Nerv-Faden - alles rein was auf den Geist geht!

8 Wochen zum Genießen...

Herzrasen, Schwächeanfälle, Fieber. "Bist du krank?", fragte ein Mitarbeiter im Physiosport, als er die große Pfütze um das ErgoRad sah. Ich machte trotzdem weiter. In der Nacht leichtes Fieber, Halskratzen. Aber es gab zu tun. Trotz Schmuddelwetter fast täglich unterwegs. Heulen können Andere. Bewegung hält und ist gesund.

War es nicht. Das Halskratzen übergab den Stab an richtiges Halsweh, die Trainingszeiten musste ich auf die Hälfte reduzieren. Aber Bewegung hält und ist gesund.

HiMary wog inzwischen das Doppelte. Die Regenabstreifer waren unter einer Schlammschicht mit den Reifen verbacken. Ich war nach den Fahrten an Putzeinsätzen weniger interessiert als am Abstreifen meiner durchnässten Wäsche.

Leichter Blaseninfekt. Machte weiter nichts, hatte eh schon jede Nacht etwas Überwärme. Die Histaminblocker sicherheitshalber (Katzenallergie) abgesetzt. Waren nun eher kontraproduktiv. Bewegung dagegen hält und ist gesund.

Geschwollene Beine, Anämie, Schwäche, Synkopen, Kardiologe.
"Der Eventrecorder macht keinen Mucks mehr. Nehmen wir ihn heraus oder wollen sie ihn behalten?". Einweisung.

Wo ist er denn? "Ich finde ihn nicht.", sagte die Assistentin. "Der verschiebt sich nicht.", brummte der Chef und suchte selbst. "Hm."."Hm.". "Ist noch jemand im Röntgen?".

"Wir haben ihn gefunden. Am untersten Rippenbogen Links. Wie der da hinkommt, weiß ich nicht. So etwas hat es bisher noch nie gegeben. Nur in Polen war mal einer, bei dem ist die Naht wieder aufgegangen und das Gerät herausgerutscht. Seine Frau hat ihm einen Gurt gefertigt und so ist er dann drei Jahre herumgelaufen.".

Bei der OP-Vorbereitung. Der Operateur: "Ein Eventrecorder wandert nicht.". "Aber das Röntgenbild...", gab ich zu Bedenken. "Ach Röntgenbilder! Auf die kann man sich nicht verlassen. Da habe ich ihn schon. Genau neben der Narbe, wo wir ihn eingesetzt haben.".

Betäubung. Kleiner Schnitt. Entschlossener Druck. Noch entschlossenerer Druck. "Ist das wie Pickel ausdrücken?", fragte ich. "Ja, so ungefähr. Geht normalerweise ganz leicht...". Normalerweise. Nach 10 Minuten und kurz vor dem Anbruch einer Rippe nahm er das Skalpell und erweiterte den Schnitt. Erst der beherzte Einsatz einer Zange brachte den erhofften Erfolg.

"Wollen sie ihn mitnehmen? Er gehört ihnen.". "Was soll ich damit?". "Das machen viele.". Ich nicht.

Beim Entlassen noch einmal ein EKG mit etwas unklarem Ergebnis. Aber sie sind ja keine Ambulanz. Bei dem habe ich meinen nächsten Termin erst im Januar. Ich solle mir ein mobiles EKG-Gerät besorgen. Das sei für mich besser als ein Eventrecorder, der nur einmal in drei Jahren bei einem Update Daten preisgab, um danach wieder zu schweigen (das Ding war definitiv von Anfang an kaputt - vielleicht wegen einem Kernspin). Nun, ich habe jetzt eine EKG-Uhr, die prima funktioniert und punktgenau widerspiegelt, was ich spüre. Stolperer, Aussetzer und Herzrasen. 45er Ruhepuls.

10 Tage später - immer noch leicht erkältet - bei der Hausarztvertretung zum Fäden ziehen. "Da ist keiner.". Ich kratze an der Stelle, an der ich das Ende zu spüren meinte und öffnete dadurch ganz leicht die Narbe. Zu dem brauche ich wohl nicht mehr gehen.

Wenn ich mich nur genügend bewege, wird das schnell abheilen und sich die Erkältung verdrücken. Bewegung hält und ist gesund.

Seit fast zwei Wochen liege ich nun endgültig oder verlasse zumindest nicht das Haus. Der Taschentuchnachschub wurde von meiner Frau perfekt organisiert, 3 örtliche und eine Internetapotheke überbieten sich mit Rabatten auf ACC und die Obstverkäufer können kaum genug Nachschub herbeikarren. Schnupfen und Husten und kranke Männer sind ein nicht zu unterschätzender Wirtschaftsfaktor!

Ich liege im Bett und denke: Bewegung hält und macht krank.

