Nerv-Faden - alles rein was auf den Geist geht!

Guter Freund wurde weg geschickt obwohl er Blutkrebs im fortgeschrittenen Stadium hatte. Aufgrund seiner Fitness, konnte er aber noch halbwegs normal agieren(und ihm der Arzt meinte er sei wohl nur erkältet) bis er einfach vor dem Krankenhaus zusammen gebrochen ist(hat fast drei Jahre gedauert bis er wieder halbwegs normal Rad fahren konnte) .. Mit der Gesundheit sollte man sorgsam umgehen, man hat nur die eine!
 
Ich wurde auch schon für einen Blaumacher gehalten mit Bronchitis wegen meiner Fitness und die 40 Fieber mit Influenza letztes Jahr wollte mir meine jetzige Hausärztin auch nicht so recht glauben ohne Messung. Aber Lungengerassel und Thermometer lügen nicht. Als klar war wies mir geht wurde jeweils auch richtig reagiert.
Andere Krankheiten sind halt schlechter zu diagnostizieren.
Das Problem der zu guten Fitness hat @OldMax aber nicht :( ich drück weiterhin die Daumen!

Gruß,

Tim
 
Das Wartzimmer ist leer und ich bin seit einer knappen Stunde wieder Zuhause.

Heute Morgen um kurz nach 10 Uhr brachte mich HiMary zum Hausarzt. "Sind sie etwa mit dem Rad da?". "Äh, gibt es auch eine andere Methode?". Das Vorspiel des Anamnesium begann schon mal vielversprechend.

Ergebnis:
Nebenhöhlen und Stirnhöhle dicht, Spasmus an den Bronchen. Herz beteiligt, aber als Opfer, nicht als Täter.

Auf zum Lungenarzt. Pneumologen nennen die sich heute.

Nach 4 Kilometern unter erschwerten Bedingungen 110/70 und 66 Puls. Von wegen:
TimB schrieb:
...Das Problem der zu guten Fitness hat @OldMax aber nicht..
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.

1 Mal Boxencheck. Lunge super.
1 Mal Gegencheck. Lunge super.
Mittel einatmen.
1 Mal Check. Lunge super.
Herz rödelt inzwischen.
Anderes Mittel.
"Wie geht es ihnen?". "Gut, warum?". Nach fünf Metern bekam ich kaum noch Luft.
Checkversuch. Bei der Schnellatmungsisziplin ging gar nichts mehr. Weder rein noch raus. Abbruch. Zwei Arzthelferinnen hereingespurtet, Sprühdöschen. Überraschend schnell ging es wieder. Der Check nicht. Nur Luft in den Körper.

Arzt.
"Da haben wir sie aber ganz schön gequält.". "War grenzwertig."
"Sind sie etwa mit dem Rad da?". "Ja, Warum?".
Ich konnte es mir nicht verkneifen: "Gibt es auch eine andere Methode?". "Nein,", antwortete er, "aber einen besseren Helm.". Und zog das aufblasbare Airbagteil aus einer Ablage. Er fährt jeden Tag 22 Kilometer zur Arbeit und zurück. Mit dem Rad. Wir hatten ein Thema!

Lunge und Herz abhören.
"Ich verwende nur noch die Merino-Funktionswäsche. Mit der kann man die ganze Woche fahren und riecht trotzdem frisch.". Damit war auch das klar. Die Bezugsquelle hat er mir dann auch gleich noch gegeben. Aus reinem Eigennutz, weil ich spätestens in zwei Monaten wieder kommen muss.

Diagnose.
Asthma. Intrinsic (nicht allergisch).
Rhythmusstörungen (hatte direkt bei ihm eine heftige, die er deutlich am Puls spüren konnte).

"Und wie ist es, darf ich jetzt mit dem Rad fahren oder nicht?". "Bewegen tut gut, aber nicht bei Kälte, Nebel und in Autoabgasen oder anderen allergenen Stoffen."
Was braucht es der Worte mehr? In Konstanz und im Winter....


