Mobilitätswandel ohne HPV-Szene

Natürlich findet der Mobilitätswandel ohne Hpv Scene statt. Der Wandel soll sich ja auch nur in der Antriebsart bei den Kfz vollziehen.
Das das so bleibt, dafür sorgen die massiven Subventionen. Trotz der geringen durchschnittlichen Geschwindigkeiten in den Städten, Berlin 17kmh bleibt das Auto die erste Wahl. Und Tempo 30 ist noch immer nicht grundsätzlich bei geschlossener Bebauung die Regel. Daran wird sich so schnell auch nichts ändern. Auf meiner Pendelstrecke durch die Kölner Innenstadt zweifel ich auch stark an,mit einem Velomobil schneller zu sein,als mit meinem Fujin Sport.Zu oft müsste ich mich hinter die Autos einreihen. Vor allem die vielen Einbahnstrassen sind entgegen der Fahrtrichtung gefahren zu schmal. Da aber die Verteilung von Verkehrsflächen sich nicht gravierend ändern wird,ist ein Velomobil nicht für alle die erste Wahl. Das nötig Kleingeld vorausgesetzt, das einen weiteren Hinderungsgrund darstellt.
 
Aus meiner Sicht ist die hpv-scene viel zu weit weg von den durchschnittlichen Menschen in diesem Land.
Preis, Qualität, Kommunikationsverhalten, Lieferbereitschaft, Funktion und Auftreten können teilweise den Pedelecherstellern nicht das Wasser reichen.
 
Natürlich findet der Mobilitätswandel ohne Hpv Scene statt.
Das liegt auch vor allem daran, das ich im Stadtverkehr mit dem VM (vor allem in einer 45km/h Variante!) kaum die Vorteile eines Fahrrades gegenüber den KFZ ausspielen kann. Kurz auf den Radweg ausweichen und (in meinem Fall) mal eben an zwei oder drei 500-800m Staus vorbeifahren klappt nicht, wenn man sich mal wieder verschätzt und die Auffahrt zum Radweg verpasst. Hat man es doch rechtzeitig auf den Radweg geschafft, wird man mit dem VM auch oft von langsameren Fahrradfahrern "ausgebremst". (das ist gegenüber den anderen Radfahrern gar nicht bös gemeint)

Mit dem offenen Trike bin ich deutlich flexibler und auch wendiger. Da kann ich problemlos auch mal den Kantstein hochfahren um mich am Stau "vorbeizuschlängeln".
[DOUBLEPOST=1573381986][/DOUBLEPOST]
Aus meiner Sicht ist die hpv-scene viel zu weit weg von den durchschnittlichen Menschen in diesem Land.
Vor allem sind wir als Fahrer "extremer" Fahrräder schon viel zu weit von den Wünschen und Vorstellungen anderer Radfahrer entfernt. Von KFZ-Fahrern (um die es beim Mobilitätswandel ja hauptsächlich geht) sind unsere Fahrzeuge Lichtjahre entfernt.
 
Ich denke je mehr sich die HPV-Szene um ihre Wurzel kümmert, um so größer wird der Beitrag,
den sie selbst zum Mobilitätswandel leisten kann.

Eine der Antriebskräfte im HPV-Bereich ist doch wohl, heraus zu finden,
- welche Möglichkeiten es noch gibt,
- welche Möglichkeiten noch verbessert werden können,

sich mit eigener Muskelkraft möglichst noch schneller und bequemer, zu verschiedenen Zwecken,
von A nach B fortbewegen zu können.

Darum nennt man es HPV.

Eine elende Diskussion über eine Ökomene mit der Pedelec- o. MPV-Szene macht in meinen Augen keinen Sinn.
Jede Szene sollte sich auf seine Wurzeln und antreibenden Beweggründe konzentrieren
und sie in neue technische Inovationen einfließen lassen, dann können beide ihren Beitrag leisten.
Es ist dabei vollkommen unerheblich wie groß ihr Anteil gegenüber dem der anderen dabei ist.