Vor 3 Stunden etwa merkte ich ein Pieken am Finger, als ich mir die Bettkrümel besorgter Brezelbesorgungen von der Brust Richtung Boden wischte. Es war der Faden von der OP-Narbe, den man aus genau dem - inzwischen entzündeten - Narbenende ragen sieht und spürt, das ich mir bei der Hausarztvertretung aufgekratzt hatte....
 
Nein, anders als Autofahrer, die aufblenden, wenn ein Fahrrad vor ihnen fährt, blende ich nicht auf, wenn ein anderes Fahrrad vor mir fährt.
...hatte ich natürlich nicht anders erwartet, oder dachtest Du das etwa?

Es ist momentan tatsächlich ein Thema (unter anderen) mit diversen Verkehrsbehörden im Landkreis, wie wir die Situation für Radler verbessern können....

Zur Zeit überschlagen sich die Anlässe etwas schnell - Radschnellwege, Reaktivierung der Straße zur Waldsiedlung, Fahrradstraße, Rückhaltemaßnahmen an begleitenden Rad- und Wirtschaftswegen....

Und jedes Mal andere Zuständigkeiten.....
 
Nix Schlimmes, aber es nervt mich trotzdem kolossal, dass sich meine Winter-Radhose unauffindbar ist und sich wohl in einer Dimensionsfalte verkrochen hat...

Soviel zu den Auswirkungen hochsommerlichen Aufräumwahns... ;)

Grüßlis
Luise
 
Mein Mann suchte mal ähnlich verzweifelt die Neoprenhandschuhe, wir wollten tauchen gehen. Die waren wie vom Erdboden verschluckt.

Im Winter fand er sie dann in der Kiste mit Mützen, Schals und Wollhandschuhen. Seine Mutter hatte die zum trocknen aufgehängten Neoprenhandschuhe von der Leine genommen und "ordentlich" aufgeräumt. Immerhin waren die Flossen nicht im Schuhschrank versteckt und die leeren Flaschen nicht im Pfandautomaten versenkt :)

Meine VM-Nebelschlussleuchte ist auch in einer Dimensionsfalte. Es ist ein schwer erhältliches Lupine Rotlicht in der pulsenden 160 Lumen-Variante und ich BRAUCHE es..............
 
Das ist aber jetzt sehr uncharmant. Man bekommt den Eindruck, Du würdest die Dimensionsfalte an Luises Körper vermuten.:cool:
 
Am 21.11. hatte ich bei meinem Urologen eine geplante, ambulante Leistenbruch-OP. Mit Wartezeit, Operation und Aufwachzeit zog sich die ganze Aktion bis 19.30 Uhr hin. Das Praxispersonal hat sich rührend um mich gekümmert und mir für die Heimfahrt ein Taxi bestellt. Da von Familie und Freunden/Nachbarn niemand mich abholen konnte, war es die einzige Möglichkeit, wieder nach Haus zu kommen. Die Fahrt hat mich 22€ gekostet.

Heute war ich bei der Krankenkasse, um die Krankmeldung, den Beförderungsschein und die Quittung des Taxifahrers einzureichen.

Die erste Frage des Schnösels auf der anderen Seite des Schreibtisches war: "War das eine geplante oder akute ambulante Operation?" Auf meine Gegenfrage, was denn der Unterschied sei, antwortete er: "Bei einer geplanten OP hätten sie auch mit Öffis wieder nach Hause fahren können!" Da es eine seit ca. zwei Monaten geplante OP war hätte ich dafür sorgen können, dass ich wieder abgeholt werde oder eben mit Bus und Bahn fahre.

Auf meinen Einwand, dass ich eine Vollnarkose, den Drainageschlauch mitsamt Auffangbehälter vor dem Bauch hängen hatte und überhaupt durch die frische Narbe nicht besonders gut zu Fuß war, zuckte er nur mit den Schultern und sagte was von: "So sind halt die Gesetze."

Wenigstens wird die Krankenkasse sich nochmal mit meinem Arzt in Verbindung setzen, um zu erfahren, ob die Krankenbeförderung per Taxi nicht zu vermeiden war. Der wird denen schon die passende Antwort geben.

In was für einem asozialen Staat leben wir eigentlich mittlerweile? Das ganze Theater nur wegen 22€.
Sowas macht mich echt zornig.

Wenigstens ist die OP gut verlaufen. Das ist aber auch das einzig positive.

Gruß Uwe
 
@OldMax meint das tatsächlich humorvoll, ganz ohne Smileys.
Ist der einzige Weg, stressfrei mit derart asozialem Unsinn umgehen zu können. Erfahrung damit müssen zu viele machen..

Bei Krankenhausaufenthalt auch nicht besser. Pro Tag 10,00 € Zuzahlung - und monatelanger Kampf mit KV für Befreiung nach Erreichen des gesetzlichen Zuzahlungsmaximums.

Gute Besserung!
 
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