Wollmilchsau eh nicht machbar ist und ein VMist daher auch ein oder mehrere andere HPVs/Fahrräder zur Verfügung haben sollte, damit das VM überwiegend nur dort eingesetzt werden muss, wo's auch Sinn macht (Überland, grössere Abstände).

Und das ist mMn eben gerade NICHT - zumindest nicht regelmässig bzw. überwiegend) im Stadtverkehr, wo die grosse Augenhöhe das vielgelobte Sicherheitsgefühl gibt.

(das sieht der CG übrigens GANZ anders...)

Scheinbar gibt es für Euch nur Alleweder, Leitra und natürlich das von jedem hochgelobte GO-ON!
Nö, da gips ganz sicher noch viel mehr (hochgelobt, wieso hochgelobt?)

velomobilischt schrieb:
Endlich eine taugliche Lenkung bei kettensparendem Hinterradantrieb geschafft zu haben und dabei noch ca. 5 - 10 kg gegenüber herkömmlichen VMs eingespart zu haben , ist schon eine tolle Leistung!

Ob die Lenkung tauglich ist, wage ich angesichts des Wendekreise in Kombination mit den Fahrzeugdimensionen zu bezweifeln. Sicherlich S-Klassenformat, aber sonst?

Klar spart der VR-Antrieb Kettenlänge, aber damit ist in erster Linie mal eine sehr überschaubare Gewichtsersparnis verbunden (so ca. 2 Ketten und 'ne Umlenkrolle oder zwei, minus Extra-Aufwand für VR-Antrieb), weiter nicht so viel.
Das brächte übrigens beim Liegerad bzw. Trike mehr Vorteile, weil VR-Antrieb dort gleichzeitig auch weniger Dreck auf der Kette bedeutet.
Aber wie velomobiel.nl eindrucksvoll unter beweis gestellt hat, lässt sich das Problem beim VM ganz ausgezeichnet lösen.

Und wenn denn das Konzept (VR-Antrieb-HR-Lenkung) ansonsten nur Nachteile (Breite, Länge, TRAKTION?!?) hat, gehört es in die Schublade.

Und bitte nicht vage Apfel-Birnen-Vergleiche anfangen bloss damit der Marcus nicht mehr so traurig ist, gelle?
Es gibt bereits VMs, die fahrfertig 30 kg haben und einige andere liessen sich - bei entsprechender Verwendung teurerer Materialien - auf diese Marke bringen. Also an und für sich nicht direkt nobelpreisverdächtig sondern eine Frage des Preises.

Ich will hier sicher niemandes Leistung schmälern - ich glaube es ist für jeden ersichtlich, wieviel Arbeit im Velayo steckt - aber Zweifeln sollte immer erlaubt sein.

Überzeug mich mit guten Argumenten und ich ändere meine Meinung und behaupte ab sofort das Gegenteil! Versprochen!

Viele Grüsse

Thorsten
 
AW: Noch mal Aerodynamik: Vorderräder innen oder außen?

Hallo,

zum einen wollte ich sagen, daß die enormen Ausmaße des Velayos mmn nicht nur Nachteile haben; wenn man sein VM dort fährt, wo es hingehört (auf der Fahrbahn), wird man sicher keine Platzprobleme bekommen, und es könnte gut sein, daß ein größeres VM von den elenden Motoristen mit etwas mehr Respekt behandelt wird, als so eine kleine Milan-Flunder :). Auf der Velayo-Website fällt in anderem Zusammenhang dann auch das Stichwort "optische Präsenz im Straßenverkehr".

Für meine eigene VM-Entscheidung spielt diese Überlegung zwar keine Rolle, aber für die Gesehen-Werden-Fetischisten könnte es ein echter Pluspunkt sein (erspart vielleicht ein Fähnchen :) ?)

...damit das VM überwiegend nur dort eingesetzt werden muss, wo's auch Sinn macht (Überland, grössere Abstände).

