Musikanhänger-Projekt

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Liebe Kollegen,
jedes Jahr im Sommer beteilige ich mich an einer netten und sinnvollen Gruppen-Radreise-Veranstaltung (Friedensradtour der DFG-VK: www.dfg-vk-bayern.de/friedensradtour.html). Was ich (wir) uns für nächstes Jahr wünschen ist eine angemessene Soundunterstützung.
D. h. wir wollen uns als Gruppe von ca. 25 Leuten mit guter Musik beschallen, hierdurch auch eine noch bessere Außenwirkung erzielen. Wir haben bereits einen mit einem starken E-Motor ausgestatteten B.O.B. –Yak – Anhänger. Auf diesen wollen wir uns eine Musikanlage basteln. Wunschidee wären z. B. 2 X 100 Watt Dauermusikleistung.
Ich bin auf der Suche nach einem ausreichend leistungsfähigen, möglichst leichten Verstärker und ebensolchen Boxen. Dann bräuchte ich ebenfalls möglichst leichte 12-Volt Akkus die für 3 bis 6 Stunden gut sein sollten. Das ganze soll über Mp3-Player betrieben werden und evtl. in einem Holzgehäuse untergebracht werden. Ich verfüge leider nur über sehr bescheidene Hifi-Elektrik-Kenntnisse und bin daher für alle Tipps, Anregungen und mahnenden Worte sehr dankbar.

Mit herzlichem Gruß

Felix
 
AW: Musikanhänger-Projekt

Oh ja :)
Da bist du bei mir an der richtig Adresse! Ich habe seit dem 13. Lebensjahr sehr oft mit Hifi/Audiotechnik zu tun und habe auch schon 3-4 "Soundanhänger" gebaut.

Also fangen wir mal an:
Der Hänger:
Da sowas schwer wird (Holzgehäuse, Chassis aus Stahl, Verstärker mit dicken Kühlkörpern) ist ein 2 rädriger Hänger Pflicht.

Die Lautsprecher :
Für 25 Mann reicht auch was kleines, wenns nicht super klingen braucht und das "Bumm Bumm" eher zweitrangig ist, aber Pegel ohne Ende anstehen soll :
Beyma 8AG/N -> Mit 35€ sehr günstig, extrem hoher Wirkungsgrad, ganz guter Sound uuuund die Weiche entfällt!
Für mehr "Bumm Bumm" kommt dann noch ein günstiger 12" Tieftöner z.b. von P.Audio (HP15W z.b.) dazu. Der kostet 60€ und liefert ordentlichen Sound bei gutem Pegel.

Endstufen :
Da wir ja lange Musik hören wollen, sollte der Verstärker einen hohen Wirkungsgrad haben und im Leerlauf wenig Strom verfressen. Somit fallen Standart Auto-Hifi-Verstärker schon mal halbwegs raus...
Wenn du nur 2x den Beyma nimmst, kann ich dir 2 kleine Verstärker mit einem TDA1562 aufbauen. Dieser leistet gemessene 52Watt an 12V! und klingt sehr gut. Leerlaufstrom liegt unter 60mA, und er hat dank umschaltbarer Endverstärkerspannung einen recht hohen Wirkungsgrad auch im Teillastbereich.

Wenn du aber noch nen Woofer dazu nehmen willst, lohnt sich meines erachtens schon eine günstige 4 Kanal Autoendstufe. Dafür brauchts dann aber ne größere Batterie. Als Endstufe würde ich eine Carpower HPB604 vorschlagen. Kostenpunkt ca. 100€ neu.

Nun zur Versorgung -> Die Batterie.

Ich habe mir immer alte Transporterbatterien von den Werkstätten geholt. Diese habe ich für 2€ in die Kaffeekasse bekommen und die hatten meist noch ca. 60-80% der Nennkapazität. Schaffen keine Anlasserströme mehr, aber das brauchen wir ja nicht.
So kann man eine 12V 88AH Batterie aufladen und die hält dann viele viele viele Stunden.


