Mobilitätswandel ohne HPV-Szene

Gerade im WDR Aktuell,
Der Kevin von den Jusos schlägt eine Öpnv Abgabe abhängig von Region und Einkommen vor. Allgemein werden diverse Mobilitätskonzepte thematisiert.
 
Kevin, auch wenn der Name schlimmes erahnen lässt, wäre mal ein SPD Vorsitzender der vielleicht die SPD wieder an ihr ursprüngliches Parteiprogramm erinnert... Der aktuelle CSU/CDU Abklatsch hat (vollkommen zurecht) die Partei zerlegt...
 
Das es hier in erster Linie gegen das Auto geht ist mir schon klar, nur den Rest einfach ausblenden weil man den eventuell auch als Radfahrer nutzt paßt nicht so recht dazu (Klimawandel). Selbst bin ich beispielsweise das letzte Mal 1998 mit dem Flugzeug geflogen und ich lebe immernoch gut. Mit dem Rad fahre ich im Jahr mehr Kilometer als im Auto. Diese ganzen "Radfahrerhorden" die beispielsweise Mallorca bevölkern schwimmen da ganz sicher nicht hin. Diese Umweltbelastung wird aber gern ausgeblendet.
Die Silvesterknallerei beispielsweise produziert knapp 20% der Jahresmenge an Feinstaub die im gesamten Kraftfahrzeugbereich ausgestoßen wird. Wäre leicht zu verhindern. Aber jeder will Umweltfreundlichkeit solange es ihn nicht selbst einschränkt und nur andere behindert/eingeschränkt werden. Von der Schönrechnung der E-Mobile aller Art rede ich garnicht. Da wird auch die Batterieherstellung und spätere Entsorgung gern ausgeklammert um positive Ergebnisse darzustellen die insgesamt so nicht stimmen.
Egal auf welchem Rad man unterwegs ist finde ich es gut wenn sich noch jemand selbst bewegt und sich nicht nur fahren läßt. Da hält aber auch der E-Motor Einzug. Wenn man das bergauf braucht gut, wer aber nur elektrisch fährt braucht sich auch nicht Radfahrer nennen.

Andreas
 
@Lausitzradler : Viele hier leben "vollumfänglich" ziemlich vorbildlich. In den Gesprächen auf Messen, Treffen und Rennen merkt man das eben auch auf Sachen wie Fliegen, Wohnen oder Co. geachtet wird. Und mir ist es VIEL lieber wenn jemand scheinpedalierend auf nem E-Bike sitzt, als garnicht pedalierend in einem 2Tonnen Luxuspanzer. Die Abneigung gegen Pedelecs kann ich (mittlerweile) nicht mehr nachvollziehen. Jedes Auto weniger ist ein Gewinn, selbst wenns "nur" durch nen Twizzy, Grace One oder Pedelec ersetzt wird. (Pedelec ca. 300Wh/100km, E-Auto ca. 18000Wh/100km, Verbrenner ca. 60000Wh/100km)

PS. Ein E-Auto nutzt keine Batterie, sondern einen Akkumulator. Dieser kann ca. 1500-3000x wieder aufgeladen werden (bei 300km Reichweite pro Ladung also etwa eine halbe Millionen km) und danach (meist nochmal so lange als Pufferakku verwendet zu werden und erst anschließend), da er fast ausschließlich aus Metallen besteht (Cobalt,Nickel,Lithium, Alu) zu über 95% recycled werden. Das gebashe gegen Lithiumakkus, natürlich nur bei E-Fahrzeugen, nervt gewaltig, da oft mit falschen Argumenten agiert wird. Ich war selbst gegen E-Mobilität, bis ich mich intensivst damit beschäftigt habe. Das Ergebnis war, das ich einen fünfstelligen Betrag in die Hand nehme um mein Auto (3,7l/100km Benzin) auf E umzurüsten (Strom 100% regenerativ, Akkulebensdauer mind. 600000km/20Jahre -> nachdem das Auto bereits weg gerostet ist wirds weiter als Hausspeicher für die PV anlage verwendet)
 
Entschuldigung für den Formfehler mit Akku/Batterie ich weiß natürlich das es ein Akku ist. Schreibe schon nichts mehr dazu, versprochen. Die eigene Wahrheit stellt halt jeder so dar wie er möchte. Das mit dem Ausblenden der unangenehmen Sachen hat auch gut funktioniert, man weiß ja was als einzig richtiges Ergebnis rauskommen muß.

