Neue Kette ohne Hülsen von Taya

Das Marketing hätte es sich sicher nicht entgehen lassen auf so ein bahnbrechendes Feature hinzuweisen ;-)
Das ist halt Deine Ansicht.

Meiner Meinung nach ist es klar zu sehen, was da als Lauffläche vorgesehen ist.
Andere Fragen bleiben aus meiner Sicht durchaus noch offen.
Und ob sich's bewährt, werden wir in den nächsten Jahren sehen.
(Ich schaue, bei solchen Themen vielleicht etwas genauer hin. Es ist zwar lange her, war aber vor vielen Jahren recht genau das Thema meiner Diplomarbeit.)

Weil mir die Bilder im Artikel nicht gereicht haben, hatte ich übrigens im Beitrag 2 dieses Fadens den Link zum Hersteller gesetzt.
Dort findest Du dann auch mehr Info, falls es Dich interessiert. Ich kann mich z.B. nicht erinnern, schon mal Halbhohlnieten in einer Kette gesehen zu haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gibt halt kein Bild der zu dieser Lauffläche passenden Gegenseite. Ist ja auch müßig darüber zu spekulieren - wenn man das Produkt mal kaufen kann, kann man es sich ansehen.
 
Oh Gott, bist Du einer von denen? :eek::ROFLMAO:
Hahahaha :LOL: :ROFLMAO: Nein ich bin messerschmied/macher aus Leidenschaft.
Meine erste Lehre ist bauschlosser/kunstschmied musste die Ausbildung abbrechen weil der Betrieb pleite ging habs da von mein Lehrmeister infiziert bekomme hatte schon immer was für scharfe Werkzeuge.
p.s Das ist DLC beschichtung bei glanzfinish20190923_175918.jpg
 
chau Dir mal die Oberflächen an, wo Du derzeit die Reibfläche siehst.
Ich denke, das dreht in den großen, tiefgezogenen Zylinderflächchen.
Und dann reibt am Bolzen nichts mehr...
Möglich wär's, dann ist da halt kein Fettdepot, sondern ein Gleitlager mit größerem Radius. Aber warum machen sie dann den Aufwand, die Lochränder nochmal umzubördeln?
 
Fettdepot ist natürlich im Bereich des Gleitlagers oder sehr nahe dran. (Wo denn sonst?)

Beim Durchgangsloch nehme ich an, dass sie den Teil damit steifer machen wollen.
Aufwand ist nahe null. Da haben Sie bez. Umformung ganz andere Kaliber an dem Teil.
Bei den Stückzahlen, die Ketten zwangsläufig erreichen, sind die Werkzeugkosten nicht mehr sehr relevant.

Ein Bauteil dieser Art fällt nicht mehr in einem einzigen Vorgang aus dem Werkzeug raus, sondern hat mehrere Press-, Stanz, Tiefzieh-, etc... Vorgänge nacheinander. Die glatte Lauffläche sieht danach aus, dass der ein eigener Schritt zum Kalibrieren gegönnt wird.
So etwas wie das grobe Umbördeln ist dagegen wohl keine große Sache und passt bald mal wo dazu.
In Summe ist's durchaus spannend so eine Fertigung in der richtigen Reihenfolge zu optimieren...

Gruß, Harald
 
Das Aussehen der Flächen spricht auf jeden Fall für deine Vermutung, die Löcher haben im Gegensatz zum äußeren Ring keine sonderlich gute Oberfläche. Trotzdem bleiben für mich Fragen. Damit will ich hier keine Zweifel ausdrücken, sondern ich schau halt drauf und wundere mich, und versuche zu verstehen.
Fettdepot ist natürlich im Bereich des Gleitlagers oder sehr nahe dran. (Wo denn sonst?)
Wie sieht dann das Gegenstück zum Lager aus, ist das ein Ring an der Außenlasche, mit dem Fettdepot zwischen Ring und Bolzen?
Beim Durchgangsloch nehme ich an, dass sie den Teil damit steifer machen wollen.
Da ist für mich der Nutzen nicht erkennbar. Versteifung der Lasche klingt logisch, um Ovalisierung des Lagerrings zu vermeiden, aber dafür reicht die Fläche allein, ein Ring um das Loch trägt wenig bei. Vermeidet die Bördelung hier evtl. nur Probleme mit dem Stanzgrat oder so?
Und warum ist eigentlich die Kontaktfläche zum Zahn so schlecht ausgeformt? Zähne sind dort normalerweise eben (bzw. zylindrisch), d.h. die tatsächlich tragenden Flächen sind zumindest am Anfang sehr klein.