Wieder zurück zum Hausarzt.
"Sind sie immer noch mit dem Rad unterwegs?".

Striktes Radfahrverbot. Inhalieren ohne Ende, Cortison in Sprühform und als Tabletten. Längerfristig steht im Brief. Kommt darauf an, was der Peakflow unter Belastung sagt. 100 muss er zeigen, ich komme im Moment nicht einmal auf 40.

Herzthema dann konsequent im Januar, wenn der jetzige Käse im Griff ist.

Fast wäre er mir sympathisch geworden.
Fehlte nur noch der blöde Spruch: "Warum sind sie nicht früher gekommen...". Er kam.
Und dann zum Abgewöhnen: "Sie sind ja keine ..... mehr....". Fast sympathisch. Fast.



Danke für Euren "Arschtritt". Ich hätte es womöglich noch einmal eine Woche hinausgeschoben.
Gruß und ab in die Waagerechte - nach 8,5 Stunden Arztbesuch und 22 Kilometer Strampeln bin ich reichlich platt.

Martin
 
Gut, dass die Waagerechte nicht noch einen erdigen Beigeschmack bekommen hat. Heldentum hat nämlich seine Nachteile, zumindest für dieses Leben.
Gute Besserung und vor allem zügig eine Diagnose, auf der Du mit Hilfe der Ärztinnen und Ärzte eine passende Therapie aufbauen kannst.
 
Archetyp schrieb:
erdigen Beigeschmack
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...deshalb möchte meine Asche auch lieber in den See....

Als ich nach dem Lungenarzt wieder in die Stadt fuhr, schnitt mir in der Fahrradstraße ein Mittzweihunderter derart vehement den Weg, dass ich mich fast schon ein bisschen aufregte und dies per Hupe kundtat.

Nach fünfhundert Metern musste ich an einer roten Ampel halten (mache ich doch gerne an Stellen, wo die Stadtpanzer kreuzen). Stoppte eine - jeder kennt doch diese Filme mit lebenden Toten - aufgedonnerte Gruselpuppe auf zwei Rädern neben mir und fuhr mich an, was ich mir erlauben würde, mit so einem Rad so ungesehen schnell zu fahren und Autofahrer zu gefährden! Bisher hatte ich solche Berichte im Reich nasegebohrter Erzählungen gewähnt - da wurden sie aus heiterer Hölle mumifizierte Realität. Ausgerechnet heute. Ich schaute sie während ihren Schimpftiraden offenen Mundes staunend an und war zu keiner sinnigen Reaktion fähig....bis mich das Umschalten der Ampel erlöste.

Aber im Ernst: bei solcher Atemnot rutscht einem schon das Herz in die Hose, nachdem sich dieses im Vorfeld so wichtig gemacht hatte...ich spürte sehr wohl Angst davor, wieder einmal in eine Situation zu gelangen, die mich körperlich weit zurückwirft und erneut unendliche Mühen verursacht, mich wieder ins aktive Leben zurück zu kämpfen. Und ich könnte in den Sitz meiner Frau beißen (bin doch nicht blöd und beschädige mein eigenes Rad), wenn ich daran denke, wieviel Zeit ich vertan haben werde, nur, weil ich zu eigensinnig war, rechtzeitig zum Arzt zu gehen. Die große Klappe rächt sich jetzt....
 
Zuletzt bearbeitet:
OldMax schrieb:
"Sind sie etwa mit dem Rad da?"
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Das war auch der Grund, meine Bronchitis beiseite zu schieben damals als Blaumachen :ROFLMAO:

OldMax schrieb:
Auf zum Lungenarzt. Pneumologen nennen die sich heute.
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Schon länger ;)
OldMax schrieb:
Er fährt jeden Tag 22 Kilometer zur Arbeit und zurück. Mit dem Rad.
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Macht meiner auch. Die wissen, was gesund ist. Er hatte sich auch schon überlegt, ein VM zu kaufen, weil ein bestimmtes Go One Evolution ihn immer überholt :)

OldMax schrieb:
Diagnose.
Asthma. Intrinsic (nicht allergisch).
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Willkommen im Klub. Hätte schlimmer sein können. War das Dein erster Anfall gestern Nacht? Ich muß schon sagen, daß ich mit den Herzgeschichten nicht auf Asthmaanfall kam - ich komm nicht auf die bescheidene Idee, während eines Anfalls zu versuchen mich hinzulegen. Sitzhaltung fürs Singen einnehmen und husten, bis es wieder geht.