Andreas
 
Sie steht im Konflikt mit dem Grundgesetz.
Interessanter Gedanke ... aber wer geht damit nach Karlsruhe?
Wie schafft man es eingefleischte SUV Fahrer für e-mobilität zu begeistern ?
Über den Preis b.z.w. die Kosten.
Wenn ich einem Autofahrer sage was mein Fz pro km kostet, kam bisher jeder zumindest ins Grübeln.
:cool:
das sich potentielle Käufer für die Reichweite eines E-Autos interessieren
Hier hat die Autolobby ganze Arbeit geleistet.
Stellt man die Frage anders rum, also alle wieviel Tage tankt man und wieviel Stunden schläft man, kommen andere Antworten zur Reichweite.
;)
 
aber wer geht damit nach Karlsruhe?
Das dürfte nicht reichen.

Gedankenspiel:

Ein staatliches Organ oder auch der Staat verspielt in dem Maße Handlungsfähigkeit, in dem er Unrecht begeht. Die Kunst besteht darin, die Situation so zu gestalten, dass man dies nutzbar machen kann. Das beinhaltet auch, was Gandhi meinte: man muss das Unrecht sichtbar machen.

Beispiel Ampeln. Diese gibt es, um den Kraftverkehr untereinander zu regeln und andere Verkehrsarten wie Fußgänger und Radfahrer autokonform einzubremsen. Und sind damit grundgesetzwidrig. Unter anderem auch, weil diese Rechtseinschränkung für Dritte leicht vermeidbar wäre, siehe Holland. Bedeutet, dass Ampeln für Radfahrer und Fußgänger nur begrenzt gelten. Bei Fußgängern gibt es auch bereits passende Urteile dazu. Aber auch für mich als Radfahrer: ich darf mich in einer Weise verhalten, die geeignet ist, Schaden von mir abzuwenden. Die Frage ist, wie weit ich gehen darf. Interpretiere ich eine rote Ampel je nach Situation im Sinne eines Stop- oder aber Vorfahrt achten Zeichens, habe ich den rechtswidrigen Schaden zu einem Teil von mir abgewendet, ohne dabei einen Dritten zu belasten oder auch nur mich selbst zu gefährden. Mir kann kein Vorwurf gemacht werden.

In weiterer Konsequenz bedeutet das, dass die rechtswidrige Gestaltung zu einer Nichtigkeit, zumindest einer Teilnichtigkeit führt. Schlägt das hart genug auf, ist der Staat gezwungen, sein Regelwerk zu ändern, da er sonst kein gültiges Regelwerk mehr hat.
 
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Hier noch ein Bericht zum Thema:

Hierbei gibt es aber ein paar Dinge zu berückichtigen.

Laut ifo-Institut kann ein Elektroauto heutiger Bauart seine CO2-Investition nicht amortisieren. Andere Studien, wie die hier benannte, kommen zu besseren Ergebnissen, wenn der Anteil an erneuerbaren Energien sich deutlich erhöht. DIes ist aber unwahrscheinlich. In hiesigem Bricht wird zum einen ja auch auf den massiven Arbeitsplatzabbau in der Branche erneuerbare Energien hingewiesen. Und wenn tonnenschwere PS-Monster jetzt auch noch Strom tanken, erhöht sich ja der Strombedarf entsprechend, was den Anteil an erneuerbaren Energien senkt. Und es werden andere Umweltschäden gleich völlig ausgeklammert.

Was die Arbeitsplätze angeht: auch die klassische Linke tut sich schwer damit, die Folge massiver Subventionen für Arbeitsplätze in der Automobilindustrie zu sehen. Dabei ist die Volkswirtschaftslehre hier völlig klar in ihrer Aussage. Subventionen vernichten Arbeitsplätze.

Auch interessant ist, dass hier eine extrem hoch subventionierte Branche bei weiterem massiven Anwachsen der Märkte, also stark zunehmenden Produktionszahlen, das Kunststück fertig bringt, wieder mal in eine Branchenkriese zu rutschen. Das hat eine Ursache. Das Produkt Auto ist nicht marktfähig. Dafür ist es nämlich viel zu absurd. Deswegen hungert es auch nach immer mehr Subventionen und benötigt auch darüber hinaus massiven staatlichen Schutz.

Es ist also noch deutlich schlimmer, als es dieser bereits sehr kritische Bericht darstellt.
 
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@1Hz : Schau bitte wie das Ergebnis der IFO Studie zusammen kam:
Du wirst sehen: Die Aussage der Studie ist leider eher...nicht so zu gebrauchen. Da werden Äpfeln mit Birnen verglichen.
Aber 200kWh Pickupmonster kann ich auch nicht gutheissen.