Wenns noch fragen gibt, ich stehe gern zur Seite :)

Gruß,
Patrick
 
AW: Musikanhänger-Projekt

Hallo,

beim Stichwort guter Wirkungsgrad fällt mir folgendes ein. Vor gut 30 Jahren haben wir mit einem 12 W Breitbandlautsprecher, Durchmesser ca. 30 cm, in einer offenen Box mit einem 5 W Verstärker in einem ca. 8 x 10 m großen Kellerraum Disko gemacht. Durch die offene Box war das schön laut. Um bei tiefen Frequenzen einen akustischen Kurzschluss zu vermeiden muss die Box recht groß sein. Über moderne Lautsprechersysteme kann ich nichts sagen aber Kompaktboxen fressen ordentlich Leistung. (http://de.wikipedia.org/wiki/Lautsprechergehäuse)

Um Energie zu sparen ist es sicher Sinnvoll verschiedene Lautsprecher auf ihren Wirkungsgrad zu prüfen.

Martin, dessen Erfahrungen mit dem Thema über 20 Jahre alt sind
 
AW: Musikanhänger-Projekt

Servus,

der Beyma 8AG/N ist ein Breitbandlautsprecher,der in einem etwas größeren Bassreflexgehäuse auch halbwegs Bass produziert.
Von Offenen Lautsprechern zur wiedergabe von Musik halte ich persönlich nix.

Mit den Teilen kann man mit 5-6W schon mehr als nur 2 Leute beschallen ;)
 
AW: Musikanhänger-Projekt

Lieber Patrick,
Danke für die guten Vorschläge.
Zusatzfragen hab ich nätürlich viele:

Der Hänger:
Da sowas schwer wird (Holzgehäuse, Chassis aus Stahl, Verstärker mit dicken Kühlkörpern) ist ein 2 rädriger Hänger Pflicht.

Der Bob-Yak-Anhänger hat 32kg Tragfähigkeit und muss bereits seinen eigenen Motor (Crystalite) und die dazugehörigen Akkus tragen, hat dafür eine robustere Felge. Ich gehe mal von maximal 30 kg aus was die ganze Anlage wiegen dürfte (incl.Akku).
HP15W z.b. dazu. Der kostet 60€ und liefert ordentlichen Sound bei gutem Pegel.

da wiegt einer 4, 8 kg, da werd ich ja 2 brauchen, geht das auch leichter??
Ich habe mir immer alte Transporterbatterien von den Werkstätten geholt.

Autobatterien sind ja ewig schwer, gäbe es auch eine leichtere Lösung, ohne Blei? Minimum wären so 3 Stunden bei voller Lautstärke. Sind 35 Watt bei den Lautsprechern nicht zu wenig?
Du hast jetzt gut auf die Kosten geachtet, dürfte erforderlichenfalls auch
teurer sein, falls es sich lohnt.

Vielen Dank

Mit herzlichem Gruß

Felix
 
AW: Musikanhänger-Projekt

Servus,

Wenn du nen Subwoofer, Sprich Tieftöner, extra willst, brauchst du nur einen. Der Mensch kann Töne unter 200Hz nicht Richtungsgebunden wahrnehmen.
Ich rate dir nach wie vor -> 2x den Beyma 8AG/N und dasa reicht.

Zur Batterie... Wenn du 3h hören willst (minimum) sind das mal grob überschlagen 100W Ausgangsleistung, bei ca. 60% Wirkungsgrad->160W Eingangsleistung.
Du brauchst also einen Akku mit MINDESTENS 480Wh !
Dann rechne dir mal aus was der als LiPo oder ähnlichem kostet... Ne Autobatterie ist schwer, ja, aber geschenkt! Du fährst nicht jeden Tag mit dem Hänger rum, und ich bin auch schon mit 3 Batterien gleichzeitig klar gekommen (Hängergewicht dann knapp 90kg inkl. Anlage).

