Neuigkeiten von NAZCA

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Mir ist aufgefallen, dass NAZCA bei der Spezi nicht als Aussteller gelistet ist, eine mail an die Inhaber Monique und Henk blieb unbeantwortet.
Jetzt entdecke ich auf der NAZCA-Webseite https://nazca-ligfietsen.nl/en/news
diese Mitteilung - von mir nach bestem Wissen übersetzt:

Kleine Veränderung für Kunden, große Veränderung für uns

Nazca feiert seinen 20. Geburtstag mit einem zweiten Zuhause in Frankreich. Das Unternehmen bleibt jedoch in Nijeveen. Als Kunde bemerken Sie, dass der Shop jetzt nach Vereinbarung geöffnet hat und bestimmte Modelle nicht mehr verfügbar sind.
Für uns, Monique Holterman und Henk van der Woerdt, ist dies ein großer Schritt. Als enges Ehemann und Ehefrau Nazca-Team werden wir für einige Monate im Jahr in unserem zweiten Zuhause in Frankreich leben.

Wir werden weiterhin die Liegeräder in Nijeveen bauen, aber wir werden unsere Zeit und Energie anders einteilen. Um es uns einfacher zu machen, werden wir die Anzahl der Modelle und Versionen begrenzen. In unserem Geschäft in Nijeveen können Sie unsere Modelle testen und sich direkt beraten lassen. Dort stellt Henk auch die Fahrräder zusammen und liefert sie vereinbarungsgemäß aus.


Zuverlässig und durchdacht

Wir blicken mit Zufriedenheit auf die letzten zwanzig Jahre zurück und stellen Liegeräder für Kunden auf der ganzen Welt her. Dadurch konnten wir viele oder sie persönlich kennenlernen. Es waren aber auch intensive Jahre. Denn das Design bringt alle verschiedenen Modelle, für verschiedene Personen und Anwendungen, mit einer großen Verantwortung. Das bedeutet, dass perfekt gerade gut genug ist und dass wir oft lange Tage arbeiten. Es ist jedoch sehr befriedigend, dass sich unsere Liegeräder als sehr zuverlässig und gut gestaltet erwiesen haben.


Der aktuelle Markt
In diesen 20 Jahren hat Nazca viele verschiedene Modelle entwickelt, die normalerweise in Serien von 50-100 Stück hergestellt werden. Im aktuellen Liegeradmarkt ist dies nicht mehr der Fall. Henks bestverkauftes Allround-Liegerad war das Modell Gaucho-Tour. Dieses Modell wird in all seinen Versionen die kommenden Jahre im Mittelpunkt stehen. Neben dem Gaucho bleibt das erfolgreiche Quetzal-Tandem in Produktion. Dies bedeutet, dass die Modelle Fuego und Paseo nicht mehr verfügbar sind. Pioneer, Fiero XS und Cruiser / Explorer werden über unseren Webshop zu attraktiven Preisen als Rahmenkits angeboten.


Geöffnet nach Vereinbarung
Neben der Renovierung unseres Hauses in Frankreich verbringen wir die meiste Zeit in Nijeveen. An Werktagen sind wir das ganze Jahr über erreichbar und der Shop ist nach Vereinbarung geöffnet. Monique ist wie immer Ihr vertrauenswürdiger Ansprechpartner. Wenn Sie etwas wissen möchten, vereinbaren Sie einen Termin oder bestellen Sie ein Liegerad: Eine E-Mail an Monique reicht aus! Und in unserem Webshop können Sie natürlich Tag und Nacht einkaufen.

Fazit: Das (langsame) Sterben der Einspurer geht weiter, das Programm bei NAZCA wird minimiert, es bleibt quasi nur nach das Gaucho und das Tandem übrig.
Die Preislisten/Spezifikationen sind jetzt nur noch für die verbliebenen Modelle zum Download, der Rest bleibt leer.
https://nazca-ligfietsen.nl/en/downloads
Ich "trauere" um das Fuego, das ist immer noch ein tolles Rad - finde ich.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich spekuliere mal, dass viele Hersteller in den letzten Jahren Umsatz vor allem mit Trikes generiert haben. Der war allerdings mit viel Investitionen verbunden. Erst "musste" man ein Trike im Programm haben, dann ein gefedertes, dann ein vollgefedertes, dann ein faltbares, dann ein 26", dazu die Elektrifizierung.

Es würde mich nicht verwundern, wenn da noch andere Hersteller in Schwierigkeiten geraten. Die einen, weil sie den Innovationszwang mitgemacht haben, der Markt jetzt übersättigt ist und die Investitionen sich nicht auszahlen. Die anderen, weil sie sich dem verweigert haben und auf Einspurer gesetzt haben.
 
Traurig das langsame sterben der Einspurer . Ich fahre Trike und Einspurer und schätze von beidem die Vorteile .
 
