Nächstes Velomobil, nächster Unfall (weniger Schaden)

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Wieder vorweg: Mir ist nichts passiert.

Die Umstände, die zum Unfall geführt haben, waren recht ähnlich wie beim ersten Mal, würde ich sagen. Zum Vergleich:
Die letze Woche über bin ich zu viel und zu hart gefahren. Meine Beine waren also in ziemlich schlechtem Zustand. Zudem hatte ich wegen Arbeit und Termin zu lange nichts essen können. Ich hatte also kein Korn zu verschenken. Allerdings musste ich entgegen dem vorherigen Plan nach meinem gut 20km entfernten Impftermin möglichst schnell wieder zurück zur Arbeit. Langsam fahren war also auch keine wirkliche Option. Bremsen nur im Notfall sozusagen. Dazu kam, dass ich nach dem Hamburger Liegeradstammtisch am Vorabend viel zu spät im Bett war und nun sehr müde. Dazu der Arbeitsstress und eben Hunger. Da lassen die Fähigkeit zur Abschätzung und Entscheidungsfindung nach. Was mich diesmal erwischt hat, war dann, dass es durch leichten Regen langsam nasser wurde. Ich habe also ganz klassisch die Abbiegung zwar extra weit, aber trotzdem zu schnell genommen (Auf eventuellen Gegenverkehr hatte ich aber natürlich noch geachtet, mit Gegenverkehr hätte ich weniger riskiert!) und bin hinten ins Rutschen gekommen. Dass ich ungewohnt fast ohne Gepäck unterwegs war, hat vielleicht auch noch die Haftung am Hinterrad verringert.
Ich glaube auch, dass meine Auffassung und Reaktion stark verlangsamt waren. Mit fittem Kopf hätte ich vielleicht noch reagieren können.

Jedenfalls kippte ich dann um, rutschte im flachen Winkel über die Gegenfahrbahn und begrüßte ganz sanft den Leitpfosten. Bis ich am Straßenrand zum Liegen kam, hatte ich die Situation auch schon verarbeitet, kurz den Daumen hoch für den nachvolgenden Verkehr, raus geschlüpft und das Velomobil restlich von der Fahrbahn gezogen. Kurzer interner Sensorcheck, ob mir wirklich nichts passiert war, der Fahrerin des nachfolgenden Autos versichert, dass ich wohlauf bin (und bestätigt, dass es ein Fahrrad ist :LOL:). Dann bei nächster Gelegenheit über die Fahrbahn zum "Radweg". Kurze Inspektion des Fahrzeugs, einmal durchgeatmet und vorsichtig weiter.
Zu allem Überflüss wenige Kilometer später kurz nach einer Straßenbaustelle einen Platten durch spitz gebrochenen Stein gehabt. Beim Reifenwechsel fast der Nervenzusammenbruch. Lack lassen UND so viel Zeit verlieren war zu viel und sehr geschickt stellte ich mich auch nicht mehr an.
Vorbeifahrender Radfahrer fragte, ob ich Hilfe bräuchte. "Keine physische." Er bot an, ein Gedicht aufzusagen. ;)

So, Ergebnis: Ich habe einen leichten roten Striemen am Oberarm vom Süllrand, der aber zwischen anderen blauen Flecken und der Impfung völlig untergeht. Das Velomobil hat etwas Farbe auf den Asphalt übertragen. Tragendes Material habe ich meiner Schätzung nach nicht wirklich verloren, aber hinter der Schulter ist ein kleiner Riss/Bruch, den ich wohl flicken lassen sollte.
@henningt Ich muss dann noch einmal mehr endlich eine Beklebung überlegen und beaufragen...

Im Bericht zum ersten Unfall schrieb ich, wenn es nochmal so schnell passiert, überdenke ich, ob ich zum Velomobil-Fahren geeignet bin. Naja, diesmal waren es mehrere Monate und vermutlich ein paar Tausende Kilometer.
Auf jeden Fall muss ich auf meinen Schlaf achten, mich weniger stressen lassen und vielleicht mehr trainieren, dass ich mir erlaubern kann, mehr zu bremsen. ;)
 

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Jedenfalls kippte ich dann um, rutschte im flachen Winkel über die Gegenfahrbahn
Glaube du hast keine Haube für's Alpha ODER.....fährst du dann wenigstens MIT HELM ????? ich hab's mir jetzt richtig angewöhnt mit Helm auf wenn ich ohne Haube fahre , aus Angst beim umkippen und rutschen auf der Seite aus dem Sitz gehoben zu werden und mit dem Kopf auf den Asphalt zu schlagen....
 
Jupp, so ziemlich immer. Auch schon wegen Helmspiegel und jetzt Visier am Helm.
Mit Haube ist man geschützter, kommt aber auch schlechter wieder raus. (Oder nur die Arme heben, um sich sichtbar zu machen und Rückwärtsgang weg von Gefähr.) Bin da noch unentschlossen.
 
Weia. Da hast Du Dich zu sehr hetzen lassen. Nach der Impfung mit Speed zurück zur Arbeit ist voll daneben, wer hat das denn von Dir verlangt?
Ich bin oft ganz gut mit dem Motto "langsam geht am schnellsten" gefahren. Nach Deiner Schilderung solltest Du das mal probieren. Ist mindestens so schnell wie das Herumgehetze und viel entspannter.
 