Und das ist mMn eben gerade NICHT - zumindest nicht regelmässig bzw. überwiegend) im Stadtverkehr, wo die grosse Augenhöhe das vielgelobte Sicherheitsgefühl gibt.

(das sieht der CG übrigens GANZ anders...)

Ich übrigens auch :)

Wie ich hier schon mal irgendwann geschrieben habe, möchte ich mir trotz der bekannten Nachteile ein VM für den Stadtverkehr anschaffen, weil ich der Meinung bin, daß VMe bei der realen (also nicht gefühlten) Sicherheit deutlich besser abschneiden, als offene Fahrräder. Man wird vielleicht ein paar Minuten länger brauchen, um von A nach B zu kommen, aber lieber etwas mehr Zeit auf der Strasse und dafür weniger Zeit im Krankenhaus verbringen, oder?

Weiterhin erhoffe ich mir dadurch eine gewisse "Entstressung" meiner eigenen Fahrweise; auf meinen Liegerädern (und vorher auf den aufrechten) habe ich irgendwie fast immer den Drang, möglichst schnell zu fahren, und fahre dann auch oft etwas zu riskant (bin kein Lucas Brunelle, aber schlimm genug). Bei den in der Beschleunigung eher trägen und zum Durchschlängeln eher ungeeigneten VMen stelle ich mir vor, daß sie mich da irgendwie erziehen werden...(bin ich naiv?)


Beste Grüße,
N.
 
AW: Noch mal Aerodynamik: Vorderräder innen oder außen?

Weiterhin erhoffe ich mir dadurch eine gewisse "Entstressung" meiner eigenen Fahrweise; auf meinen Liegerädern (und vorher auf den aufrechten) habe ich irgendwie fast immer den Drang, möglichst schnell zu fahren, und fahre dann auch oft etwas zu riskant (bin kein Lucas Brunelle, aber schlimm genug). Bei den in der Beschleunigung eher trägen und zum Durchschlängeln eher ungeeigneten VMen stelle ich mir vor, daß sie mich da irgendwie erziehen werden...(bin ich naiv?)

Unzweifelhaft!;) Wenn du diesen Drang schon mit unverkleideten Fahrrädern hast, dann wird er sich im VM noch steigern, denn nichts verführt so sehr zum Rasen wie ein VM, das deinen körperlichen Einsatz mit dem durch hohe Geschwindigkeiten bewirkten Rauschzustand belohnt (operante Konditionierung). Was das Durchschlängeln anbelangt, könntest du recht haben. Aus gesundem Selbsterhaltungstrieb habe ich mit dem Quest mehr als mit anderen Fahrrädern Hemmungen, dem Drang dazu nachzugeben für ein paar Meter Vorsprung, denn man gibt dabei die Kontrolle über die Situation auf, verlässt sich auf andere - and Shit goes happen. Also immer schön am Ende der Schlange bleiben, leicht links versetzt, damit Vordermann/frau einen im linken Außenspiegel sieht. Zurück zum Thema dieses Threads: hier könnte die Form des Velayos durchaus nachteilig sein gegenüber der des Quest, da man noch weiter nach links ziehen muss - das linke Vorderrad allein wird möglicherweise übersehen.

Joosten
 
AW: Noch mal Aerodynamik: Vorderräder innen oder außen?

Hallo Niko,

zum einen wollte ich sagen, daß die enormen Ausmaße des Velayos mmn nicht nur Nachteile haben; wenn man sein VM dort fährt, wo es hingehört (auf der Fahrbahn), wird man sicher keine Platzprobleme bekommen

Platz ist vielerorts ein knappe und teure Ressource. Selbst wenn wir mal annehmen, dass man ein VM auch noch dann sinnvoll nutzen kann, wenn die Dimensionen (noch) stärker in Richtung PKW gehen, kenne ich aus meiner täglichen Erfahrung unzählige Situationen, bei denen kleiner/schmaler/kürzer sich umgehend in schneller und weniger nervig übersetzen liesse. Fahrräder sind aus gutem Grund in dichtem Stadtverkehr PKW um Längen überlegen. Übrigens auch bei der Parkplatzsuche, die schon bei 'ner Leitra nicht grundsätzlich problemlos ist...
Und so hat auch nicht jeder einen so grossen Hobbyraum wie ich, der zudem noch mit einer 1,80 m breiten Tür gesegnet ist.