Gruß,
Patrick

PS. Normaler Kleinwagen (VW ID3) hat nen "CO2 Rucksack" von ca. 32kWh*140kg CO2 pro kWh = 4,5Tonnen. (Und z.B. die bei Tesla produzierten Zellen kommen noch deutlich drunter, da die Fabrik zum großen Teil mit regenerativer Energie versorgt wird und nicht mit Braunkohle). 4,5Tonnen CO2.. Wieviel ist das? Naja, einmal nach NewYork fliegen z.B. Oder 30000km mit einem VW UP! Benziner.
Zudem geht die IFO Studie davon aus das der Akku nach 150000km kaputt ist, als Sondermüll verschrottet wird und ein neuer hergestellt werden muss. Was vollkommener Humbug ist. Akkus halten meist mehr als 3x so lang (also so lange wie das komplette Fahrzeug) und werden danach noch als "Second Life" in E-Umbauten oder Heimsolaranlagen eingesetzt. Anschließend wird der Krempel recycled. Man kann sich halt alles gut oder schlecht reden.. Aber eins ist klar : Öl ist weder recyclebar noch nachhaltig produzierbar. Somit ist nahezu alles andere besser.
 
Unabhängig von Amortisierung, kostendeckender Nutzung und Subventionen bleibt eine Unmöglichkeit im Raum stehen: Wandel in radikaler Form durch alle Schichten. Zeit ist Geld, das gilt auch für amortisierungsexterne Kalkulation. Diese Zeit inkludiert ist Amortisierung kein Problem.

Radikaler Wandel gegen das Interesse der absoluten Mehrheit ist nicht tragfähig für ein an Demokratie angelehntes System - egal, wie undemokratisch und unrechtmäßig manches daran sein mag. Ein radikaler Wandel wird nicht marktfähig, indem das Automobil für marktunfähig erklärt wird. Wünschenswert zwar, doch nicht funktional.

Bestenfalls entsteht ein sanfter, kaum "störender" Wandel, ein Wandel der Interessen und Selbstreflexion, ein kontinuierlicher und ansteigender Wandel, welcher über Selbstverstärkung und positive Rückkopplung zum Selbstläufer wird. Dieser entsteht nicht, indem KFZ in althergebrachter Verbrennerform konstruiert werden.

Gleichwohl wächst der Markt für KFZ weiterhin (nicht nur in DE).
Daher sind eFahrzeuge ein begrüßenswerter Aspekt: sie bewirken Gedankenwandel, eine schleichende Akzeptanz der "Anderen", eine schleichende Normalität und somit einen offenen, größeren Markt für alternative Fortbewegungsmittel.

Deren Bauweise ähnelt aktuell zu stark herkömmlichen Automobilen mit all ihren Nachteilen. Doch einmal etabliert, unterliegt auch dies einem Wandel.

Ob all diese Wandel schnell genug erfolgen, um die "Menschheit zu retten"? Bezweifle ich, denn Mobilität ist nur ein Aspekt dieser selbstzerstörerischen Lebensform. Jeder Wandel zum Besseren ist jedoch begrüßenswert.

Freundliche Grüße
Wolf
 
Du wirst sehen: Die Aussage der Studie ist leider eher...nicht so zu gebrauchen.

Tut mir leid. Das sehe ich da nicht. Ich sehe da eine Stellungnahme zu der Studie, die sehr fragwürdig ist.

Ich zitiere:

  • Im Falle des unterstellten Elektrofahrzeugs wird ein nicht repräsentatives Mittelklassefahrzeug mit sehr hoher Batteriekapazität gewählt.
  • Ein sehr wahrscheinliches Absinken der Treibhausgasemissionen aus der Stromproduktion in den nächsten Jahren wird nicht in die Bilanz einbezogen.
  • Es erfolgt keine Berücksichtigung der Tatsache, dass Elektrofahrzeugnutzer heute zu knapp 50 % eine PV-Anlage besitzen, überproportional häufig kombiniert mit Speichern, und/oder einen Ökostromvertrag haben.
Was ist da nicht repräsentativ? Mittelklassefahrzeuge sind repräsentativ. Durchschnitt in Deutschland liegt bei 154 PS. Ein Kleinfahrzeug ist das, was nicht representativ ist. VW will 50% SUV verkaufen. Gerade auch das Greenwashing begünstigt den Anwuchs der Fahrzeuge. Wir hatten das schon beim ach so ökologischem Diesel. Und die Batteriekapazitäten sind stark steigend.
Da ist gar nichts wahrscheinlich. Arbeitspläze in dieser Brache werden massiv abgebaut, gleichzeitig durch Elektroautos der Strombedarf erhöht und damit der Anteil an erneuerbaren Energien gesenkt. Wobei auch erneuerbare Energien erhebliche Umweltprobleme schaffen.
Und die PV-Anlage. In Städten, wo 3/4 der Bewohner leben? Ernsthaft? Klar. Die Erde ist ja bekanntlich eine Scheibe. Und wenn derart produzierter Strom dann für tonnenschwere PS-Monster verschwendet wird, steht er für anderen Nutzen nicht mehr zu Verfügung, was wieder mal völlig vergessen wird. Die Menge an "Ökostrom" ist begrenzt, mal abgesehen davon, dass es kein Ökostrom gibt. Diese Energie zu verschwenden wird niemals, Werbesprüche egal, ökologisch sinnvoll.
Als Zweitwagen ist dann die jährliche Kilometerleistung natürlich auch entsprechend niedrig. Um so länger dauert eine Amortisation.
Gesellschaftlich betrachtet würde eine Astausch der Fahrzeugflotte Jahrzehnte der Amortisation mit sich bringen, die positiven Studien vorausgesetzt, wobei man genau im kritischen Zeitfenster laut der gängigen Klimatheorie die CO2-Belastung massiv erhöhen würde. Alles würde schlimmer. CO2 für Jahrzehnte steigen, nicht sinken.
 