Nach der Impfung mit Speed zurück zur Arbeit ist voll daneben
Also die Impfung selbstbist wohl kein Problem gewesen (auch heute keine merkbaren Auswirkung, außer der Empfindlichkeit an der Stelle selbst), aber eben der Zeitverbrauch.
wer hat das denn von Dir verlangt?
Das Kinder-Theater zwischen den Angestellten, wegen dem eine die Arbeit für den Tag niedergelegt hatte. :rolleyes:
"langsam geht am schnellsten"
Jupp, so ähnlich (wieder) mein Gedanke. Das macht es so extra ärgerlich, dass man dadurch ja eben im Endeffekt nichtmal Zeit gewonnen, sondern verloren hat.
 
Oh mann, das ist mies. Aber das Allerwichtigste ist erstmal, dass dir nichts Schlimmes passiert ist und du weitgehend unversehrt bist.
Die Schrammen am Velo sind natürlich ärgerlich, aber besser, als wenn es dein Kopf gewesen wäre. Helm/bzw. Haube vielleicht doch mal eine Überlegung wert!
 
Auf jeden Fall muss ich auf meinen Schlaf achten, mich weniger stressen lassen und vielleicht mehr trainieren, dass ich mir erlaubern kann, mehr zu bremsen. ;)
Du solltest an Deinem Lebensmodell arbeiten und Dir überlegen, warum Du in solche Situationen kommst.

Gute Besserung und viel Glück beim nächsten Mal.
 
@HenriP , stell Dir vor ein vergleichbarer Unfall wäre mit einem Kfz passiert, für Dich aber auch für mögliche Dritte,
Das VM ist es nicht, denke ich. Aber wie die Vorposter schrieben: Frage Dich selbst, warum Du in die Situationen gerätst. Stress und gefühlter Zeitdruck im Verkehr sind IMMER schlechte Begleiter.
 
Ich würde sagen : Einfach mal langsamer und nicht auf der letzten Rille fahren.
hätt bei mir nix geholfen..
beide male aus Eigenverschulden umgefallen..

beidemale nicht auf letzter Rille gefahren
(beim letzten mal sogar nur noch 27km/h gehabt, beim ausrollen gewesen)

auf letzter Rille gefahren ist man meist extra-Aufmerksam... konzentriert..
gefährlicher ist find ich fast das "so dahinfahren", weil man eben eh ned schnell fährt.. und dann automatisch unachtsamer ist

gibt hier ja genug Berichte von Leuten die bei ganz alltäglichen Fahrten verunfallt sind, wo kein "ich muss noch 0,5km/h mehr Schnitt rausholen" schuld war
 
Ich bin oft ganz gut mit dem Motto "langsam geht am schnellsten" gefahren. Nach Deiner Schilderung solltest Du das mal probieren. Ist mindestens so schnell wie das Herumgehetze und viel entspannter.
Das kommt dann mit dem Alter, man wird entspannter, der verringerte Testosteronspiegel, tut dann sein übriges :D
 
Vorbeifahrender Radfahrer fragte, ob ich Hilfe bräuchte. "Keine physische." Er bot an, ein Gedicht aufzusagen.
Moin HerriP.

&, was hatte er im Angebot?

Ich wünsche Dir zukünftig mehr Ruhe, damit Dein Velomobil nicht wieder leiden muß.

Gruß
Felix

PS: In meiner lyrischen Hausapotheke von Erich Kästner fand sich für "wenn man die Natur vergessen hat" das Gedicht "Ein Baum läßt grüßen".;)
 
Liegt also in erster Linie am Fahrer und nicht am Material.
sehe ich anders, DF , Alpha und Milan haben eher schmale Spur und man bekommt die eher auf 2 Räder und somit auch zum kippen, wenn dann der Schwerpunkt noch eher hoch ist geht es auf die Seite. Ein straff eingestelltes Mango mit seiner breiten Spur ist da im Vorteil.
 
weil man eben eh ned schnell fährt.. und dann automatisch unachtsamer ist
Moin Kraeuterbutter,

bei "man" kann das schon so sein. Ich bin beim Radfahren immer voll darauf konzentriert. Und in den seltenen Fällen von Unaufmerksamkeit ist mein Schutzengel bisher immer gut erholt im Einsatz gewesen.

Gruß
Felix

PS: Allerdings, gestern war ich mit dem MTB in der Stadt und habe diese erkundet. Ich fuhr gerade in Schrittgeschwindigkeit von Norden (dem Bahnübergang) kommend auf dem linken Fußweg auf den Bahnhof zu und wollte auf die Fahrbahn wechseln, als ich an einem Fahrradhinterrad hängen blieb und umkippte. Der Fahrer des Rades, ein etwa 12-13-jähriger Schüler, mit Kopfhörer bestückt, war eben ohne zu klingeln, zügig an mir vorbei gefahren, blieb dann stehen und fragte, ob alles in Ordung sei. Ich habe den nicht gehört.o_O Ich mußte ihn erstmal lautstark lang machen - ob er sich immer so hinterhältig an anderen vorbeischleicht - stellte dann fest, daß ich nur an den mittleren Fingergliedern der linken Hand und am rechten Knie eine Schürfwunde hatte und die rechte Schulter leicht geprellt war. Also habe ich im gesagt, daß er Land gewinnen soll, was er dann auch zügig, wie gehetzt, tat.
 
@HenriP mein Beileid,

Ich vermute das Alpha 7 wollte Dir mitteilen, dass es Zeit für ein neues VM ist. Passt Du in ein Snoek? ;) Hast Du es schon bestellt? :whistle:
 
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