Ich würde doch nie einer Bewegung beitreten, weil sie mehr, oder die meisten Mitglieder hat,
sondern doch wohl nur, weil sich meine Ziele mit denen der Bewegung einigermaßen überschneiden.
 
Nur werden diese Fahrzeuge hier im Forum (außer Quadvelo, da hinreichend Szene-Bezug) oft in der Luft zerrissen ("das ist ILLEGAL!!!...
.
Pedelecs waren bis 2002 auch wilder Westen. Die Dinger wurden einfach gebaut ohne sich großartig um's Recht zu scheren.
Sorry falls ich deine Aussagen ein bisschen aus dem Zusammenhang gerissen habe, aber...

Die wenigsten Leute werden ihre finanzielle Zukunft aus Spiel setzen wollen, um ein illegales Elektrofahrzeug fahren zu können. Im Falle eines von dir verursachten Unfalls zahlt zwar deine Haftpflichtversicherung den/die Geschädigten, aber holt sich das Geld von dir zurück.

Als Hersteller wärst du zudem völlig bekloppt ein Fahrzeug zu verkaufen, das nicht den rechtlichen Vorgaben entspricht.
 
Das liegt auch vor allem daran, das ich im Stadtverkehr mit dem VM (vor allem in einer 45km/h Variante!) kaum die Vorteile eines Fahrrades gegenüber den KFZ ausspielen kann.
Das stimmt .... innnerhalb einer (Groß)Stadt und zu den Stoßzeiten.
Auf dem Weg in die Stadt sieht es mit einem 45er auch bei Stoßzeiten schon wieder anders aus.

Ausserhalb der Stoßzeiten bin ich in der Stadt mit meinem 45er jedem KFZ und jedem HPV (sofern er sich an die Regeln hält) überlegen.
Dem KFZ gegenüber, weil ich auch gut durch enge Stellen komme und nicht lange einen Parkplatz suchen muss.
Dem HPV gegenüber, weil ich es in der Beschleunigung gnadenlos stehen lasse und die 45km/h so lange halten kann, bis der Akku leer ist.
[DOUBLEPOST=1573389625][/DOUBLEPOST]
Eine elende Diskussion über eine Ökomene mit der Pedelec- o. MPV-Szene macht in meinen Augen keinen Sinn.
Jede Szene sollte sich auf seine Wurzeln und antreibenden Beweggründe konzentrieren
und sie in neue technische Inovationen einfließen lassen, dann können beide ihren Beitrag leisten.
Es ist dabei vollkommen unerheblich wie groß ihr Anteil gegenüber dem der anderen dabei ist.
(y)(y)(y)
 
Dem HPV gegenüber, weil ich es in der Beschleunigung gnadenlos stehen lasse

nur, so lange die HPV-Szene auf Bremskraftrückgewinnung verzichtet :p

PS:
...aber ich muss auch zugeben, das ich weder über Zahlen der Beschleunigungswerte von einem 45km/h MPV verfüge, noch weiß ich wie lange ich mit einem After7 von Null auf 45km/h brauche. o_O

PPS:
Bei dem HPV-Antriebskonzept was mir vorschwebt, spielt aber gerade die Beschleunigung eine interessante Rolle...:D
 
Zuletzt bearbeitet:
Und nun entscheiden ein paar Hersteller, eAssist- oder KKR-Bemühungen anzustreben, eine kompakte, leichtgewichtige Alternative zum üblichen Automobil zu präsentieren. Wetterschutz, innerstädtische Geschwindigkeit ist für viele Nutzer ausreichend bis akzeptabel, Fahrzeuggewicht ist ein Zehntel oder weniger zum Automobil, die übliche Zuladung passt sogar hinein..
Aber wer soll sowas kaufen? Für Radfahrer ist es zu groß, schwer und langsam, für Autofahrer zu klein, schwach und langsam.
Es gibt ein paar Menschen wo das genau passt, aber für einen Wandel reicht das nicht!
 