und es könnte gut sein, daß ein größeres VM von den elenden Motoristen mit etwas mehr Respekt behandelt wird, als so eine kleine Milan-Flunder :).
Motoristen kann man überschlagsweise in 2 Hauptgruppen einteilen:

Leute mit Respekt vor etwas, dass kleiner als sie selbst ist. Ein kleine Gruppe, die auch Kinderrädern nur sehr selten gefährlich wird.

Und die, die vor fast nix Respekt haben, leider die Mehrheit. Aber für die brauchst Du dann schon min. 'nen 30-Tonner, Leo2 o.ä.

Ich übrigens auch :)
Na, dann seid Ihr ja schon 3! :p

Wie ich hier schon mal irgendwann geschrieben habe, möchte ich mir trotz der bekannten Nachteile ein VM für den Stadtverkehr anschaffen, weil ich der Meinung bin, daß VMe bei der realen (also nicht gefühlten) Sicherheit deutlich besser abschneiden, als offene Fahrräder.
Möglich, vielleicht sogar wahrscheinlich. Aber egal, weil:

Man wird vielleicht ein paar Minuten länger brauchen, um von A nach B zu kommen, aber lieber etwas mehr Zeit auf der Strasse und dafür weniger Zeit im Krankenhaus verbringen, oder?
Hmm, habe in meiner Fahrradfahrerkarriere insgesamt rund 2 Stunden in einem Krankenhaus verbracht. Aus Unachtsamkeit meinerseits (NICHT Verschulden übrigens).
Aber eigentlich nicht, weil mein Fahrzeug zu klein gewesen wäre. Bessere Bremsen oder wahlweise grössere Aufmerksamkeit meinerseits hätten gereicht...

Grundsätzlich pedaliere ich quasi ausschliesslich zu TranSportzwecken und bin immer spät dran. Daher geht es mir wohl wie den meisten: langsamer = unattraktiver.
<sarkasmus>
Mir sind auch wenige Äusserungen á lá "ich fände mein VM besser, wenn es nicht so schnell wäre" oder "ich habe immer so schreckliche Angst beim Durchfahren schmaler Streckenabschnitte, vielleicht wäre es besser, wenn ich da mit meinem VM gar nicht durchkäme" oder "Wenden im Strassenverkehr ist so gefählich, dass ich froh wäre, wenn dazu Aussteigen und Umsetzen notwendig wäre" bekannt.
</sarkasmus> ;)

Weiterhin erhoffe ich mir dadurch eine gewisse "Entstressung" meiner eigenen Fahrweise; auf meinen Liegerädern (und vorher auf den aufrechten) habe ich irgendwie fast immer den Drang, möglichst schnell zu fahren, und fahre dann auch oft etwas zu riskant (bin kein Lucas Brunelle, aber schlimm genug). Bei den in der Beschleunigung eher trägen und zum Durchschlängeln eher ungeeigneten VMen stelle ich mir vor, daß sie mich da irgendwie erziehen werden...(bin ich naiv?)
Nö, das ist schon sehr realistisch. Und darüberhinaus echt solidarisch, so mit den geplagten Dosentreibern gleichberechtigt im Stau. Das hat schon was. :D
Möchte aber kurz darauf hinweisen, dass ich persönlich Stau immer als was stressiges erlebt habe. Ich bin deshalb nach recht kurzer Autofahrerkarriere (geht das?) konsequenterweise auf Motorräder umgestiegen, bis mir aufgefallen ist, dass ich für die 3 km zur Arbeit mit dem Rad genauso lange brauchte wie für's Anziehen der Moppedtracht...

