Nachdem ich jetzt ein Trigo sowie ein Trigo Up montiert habe, um sie zur "aktiv radfahren" Redaktion zu bringen und ausserdem bei Hase in Waltrop geschult wurde, kann ich vielleicht noch das ein oder andere hier beisteuern.
Das Trigo ist auch für Hase in mehrerlei Hinsicht ein gewisser Meilenstein. Das gesamte Rad ist mit dem Hauptrahmen in Form eines Profilrohres modular aufgebaut. Sowohl Hinterbau, Sitz als auch Tretlager werden auf den Hauprahmen aufgeschoben und geklemmt. Daher lassen sich diese Komponenten auch jederzeit verschieben. Schnelleinstellung in recht weitem Bereich über den Sitz, grössere Längeneinstellungen durch Verschieben des Hinterbaues und Feintuning über verschieben des Tretlagers, Sitzneigung und Sitzhöhe. Zudem kann der Hinterbau in 2 untersch. Höhen arretiert werden. Grundsätzlich ist die Tretlagerüberhöhung negativ, man tritt also deutlich nach unten. Damit sollte auch klar sein, daß nicht die Rennfraktion mit dem Rad angesprochen werden soll.
Ebenfalls neu ist, daß es dieses Rad nur in 2 fixen Varianten gibt: Trigo hat Untenlenkung und immer Kettenschaltung. Trigo Up hat Obenlenkung und immer Nabenschaltung. Die Varianten können erstmal nicht untereinander gemixt werden, es gibt auch keine weiteren Optionen bei Schaltung oder Bremsen. So können die Räder in Taiwan komplett aufgebaut und versendet werden. Sie kommen weiterhin zu Hase, werden dort aber nicht mehr bearbeitet, sondern an die Händler verteilt. Das macht die Sache natürlich recht effizient und ermöglicht den vergleichsweise niedrigen Preis.
Alles weitere Zubehör wie Bleche, Licht (nur Akku), Träger, Differential oder Shimano Steps Motor werden separat geliefert und vom Händler montiert. Das Konzept ist extrem durchdacht und wenn man etwas damit vertraut ist baut man den Steps Antrieb in 20 Minuten fix und fertig ein, Differential ähnlich schnell (aber macht eh der Händler).
Auch medial ist man einen Schritt weiter gegangen und hat deutlich mehr Unterlagen und auch Videos mit dem Verkaufsstart zur Verfügung gestellt, das wirkt schon sehr aufgeräumt und aus einem Guss. Ich war und bin durchaus beeindruckt, wieviel Feinarbeit in dem ganzen Konzept steckt und bin gespannt, wie es in der nächsten Saison bei den Leuten ankommt.
Mein persönlicher Eindruck von den Rädern selbst: Daß Einfachheit auch Spaß macht, ist nichts neues und wird hier wieder bestätigt. Die senkrecht gestellten Hinterräder vereinfachen den Antrieb deutlich, gerade bei Verwendung des Differentials. Alles schön direkt und geräuscharm. Mit Kettenschaltung ergibt das ein recht spritziges Fahrgefühl. Der Obenlenker vermittelt ein super lässiges Choppergefühl und ich konnte bei den ersten Runden ein Grinsen nicht unterdrücken.
@markob Auch ich bemerkte sofort das rel. weiche Gefühl an der Kurbel beim Up mit Nexus Nabe. Das liegt m.E. an der Nexus als Zwischengetriebe bzw. eher an der Aufhängung, die bei etwas mehr Pedaldruck etwas verwunden wird. Das Kettenschaltungsgegenstück ist da deutlich direkter, vielleicht solltest du das auch noch testen, gibt´s dann halt erstmal nur unten gelenkt. Aber ich denke, wenn das Konzept beim Volk ankommt, gibt´s da in Zukunft noch mehr Varianten und Zubehör.
Andreas
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