Nachbau des Alleweder 2

Bei Autos wird mittlerweile mehr geklebt als geschweißt aber da sind wieder Profis am Werk, die ihre Werkstoffe genau kennen - im Gegensatz zu mir. Ich bleib da mal beim Schrauben, das kenne ich...
 
Ich bin heute endlich mal etwas länger zum Basteln gekommen und habe die Schwinge zum größten Teil montiert. Die klobigen Schrauben werde ich noch durch Senkkopfschrauben ersetzen. Zum Fixieren beim Bohren habe ich Sekundenkleber verwendet und das war so bombenfest, dass ich es erst mit der Heißluftpistole wieder losbekommen habe. Da Sekundenkleber feuchtigkeitsempfindlich ist, ist das nichts für die endgültige Montage, aber Zweikomponentenkleber würde sicher gut halten.

Ich bin mir jetzt schon sicher, dass meine Konstruktion "overengineered" ist. Statt der M8 Schrauben hätten es sicher auch M6 getan und die beiden Aluplatten könnten statt 5mm sicher auch nur 4mm (oder vielleicht nur 3mm?) sein. Wenn man dann noch zusätzlich zum Schrauben klebt, sollte die Schwinge stabil genug und etwas leichter sein.
 

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Leichter als das Original glaube ich nicht, aber ähnlich. Die Profile sind 40x25x2, genaue Maße und eine Anleitung stelle ich ins Wiki wenn ich fertig bin. Ich hab den Bau fleißig fotografiert.
 
Ich sehe die glaub ich schon in die bilder, das einbauen von verstarkungsrohrchen die im rohr um die bolzen sitzen gegen zerquetchen ist auch zweckmassig. Ich hatte schon mal die erfahrung das die rohre in so einer situation nach eine weile noch nachgeben. Die vermeintlich feste verbindung ist dann nur lose.

Bei kurze scharfe schlagen, wie beim fahrt uber steinbelag, kommen krafte auf die konstruktion. Im ungunstigen fall (kein verleimen, nicht wirklich fest) wirken die nur auf das kleine stuck rohrwand wo der bolzen durch geht.

Vorteil ist das vielen die nicht schweissen können diese alu version nachbauen konnen. Eine vergrosserung auf 26 zoll wahre da auch kein riesen werk. Ich glaub aber kaum das es leichter ist als die stahlversion. Mehr arbeit ist es auch. Aber eben so das mann es auch ohne schweissen bauen kann. Fur viele wahre das ein enormen vorteil.

Grusse, Jeroen
 
@Badenser ich hätte das linke Ausfallende mit Scheibenbremsaufnahme gebaut. Nicht zum bremsen, aber es ist einfach superpraktisch beim aussteigen, oder rangieren von Hand, das Hinterrad eines VM mit einer Park-Scheibenbremse zu blockieren.
 
Dass die Holme liegend eingebaut werden, erstaunt mich genauso, wie dass eine Zweiarmschwinge mit nur einem Federbein ausgestattet wird.
(ok heisst wohl, vielleicht sind horizontale Kräfte massgebend, und die Verwindung wegen nur 1 Federbein hält sich in Grenzen)
Und als Ausfallende hätte ich mir vielleicht das Schaltauge 12 von Rose geholt... aber selbst gebaut ist schon viel schöner.
 
Ich bin leider heute nicht so viel zum Bauen gekommen, aber die Ausfallenden und die Aufnahme für die Federung habe ich angeschraubt.

Über die Orientierung der Vierkantrohre habe ich mir auch Gedanken gemacht. Meine Original-Schwinge ist ja noch flacher (40x20) und hat nur einen Arm, aber der wird vom Federbein gestützt. Es wirken also praktisch nur horizontale Kräfte, die vertikalen fängt das Federbein direkt ab bzw. sie verdrehen den einen Arm. Bei einer originalen zweiarmigen Schwinge sind die Kräfte etwas anders. Die Last des Rades wird auf beide Arme gleichmäßig verteilt, gefedert ist aber nur einer. Also wirken die Drehkräfte vor allem an der Querverbindung der Arme. Offenbar sind da aber so große Reserven eingebaut, dass bislang noch keine Schwinge zerbrochen ist. Die rosten wohl vorher weg :rolleyes:. An meiner Alu-Konstruktion ist die Querverbindung der stabilste Teil, deshalb hoffe ich mal, dass das hält.

Und als Ausfallende hätte ich mir vielleicht das Schaltauge 12 von Rose geholt... aber selbst gebaut ist schon viel schöner
Ich wusste garnicht, dass man die einzeln kaufen kann. Die Kosten für das ganze Alu liegen nur bei etwa 40€ und wenn ich mir dann den Preis für das Schaltauge anschaue, gefällt mir meins nochmal besser ;). Und das war ganz einfach und in ein paar Minuten hingefeilt. Erst habe ich das Loch gebohrt, das Gewinde geschnitten und dann mit einem alten Umwerfer so lange probiert bis es gepasst hat.

@Badenser ich hätte das linke Ausfallende mit Scheibenbremsaufnahme gebaut. Nicht zum bremsen, aber es ist einfach superpraktisch beim aussteigen, oder rangieren von Hand, das Hinterrad eines VM mit einer Park-Scheibenbremse zu blockieren.
Ich habe leider keinerlei Erfahrung mit Scheibenbremsen und habe auch keine Teile, von denen ich die Maße nehmen könnte. Da die Ausfallenden aber nur angeschraubt sind, könnte man problemlos ein alternatives Teil mit der Aufnahme entwerfen und jeder kann sich dann das passende dranbauen. Eine einfachere und billigere Variante wäre auch eine gute alte Seitenzugbremse am Querholm. Dafür bräuchte man nur ein mittiges Loch.
 

