Pyrolyse ist nichts anderes, als thermische Verwertung. Das kann für jede Art von Kunstoff und Restmüll angewendet werden. Ob es Ökologisch sinvoll ist, hängt davon ab, wie sinnvoll die entstehende Wärme in der entsprechenden Anlage genutzt wird (Strom, Fernheizung).
Wenns interessiert, hier ein passender Artikel aus der NZZ (Neue Züri Zeitung von heute.
«Die Ökobilanz kippt relativ schnell»
In der Stadt Zürich wird neu Plastikabfall zur Wiederverwertung gesammelt – doch ist das auch sinnvoll?
Michael von Ledebur
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Technische Schwierigkeiten
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Plastik zu rezyklieren, ist technisch nicht einfach. Werden dem Plastik beispielsweise Zusatzstoffe zugeführt oder wird bei einer Verpackung Karton mit Plastik gemischt, muss der Kunststoff verbrannt werden. Gemäss den Erfahrungen von Mr. Green lassen sich zwei Drittel des gesammelten Plastiks wiederverwenden. Der Rest werde aber nicht einfach in Kehrichtverbrennungsanlagen verbrannt, betont Geschäftsführer Valentin Fisler, sondern ersetze in Zementwerken Kohle.
Sortiert wird in Österreich
Mr. Green überlässt die Feinsortierung in verschiedene Plastikarten sowie das Recycling den Spezialisten. Der Kunststoff wird in Lustenau in Österreich, unweit der Schweizer Grenze, sortiert, ein guter Teil wird in Eschlikon, Thurgau, zu Granulat verarbeitet.
Zu der Frage, ob sich Kunststoffrecycling überhaupt lohnt, gibt Fisler zu bedenken, dass die Effizienz steige, wenn die Menge des wiederverwerteten Kunststoffs zunehme. «Wir befinden uns noch am Anfang.» Gemäss dem Verein Schweizer Plastic Recycler müssten landesweit 20 000 Tonnen Plastikabfälle pro Jahr gesammelt werden, damit eine Sortieranlage in der Schweiz rentabel betrieben werden kann. Momentan sind es etwas mehr als 8500 Tonnen, knapp 10 Prozent der Gesamtmenge an Kunststoffabfall. Die Geschäftsführerin Simone Hochstrasser sagt, der Wind habe aber gedreht, immer mehr Gemeinden beteiligten sich. Sammelsäcke, wie sie in Zürich zur Anwendung kämen, seien das richtige Sammelgefäss. Damit das System effizient funktioniere, müsse man den Leuten klar vermitteln, was gesammelt werden soll und was nicht.
Eine bedeutende Einschränkung dürfte das Plastiksammeln im grossen Stil allerdings bremsen: Es bleibt kostenpflichtig – anders als dies bei Wertstoffen wie PET, Glas oder Alu der Fall ist. Trinkgefässe oder Konservendosen werden mit einer vorgezogenen Recyclinggebühr belegt, die der Konsument beim Kauf entrichtet, ohne es zu merken. Gleiches ist beim Plastik nicht der Fall: Er muss gemäss Gesetz «verursachergerecht» entsorgt werden. Das Bundesrecht lasse der Stadt Zürich da keinen Spielraum, sagt der Sprecher Tobias Nussbaum.
Aus dem E-Paper vom 04.08.2022