Finde ich auch traurig, dass die Hersteller mit den Trikes den Umsatz der Liegen reduziert haben.

Die Hoffnung, mit dem Trike auf den Geschmack zu kommen und auch zu was Einspurigem zu greifen, hat leider getrogen.
Schade schade.
Ich fahre mit der Kombi Liege und VM sehr gut.
 
Finde ich auch traurig, dass die Hersteller mit den Trikes den Umsatz der Liegen reduziert haben.
Es sind nicht die Trikes, es sind die Pedelecs und ein paar VMs die den Einspurermarkt kanalisieren.
Die immer mal mit nem Einspurer geliebäugelt haben, kaufen sich fürs gleiche Geld ein Pedelec. Für den Unbedarften im gleichen Geschwindigkeitsbereich mit vermeintlich weniger Mühe und keine Erklärungsnöte für das komische Fahrrad bei Nachbarn und Bekannten.
Die schnellen Einspurfahrer waren oft auch Pendler und sitzen jetzt im VM.
 
keine Erklärungsnöte für das komische Fahrrad bei Nachbarn und Bekannten.
Immerhin weicht das entsetzt vorgetragene "Wiiieee? Sooo viel Geld für ein FAHRRAD?" einem verständnisvollen "ja, gute Räder sind nun mal teuer".
Fahrräder SUV-sieren im doch Allgemeinen. Lastenräder, Pedelecs mit Mofa-Ambitionen, 4-Räder, reine Elektrofahrzeuge mir pedalbetriebenem Hilfsgenerator...
Der Beginn einer technischen Rückentwicklung, in Bezug auf Leichtbau, Leichtgängigkeit und Effizienz ist allenthalben erkennbar.
Mir sind noch auf keiner Spezi so viele so große Räder aufgefallen, wie auf der letzten. Mal schauen, wie es dieses Jahr wird.
Ich "trauere" um das Fuego, das ist immer noch ein tolles Rad - finde ich.
Hatte Christiane mal. War ein gutes Rad.

Gruß
Christoph
 
Im Liegeeinspurerbereich wäre das Beibehalten und Weiterentwickeln von Midracern und Highracern mit 26 oder 28 Zoll Rädern meiner Meinung nach am sinnvollsten.
Wegen der besseren Übersicht im immer wahnsinniger werdenden Autoverkehr und weils für LR Interessierte "Umsteiger" noch am meisten nach "Normal-up-Fahrrad" aussieht. Außerdem rollen große Räder nunmal besser und Wünsche von robust bis superschnell sind in den o.g. Reifengrößen leicht und einfach in fast jedem Fahrradladen zu bekommen...
 
Ich bin da sehr bei Jörg. Dazu kommt meiner Vermutung noch das das Segment Baron, Fujin etc. ebenfalls entweder Richtung VM oder RR gegangen ist. Will ich mich messen, bin ich mit dem RR oder Tria breiter aufgestellt, oder ich will es richtig schnell, dann VM. Für den Stadtverkehr tut es ein einfaches Diamantrad mindestens so gut, und vom Randonneur und Reiserad Markt in der Nische wird es eng und der Markt klein.. Dazu sind die Produkte langlebig...

Schön, das sich Trikes durchgesetzt haben, und offenbar hat es auch z. Bsp Wolf und Wolf geschafft.
Rwd
 
die normalerweise in Serien von 50-100 Stück hergestellt werden.
Was heißt das? Man lässt sich 100 Rahmen mit einmal biegen und bestückt die dann nach Kundenwünschen? Und wenn die verkauft sind, lässt man sich wieder 100 biegen? Oder man verkauft von einem Liegeradmodell in der ganzen Zeit nur 100 Stück? Also gäbe es weltweit nur 100 Fuegos? Das fände ich unfassbar wenig.
 
Moin,
Lange her, das ich in der Radbranche beschäftigt war. Von den Fuegos weis ich es nicht, aber grundsätzlich ist es Batchfertigung. Man erstellt eine Serie, und bestückt dann entweder nach Standards(z. Bsp Canyon) , HP lässt z. Bsp noch individuelles Pulvern zu, ich vermute das dort die Rohrahmen in Batches gefertigt werden. Serien bieten sich an, weil dann Rahmenlehren etc nicht immer umgestellt werden müssen. In die neue Serie können dann auch Verbesserungen einfließen, beim Baron z. Bsp die Verstärkungen. Mein Baron hat z. Bsp eine eigene Bremsaufnahme (ich fahre hinten in 28er und kein 26er) , das hat dann aber auch entsprechend gedauert,(aber war erstaunlich preiswert), weil er eben aus der Serie ausgesteuert werden musste. Das ist auch Management mäßig gar nicht so einfach, und ist i.d.R. deshalb teuer,

Wenn Du also nach der gesamten Anzahl suchst, wäre die Anzahl der Anpassungen eine Richtgrösse, multipliziert mal Batchgrösse.

