Nerv-Faden - alles rein was auf den Geist geht!

Angesichts des Gewusels

Genau, teilweise kannst du wenn du vom Rheinufer kommst eine Weile warten, bis du da mal einbiegen kannst, da ist richtig Verkehr drauf. Das es so viele Radfahrer in Konstanz gibt hat den Vorteil, das der gemeine Konstanzer Autofahrer an Radfahrer gewöhnt ist und man nicht bei jeder Gelegenheit über den Haufen gefahren wird.
 
Gestern mit dem Velomobil. Landstrasse. Auto überholt mit reichlich Seitenabstand.
Da rast durch die Lücke zwischen uns ein Motorradfahrer durch! Die rote Ampel rund 200 m weiter hat er feigerweise auch direkt ignoriert.
Manche Leute haben echt ein Schoss raus. :mad:
 
Gefällt mir auch ohne Schlusswort
Ich kotz' im Strahl!
...

Ich wurde noch nie übersehen
...ich habe am Steuer eines Autos (Opel Agila - also klein und übersichtlich) tatsächlich selbst schon einmal einen UP-Radler übersehen. Keine Ausrede und keine sinnvolle Erklärung außer: "ich weiß nicht, warum...kurz abgelenkt? von der Ampelschaltung, einem Fußgänger?...".

Das passiert auch bei größter Konzentration, weil niemand in jeder einzelnen Sekunde fähig ist, die Fülle an Geschehen rund ums Auto auf allen vier Seiten gleichermaßen im Blick zu haben und zeitgleich unfehlbar korrekt einzuordnen und in der gegenseitigen Bewegung zu beurteilen.

Ehrliche Autofahrer werden gestehen, dass sie zu keiner Zeit wirklich "Herr der Lage" sind, egal, wie umsichtig sie sich zu verhalten bemühen.

Das System Auto passt schlicht nicht in die Nähe von Lebewesen. Wenn dann noch Leute am Steuer sitzen, die meinen, sie hätten ihr Fahrzeug absolut und jederzeit sicher im Griff, ist das Unglück unvermeidlich.


Deshalb finde ich Konzepte, die Autos komplett aus Innenstädten verbannen wollen, konsequent richtig.
Deshalb nervt es mich, wenn die Politik jetzt so tut, als wäre das Elektroauto die Lösung unserer Probleme - sie verursachen genau die gleichen Gefährdungen und brauchen den gleichen Platz. Sie werden unvernünftig groß sein und irrsinnige Leistungswerte haben.
Es wird vertuscht, dass ein großer Teil der Gesamtenergie und der Umweltzerstörung nicht auf die Nutzung, sondern auf die Produktion entfällt.

Es nervt mich, dass viele Autofahrer immer noch glauben, sie würden einen wesentlicheren Beitrag zu Wohlstand und Infrastruktur leisten, als andere Verkehrsteilnehmer. Bei der Soll-Seite dieser unehrlichen Bilanz versagen ihre Sinne genauso wie beim Ausparken.

Es nervt mich, dass Geschäftsleute erklären, Fahrverbote in Innenstädten würden sie ruinieren. Ein SUV-Fahrer schrieb in seinem Leserbrief von verwaisten Innenstädten ohne Menschen und Geschäften. Als wären Rad fahrende Kunden bestenfalls zweite Klasse.

Es nervt mich, dass ich mich bei diesem Thema in grenzenlose Wut denken und reden kann.


Andererseits war ich schon ausschließlich mit dem Rad unterwegs, als dieses Thema noch gar nicht thematisiert war. Ich fand das einfach normal, war unabhängig und konnte das eingesparte Geld in die Aufzucht neuer Radfahrer stecken. Das ist gelungen: Beide fahren Rad, mein Sohn wird wohl nie ein Auto kaufen...
 
Das passiert auch bei größter Konzentration

Nur zur Klarstellung: Ich wurde aber als Liegeradler tatsächlich noch nie übersehen (als Kind auf dem Up kann ich es nicht beschwören), denn in den entsprechenden konnte ich definitiv erkennen, dass ich mich nicht im Blickfeld der*s Kraftfahrer*in*s befand (andere Blickrichtung oder Haus /großes Kfz im Weg).
Daher halte ich das Übersehen für deutlich seltener, als von Polizeipressemitteilungen behauptet.
 
