Nabendynamo - Fahrwiderstand in Abhängigkeit der umgesetzten Leistung?

Beiträge
1.801
Als Nebenergebnis meiner Reifenrolltests, hab ich ja schon rausgefunden, dass das Ausschalten der Beleuchtung am SON bei einer bestimmten Rollstrecke immerhin die Durchschnittsgeschwindigkeit von 21,63 auf 22,17 km/h anhob (damals noch eine Halogen-Birne und eine 20mA LED parallel). Und das obwohl bei dieser Geschwindigkeit der Luftwiderstand wohl schon den Rollwiderstand überholt hat.

Jetzt frag ich mich wie sehr der Fahrwiderstand des Dynamos wohl von der abgefragten Leistung abhängt. Hier im Forum sind ja durchaus Tendenzen zu beobachten, riesige Stapel von Hochleistungs-LEDs an den Dynamo zu hängen, mit dem Hintergedanken "Der Strom fließt eh, also kann ich ihn auch durch noch ein paar LEDs durchschicken". Diese Idee kommt aber meiner Meinung nach aus dem Gefühl das man durch die Verwendung von Spannungsquellen entwickelt hat. Die Stromquelle sollte bei mehr Verbrauchern wohl auch härter zu arbeiten haben.

Da ich im Moment das Konzept eines Nachläufers zum mittreten prüfe, steh ich da plötzlich vor der Situation, gar keinen Scheinwerfer, wohl aber ein ordentliches Rücklicht und auch Positionslichter nach vorne zu benötigen. Mehrere sehr helle Positionslichter kann man völlig problemlos mit 100mA an 3,5V erreichen. Jetzt frag ich mich ob das den Dynamowiderstand (Shimano-Sport Nabendynamo) nennenswert reduziert, wenn ich nur diese Leistung abrufe. Ich könnte mit einer Spannungsverdopplung à la Eberhard Haug den Maximalstrom auf 250mA reduzieren und dann würden die benötigten 3,5 V quasi schon beim Schieben des Gespanns zur Verfügung stehen. Das hab ich als UP-Beleuchtung am Seitenläufer schon mal mit sehr gutem Ergebnis verbaut. Dort hab ich nur eine 1W Luxeon vorne und eine Reihe roter hinten verbaut, also nur ca. 6V Spannung für die volle Flussspannung und das hinter der Spannungsverdopplung. Das UP hat dadurch auch am Seitenläufer bei niedrigsten Geschwindigkeiten sofort hell geleuchtet.

Jetzt bin ich ein wenig hin und her gerissen mit der Schaltung. Soll ich wirklich weniger als 1W aus dem teuren Nabendynamo rausholen, was für eine ordentliche Beleuchtung locker ausreichen würde, und läuft der Dynamo dann nennenswert leichter? Oder bau ich doch eine radikale Rückbeleuchtung mit zwei 3W LEDs, die dann auch tagsüber hell genug ist, dass sie von Kraftfahrzeugen ordentlich wahrgenommen wird?

Ein Schweinwerfer denke ich würde den Fahrer des Zugfahrzeugs wohl eher iritieren, als dass er irgendetwas positives zur Straßenbeleuchtung beiträgt. Zumal das Zukünftige Zugfahrzeug mit einem Nabendynamo und IQ Cyo ausgestattet ist und diese Unterstützung nicht nötig hat.

Gibt es irgendwo Tabellen über den Fahrwiderstand der gebräuchlichen Nabendynamos bei verschiedenen abgefragten Leistungen? Kann ich davon ausgehen dass sich bei der Hälfte der abgefragten Leistung der Fahrwiderstand ganz grob auch mittig zwischen dem Leerlaufwiderstand und dem belasteten Widerstand befindet?
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Nabendynamo - Fahrwiderstand in Abhängigkeit der umgesetzten Leistung?

Schau mal in der Gebetsmühle nach. Da steht ziemlich viel zum Thema Nabendynamo (und Fahrradbeleuchtung allgemein) drin. Da sind auch sehr viele Dynamos ausgemessen - einschließlich der mechanischen Eingangsleistung und dem Wirkungsgrad.

Warum steckst du die Lichtanlage des Nachläufers nicht einfach beim Vorderteil mit ein?

Fabi
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Nabendynamo - Fahrwiderstand in Abhängigkeit der umgesetzten Leistung?

Warum steckst du die Lichtanlage des Nachläufers nicht einfach beim Vorderteil mit ein?
Weil der Nachläufer ein modulares Teil ist, das man an allen möglichen Rädern betreiben kann. Völlig unabhängig davon was diese Räder für eine Elektrik-Ausstattung haben. Man könnte ihn z.B. auch mit einem unbeleuchteten MTB mit Stirnlampe ziehen.

Ist ja kein normaler Hänger, sondern einer der sich selbst antreibt, da ist der zusätzliche Widerstand und das Gewicht des Dynamos schon in Ordnung.

Ein Licht wollt ich ihm aber auf alle Fälle spendieren, da er wahrscheinlich das Licht des Zugfahrzeugs verdecken wird und ich der Meinung bin das Fahrzeuge immer auch ihre ganze Breite im dunkeln anzeigen sollten. Ich versteh auch nicht, warum VMs nur hinten mittig ein Rücklicht haben. Ich würde da auf jeden Fall zwei einzelne links und rechts machen, am einfachsten durch das öffnen der Verkleidung und wieder sauber verschließen mit klarem Polycarbonat oder ähnlichem. Dann kann man ohne relevante Änderung in der Aerodynamik eine ordentliche Rückbeleuchtung haben, die auch die Fahrzeugmaße schon von weitem einschätzen lässt.

Gebetsmühle werd ich mal wieder reinschauen. Evtl. mach ich sonst auch einfach mal nen kleinen Test, wenn ich das nächste mal beim Rolltesten bin. Ne Lichtschranke hab ich mir dafür schon besorgt :)
 
Zurück
Oben Unten