Mehr per PN

Gruß,

Tim
 
OldMax schrieb:
...deshalb möchte meine Asche auch lieber in den See....
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Heb dir das für irgendwann später auf und untersteh dich hier frühzeitig abzunippeln. Wir hatten erst letztens einen Todesfall in der Rehagruppe zu beklagen, einen sehr sympathischen Kerl der auch meinte nicht zum Arzt gehen zu müssen. Sei also brav und halte dich an die Vorgaben der Halbgötter in Weiß. Sie sind zwar auch nicht unfehlbar, wissen aber meist was sie da verordnen.
Werde erst mal wieder gesund, die Bäume haben Zeit und warten gerne bis du sie wieder ausreißen kannst.
 
OldMax schrieb:
was der Peakflow unter Belastung sagt. 100 muss er zeigen, ich komme im Moment nicht einmal auf 40.
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Blindfuchs: 600 müssten es mindestens sein. Nach dem Sprühen komme ich auf 800, dazwischen auf 400 bis 450 und bei Belastung habe ich es noch nicht probieren können - wird wohl nach den gefühlten Erfahrungen um die 150 bis 250 liegen. Mal sehen.

Jetzt bin ich aber durch und will Euch hier nicht weiter langweilen.
Einen etwas kurzatmigen Gruß
Martin
 
Ohje, das klingt nach einer großen Umstellung. Mitleid will man in so einer Situation nicht von anderen, aber mein Mitgefühl hast du dennoch. Als ich im März oder April was Grippales hatte habe ich "nur" 2 Wochen gewartet bis zur nächsten Laufrunde und war in der Folgewoche wieder zwei Tage platt. Dann habe ich ca. 2 Monate nüschts gemacht, um sicherzugehen. Das war echt die Hölle, weil um mich rum der Frühling aus allen Löchern guckte.

Miesegrau schrieb:
einen sehr sympathischen Kerl der auch meinte nicht zum Arzt gehen zu müssen
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Ich habe mal von einer Statistik gehört, dass verheiratete Männer eine höhere durchschnittliche Lebenserwartung hätten, weil ihre Frauen sie zum Arzt nötigten, während sie selbst oft noch sagten "ach, das ist nichts Schlimmes und wird schon wieder".
 
Wo wir gerade bei unschönen Dingen sind, die Körper so machen…
Ich wünschte ich würde verstehen, was mein Verdauungstrakt mir mitteilen möchte. Ich erspare euch die details, obwohl es nicht so eklig ist, wie man vielleicht bei dem Wort vermuten könnte.
 
mohs schrieb:
Ich wünschte ich würde verstehen, was mein Verdauungstrakt mir mitteilen möchte.
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...Dieser hat ein eigenes Gehirn, welches extrem auf Stress reagiert. Muss also nicht unbedingt eine organische Störung an sich sein.

Unregelmäßiges Poweressen mit zu viel Fett und/oder Zucker führt ebenfalls zu unschönen Reaktionen.

Wenn persönliches "Fehlverhalten" ausgeschlossen werden kann, ist detektivische Arbeit von der Spiegelung bis hin zu Unverträglichkeiten gefordert. Sogar Stuhltransplantationen können anscheinend letztlich die (Er)Lösung bringen.
 
Bin in den letzten Wochen irgend wie auf der üblichen Pendelstrecke 2,5km/h langsamer im schnitt und habe noch keine Idee, was die Ursache sein könnte.
 
Super Wetter heute! Nur fahre ich auf Arbeit wenns dunkel ist und fahre zurück wenns wieder dunkel ist.. Das schlägt echt auf die Laune.
 
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