Ich denke, dass das Selbstbau-Alleweder auch verschwunden ist, weil Menschen, die ein preiswertes VM suchen, sich inzwischen auf dem Gebrauchtmarkt umsehen. Aluweders (besonders A2) sind also wirklich ein Fall für Fans.
Da ist sicher was dran, hab ich ja schließlich selbst auch gemacht. Die Frage ist nur, ob wir dem zusehen wollen. Ich habe mir ja bezeichnenderweise ein gebrauchtes A2 gekauft, aber wenn keiner mehr welche nachproduziert sind irgendwann auch keine gebrauchten mehr zu bekommen. Natürlich gibt es mittlerweile auch andere gebrauchte VMs (z.B. Quests) relativ günstig, aber das untere Preissegment ist sehr überschaubar, während sich in der Oberklasse gerade einiges tut. Es ist dort eine Tendenz zum Perfektionismus zu erkennen, die sich leider eben auch im Preis niederschlägt. Die Entwicklung ist logisch und richtig, denn wenn man mit hohem finanziellem Aufwand eine Carbonhülle baut, wäre man ja blöd, wenn man dann nicht auch ausgezeichnete Komponenten anbaut. Leider wachsen aber auf diese Weise im "günstig" Segment für längere Zeit praktisch keine VMs mehr nach. Bis die Alpha 7s, DFs und QVs erschwinglich werden, müssen sie schon recht lange runtergeritten werden. Will ich so lange warten? Und in vielen Fällen sind so hochwertige Konstruktionen garnicht notwendig. Also warum dann dafür bezahlen?
Das coole am A2 ist, dass der reine Materialwert für die Karosserie kaum der Rede Wert ist und dass ein halbwegs versierter Bastler mit ein paar einfachen Werkzeugen sie im Wohnzimmer nachbauen kann (so geschehen bei einem Freund - bitte auf die Breite der Tür achten
). Eine GFK-Konstruktion wie z.B. für ein Quest kann man - auch wenn die Materialien nicht die Welt kosten würden - eben ohne die Urform nicht selbst herstellen. Die Verbesserungen der Alleweder Serie im A3 und A4 haben hauptsächlich auf eine Vereinfachung des Produktionsprozesses abgezielt, dafür aber vorgefertigte Teile verwendet. Das macht Sinn aus der Sicht des Herstellers, der die Maschinen dafür hat, und für jemanden, der diese VMs professionell "in Serie" baut. Da jeder Nachbauer aber in der Regel nur genau ein Alleweder baut (entweder weil er nur eins braucht oder weil er sich sowas nicht nochmal antut
) ist dieser ursprüngliche Low-Tech Ansatz hier genau richtig. Und wenn man akzeptiert, dass ein Alleweder auch mit den besten Komponenten kein Rennfahrzeug wird, dann kann man getrost auch günstigere, mittelmäßige Komponenten verbauen, die den Gesamtpreis niedrig halten. Die Pläne zu verkaufen finde ich bei einem Projekt wie dem Agilo völlig gerechtfertig, denn da ist sicher immens viel Zeit in die Entwicklung und Dokumentation geflossen. Beim A2 sind wir aber in der glücklichen Lage, dass das alles schon irgendwo existiert und praktisch abgeschrieben ist. Es bestehen hier keinerlei finanzielle Interessen mehr, d.h. alles kann frei zugänglich gemacht werden, was es ja zu einem guten Teil auch schon ist. Es fehlen eigentlich nur noch ein paar kleine Schritte, um einen Plan für ein "Open Source" VM hinzubekommen, das ein "normaler" Bastler auch wirklich nachbauen kann. Ich werde nicht aufhören, davon zu träumen und wenn ich mal Zeit habe...