...ich schon. Einmal sogar angefahren.

Daher halte ich das Übersehen für deutlich seltener, als von Polizeipressemitteilungen behauptet.
... der Umkehrschluss Deiner Annahme, also die Lüge des Verursachers, er habe den Radler übersehen, würde ergeben, dass die betreffenden Unfälle mit voller Absicht herbeigeführt worden wären.

Ich gehe eher davon aus, dass Radler aller Rad Versionen weit öfter übersehen werden, als tatsächlich protokollierte Unfälle passieren. Versierte Radler wissen um das Risiko, sie merken, ob man sie gesehen hat oder nicht. Zudem reagieren sie schnell und sicher. Meist sind es, falls doch einmal eine "Berührung" stattfindet, kleinere Blessuren, die in keiner Statistik auftauchen.

Ganz grob, wirklich sehr grob über den Daumen gepeilt, sind es bei mir pro Jahr 0,2:200:1000 (tatsächliche Berührung:rechtzeitig gebremst oder ausgewichen:gemerkt, dass ich nicht gesehen werde).

Keine einzige Situation in rund 60 Jahren Radlerleben tauchte je in einer Polizeipressemitteilung auf. Allerdings war früher die Anzahl solcher Begegnungen auch deutlich geringer.

Mit dem UP waren die Berührungen heftiger. Meist ruhte ich dann auf Kühlerhauben aus. Mit dem Trike gab es in etwa fünf Jahren nur eine vollzogene, bei der ich sogar "sitzen blieb".

Der Jahresschnitt mit 0,2 dürfte auch beim UP und ähnlichen Jahresdistanzen zwischen 10 und 12 Tausend Kilometern ungefähr hinkommen.


Ohne Aussicht auf Beweisbarkeit vermute ich, dass "vollzogene Übersehunfälle" am häufigsten ungeübte und/oder leichtsinnige Radler treffen. Zum Beispiel leider allzu oft Kinder. Wir mit unserer Erfahrung und Radbeherrschung sind da entschieden im Vorteil.

Gerade deshalb, weil eben unter den Radlern viele ohne langjährige Erfahrungen sind, muss seitens der Verwaltungen und des Gesetzgebers umso mehr auf das besondere Schutzbedürfnis dieser gewollten und besonders umweltfreundlichen Fortbewegungsform konsequent eingegangen werden.

Denn die ungemeldeten Gefährdungssituationen dürften ein Zigtausendfaches dessen ausmachen, was per Presse bekannt wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
... der Umkehrschluss Deiner Annahme, also die Lüge des Verursachers, er habe den Radler übersehen, würde ergeben, dass die betreffenden Unfälle mit voller Absicht herbeigeführt worden wären.

Nein. Für volle Absicht wäre erforderlich, dass der Verursacher den Unfallgegner vorher gesehen hätte.
Mal ehrlich: Du glaubst doch auch nciht, wenn in der Presse steht, ein Autofahrer habe einen Rettungswagen mit Blaulicht übersehen, oder?
"nicht gesehen" und "übersehen" ist übrigens nicht dasselbe.
 
Wenn wie vor zwei Jahren hier in gera die Mutter am Steuer im Beifahrerfußraum kramt, dadurch auf die Gegenfahrbahn gerät und es durch Frontalaufprall mehrere tote gab, würde jetzt auch niemand sagen "hätte das Auto im Gegenverkehr einen Wimpel oder der Fahrer einen Helm auf gehabt wäre nix passiert! Selvst schuld!". Wenn so Radfahrer ums Leben kommen driftet die Diskussion aber sofort in die Richtung...

Da ist man selbst schuld wenn von hinten platt gefahren wird wenn man bei grün über eine Ampel fährt.. Mir ist aber noch kein einziger Autofahrer begegnet der bei grün erstmal anhält und schaut ob nicht doch was kommt.
 
Gestern sind ein Kollege und ich zur Kantine gelaufen. Der Weg ist ein für Fußgänger und Radfahrer kombinierter, ich lief rechts aussen, er neben mir, wir haben ca. 50% des Weges beansprucht - also wohl genug Platz, um an uns vorbeizukommen.