Ich empfinde Dein Wunsch-VM als Horrorscenario: Breit, schwer, langsam. Aber einen Vorteil sollte es haben: Einigermassen billig. :D

Mein Tip: Schwerstes am Markt befindliches VM kaufen und rundum alte Autoreifen dranhängen. Schwerer, breiter und gegen Rempler gefeit!

Ein Fussgänger dürfte übrigens (zumindest zur Stosszeit) die gleiche Durchschnittsgeschwindigkeit erreichen. Da ist noch einiges an Geld zu sparen!


Zur Stärkung der Selbstkontrolle empfehle ich übrigens den Kauf eines exorbitant teuren VMs und die Betrachtung des Fotos meines WAW018, das seinerzeit mit 15 km auf dem Tacho in die ewigen Jagtgründe eingegangen ist. Das sollte eigentlich reichen.
Falls nicht: Erstes eigens VM an die Wand fahren und zweites bestellen. Beruhigt ungemein...


Viele Grüsse

Thorsten
 
AW: Noch mal Aerodynamik: Vorderräder innen oder außen?

Hallo,

Ich empfinde Dein Wunsch-VM als Horrorscenario: Breit, schwer, langsam.

da hast Du mich falsch verstanden - was ich über das Velayo sagte, hat wie gesagt nichts mit meinen eigenen Präferenzen zu tun. Für mich darf es ruhig ein Mango oder noch was schnelleres sein.

Zur Stärkung der Selbstkontrolle empfehle ich übrigens den Kauf eines exorbitant teuren VMs und die Betrachtung des Fotos meines WAW018, das seinerzeit mit 15 km auf dem Tacho in die ewigen Jagtgründe eingegangen ist.

Nettes Foto von dem 2nd-Hand-WAW...wie ist denn das passiert? Und wie ging es für den Fahrer aus?


Gruß,
Niko.
 
AW: Noch mal Aerodynamik: Vorderräder innen oder außen?

Hallo Reinhard,

Damals fuhr Thorsten übrigens noch 38 km/h ... jetzt nur noch 15 km/h. Thorsten, wirst Du älter :confused::D.

Geschwindigkeit zum Unfallzeitpunkt: nach wie vor 38 km/h
Es war das Odometer, das 15 km anzeigte... :eek:

Viele Grüsse

Thorsten
 
AW: Noch mal Aerodynamik: Vorderräder innen oder außen?

Hi Reinhard,
sorry, ich meinte natürlich Vorderradantrieb. Hab' ja auch "kettensparend "geschrieben.

Hi Thorsten,
bist Du denn schon mal in einem Velayo gefahren? Ist für Dich beim Velayo einfach alles etwas zu groß dimensioniert und wäre es an sich schon ok, wenn alle Maße mit dem Faktor 0,8 multipliziert würden? Was ist der stärkste Grund für Deine Skepsis?
Beste Wünsche und Grüße von
Christoph
 
AW: noch mal aerodynamik: vorderräder innen oder außen?

Hallo Marcus,

mein Beitrag von gestern Nacht erscheint mir heute selbst etwas hart ausgedrückt. Ich habe allerdings den starken Eindruck, dass jetzt, wo der Verkaufsstart näher rückt, auf einmal alles rosafarben dargestellt wird. Das war letztes Jahr noch anders. Als du bei Velomobiel warst (ich war zufällig gleichzeitig da), hast du recht offen über die positiven wie negativen Aspekte der Fahreigenschaften gesprochen. Jetzt auf einmal ist alles nur noch toll, da hab ich so meine Probleme damit.

Wenn dein Fahrzeug hält, was du versprichst, dann bin ich der Letzte, der dir damit nicht viel Erfolg wünscht, allein mir fehlt der Glaube. Diesbezüglich kann ich nur jedem raten, sich das gute Stück vor dem Kauf gut anzusehen und ausgiebig probezufahren, aber das gilt natürlich auch für alle anderen Velomobile dieser Welt.

Langfristig wirst du sicher besser fahren, wenn du nicht vorher zu viel versprichst.

Viele Grüße,
Martin
 
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