LR Nachlauf / Abstand Kugelgelenk / Hebelverhältnisse

[Andreas I.]

Wenn ein langlieger nicht zu lang sein soll oder wenn für die fahreigenschaften zwar das hinterrad etwas nach hinten wandert, dafür aber das vorderrad so nah wie möglich ans tretlager kommt, dann liegt in beiden fällen die gabelkrone im pedalkreis.
So weit so gut.
Falls dann noch ein niedriger "Q-faktor", also geringer abstand der pedalarme, möglich sein soll, muss die gabel(krone) recht schmal bauen. Und da kommt mir eine frage bezüglich der hebelverhältnisse (bei untenlenker und lenkstange). Da ist der abstand des kugelgelenkes von der mitte des steuerohres und dann ist da der nachlauf der gabel. Da sagt mir mein bauchgefühl, dass der abstand des kugelgelenkes nicht kleiner werden sollte als der nachlauf.
Aber dann ist da ja noch der hebel vom lenker (wo da das gelenk der lenkstange am lenker sitzt). Also theoretisch könnte der abstand des kugelgelenkes von der mitte des steuerohres beliebig klein werden. Nur werden dann praktisch die belastungen auf das gelenk, dessen befestigung und die lenkstange größer und mögliches lagerspiel hätte auch größere auswirkungen.
Sind praktisch probleme zu erwarten, wenn der abstand des gelenkes (von der mitte des steuerohres) kleiner als der nachlauf wäre?

MfG
Andreas I.

 

[mwa]

AW: Nachlauf / Abstand Kugelgelenk / Hebelverhältnisse

Hallo Andreas,

ich würde das nicht ausgerechnet am Nachlauf festmachen. Die Führungskräfte, die durch den Nachlauf ausgelöst werden und die den Geradeauslauf stabilisieren sind klein.
Zwei andere Themen stecken darin:
- die Dimensionierung des Lenkgestänges, es muß ja spielfrei und steif sein und damit seine Masse und Trägheit
- Die Kräfte, die über die Lager und die Lenkstange übertragen werden.

Wie du richtig sagst, werden diese Kräfte immer größer je geringer die Hebel sind.
auf Zug ist das nicht das Thema, abreißen wirst du die Stange kaum, aber auf Druck wird sich die Stange verbiegen und damit wird das Lenkgefühl weich und schwammig

Da kann man mit kräftiger Dimensionierung gegenhalten, aber dann wird es schwerer und damit das ganze Lenksystem träger.
Ich würde die Lenkstange mal auf Durchbiegung bei den zu erwartenden Kräften und Hebeln durchrechnen.

Grüße

Michael

 

[Andreas I.]

AW: Nachlauf / Abstand Kugelgelenk / Hebelverhältnisse

auf Zug ist das nicht das Thema, abreißen wirst du die Stange kaum, aber auf Druck wird sich die Stange verbiegen und damit wird das Lenkgefühl weich und schwammig

Da habe ich vor allem bedenken, dass die lenkung zuviel eigenaktivität entfalten könnte, wenn das vorderrad schräg auf eine kante o.ä. trifft ("abgesenkte" bordsteine, gullideckel, wurzeln auf waldwegen usw.).
Aber den gedanken, dass belastung auf zug kein problem ist, könnte ich mir ja mal weiterspinnen. Zwei leichtere lenkstangen - immer eine auf zug belastet - sind vielleicht auch nicht schwerer als eine dicke, auf druck belastbare ...

MfG
Andreas I.

 

[Felix]

AW: Nachlauf / Abstand Kugelgelenk / Hebelverhältnisse

Die müssten dann ziemlich dünn sein, mindestens so dünn wie Speichen. 2 mm Draht mit aufgerollten Gewinden und Speichennippeln könnte aber funktionieren.

Felix

 

[thomisch]

AW: Nachlauf / Abstand Kugelgelenk / Hebelverhältnisse

Mmmh, dass gab es vor 20-30 Jahren schon. Anlenkung der Gabel per Seilzug, z. B. bei Roulandt-Liegerädern. Hat sich aber nicht ggü. der starren Koppelstange durchgesetzt...

Vermute mal:
a) Elastizität
b) Einstellung der Vorspannung

Ob ein paar dünne, weniger elastische Koppelstangen besser sind? Zumindest braucht man dann 4 statt 2 Gelenke.

Gruß
Thomisch

 

[Andreas I.]

AW: Nachlauf / Abstand Kugelgelenk / Hebelverhältnisse

Ob ein paar dünne, weniger elastische Koppelstangen besser sind? Zumindest braucht man dann 4 statt 2 Gelenke.

Da schwebt mir vom prinzip her sowas vor: http://fotos-alt.mtb-news.de/fotos/showgallery.php/cat/14728
nur eben für lenkung ausgelegt und ... naja, mit meinen mitteln und möglichkeiten vielleicht nur halb so schick.

MfG
Andreas I.