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Ich habe leider keinerlei Erfahrung mit Scheibenbremsen und habe auch keine Teile, von denen ich die Maße nehmen könnte.
Bei Rohloff gibt's im Zeichnungssatz die OEM-Ausfallenden u.a. auch mit IS2000-Aufnahme (PDF-Seite 12), wovon man dann die Maße abnehmen kann oder es gleich als Schablone nutzen kann. Wenn's noch genauer als im PDF sein soll, gibt's das auch fürs CAD-Programm als gezippte dxf-Datei (OA25G heißt es da). Da die Scheibenbremsaufnahme am angetriebenen Rad in einer Flucht mit dem Ausfallende ist, ist es auch relativ einfach zu realisieren, während bei nicht angetriebenen Rädern die IS2000-Aufnahme weiter außen sitzt.

Gruß,
Martin
 
Eine einfachere und billigere Variante wäre auch eine gute alte Seitenzugbremse am Querholm. Dafür bräuchte man nur ein mittiges Loch.
Ich hatte Cantilever-Bremsen am ICE Sprint. Die Dinger waren ständig verdreckt, schliffen an den Felgen und die Bremsleistung war wetterabhängig. Hat mich wahnsinnig gemacht. Seit Scheibenbremsen dran sind*, funktioniert es einfach, ohne regelmässige Wartung und rumgefummel.

Zudem hab ich gern hübsche Felgen und mag keine Felgenbremsen... ;)

*am Hinterrad als Parkbremse. Zum eigentlichen bremsen bevorzuge ich Trommelbremsen (Trike und VM).
 
das soll jetzt keine Werbung hierfür sein aber könnte so etwas die Schrauben und Klebe ersetzen?

 
wenn es stimmt, dass die Oxidschicht von Aluminium die schwache Stelle ist, macht irgend ein Metall niedriger Schmelztemperatur, auf diese Oxidschicht drauf gelötet, eher nicht so viel Sinn. Besonders, wenn man das Alu mit offener Flamme vorher oxidiert, äh, erwärmt. Aber wenn's (besser als kleben oder schrauben) funktionieren würde, wäre es schon toll.
 
Das Alu-Lot scheint ganz gut zu funktionieren, dazu gibt's auf YouTube etliche Videos. Allerdings ergibt das eine Verbindung entlang der Kante. Eine flächige Verbindung kann man damit nicht machen, weil das Lot nicht fließt. Ich glaube, hier ist kleben besser.
 
Kurzer Zwischenstand nach den freien Tagen bevor ich wieder arbeiten muss :(. Bis auf die Lager habe ich die Schwinge fertig zugesägt/gefeilt und gebohrt. Alle Schrauben haben jetzt Senkköpfe, das sieht deutlich eleganter aus. Die Muttern auf der Unterseite habe ich wegoptimiert indem ich die untere Platte nochmal neu gemacht und in die unteren Löcher Gewinde geschnitten habe.

Auf dem Bild habe ich alles mal provisorisch zusammengeschraubt, damit man das Gesamtkunstwerk betrachten kann. Als Umlenkrolle habe ich Longboard Rollen mit 60mm Durchmesser verwendet. Die habe ich aktuell in meinem Alleweder auch drin und die funktionieren prima. Da eine Longboard Rolle allein etwas zu schmal ist, habe ich in der Halterung eine Breite für zwei Rollen vorgesehen. Das ist zwar breiter als nötig aber einfach zu montieren.

Zum Thema kleben habe ich auch so meine Erfahrungen gemacht. Wenn man das Alu nicht gründlich entfettet und blank schleift, dann hält Uhu Plus kaum was. So eine Klebung kann man mit der Hand leicht wieder zerlegen.. Ist die Oberfläche aber gut vorbereitet, dann hält die Klebestelle ziemlich gut. Sekundenkleber kommt mir auch sehr fest vor. Ich habe aber gelesen, dass der auf Dauer nicht feuchtigkeitsstabil ist. Da beide Kleber aber nicht elastisch sind, weiß ich nicht ob die Klebestellen auch unter Last halten. Eine Schraubverbindung würde ich nicht ersetzen wollen.

Das Gewicht der fertigen Schwinge dürfte bei etwa 1600g liegen.
 

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in die unteren Löcher Gewinde geschnitten
Ich würde da wohl Gewindeeinsätze wie Helicoil reindrehen, in Alu hätte ich an der m. E. doch sehr dynamisch belasteten Schwinge kein Vertrauen.
Ist aber nur mein Gefühl als (ehemaliger) Konstrukteur, und es mag sein, daß die Gewinde auch im Alu halten.
 
könnte diese
eigentlich weggelassen werden, falls die Querstrebe der Schwinge nicht in einer Ebene mit den Holmen läge, sondern tiefer? So als 'XYZ' Konstruktion? (und falls die Eckverbindung kräftig genug wäre..(keine Ahnung, wie))
 

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Für Klebungen an Aluminium würde ich Stabilit Express empfehlen. Natürlich muss man die Verklebeflächen unmittelbar vorm Fügen gründlich anschleifen damit möglichst wenig Aluoxid dran ist. Aber dann sollte das selbst unter dynamischer Belastung so gut halten, dass Schrauben und Niete nur noch der Gürtel zu Hosenträger sind.
 
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