Aber wer soll sowas kaufen? Für Radfahrer ist es zu groß, schwer und langsam, für Autofahrer zu klein, schwach und langsam.
Es gibt ein paar Menschen wo das genau passt, aber für einen Wandel reicht das nicht!
Kann man hier nachlesen.
(Ausserdem fallen mir noch ein paar andere Zielgruppen ein ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Dieser Kirschna Troll will es auch nicht begreifen.

Und dann ein Fahrzeug dran. Mit Muskelkraft. Und für einige in besonderen Situationen etwas E als Anfahrhilfe und Steigungserleichterer.
No elektromüllkrempel. Oder Emo-Autochen.
Entscheid dich mal?

Schafft es innerhalb von gerade einmal zwei Zeilen, sich selbst zu widersprechen und spielt sich hier im Forum konsequent als der Dorfsheriff für die Moderation auf, als ob der das Velomobil erfunden und HPV als Marke eingetragen hätte. Scheinbar ist ihm völlig fremd, dass drei komplette Foren (Pedelec/Cargobike/ePower), die mit dem Thema "Kabinen-Pedelec-Quad" jeweils auf ihre Art verwandt sind, direkt an dieses Forum angegliedert sind. Er übersieht weiterhin, dass ich im Prinzip nur das widergegeben habe, was der Ersteller des Themas auch schon angesprochen hat und dem er per "gefällt mir" sogar zustimmt. Er scheint kein miteinander neuer Fahrzeugarten auch nur im Ansatz dulden zu wollen, selbst wenn sie für seine eigene Sicherheit auf den Straßen beiträglich wären.

So simpel der Charakter, so nutzlos die Beiträge, die er hier absondert.

Leider symptomathisch für den besagten sabbernden, wütenden Fensteropa, der auf alles Neue erstmal sauer ist :D

In diesem Sinne: "ok, boomer" und ab auf die Ignore-Liste.
 
Zur Praktikabilität von VMs/Trikes/Ups: Ich fahr seit ein paar Wochen ein AW3 und ca. 2 Jahren ein E-Anthro (sowie alles mögliche andere auch). Ein gutes AlltagsVM mit 25er Motor (kommt demnächst ins AW) ist hier im südöstlichen Teil Berlins (Charakter einer Mittelstadt bzw. kleinen Großstadt) meines Erachtens allem anderen gnadenlos überlegen was Praktikabilität, Durchschnittsgeschwindigkeit usw. angeht - solange nur eine Person mit leichtem Gepäck transportiert werden soll. Hänger ist natürlich ne Option. In engen Innenstadtquartieren mit Kopfsteinpflaster usw. mag das anders aussehen, aber Stadt ist nicht gleich Stadt.



Allen ist gemeinsam:

  • unter 100kg Leergewicht

Nebenbei: Sachlich falsch. Der Schaeffler wiegt aktuell (Prototyp 2) um die 150 (iirc und je nachdem, letztens mit nem Entwickler gesprochen), bei Citkar usw. siehts ähnlich aus. Velomo nich, aber die sind speziell. Ono zB ebenso.

Die Velocars von früher waren sehr leicht, wohl um die 60, moderne von zB Kai sind eher um die 100+. Rikschas meist ebenso, 100-160. Ein leeres Mopedauto (ohne Motor usw.) hat m.W. ein ähnliches Gewicht.
Daran ist auch gar nichts verwerfliches, ist nur konsequent bzw. der Zielgruppe (Autofahrer) angemessen.
 
es gibt im meinen Augen super HPV Engagement.

die Spezi....
Battlemountain zeigt die Leistungsfähigkeit von HPV.
Nickis Rekordfahrt schaffte es in die allgemeinen Medien
Die online Zeitung Fahrradzukumft bringt gute Artikel zu HPV Themen. Auch in der Infobull des HPV findet man Nuggets.(Leider nicht frei online - fair enough)
Es gibt engagierte Kreative Hersteller.

Etwas weiter gefasst sehe ich eine große Dynamik bei den Lastenrädern, ich sah gerade eines bei hiesigen Rennrad und E bike Laden, Lohnt sich also.

