Scheinbar hat noch niemand im Netz etwas über den 200er in Warberg am letzten Samstag geschrieben.
Nur dieses Video habe ich gefunden:
Es ist von Fritz Geers, er war der jüngste Teilnehmer.
Für mich war es der erste 200er.
Es war für VM-Fahrer schönes Wetter, teilweise waren es in meinem SL über 30 Grad, was meine Wohlfühltemperatur ist, die UP-Fahrer hatten auf der zweiten Hälfte mit starkem Gegenwind zu kämpfen
Es wurde in zwei Gruppen gestartet. Ich war in der zweiten Gruppe und habe erst alle anderen vorfahren lassen, weil kurz nach dem Start schon eine zwar kurze aber deutliche Steigung kam, wo ich vermutete, daß mich dort ohnehin alle überholen würden. Schließlich war ich einer der ältesten, schwächsten und untrainiertesten Fahrer im Feld.
Kurz hinter Wolsdorf an einer leichten Gefällestrecke, wo der Milan ohne Anstrengung 60 lief, konnte ich es aber schon nicht lassen, alle die dort vor mir waren, zu überholen.
Vor dem nächsten Anstieg hatte ich eine grössere Gruppe eingeholt, als ich oben ankam waren aber fast alle außer Sichtweite. Danach ging es aber wieder flach bis abwärts weiter und schon hatte ich den Anschluss wieder gefunden, bis zum nächste Anstieg, da sind wieder die meisten an mir vorbei gezogen.
Das Spiel wiederholte sich mehrfach bis zur Abfahrt nach Querenhorst. Dort erreichte ich die für mich bisher größte Höchstgeschwindigkeit mit dem Milan von 85 km/h, womit ich wider eine große Gruppe hinter mir ließ. Aus Querenhorst raus gab es noch eine Steigung, an der mich noch ein paar Hartnäckige überholen "mussten", die ich aber auf dem nächste Flachstück wieder einholen konnte und vor der ersten Kontrolle in Oebisfelde nicht wieder sah.
Bis auf Hartmut, der mich in Bahrdorf mit seinem DF einholte, er war als letzter gestartet.
Bis zur ersten Kontrolle fuhr ich viel zu schnell. Ich hatte mir vorgenommen, den Puls nicht über 140 steigen zu lassen, der "Jagdtrieb", der mich immer packt, wenn ich RR-Fahrer vor mir sehe, hat den Puls aber oft über 170 steigen lassen, das musste ab jetzt besser werden.
Von Oebisfelde bis Seehausen konnte ich das auch ganz gut verwirklichen. Auf dem ganzen Stück ist mir nur ein RRadler begegnet, der mich mehrfach an Anstiegen oder nach einer von mir verpassten Abzweigung überholte.
Bei der erste Pi...pause stellte ich fest, daß meine Brotbüchse noch zu Hause im Kühlschrank lag. Zum Glück hatte ich aber eine Packung Erdnüsse mit Granberrys dabei, so kam kein Hunger auf.
In Seehausen die Baustelle war wirklich nichts für meinen SL, dort konnte ich nur schleichen, als ich dann meine Wasserflasche wechselte hat mich wieder eine grössere Gruppe überholt.
In Wanzleben an der zweiten Kontrollstelle wurde der Wasservorrat aufgefüllt. Ersatz für meine vergessene Brotbüchse wollte ich auch kaufen, aber es gab nur für Vegetarier ungeeignete belegte Brötchen, so daß ich zwei trockene Brötchen kaufen musste. Dank meiner Nüsse brauchte ich aber weiter nichts zu essen.
Ab Wanzleben verschlechterten sich die Bedingungen für unverkleidete Fahzeuge, es gab einen sehr starken Gegenwind.
Von Wanzleben bis zum Ziel bin ich dann nur noch drei Fahrern begegnet. Zwei RRadler, das müssen Fritz Ge. und Tino Gr. gewesen sein, die fuhren immer zusammen. Und ein Baronfahrer, wahrscheinlich Günther Br..
Wie auf dem ersten Teilstück wurde ich an Anstiegen oder wenn ich Wasser be- bzw. entsorgen musste eingeholt, sobald es flach wurde war ich wieder vorne. Dem Baronfahrer erging es ähnlich, er war meistens vor den beiden RRadlern, außer an manchen Anstiegen wurde er von ihnen überholt.
In Schwanebeck hatte ein kleines Tief. In den Ort rein ist eine kleine aber lange Steigung und wenn man dann abbiegt kommt eine längere stärkere Steigung, als ich die sah dachte ich kurz, ich halte nicht bis zum Schluß durch. Aber es dauerte nicht lange, da sah ich im Rückspiegel meine "Motivatoren" in Form der zwei RRadler um die Ecke biegen. Da dachte ich mir: An dieser Steigung kriegt ihr mich nicht. Und so war es auch.
Erst als ich eine längere Pause für den Wasserhaushalt macht, kamen meine drei Freunde wieder vorbei.
Immer, wenn ich wo hielt, fragte mich Günther Br., ob bei mir alles i.O. sei. Danke an ihn für seine Fürsorge.
Vor der dritten Kontrolle in Dardesheim kam wieder ein stärkere Anstieg, an dem nicht nur ich, sondern auch der Baronfahrer die beiden RRadler vorbei lassen musste. An der Tankstelle in Dardesheim trafen wir uns wieder. Dort kaufte ich neben Wasser auch eine kleine Büchse Redbull, um mich für die letzten Anstiege zu dopen.
Bis Sambleben wurde ich immer wieder an Anstiegen von meinen "drei Freunden" überholt, was ich danach gleich wieder rückgängig machen konnte.
Hinter Sambleben überholte mich Günter Br. das letzte Mal, danach sah ich ihn erst in Warberg wieder.
Danach kam lange niemand. Dabei dachte ich, daß mich am Samblebener Berg viele einholen würden.
Die beiden RRadler taten es dann auch. Ich traf sie bei der vierten Kontrollstelle in Beienrode wieder. Sie hätten mich auch bis Warberg bestimmt nicht mehr abgehängt, ich hab sie aber fahren lassen, weil ich an der Kontrollstelle schon merkte, daß ich am Ortsausgang von Beienrode dringend einen kleinen unaufschiebbaren Ausflug in den Wald unternehmen müsste.
Nach 8:23 kam ich als Achter in Warberg an.
Obwohl ich es am Anfang etwas übertrieben hatte, fühlte ich mich weder ausgepauert noch hatte ich irgendwelche Schmerzen.
Daß ich soweit vorne mitfahren konnte lag wohl weniger an meiner Leistungsfähigkeit als an meinem tollen Milan SL, der unter diesen Bedingungen anderen Fahrrädern wahrscheinlich deutlich überlegen ist. Außerdem bin ich meistens nah an meiner Leistungsgrenze gefahren, ob das meine drei "Hauptmitstreiter" auch so gemacht haben, weiß ich ja nicht.
Und Hartmut in seinem DF war über zwei Stunden kürzer unterwegs als ich.
Fazit: Wenn am 2. Mai kein schlechtes Wetter ist, werde ich wahrscheinlich am 300er auch teilnehmen.
Dietmar