Und vergiss dieses "Die andere Anlage hat aber so und so viel Watt". Das sagt ÜBERHAUPT nichts über den Klang, und in den seltensten Fällen was über die Lautstärke aus...
Bei günstigeren Anbietern sind die Angaben eh vollkommen erstunken und erlogen und im höherwertigen Bereich wirst du sehen das dir 2x35W gewaltigst die Ohren wegblasen werden!
Zumal hat der Beyma nen Wirkungsgrad von ca. 98db/w/m. Ein "normaler" Hifilautsprecher eher 88-90db/w/m. Da die Angabe logarithmisch ist -> Der Beyma gibt 10 mal mehr Leistung ab als ein Hifilautsprecher bei gleicher Eingangsleistung! und ist somit doppelt so laut.

Wenn du nicht so weit weg wohnen würdest, würde ich dir hier in meiner Werkstatt n bisl was zeigen ;)

Gruß,
Patrick
 
AW: Musikanhänger-Projekt

lieber Patrick,

Danke - das alles hilft mir schon recht gut weiter. Ist tatsächlich sehr teuer die Autobatterie durch leichte Akkus zu ersetzen. Wenn ich das richtig sehe kostet mich das in der Region von 1000 Euro.
Wenn Du Lust hast, berichte doch mal was über die von dir gebauten Soundanhänger - würde mich sehr interessieren wie Du das genau gemacht hast.

Mit herzlichem Gruß

Felix
 
AW: Musikanhänger-Projekt

Servus,

meine Selbstbauten sind schon ein wenig her.
Meinen ersten Hänger habe ich aus alten Kompaktlautsprechern vom Schrott und Möbelplatten gebaut.. Kostenpunkt -> unter 30€
Sah aber auch so aus :X
Klang aber ganz ok.

Die anderen 2 wurden aus OSB Plattenmaterial gefertigt, die Gehäuse berechnet und bessere Lautsprecher eingesetzt.
Der 2. Hänger bekam die 2 Beymas in ca. 60l der 3. bekomm zudem noch einen Ciare 15.75W in 80l dazu ;)

Um alles zu planen fängst du einfach so an:
-Zielsetztung (die hast du ja schon)
-Verfügbares Buget
-Überprüfen ob schon Material vorhanden ist (Lautsprecher,Batterien,Holz)
-Lautsprecher aussuchen (Kann dir die 8AG/N nur ans Herz legen)
-Maximale Gehäuseausmaße ausmessen
-Gehäuse berechnen und an Verwendung anpassen (Also eine kleine Überhöhung an der unteren Grenzfrequenz ist draußen erwünscht,so wirkt es etwas bassiger, nicht so "schlapp")
-Endstufen und Batterien aussuchen
-Material einkaufen
-bauen
-testen
-nutzen ;)

Gruß,
Patrick
 
AW: Musikanhänger-Projekt

Ist tatsächlich sehr teuer die Autobatterie durch leichte Akkus zu ersetzen. Wenn ich das richtig sehe kostet mich das in der Region von 1000 Euro.

12 Akkus von diesen
http://cgi.ebay.de/Akku-Canon-BP-93...corder_Stromversorgung_PM&hash=item230b667b88

bringen 480Wh. zur Sicherheit würde ich 15 kaufen, falls 1 oder 2 nicht so gut sind. Das kosten dann 265€. Gewicht ca 4kg

Das Problem ist nur ob die Anlage mit entweder bis 8,4V oder bis 16,8V läuft.
Die sind ja eigentlich auf 12V ausgelegt.
Da müßte wohl bei vollem Akku noch ein Spannungswandler dazwischen.

Dazu benötigt man dann noch Ladegeräte a 15€.
Ein Akku braucht ca 5h Ladezeit...
 
AW: Musikanhänger-Projekt

Nehm, einfach die Bleibatterie... Sie wiegt, ja, kostet dafür fast nix und n Ladegerät is spottbillig.
Jetzt extra 300€ auszugeben für etwas was man vielleicht nicht lang hat ist recht sinnfrei.
Akkus lassen sich schlecht wieder verkaufen, Lautsprecher und Verstärker dagegen recht gut.

Gruß,
Patrick
 
AW: Musikanhänger-Projekt

l = Liter ;)
Einfach mal bei Wikipedia nach Lautsprecherbox suchen.
Da sind die wichtigsten Arten mal angerissen.