Klasse!

Da sehe ich HPV Stärken, und da sind HPV ein Teil der Mobilitätsentwicklung.

Rwd
 
Ob das Forum im öffentlichen Bereich ideal für gemeinsames Gernhaben ist? An beiderseits abweichenden Meinungen lassen sich keine Trollversuche festmachen.
Die BMW-Tunerszene bspw. besteht nicht aus Trollen, nur, weil deren Meinung abweicht. Sind sogar 1A Menschen aktiv, in der Szene. Sollte akzeptiert werden, dass Meinungen variabel sind.
.. aber für einen Wandel reicht das nicht!
Es dauert noch Jahre, bis der Nerv einer größeren Käuferschaft getroffen wird - nicht von einem allein, sondern von vielen Produkten in Gesamtheit.
Auch dann sind es nur zweistellige Prozentwerte der Bevölkerung - der Wandel wird jedoch sicht- und fühlbar im Straßenverkehr.

Das nimmt Zeit in Anspruch. Finanzielle Motivation für Politik und Industrie, dies zu beschleunigen, ist kaum vorhanden.
Ab ca. 25-30% Anteil am Individualverkehr kann von selbstverstärkendem Prozess - auch durch Förderungsmaßnahmen und Gesellschaftsimage, welche positiven Wandel erfahren - gesprochen werden.
 
@revelotion
in diesem Faden geht es aber nicht darum wer der trollste ist, sondern um HPV und seinen Beitrag am Mobilitätswandel.

Es geht weder hier im Thema noch in diesem HPV-Forum um Pedelecs und ePower im Allgemeinen, darum wurde es ja wohl in eigene Foren ausgegliedert. Ich glaube du rührst deine Podbike-Werbetrommel am falschen Ort. Du glaubst ja eine gute Alternative zum Auto anpreisen zu müssen, dann sind Autofahrer auch deine Zielgruppe und nicht die HPV-Szene.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gibt etwa ein Dutzend deutschsprachige Zeitschriften , die sich in unterschiedlichen Varianten dem Thema Fahrrad (Up) widmen. Für Liegeräder, Trikes, Quads und Velomobile gibt es keine regelmäßig erscheinende deutschsprachige Zeitschrift zu kaufen. Ich bin gespannt, ob Schäffler und all die anderen Leichtelektromobilhersteller dies ändern werden, wenn ihre Fahrzeuge in den Handel kommen.
 
So simpel der Charakter, so nutzlos die Beiträge, die er hier absondert.
Paßt halt zu Hpv, Liegerad und Velomobil.
Scheinbar ist ihm völlig fremd, dass drei komplette Foren (Pedelec/Cargobike/ePower), die mit dem Thema "Kabinen-Pedelec-Quad" jeweils auf ihre Art verwandt sind, direkt an dieses Forum angegliedert sind.
Warum spamst Du dann im Hpv Bereich, wenn Du scheinbar genau zu wissen scheinst das ein Kleinauto in das e-Power Forum gehört.
 
Zuletzt bearbeitet:
Warum spamst Du dann im Hpv Bereich, wenn Du scheinbar genau zu wissen scheinst das ein Kleinauto in das e-Power Form gehört.

Weil er/sie vielleicht, genau wie ich, der Meinung ist, dass wir Radfahrer (und ja, ich zähle da ALLE dazu) uns, wie leider auch in anderen Szenen, viel zu sehr gegeneinander abschotten. Ich höre auch oft "Schummelfahrrad" und "Das ist doch kein richtiges Rad fahren", wenn ich meine Touren mit meinem Aufrechtpedelec mache. Darauf gebe ich aber nichts weiter als ein fliegendes F mit drei anderen Buchstaben hinten dran - denn ich hätte nachwievor ein Kellerstehrad und kein Fahrrad, wenn es nicht die heutigen Pedelecs gäbe. Das Symptom gibt es aber nicht nur unter Radfahrern.