Fahrräder fahren ständig vorbei, so auch plötzlich, und mein Kollege zuckt gleichzeitig zusammen, macht ein Geräusch und zieht die linke Hand hoch.
Von der Radfahrerin: "Oh, tut mir leid, nicht gesehen."
Kollege: "Ein wenig Abstand wäre auch gut!"
Radfahrerin, mökelt nach vorne: "Dann laufen sie halt nicht da!"

Dass sie Leute nicht einfach mal zugeben können, wenn sie etwas falsch gemacht haben. :mad:
 
Es hat nicht jeder die Größe, eigene Fehler zuzugeben.

Um so bemerkenswerter, wenn es denn dann doch einmal passiert. Ich weiß noch wie heute, wie vor ungefähr 10 Jahren einmal ein Autofahrer mir gegenüber seinen Fehler zugab (allerdings erst nach stummen Zeigen auf das entsprechende Verkehrsschild meinerseits). Seitdem ist mir allerdings solches nicht mehr begegnet ...
 
Auto-Lemminge. :mad: Rauscht ein Linksabbieger blind über eine Furt mit auf grün geschalteter Ampel, rauschen der 2., der 3., ... der 10. Stoßstange an Stoßstange mit rüber. Einem entgegenkommenden Rechtsabbieger wird widerwillig das Einfädeln erlaubt. Danach geht's einfach weiter - dass sich da ein Fußgänger und eine Radfahrerin an den Straßenrand bewegen und sehr offensichtlich rüber wollen, interessiert exakt niemanden, auch nicht den reingelassenen Rechtsabbieger. Nachdem ich mich danebengestellt, mein Tretlager einen halben Meter vorgeschoben und ein kräftiges "GEHT'S NOCH?!" losgelassen habe, hat der erste verlangsamt und doof geguckt, ist aber weitergefahren, der zweite hat gehalten. Rüber hab aber nur ich's geschafft, die anderen beiden hatten wohl nicht den Mut oder waren von dem Vorgehen zu überrascht, um die Chance zu nutzen.
 
Ich muss euch gestehen, Up-fahren über längere strecken nervt mich so langsam. Ich mache das gerade im Urlaub noch mal was häufiger, aber ich vermisse tatsächlich die Bequemlichkeit im liegen zu fahren.
 
...gab es früher mal Redewendungen wie "oh, mein Fehler, tut mir leid",
die z.T. auch ernst gemeint waren.

Heute hört man die kaum noch.
Doch, gerade neulich auf einem Radweg: ganz breite Stelle, ein Mercedes stand diagonal drauf (vermutlich dank Blödpark-Assistent), so dass man nicht vorbei radeln konnte. Ich war noch am Fotos knipsen, als der Besitzer zurückkam. Er hat sich dann mit einem freundlichen "Scheiss dir nicht in die Hosen" entschuldigt.
 
@Kettenschoner: Erinnert mich an eine gestrige Begegnung, als mich auf einer Gefällestrecke ein SUV überholte und der Beifahrer mich anblökte: "Schon mal was von Radweg gehört?!?" Ich war mit dem Tangens unterwegs - mobiles Hindernis eben, das natürlich als solches von der Fahrbahn zu verschwinden hat...
Am meisten nervt mich, dass mir das im Gedächtnis bleibt, und nicht die erfreulichen Momente unterwegs.

Viele Grüße
Luise
 
Mich hat gerade der schwere Schauer genervt, der genau anfing, als ich gerade den Deckel meines Mangos auf das frische Silikon gelegt hatte und mich anschicken wollte, die Schrauben einzusetzen... :mad: Wohl dem, der eine Garage hat - im strömenden Regen (nur ein bisschen durch den Sonnenschirm abgehalten) diese Fimmelsschrauen in den Flansch setzen zu müssen macht keinen Spaß - und wie die Außenseite jetzt aussieht werde ich dann morgen sehen... :rolleyes:
 
und wie die Außenseite jetzt aussieht werde ich dann morgen sehen...
Wie erwartet, einige Silikon"nasen" und der Deckel ist nicht ganz so gut ausgerichtet, wie es sein könnte. Zum Glück fällt das bei diesem Mango kaum auf :whistle:, denn die Chancen stehen gut, dass ich das erst im nächsten Frühjahr korrigiere (wenn wir nicht zufällig einen ganz besonders goldenen Oktober bekommen)... :rolleyes:
 
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