Mosquito Velomobiles

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Ich glaube, das Mosquito hat starre Neigetechnik und neigt mittels Lenkeinschlag. Es neigt nicht dynamisch, also keine Neigung entsprechend der Geschwindigkeit, und kein umkippen im Stand. Das ist schade.
 
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Wenn das angegebene Gewicht von 20kg stimmt, steht das Mosquito im Vergleich mit dem K gar nicht schlecht da,
auch wenn Vergleiche in puncto Verarbeitungsqualität durch die sehr unterschiedlichen Bauweisen schwierig sind.

Mit dem VeloTilt schon das zweite Konzept eines Neigedelta-Velomobils, oder gibt's noch mehr?

Kai
 
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Wie man's nimmt... ;)
ja, Nicolas, einer der Erbauer, hält diese Neigetechnik für Speeds von 0-60 km/h zweckmässig und funktionell. Dass das Mosquito im Stand nicht kippt, stört ihn auch nicht gross ... Für Publikum wäre umkippen allerdings lustiger.
Es wären dann drei: Velotilt (dynamisch), Mosquito (starr, zweigelenk), Jouta (bloss ein verkleidetes Trike im VM-Style, starr, ein Gelenk)
 
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Prototyp,
Ihr wisst schon das es ein uktrasteifes 18kg r gab und ein 17kg k. Wobei beim k keine sonderlich leichten komponeten verbaut waren, die Räder waren nicht abgedreht.
Unter 16kg geht ganz gut. Nur ist ein 16kg cm ein gnadenlos steifes 17kgvm unterlegenen. Gewicht ist nicht alles
 
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Daniel ich wäre mit 19 kg schon einverstanden, wenns 17.5 werden ist auch ok :)
 
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Unglaublich in welchen Gewichtsregionen sich moderne Konzepte aktuell befinden.
 
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Jens hat übertrieben, das Fahrzeug wird günstig hergestellt mit nur Handlaminat in sehr vernüftiger extrem steife Bauweise. Mit 90er Bremsen , so Kommt er auf um die 20kg.
 
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Hallo,

leider konnte ich nicht zur Spezi kommen. Das Mosquito hätte ich mir sehr gern angeschaut: erzählt doch mal von Euren Eindrücken! Ist vielleicht auch jemand das Teil gefahren?
Danke schon mal!

Gruß
Holli
 
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Moin!

Das Mosquito hätte ich mir sehr gern angeschaut: erzählt doch mal von Euren Eindrücken!

Ich hatte die Gelegenheit, mich eine Weile mit einem der Erbauer zu unterhalten (auf Englisch).

Er kommt aus der Luftfahrtindustrie, hatte zuvor nur mit modernen Werkstoffen gearbeitet und bezeichnete sein altes Selbst (vor der Beschäftigung mit dem Mosquito) als "Petrolhead", also so in etwa als Auto-/Motorverrückten.

Durch das Velomobil ist er zur Holzbauweise gekommen, die früher in Frankreich im Flugzeugbau sehr viel eingesetzt wurde, und hat festgestellt, daß das Know-how der alten Holzbauer verlorengeht. Es hat ihn viel Mühe gekostet, genug über den Holzbau zu lernen, um den Mosquito zu bauen, und auch das Auftreiben von Holz in der nötigen Qualität war nicht einfach. Sie haben die letzten Restbestände von Holz in Flugzeugqualität bei dem Anbieter, der früher in Frankreich auf diesem Gebiet führend war, gekauft - und waren enttäuscht von der Qualität. Obwohl in Frankreich noch viel Holz angebaut wird, handelt es sich meist um schnellwachsende Bäume, die kein im Flugzeug- oder natürlich Velomobilbau verwendbares Holz liefern, und wo es noch alte Bäume eigentlich verwendbarer Arten gibt, fehlt das Wissen, um sie so zu schlagen, daß das Holz auch verwendet werden kann. Wenn ich mich richtig erinnere, mußten sie nachher auf einen englischen Anbieter zurückgreifen, weil in England aufgrund der Oldtimerbegeisterung auch (oder gerade) bei Flugzeugen noch genug Holz in Luftfahrtqualität gehandelt wird.

Der Bomber de Havilland Mosquito aus dem zweiten Weltkrieg war eine wichtige Inspiration für die Erbauer, und der junge Mann, mit dem ich sprach, war tatsächlich nach Hatfield, wo de Havilland früher das Hauptwerk und heute offensichtlich noch das Archiv hat, gereist, um im Archiv mehr über die Holzbauweise zu erfahren.

Als ich erwähnte, daß mich die Verkleidung an das englische Luftschiff R.100 erinnert, hat er mir rechtgegeben - das sei tatsächlich eines der Vorbilder gewesen. Die besondere Geometrie der R.100-Konstruktion (deutlich anders als die der Zeppeline) ließ sich auf die Sperrholzstreifenkonstruktion übertragen. (Hier im Thread wurde ja bereits die Vickers Wellington erwähnt, die vom gleichen Konstrukteur nach den gleichen Prinzipien entworfen worden war.)

Die Sperrholzstreifen der Verkleidung enthalten allerdings auch 3 einzelne Schichten Carbongewebe, die mit dem Sperrholz, aber nicht untereinander verklebt sind. Eines der Entwicklungsziele war auch Nachhaltigkeit und Recyclebarkeit, und die einzelnen Schichten lassen sich nach Meinung des Erbauers wieder aus dem Verbund lösen und wiederverwenden, was bei Voll-Carbon-Konstruktionen aus vielen Schichten nicht möglich sei. (Wenn ich ihn richtig verstanden habe, waren die verwendeten Schichten sogar schon aus einem vorhergehenden Prototypen recycelt.)