Wenn man die Leute aus dem Auto aufs Rad bringen möchte, dann braucht man neben besserer Radinfrastruktur und Rückkehr zu bezahlbaren Mieten in den Städten eben auch Fahrräder, die so komfortabel sind und so viel Spaß machen, dass die Leute freiwillig das Auto stehen lassen und freiwillig nicht den ÖPNV nehmen, selbst wenn die Verbindungen da sind. Außerdem muss das ganze ein positives Lebensgefühl ausstrahlen. Und der Service muss gewährleistet sein!

Der Pedelec-Boom zeigt, dass die Leute Rad fahren möchten, es darf aber nicht anstrengend und beschwerlich sein. Ich sehe jetzt, wo der Winter sich mit großen Schritten nähert, immer weniger, und auch meine Touren schrumpfen von 80 auf 20-30km. Das Wetter spielt also auch mit rein. Wird die Radtour aber länger, braucht man mehr Gepäck - Wechselsachen, Proviant, ggf. auch Ausstattung für mehrere Tage. Und hier im Norden muss man außer im Hochsommer eigentlich immer einen halben Kleiderschrank mitnehmen. Der eine oder andere träumt vielleicht von mehrtägigen Radwanderungen, aber ist kein Naturbursche und schlägt ein Zelt in der Botanik auf und wäscht seine Sachen mit Kieselsteinen im Bachlauf. Man hat dann auch mehr Gepäck, das mit will.
Bei den aktuell kaufbaren VM bleibt da nur das QV übrig, aber wenn ich mir dann die Website von velomobiel.nl anschaue, wird dort kein E-Antrieb als Ausstattungsoption angeboten! Sicherlich geht das irgendwie auf Anfrage, für die meisten, die ein Rundum-Sorglos-Paket wollen, ist das dann aber wieder "Bastelei". Von der irren Wartezeit von 1 1/2 Jahren wollen wir gar nicht erst wieder anfangen. Auf der Homepage von Sinner wird das Mango immer noch mit Sunstar angeboten - Sunstar ist seit 2017 aus dem Geschäft mit den Pedelec-Antrieben ausgeschieden, aber bisher hat es noch niemand geschafft, mal aktuelle Ausstattungs- und Preislisten dort rein zu stellen. Das macht auf den geneigten Kunden immer den Eindruck einer "komischen Bastelbude". Auch die anderen Homepages sind nicht gerade der Hit, was Aktualität und Vollständigkeit angeht. Bei Leiba braucht man z.B. nur noch die animierten "Under Construction" GIFs dazu zu denken und die Illusion, wir hätten 2001 statt 2019 wäre perfekt.
Und dann kommt dazu, dass es kaum ein Händler- und Servicenetz gibt. Schon hier in Bremerhaven, und das ist eine Großstadt (gerade so), kann ich bei keinem Fahrradladen ein VM kaufen, Trikes gehen auf Anfrage als Sonderbestellung, und wenn es dann um Service geht, geht die Rumsucherei wieder los.

Wenn die HPV-Szene einen nennenswerten Anteil an der Mobilitätswende haben soll, was ich begrüßen würde, müssen wir die Akzeptanz erhöhen und sichtbarer werden.