Rwd
 

Fazit: Das (langsame) Sterben der Einspurer geht weiter, das Programm bei NAZCA wird minimiert, es bleibt quasi nur nach das Gaucho und das Tandem übrig.

Ehrlich gesagt wundert es mich das Nazca so lang durchgehalten hat. Kein Trike , kein Falt, kein Leichtbau im Angebot, keine Werbung. Mein Nazca Pioneer war als Reiserad trotzdem eine gute Wahl, das rollt wahrscheinlich auch noch in 30 Jahren.
Wer heute schnell sein will braucht kein Liegerad mehr, das geht jetzt auch mit Plautze und E Bike. Ich bin ganz froh das ich in der Branche nicht mein Geld verdienen und jeden Trend mitmachen muß.

Gruß
Andreas
 
Ich lehne mich weit aus dem Fenster und sage : In 20 Jahren werden Bio-Bikes in der Minderheit sein .
Traurig aber ich denke so wird es kommen..

So lange ich jung, fit und gesund bin kommt bei mir kein Motor an eines meiner Fahrräder.
 
Vom Punkt: Es werden mehr Elektromofas verkauft als BioBikes bis hin zum Punkt: Es fahren mehr Leute Elektrisch unterstützt durch die Gegend als solche die sich rein auf Muskelkraft verlassen ist es aber schon noch ein ganz schön weiter Weg.

Ich lehne mich weit aus dem Fenster und sage : In 20 Jahren werden Bio-Bikes in der Minderheit sein .
Traurig aber ich denke so wird es kommen..

So lange ich jung, fit und gesund bin kommt bei mir kein Motor an eines meiner Fahrräder.

Dito. Wobei ich denke das du dich höchstens mit den 20 Jahren aus dem Fenster lehnst, das wird, fürchte ich, deutlich früher passieren.
Die E-Mofaschwemme hat eine stark selbstverstärkende Komponente - je größer der Anteil der motorisierten, umso attraktiver wird der Umstieg für die noch Motorlosen. Das Klischee der Rentnerdrohne bröckelt bereits, es gibt kaum noch ein Stigma; wer elektrisch unterwegs ist muß sich dafür schon heute nicht mehr wirklich rechtfertigen. Selbst unter sportlich orientierten Gruppen wie den Mountainbikern nicht. Kinder werden auf E-Bikes gesetzt weil sie so auch längere Strecken mitfahren können. Die einzig größere BioBastion ist momentan noch die Rennradlerfraktion aber auch da nagt die Elektroflut schon kräftig an der Küste.

Gleichzeitig sinkt die Attraktivität für die BioBikes - wer an einer starken Steigung dem Motorbetriebenen Partner (oder auch wildfremden) hinterherhecheln "mußte", der verspürt wenig Lust das zu wiederholen.
 
@Der5teElefant
Ich kann jetzt nur von mir persönlich sprechen. Bin Alltagsfahrer und benutze meine Räder so wie andere ihr Auto . Habe kein Führerschein und mache alles per Rad.

Der Reiz am Radfahren ist für mich einfach alles aus eigener Kraft zu erreichen. Ich fahre ungefederten Kurzlieger , ungefedertes Trike und ein UP.

Das perfekteste Allroundrad und Alltagsrad das ich kenne ist die Greenmachine , jeder der das Rad fährt möchte nichts anderes mehr , da stimmt jedes Detail. Es taugt als Brot und Butterrad genau so wie als Reiserad und für die flotte Runde und es ist kompakt und wartungsarm . Leider fehlt mir dafür das nötige Geld .
Bin traurig über das Schicksal der Einspurer.

Traurig das es nun wohl auch Nazca trifft , nun sind nicht mehr viele am Markt und Rennliegeradhersteller die noch aktiv sind kann man an einer Hand abzählen .
 
Im Liegeeinspurerbereich wäre das Beibehalten und Weiterentwickeln von Midracern und Highracern mit 26 oder 28 Zoll Rädern meiner Meinung nach am sinnvollsten.
Wegen der besseren Übersicht im immer wahnsinniger werdenden Autoverkehr und weils für LR Interessierte "Umsteiger" noch am meisten nach "Normal-up-Fahrrad" aussieht. Außerdem rollen große Räder nunmal besser und Wünsche von robust bis superschnell sind in den o.g. Reifengrößen leicht und einfach in fast jedem Fahrradladen zu bekommen...