Da du mit dem Berechnen Neuland betrittst biete ich dir das an was ich sonst anderen aus dem Poloforum angeboten habe : Ich kann dir das Gehäuse berechnen.
Brauch nur die max. Außenmaße der Box (Also die größe die die Box maximal in die 3 Raumrichten haben darf) und welche Lautsprecher du verwendest.

Gruß,
Patrick
 
AW: Musikanhänger-Projekt

Da du mit dem Berechnen Neuland betrittst biete ich dir das an was ich sonst anderen aus dem Poloforum angeboten habe : Ich kann dir das Gehäuse berechnen.
Brauch nur die max. Außenmaße der Box (Also die größe die die Box maximal in die 3 Raumrichten haben darf) und welche Lautsprecher du verwendest.

Berechne mal für 2x Beyma 8AG/N und 30x15x15 cm (HxBxT) ... :D
 
AW: Musikanhänger-Projekt

Ähm... Nee?
Der Beyma is n 8" Lautsprecher, das wirds mit 15x15 großer Wand "etwas" Eng.

Die brauchen je ca. 30Liter

Gruß,
Patrick
 
AW: Musikanhänger-Projekt

Was willste denn noch wissen was man denn zur Berechnung braucht?
Man hat die TSP des Lautsprechers, das maximal mögliche Volumen (Das wäre dann halt ne Obergrenze..) und als was die Box dann "dienen" soll.

Mit etwas Erfahrung kann man so gute Boxen entwickeln ;)
 
AW: Musikanhänger-Projekt

Hallo Felix,
es gibt zum Thema Musikanhänger / Bollerwagen eine Vielzahl an Erfahrungs- und Bauberichten im http://www.hifi-forum.de
Das Lesematerial ist sicherlich leicht über die dortige Suche-Funktion zu finden (Stichworte siehe oben) und sollte für viele viele Stunden ausreichen.
Statt Selbstbau käme aber vielleicht auch eine Auftragsentwicklung in Frage? Dann wäre einer meiner ersten Ansprechpartner in diesem Fall Udo Wohlgemuth: http://www.acoustic-design-online.de/

Wichtig in jedem Fall aber ein gutes Lastenheft vorab. Also was für Möglichkeiten habt ihr (finanziell, platzmäßig, bezüglich Stromversorgung, Nachlademöglichkeiten etc.) und was sind die wichtigsten Ansprüche die gestellt werden?
Alles wird ohnehin nicht gehen und vor allem im Bereich der Beschallung für Publikum wird es extrem schwierig bis unmöglich die Ansprüche "laut, gut, weittragend, klein, batterieversorgt" unter einen Hut zu bekommen. Loveparade ohne LKW und Stromerzeuger geht nun mal nicht. Aber etwas deutlich besseres als der typische "Ghettoblastersound" wird sich sicherlich realisieren lassen.
Je länger ich drüber nachdenke umso sinnvoller erscheint mir hier eine professionelle Lösung (zumindest hinsichtlich der Entwicklung; Bau kann nach Bauplan dann durchaus in Eigenaktivität erfolgen). "Verein" bedeutet idR. Budget, Budgetverantwortung und längerfristige Nutzung der Anschaffungen. Das verbietet eigentlich Fricklerlösungen bei denen teures Material ohne vernünftiges Konzept verbaut wird.
Grüße
holger
 
AW: Musikanhänger-Projekt

Im Hifi-Forum war ich vor Jahren ach noch als Jack-Lee unterwegs :)
Da dürften auch noch alte Projekte von mir rumgurken.
Derzeit bin ich als "BingoBongo04041984" unterwegs.

Solche Projekte sollten immer selbst gemacht werden, außer man kennt jemand der keine Arbeitsstunden bezahlt haben will.
Sowas ist halt zeitaufwendig...

Wenns gut aussehen soll -> Multiplexholz, beizen, Klarlack drauf.
Die Lautsprecher versenken (Oberfräße) und Bespannstoff drüber.

Wo haperts denn derzeit noch?

Gruß,
Patrick
 
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