Dass der größere Lagerdurchmesser den Verschleiß mindert, kann ich mir sehr gut vorstellen. Ich finde nur die Kosten dafür recht hoch. Man hat mehr Zahnverschleiß, und wegen des größeren Lagerdurchmessers auch noch höhere Reibungsverluste in der Kette.
 
Ich vermute, dass die Aussenlasche nach innen vorstehende zylindrische Teile hat. Kaltfließpressen ist durchaus dafür geeignet solche Teile rasch und günstig zu fertigen. Wie komplex/schwierig dies dann im Detail ist, wird stark an den gewünschten/notwendigen Formtoleranzen liegen.

Es ginge wohl auch über ein zusätzliches Röllchen, aber das würde dem "nur 3 verschiedene Bauteile" widersprechen, dass ich wohl irgendwo gelesen habe.

wegen des größeren Lagerdurchmessers auch noch höhere Reibungsverluste in der Kette
Das halte ich für einen Irrtum. Der Durchmesser ist zwar größer, aber die Flächenpressung nimmt ab.
Was da jetzt tribologisch im Detail rauskommt? Das sollen andere einschätzen...

Mein Fazit bleibt erst mal wie schon geschrieben: Eine (für mich) spannende Idee, aber erst mal fraglich, ob sie sich durchsetzen kann.

PS:
Wie schon in #16 geschrieben: Ich denke, dass die Kette nur bei jedem zweiten Zahn gleiten muss. (Widerspricht da eigentlich jemand?)
Das halbiert mal das Problem und könnte theoretisch auch zu unregelmäßigem Verschleiss der Zähne führen, wenn immer die gleichen Zähne belastet werden.
 
Es ginge wohl auch über ein zusätzliches Röllchen, aber das würde dem "nur 3 verschiedene Bauteile" widersprechen, dass ich wohl irgendwo gelesen habe.
Gelesen hast du das vielleicht auf der Taya-Website.
Ich glaube auch nicht, dass hier Rollen drin sind. Das müssten zwei pro Gelenk sein (links und rechts je eine), und das wäre gegenüber den aktuellen Lagerkragenketten eine doppelte Verschlechterung, denn es wären nicht nur mehr Teile, sondern die Lagerflächen wären auch schmaler und daher vermutlich kleiner.
Das halte ich für einen Irrtum. Der Durchmesser ist zwar größer, aber die Flächenpressung nimmt ab.
Was da jetzt tribologisch im Detail rauskommt? Das sollen andere einschätzen...
Ich würde erwarten, dass das nach kurzer Zeit immer Festkörperreibung ist. Können die Reibungskoeffizienten so unterschiedlich sein, dass es auf dem ca. dreifachen Durchmesser weniger Verluste gibt?

Wie schon in #16 geschrieben: Ich denke, dass die Kette nur bei jedem zweiten Zahn gleiten muss. (Widerspricht da eigentlich jemand?)
Ich mit Sicherheit nicht. Aber ich nehme trotzdem lieber Ketten- als Blatt- oder Ritzelverschleiß in Kauf, denn Schaltgassen zu bauen und Ritzel in selbst zusammengestellten Kassetten auszurichten ist aufwendiger als die Kette zu tauschen.
 