Es müsste einer der Hersteller genug Eier haben, eine Massenfertigung anzuleiern, über große Händlerverbände wie die ZEG vertreiben und vor allem: MARKETING betreiben. Marketing an den Stellen, wo die jungen Leute sitzen, denn die sind noch viel leichter begeisterbar. Die richtigen Leute dafür sind die sog. "Influencer" auf YouTube und Instagram. Ich war zwar auch der Meinung, dass das, was gut ist, sich auch ohne Marketing verkauft, aber wurde leider oft eines schlechteren belehrt.
Mit Influencern wie Gronkh, Julienco und Co., die plötzlich statt Auto VM oder Trike fahren, steigt die Nachfrage, weil plötzlich die ganzen Jugendlichen sowas haben wollen, und mit Hilfe von "Made in China" und Massenfertigung kann man die Nachfrage befriedigen. Nachhelfen kann man dann mit "Bibi"- oder "Montana Black"-Spezialmodellen - ganz gleich was so mancher hier von diesen Influencern hält - ich halte von denen auch nicht viel, aber sie sind beliebt und begeistern Jugendliche nun mal für Dinge. Das kann man auch sinnvoll nutzen.
Dann muss man auch die bisherige "Karriereleiter" etwas ändern. Heute ist es meist so: Laufrad/Dreirad -> (Kettcar) -> Aufrecht-Fahrrad. Man muss ins Gedächtnis rufen, dass "Kettcars" kein reines Spielzeug sind, sondern auch nur eine Fahrradgattung, die ihre Vorteile haben kann, und Trikes für größere aus der Behinderten-Ecke rausholen. Hase macht mit dem Trets einen guten Anfang, denn die 2020er-Variante wird nicht mehr als reines Therapierad beworben, mit der Bildkomposition der Werbebilder, die stark nach "Rennsport" aussieht, stellen die das auch als "Cooles Gefährt nach dem Kettcar" für Kinder und Jugendliche hin. Aber gibt es noch andere Hersteller, die Trikes für jüngere Leute herstellen, die keine reinen Behindertenräder sind? Gerade im Alter zwischen 12 und 16 (Pubertät) ist die Außenwirkung doch sehr wichtig, und da darf das halt kein "Behindertenfahrzeug" sein, sondern es muss eine "Kasuki" - "Kaninchen-Super-Kiste" - sein (in Anlehnung an ein Hörspiel von Reinhard Lakomy).
Wenn die Sonderräder dann in Regionen hochwertiger Fahrräder kommen, sowohl vom Preis als auch von den Wartezeiten her, und man die in (fast) jedem Fahrradladen mit Service kaufen kann - ja, vielleicht sogar Billigmodelle bei Decathlon - sehe ich den nächsten Boom kommen. Und es dürfte auch im Sinne der Eltern sein, wenn die Kinder mit dem supercoolen "Fahrradauto" jede Minute draußen rumcrossen, und sich dadurch an der frischen Luft bewegen, möchten. Selbst wenn dann mit zunehmendem Alter eine Motorunterstützung kommt. Speaking of which: Begrenzt auf 15 km/h könnte man Pedelec-Antriebe sogar schon in Kinder-Trikes/VMs einbauen. Dann fühlen sich die kleinen richtig "groß". Und über diese Schiene steigt dann auch so mancher Erwachsene mehr auf ein Fahrrad, oder Trike, VM, Liegerad... um, insbesondere, weil es immer mehr Helikoptereltern und Sagrotan-Haushalte gibt, und die Eltern dann dabei sein möchten, wenn der Nachwuchs-Vettel auf die Straße geht.

tl;dr: Wir brauchen eine Massenfertigung von Trikes und VM, gutes Marketing durch die Leute, auf die die Jugend hört, ein gutes, stets aktualisiertes Netz an Informationen, ein gutes Händler- und Servicenetz. Wir brauchen das QV und Quest genau so wie das "China-Trike" für 999,- aus dem Decathlon. Und natürlich vernünftige Radinfrastruktur, Gesetze, die Rad- und Fußverkehr stärken und bezahlbare Mieten in den Städten. Und vor allem weniger Abschottung und Abgrenzung der einzelnen "Fraktionen" in der HPV-Szene - mehr gegenseitige Akzeptanz.

Podbike und Co. sind hier ein guter Anfang - selbst, wenn man für 5000 Euro nur die absolute Basisvariante bekommt, liegt das im Bereich heutiger hochwertiger Aufrechtpedelecs (Flyer, Riese&Müller). Wenn die es schaffen, ein Service- und Händlernetz zu etablieren, dann haben die in meinen Augen mehr geschafft als alle anderen Hersteller von coolen Sonderfahrrädern zusammen. Egal ob die jetzt "richtige" Velomobile oder "Kleinautos mit drehbarem Gaspedal" bauen.
 
Zurück
Oben Unten