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Wenn man ein Q7 gegen einen Q7 mit e vergleicht schneidet e trotzdem besser ab! In der Studie wurde Supersportwagen gegen sparsamen Diesel verglichen und Werte für die Akkuherstellung herangezogen die weit weg von der Realität sind. Haltbarkeit und co2 Ausstoß pro kwh Akku. Da kann nur Murks raus kommen.
 
Wenn man ein Q7 gegen einen Q7 mit e vergleicht schneidet e trotzdem besser ab!

Wann? Nach wie vielen Kilometern? Und unter welcher Voraussetzung? Wie hoch muss für welche Amortisationszeit der Anteil an erneuerbaren Energien sein? Wie gesagt, der Anteil sinkt ja durch die Verwendung des Stromes als Kraftstoffersatz.

Selbst wenn man die positivsten Studien heranzieht und von um die 50.000 km ausgeht, bedeutet dies erst mal eine Erhöhung. Laut gängiger Theorie erhöht dies also erst einmal die Temperaturen entlang diesen Anstieges. Dies würde dann Kipppunkte anstoßen, was wiederum zu einer Erhöhung führt. Ein Aspekt, der völlig ignoriert wird. Laut gängiger Theorie haben wir nicht mehr die Zeit, erst mal den CO2-Gehalt zu erhöhen, um dann irgendwann zu einer Absenkung zu kommen. Dafür ist es zu spät.

Und hierbei nicht vergessen: wenn das erste Auto sich amortisiert hätte, wie es solche Studien suggerieren, läge immer noch ein erhöhter CO2-Ausstoß vor. Denn das Auto, das danach gekauft wurde, hat sich noch nicht amortisiert. Bis also in Summe eine Reduzierung entsteht, vergehen Zeiträume, die um ein Vielfaches höher liegen.
 
Amortisiert heißt, das ab dem Zeitpunkt Auto a mehr verbraucht als e Auto b. Da dauert nix länger bis gespart wird, es fängt ab dem Punkt an.

(wenn ich meinen PKW hernehme und Benzin zu e Vergleiche und den normalen Strommix annehme, obwohl ich 100% regenerativ tanke, dauert es kein Jahr bis die e Variante sparsamer ist. Bei einer Lebensdauer von 10jahren+ kommen da immense Einsparungen zusammen)
 
Amortisiert heißt, das ab dem Zeitpunkt Auto a mehr verbraucht als e Auto b. Da dauert nix länger bis gespart wird, es fängt ab dem Punkt an.

Definitiv nicht richtig. Die Herstellung eines Elektroautos verbraucht viel mehr CO2 (und andere Umweltressourcen) als ein Verbrenner. Mit dieser Belastung startet ein Elektroauto bei Kilometer 0. Das muss es erst einmal reinholen, bevor es eine Verbesserung bringen kann.

Ein weiterer offenkundiger Konfliktpunkt: So ein Fahrzeug lässt sich am besten nachts laden. Da scheint aber keine Sonne. Habe ich extra heute Nacht noch mal überprüft ;-)
 
obwohl ich 100% regenerativ tanke
Das ist nur mit schieben möglich.
Deine im Besten Falle Photovoltaikanlage auf dem eigenem Grundstück, mit dem entsprechendem Akku direkt verbunden, mit dem Du am schlechtesten Tag des Jahres Dein Auto trotzdem noch so sehr geladen bekommst das Du morgens, ich nehme mal bei Schnee und Stau, trotzdem zur Arbeit und zurück kommst ist so dermaßen überdimensioniert, das Du viele Jahre da hinterher fährst.
 
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