Die Berechnungen für den Mosquito seien anhand eines Lehrbuches über den Holzflugzeugbau aus den 1950ern durchgeführt, einschließlich derer für die carbonverstärkte Verkleidung, die sich trotz des modernen Werkstoffs nach denselben Prinzipien berechnen ließ. Die Erbauer suchen immer noch nach weiterführendem Know-how zum Thema Holzbau.

"Aus Prinzip" haben sie auch Komponenten, die man bequemer aus Metall hätte herstellen können, in Holz ausgeführt. Mein Gesprächspartner merkte an, daß sich derzeit der hintere Haltebolzen für die Verkleidung nur sehr schwer einsetzen ließe, weil das Holz arbeite und die Passung unter den augenblicklichen Bedingungen nicht sehr gut sei - Holz sei vielleicht ein etwas unzeitgemäßer Werkstoff, wer hätte schon Zeit, auf so etwas Rücksicht zu nehmen?

Insgesamt war ich sehr beeindruckt davon, wie sich die Konstrukteure in ein für sie neues und eigentlich anachronistisches Thema eingearbeitet hatten, und durch die begeisterte und gleichzeitig humorvolle und etwas selbstironische Art, in der mein Gesprächspartner mir von seinen Ideen und Erfahrungen berichtete, war es eine echte Freude, ihm zuzuhören.

Er ist begeisterter Leser des Aerodrome-Forums (wo der Flugzeugbau der Periode um den 1. Weltkrieg herum diskutiert wird und auch die Erbauer von Repliken der Flugzeuge der Ära über ihre Erfahrungen berichten) und kannte auch das Velomobilforum, das er aufgrund der Sprachbarriere aber nicht so oft besucht. Ich habe ihm zumindest versichert, daß es auch hier viele Holzbau-Enthusiasten gibt! :)

Probefahren war leider nicht möglich (nehme ich an - jedenfalls habe ich den Mosquito nirgendwo rumfahren sehen), aber vielleicht ein bißchen Hintergrund ja auch von Interesse :)

Tschüs!

Hein
 
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Hallo Hein,

danke für deinen Beitrag :)

Schön das es noch ein paar Leute gibt die das alte Wissen nicht einfach verfallen lassen.

Gruß,
Patrick
 
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Hallo, Patrick,

Schön das es noch ein paar Leute gibt die das alte Wissen nicht einfach verfallen lassen.

Ich war sicher, der Mosquito würde Dich interessieren :)

Ich hatte Dich auf der Spezi sogar kurz auf die Mosquito-Leute angesprochen, allerdings ohne mich vorzustellen und im Trubel nach der Preisverleihung für Deinen Kastenrahmen. Ich dachte bei Deiner Konstruktion natürlich auch gleich an Flugzeugbau (Fokkers Kastenholme), also wäret Ihr bestimmt auf derselben Wellenlänge! Traditionelle Werkstoffe und Techniken sind ja bestimmt zukunftsträchtig, wenn Nachhaltigkeit immer wichtiger wird! :)

(Nachträglich auch noch meine Glückwünsche zu Deinem ersten Platz!)

Tschüs!

Hein
 
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Servus,

ich war auch kurz beim Moskito. Leider kam kein Gespräch rum, da ich wieder zum Stand musste.
Was ich aber gesehen habe, hat mein Herz höher schlagen lassen. Wirklich sehr schön verarbeitet und durchdacht.
Auf dem Level bin ich noch lange nicht.

Gruß,
Patrick

PS. danke für die Glückwünsche :) Die Glaspyramide macht sich gut überm TV :D
 
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@Hein ... vielen Dank für den ausführlichen Bericht! Hast Du etwas in Erfahrung bringen können, ob die "Mosquitos" in Serie gehen sollen? In dem Fall würde ich das ausnahmsweise sehr begrüßen.

@Patrick ... herzlichen Glückwunsch zu dem 1.Preis! War der für den fahrbaren Midracer oder nur für den Rahmen? Rollt der denn schon?

Gruß
Holli
 
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@Hein ... vielen Dank für den ausführlichen Bericht! Hast Du etwas in Erfahrung bringen können, ob die "Mosquitos" in Serie gehen sollen? In dem Fall würde ich das ausnahmsweise sehr begrüßen.

Nein, keine Serie, auch kein weiteres Exemplar, da zu zeitaufwendig und damit teuer.
Nach dieser Antwort fragte ich etwas erstaunt nach dem Sinn des Werbeaufwands. Aus der Antwort konnte ich nur entnehmen, dass man wohl zukünftig irgendwas herstellen und verkaufen will aber nicht das Mosquito.

Gruß
Bernd
 
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Ich war auf der Spezi sehr angetan von dem nun zusätzlichen leichten Einlenken der Räder hinten beim schwenken. Es sah so aus, als ob das wirklich funktioniert.
Man müsste es halt wirklich mal beim Fahren sehen.
Irgendwo auf deren Seite hab ich gelesen, das sie diese Konstruktion der 4 Punktlenkung unter CC stellen (wollen).
Vieleicht wollen sie ja nur die Pläne verkaufen, oder Teile zum Bau.
(Das würde ja der Shop auf deren Seite schon nahe legen: http://www.mosquito-velomobiles.com/shop.htm)

Grüße
Horst
 
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... sieht ja sehr nach "Flachspeichen in Bienenwabe" aus. Hat das jemand genau angeschaut?

Gruß
Holli
 
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