Ich denke, damit liegst du nicht richtig.
Definitiv haben Highracer ihre Vorteile aber sie haben auch kräftige Nachteile. Der (hier) wichtigste: Sie eignen sich nur für groß gewachsene und/oder langbeinige Menschen. Damit fallen schon mal irgendwas zwischen 50 und 65 % der Potentiellen Kundschaft weg.
Es nützt null komma garnichts überall die tollsten Reifen kaufen zu können, wenn du einfach ein niedrigeres Rad oder eines mit mehr Kurbelfreiheit brauchst.

Wie an anderer Stelle schon gesagt: Liegeradfahren gleicht dem fahren gegen ein reißendes, soziales Wildwasser. Das ist Einstiegshürde Nr. 1.
Velomobile, Trikes/Quads haben den Vorteil, das neugierige sich einfach drauf/reinsetzen können und losfahren/austesten können. Liegeeinspurer fahren muß erst erlernt werden. Das schreckt ab. Erst recht auf so einem "hohen" Teil.
Ein ganz wesentlicher Vorzug (und Mitgrund des Erfolges) der Wölfe ist, das sie so einfach fahren lassen. Auch auf der diesjährigen Spezi wird man wieder nicht wenige Leute sehen die noch nie im Leben einen Einspurer gefahren sind aber auf einem Wolf schnell passabel zurecht kommen.
 
@Der5teElefant Hat das Dilemma auf den Punkt gebracht, genau so sehe ich es auch.

Als ich vor 7 Jahren mit dem Liegerad fahren anfing wollte ich auch als erstes ein Trike ..eben weil man damit sofort los fahren konnte. Zum Glück hat mir der Verkäufer einen Einspurer mit auf dem Weg gegeben . Das Trike gesellte sich erst voriges Jahr dazu .

Trikes machen riesigen Spaß aber in der Stadt sind sie unpraktikabel. Den Einspurer und was größeres wie einen Nazca Gaucho trage ich mal eben die Treppe runter oder nehme es mit in den Zug oder schiebe so ein Rad in irgendeinem Fahrstuhl. Selbst in einem kleinen Zimmer in einer Etagenwohnung findet ein Einspurer noch irgendwie Platz.
Fürs Trike sofern nicht klappbar braucht man einen großen Keller oder noch besser Schuppen oder Garage. Mit dem Einspurer kommt man besser durch den Verkehr weil wendiger und schmaler.

Ich bin mir sicher die Einspurer werden wieder kommen .
 
die Nachteile der Highracer sehe ich auch, weil es mich selbst z.T. auch betraf. Wenn ich dann aber ganz schnell unterwegs sein will und schon über Liegeinspurer-Erfahrung verfüge, greife ich halt zu so etwas extremem wie dem M-Racer, mit unter 50cm Sitzhöhe bei 2x622 niedriger als mancher Kurzlieger mit 20/26 etc.
Für einen LR Einsteiger ist so ein extremes Modell aber sicher eher nix, wenns beim Liege-Fahren eher auf den Komfort als Geschwindigkeit ankommt, dann können ja Räder mit breiteren REifen verwendet werden, da gibt es in 559 und 406 ja noch genug Auswahl...
[DOUBLEPOST=1555861643][/DOUBLEPOST]ach so, das wollt ich noch erwähnen: das traurigste am E-Bike Boom finde ich, dass damit die Autosituation nicht verbessert wird, weil in fast 100% der Fälle ein E-Bike zusätzlich zum Auto angeschafft wird und nicht als Autoersatz...
 
Jedes Fahrrad mehr auf der Straße ist doch ein gutes Fahrrad. Ein E-Bike wird für die meisten Autofahrer keinen adäquaten Ersatz darstellen können. Ihm das anzulasten ist m.M.n. auch nicht wirklich sinnvoll.

Zurück zum eigentlichen Thema: Auch ich finde schade, dass Henk und Monique Ihr Engagement zurückfahren, gönne Ihnen die gewonnene Zeit aber von Herzen. Ich/wir denken bei unseren Quetzal-Ausfahrten gerne an sie.

Gruß,

Christian
 
Ich habe das auch gelesen. Allerdings kann ich aus der Ankündigung nicht erkennen, warum Monique und Henk sich so entschieden haben.

Mein erstes Liegerad war ein Pioneer, den ich inzwischen elektrifiziert habe. Das ist auf dem Arbeitsweg mit dem ständigen Bremsen und Wiederanfahren einfach gesünder für die Knie. Schließlich will ich keine nette Runde machen, sondern auf der Arbeit ankommen. Solch solide Räder wie die Nazca-Räder kann man ohne weiteres elektrifizieren.

Auf der Straße begrüße ich jedes Rad, egal ob mit oder ohne elektrischem Rückenwind. Dass Bio-Bikes in absehbarer Zeit nur noch Sonderanfertigungen sein dürften, finde ich sehr schade.
Für mich liegt der Reiz im Radfahren gerade darin, dass ich mich aus eigener Kraft fortbewege.
 
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