Können die Reibungskoeffizienten so unterschiedlich sein, dass es auf dem ca. dreifachen Durchmesser weniger Verluste gibt?
Oh, das schaut nach einem Denkfehler bei mir aus...
Die Reibungskoeffizienten werden wohl sehr ähnlich sein.
Ich hatte meinen Denkfehler in "Reibung ist von der Fläche unabhängig".
Das ist nicht gleich mit "vom Durchmesser unabhängig"...

Wann da was passiert, braucht dann jemand, der sagen kann, bis zu welchen Flächenpressungen die Schmierung n der Praxis vernünftig funktioniert.
Falls der Schmierfilm beim kleinen Durchmesser des Bolzens abreisst, ist der große sicher besser.
 
Mal eine andere Frage:
Wäre so eine Kette eigentlich billiger in der Fertigung, da ein "Bauteil" weniger?
 
Dazu ein ganz eindeutiges: "Es kommt darauf an..."
Weniger Bauteile zu haben hilft meistens Kosten zu senken.
Die Kosten neuer Entwicklungen irgendwie auf eine erhoffte Stückzahl umzuschreiben hat aber etwas von Kaffeesudlesen oder so...

Komplett unübersichtlich wird's, wenn dann einer den Teil noch auf eine kleinere, ältere Presse raufbringt, der andere aber eine neuere Maschine einsetzen müsste. Da können solche Teilepreise leicht mal auch um's doppelte auseinander liegen obwohl beide Anbieter vernünftig kalkuliert haben.

Für den konkreten Teil traue ich mich nichts zu schätzen.
 
Der Durchmesser ist zwar größer, aber die Flächenpressung nimmt ab.
Da die Kette aber, wenn sie sich um die Ritzel/Kettenblätter legt, unter Spannung steht, entsteht doch an den innerhalb der Kette gelegenen größeren Kontaktflächen (Lagerflächen) mehr Reibung, welche überwunden wird dadurch, dass die Kette mehr Spannung braucht, was Energieverlust bedeutet. Und: je größer die Lagerflächen, um so mehr Schmiermittel sind vonnöten; und weil sich Schmiermittel normalerweise bei größeren Lagerflächen unter Einfluss von Nässe schneller verflüchtigen und bei diesem Bauprinzip hier aufgrund der ungeschützteren bzw. offeneren Lage der Lagerflächen um so schneller verflüchtigen, habe ich meine Zweifel an der Haltbarkeit dieser Ketten. Die Lagerrolen bei den herkömmlichen Ketten reduzieren auch die Reibung zw. Kette und Zahn, wobei sie bei der hier vorgestellten Kette erhöht ist, zumal die Lagerfläche dieser neuen Kette mit ihrer Mittelkerbung weniger Auflage auf die Zahnflächen bedeutet, also m.M.n. nicht so optimal ist.
 
Ich sehe in dem Bericht die gleiche Diskussion, die wir hier im Thread haben.
Leider aber keine weiteren Erkenntnisse. Reale Daten fehlen auch diesen Autoren noch.

Der Link funktioniert bei mir nicht.
Öffne die Seite und scroll dann runter. Vielleicht hast auch Du Dich nur vom großen "Weiss" am Anfang ablenken lassen?
 
Und: je größer die Lagerflächen, um so mehr Schmiermittel sind vonnöten; und weil sich Schmiermittel normalerweise bei größeren Lagerflächen unter Einfluss von Nässe schneller verflüchtigen und bei diesem Bauprinzip hier aufgrund der ungeschützteren bzw.
Aber die Flächenpressung ist geringer und damit die Bauteile leichter zu schmieren. Bernhard Rohloff hatte sich vor vielen Jahren mal was ausgedacht wie man eine Rollenkette vorteilhaft in diesem Sinne konstruieren kann. Siehe anhängende Patentschrift von 1988. Ist meines Wissens aber nicht umgesetzt worden.
 

Anhänge

  • DE3842140_Rollenkette_Rohloff.pdf
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