Neue Umfrage/ Ergebnisse alte Umfrage

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Ich habe wieder eine neue Umfrage eingestellt, ihr könnt wieder wählen (jeder bitte nur einmal).

Anbei unten die Ergebnisse der bisherigen Umfrage. Demnach sind die meisten der Ansicht, dass "neue" Rahmenmaterialien wie Alu, Titan oder Carbon die bisher wertvollste Innovation für die Liegeradentwicklung sind. Dies zielt zum grössten Teil sicher auf das Gewicht. Titan bei Liegern ist ja noch sehr selten, Alu aber schon recht weit verbreitet. So setzen grosse Hersteller wie Challenge oder Optima zum grossen Teil auf Aluminium. An Challenge-Modellen wie Hurricane oder Focus/Twister ist auch zu erkennen, dass zumindest bei Zentralrohrrahmen eine Gewichtseinsparung von mind. 1 kg alleine am Rahmen (wer weiss es genauer?) möglich wurden. Allerdings konnten auch Uprights durch Verwendung von Alu statt Stahl einen Gewichtsvorteil erreichen, doch liegt dieser sicher deutlich unter dem Gewinn bei Liegerädern. Noch deuticher wird der Materialvorteil bei Carbon. Während Uprighthersteller ein grosses ~Dreieck leicht und stabil zu bauen versuchen, gilt es beim Lieger ein grosses (geschwungenes) Rohr möglichst leicht und stabil hinzubekommen. Hier scheint Carbon seine werkstoffspezifischen Vorteile noch besser ausnutzen zu können, richtig? Während bei Uprights zwischen Carbon und Alu praktisch kein Gewichtsvorteil (zumindest UCI-konform) mehr zu erreichen ist (siehe neustes Tour-Heft: Das leichteste Rad ist aus einer Alu-Legierung Scandium), so wird ein intelligent gebauter Carbonlieger wie M5 Carbonlowracer oder RazzFazz nochmals deutlich leichter als ein schon leichter Alu-Tieflieger wie Baron.
An 2. Stelle in der Umfrage liegt die Federungstechnologie. Dies war auch mindestens zu erwarten, würde ich sagen, habe selbst sogar eher mit dem 1. Platz gerechnet. Federungen haben das Liegerad zweifellos deutlich alltagstauglicher werden lassen und hätte man sie noch nicht am MTB perfektioniert, so würden die Liegerad-Hersteller sicher selbst darin forschen. Doch hat die MTB-Szene die Federelemente sicher schnell perfekt werden lassen. Ohne Federungen wäre vielleicht auch der Schalensitz heute nicht so verbreitet in Europa und man hätte zumindest am kurzen Alltagslieger ohne Federungen sicher weniger flache Sitzwinkel gebaut. Sogar bei Rennliegern können Federungen Vorteile haben, wenn z.B. eine schnelle Kriteriums-Kurve Unebenheiten hat. Allerdings bringen Federungen auch immer mehr oder weniger zusätzliches Gewicht mit, doch RazzFazz oder das Horizont fast zeigen, dass man auch am Rennlieger leichte Federungen verbauen kann, wenn auch eher als Minimalfederung (Elastomere, kürzere Federwege) realisiert.
Auch noch recht gut haben die Nabenschaltungen bzw. Kombischaltungen (3x7) abgeschnitten. Der Hauptvorteil liegt dabei sicher darin, bei den beliebten 20" Atriebsrädern, die einen Lieger erst so richtig kompakt machen, noch einen weiten Übersetzungsbereich zu erreichen, ohne extreme Kettenblätter mit schlechteren Schalteigenschaften zu verwenden. Aber auch bei grösseren Antriebsrädern ist es nett, vorne nur ein Kettenblatt zu haben, um z.B. einen guten Kettenschutz zu bauen und manche mögen vorne auch einfach kein Umwerferrohr dran haben, sei es vielleicht auch "nur", um im Falle eines Unfalls mit Untenlenker nicht dran hängen zu bleiben ,-). Bei Frontantriebsrädern wie dem Toxy ZR scheint die Rohloff sogar mit Abstand die beste Lösung zu sein. Besonders kleine Leute können bei Schaltwerken mit dem Fuss anstossen, was mit Rohloff nicht auftritt. Mit langem Schaltwerk können da sogar Leute über 1,8 m noch Kontakt haben. Bei typischen HPV-Rennen genügt aber wohl auch ein geringer Schaltumfang. Ich vermute, Rohloffnabe und Sachs 3x7 sind im Liegeradbereich prozentual klar mehr verbreitet als im Uprightbereich (habe allerdings keine Zahlen da).
An Platz 4 liegen die Klickpedalen. Sie sind meiner Einschätzung nach an Liegern verbreiteter als an Uprights. Während bei Up's alternativ auch mit Riemen-Pedalen gefahren werden kann, machen solche beim Lieger kaum Sinn. Klickies machen es am Lieger möglich, nicht nur zu ziehen, sondern die Beine auch mal etwas baumeln zu lassen ohne von den Pedalen zu nehmen, also den Beinen mehr Entspannung bringen. Hier wird ein bauartbedingter kleiner Nachteil verringert: Speziell hohe Tretlager erfordern etwas Haltearbeit im Schneidermuskel (?). Ohne Klickies würde man vielleicht nicht so sehr an die biologische Effizienz eines Uprights herankommen und so manch ein Rekord wäre vielleicht niedriger ausgefallen. Im Alltagsbereich fahren aber, wohl auch aus praktischen Gründen, nicht immer spezielle Schuhe anhaben zu müssen, weiterhin eine grössere Anzahl von Liegeradlern mit Tatzen, weshalb wohl nur 6 Wähler auf Klickies gesetzt haben.
Scheibenbremsen und Hydraulikbremsen haben sicher auch liegeradspezifische Vorteile (kein Drahtseilverluste u.a.), aber gegen die Konkurrenzantworten hatten sie keine Chance und wie auch Aerolaufräder keine einzige Stimme bekommen. Problem bei Aerolaufrädern ist sicher auch, dass eigentlich nur die Idee (Speichenzahlverringerung, Hochprofilfelge) von Rennrädern stammt, aber es bisher keine Laufradsätze in 20/20" oder 20/26" gibt. Alleine M5 hat echte Aerolaufräder (nicht 406, oder?) im Programm. Die Alesa Explorerfelge (z.B. bei Optima) und ähnlich ist nur wenig höher als Standard und braucht auch viele Speichen (32).
j.

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<b>Welche allgemeine Fahrrad-Innovation seit Mitte der 80er hat die Liegeradentwicklung am meisten voran gebracht? </b>

Scheiben- und Hydraulikbremsen 0 Stimmen = 0.0 \%
Federungstechnologie (Federgabeln und Federelemente) 29 Stimmen = 32.6 \%
Sachs 3x7, Rohloff Speedhub 18 Stimmen = 20.2 \%
Aerolaufräder 0 Stimmen = 0.0 \%
"Neue" Rahmenmaterialien (Alu, Titan, Carbon) 36 Stimmen = 40.4 \%
Klickpedalen 6 Stimmen = 6.7 \%

Gesamt 89 Stimmen

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