NautiCare pastöses Harz, Erfahrungen und Einschätzung beim Sperrholzbau erhofft

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Liebe Leute,

kürzlich bin ich zufällig über die Videoserie von "Let's Bastel" zum Bootsbau auf Youtube gestolpert, in der Michael mit einem angedickten Harz arbeitet:


Es handelt sich um das EP30 von Nauticare:


Ich hab' in den letzten Wochen voll Begeisterung die Bauberichte von Anotherkiwi, SchrauBär2 und Tieflieger gelesen, und würde um Eure Einschätzung bitten, ob dieses pastöse Harz für ein Sperrholzvelomobil eine gute Wahl ist, oder ob jemand sogar Erfahrung mit diesem Harz hat?

Danke und liebe Grüße
Alex
 
Ich hab immer selber gemixt. Bei stark saugende Untergrunde sind diese verdickte Harze aleine meiner Meinung nach nicht ideal. Die dunnste Option die diese Firma zur Verfugung hatt dienst als Grundierung. Bei einige Holzsorten wie stark saugendes Sperrholz, ist es ratsam zuerst das Holz mit dunnes Epoxid zu tranken. Wenn man dann 15 minuten später schaut ist das Epoxid weg. Nutzt man ein verdicktes Epoxid, dann kann es passieren das die Haftung nicht optimal ist weil das Holz zuviel saugt. Das verdicktes Klebegemisch wird dann trocken gesaugt und haftet nicht optimal. Vorallem an Kanten wo man viel Endholz hatt saugt es viel.

Beim selber misschen mach zuerst denn Mix mit normales Harz und streiche dann damit die zu verleimende Flachen ein. Dann fug ich Verdickungsmittel zu. Wie Baumwollflocken, tixotropiermittel. Dann wieder mischen, und mann ist ne Weile weiter. Dann das verleimen mit denn dickeren Harz. Nachteil dabei ist das man material verschwendet da man oft etwas zu viel mischt. Und es muss in zwei Schritte, und das getranktes Holz ist schon klebrig, was beim Hantieren unangenehm ist. Epoxid klebt an (fast) alles.

@anotherkiwi hatt bei seinem letzten Kartuschen mit ahnliches vorverdicktes Epoxid verwendet. Ich kann nicht sagen ob er das Holz vorbehandelt hatt oder nicht.

Pappel und Okoume saugen viel, Birke kaum.

Ich kenn die Firma und dessen Produkte nicht. Aber diverse Firmen haben ahnliches im Angebot und es Funktioniert.
 
I can't load the site... :(

Most manufacturers have these types of epoxy in their range these days.

I would agree with @tieflieger that plywood wicks the resin from hand mixed glue, Six10 has a formula where that can't happen so I just apply and it stays in place. This is mentioned in the publicity for Six10 and the technical notes and I trust West System, they practically invented modern ply epoxy boat building. And yes I have their Blue Book too :giggle: Things happen when you are building and the ply has always de-laminated, never has the epoxy joint broken - both with okoumé and poplar.

I have never glued birch with epoxy but because it is twice as dense as okoumé I take your word on that.

Because I am old and lazy now I did not mix a single batch of epoxy glue for the Ventec. I used a 1 kg kit from a local supplier to coat the exterior and the wheel wells, there is a little bit left over.
 
@AlexW Vielleicht hilft es Epoxid zu sehen wie Honig. Es gibt Honig die so dunnflussig ist das ein Loffel sofort bis zum Boden sinkt, und wenn man ihm aus das Glas zieht, lauft schon ein Draht aus Honig runter. Es gibt auch Honig(creme) die so dick ist das derselbe Loffel drauf liegen bleibt.

Wegen dieser unterschiedlichen Konsistenz lasst sich das Produkt auch fur andere anwendungen Nutzen. Zum Laminieren, um Gewebe zu tranken ist das dunne Harz deutlich besser, es geht ganz einfach durch das Gewebe. Die dicke Paste wurde einfach drauf liegen bleiben, und das Holz unter das Gewebe wurde trocken bleiben. Wurde man einen Klebenaht oben in eine Ecke machen mit das dunne Harz, lauft das einfach nach unten weg.
West system wurde ich auch vertrauen, das sind Pioniere, die dann auch noch "das" Buch druber geschrieben haben. Kann man hier downloaden; https://www.westsystem.com/instruction/the-gougeon-brothers-on-boat-construction-book/

Wenn dir Deutsch lieber ist, findest du bei Berger Boote eine Reihe von Blogs die vieles erklären. https://www.bergerboote.de/blog. Nen Youtube Kanal haben die auch.
 
Hi,

vielen Dank für die äusserst aufschlußreichen Infos.

Das Video hat mir gefallen, ich dachte damit eine schöne Möglichkeit gefunden zu haben, aber Ihr habt recht, mit dem flüssigen Harz und Andickungsmittel ist man einfach flexibler.

Und vielen Dank auch für die interessanten links, da hab' ich was zum studieren heut' Abend.

Liebe Grüße
Alex
 
Epoxidharz wird im Flugzeugbau und bei Restauration von Holzfliegern inzwischen auch verwendet, früher war das nicht zugelassen (für Holz). Da es aber spaltüberbrückend wirkt und nicht so gepresst werden muß, erzielt man damit die sichereren Verbindungen. Man kann es je nachdem andicken mit Microballons oder Aerosil (etwas spröder, leicht) oder Baumwollflocken (elastischer, schwerer). Nicht angedickt kann man es nicht verwenden, dann läuft es sonst wohin. Daß das Harz weggesaugt wird, habe ich noch nie gehört. Und grundieren mit dünnem Harz schon gar nicht, dann muß es kurz vor der Klebung nochmal angeschliffen werden, wie soll das denn handhabbar sein?

Gruß
Stefan
 
Und grundieren mit dünnem Harz schon gar nicht, dann muß es kurz vor der Klebung nochmal angeschliffen werden, wie soll das denn handhabbar sein?
Nee, es ist eher so ein Benetzen der Oberfläche und Vortränken. Das heißt, man wartet nicht so lange, dass es anhärtet, sondern es ist eine Verarbeitung "nass-in-nass".

Fügt man Teile nur mit einem pastösen Klebstoff, kann Staub auf, oder eher in der rauhen Oberfläche verhindern, das die Paste den eigentlichen Untergrund benetzt. Mit dem Vorstreichen von dünnflüssigem Reinharz kann man die Staubpartikel binden. Dann sind sie nur noch Füllstoff, statt Trennschicht.
 
Bei Nauticore haben sie doch davon gehört und deswegen ein Harz entwickelt. Steht da ziemlich klar bei die Produktbeschreibung. Zweiten Satz.


Ahnliche Produkte und vergleichbare Anweisungen findet man auch bei andere Hersteller. Wie Kurbel sagt es ist ein nass in nass verfahren. Jeh nach verwendeten Harz und Härter, und temperatur, hatt man oft so 30-45 minuten offene Zeit.
 
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