Ich bin schon immer mehr Fahrrad als Auto gefahren. Mit 17 Jahren kam das erste Liegerad ins Haus. Velomobile sind mir seit über zwanzig Jahren bekannt, aber erst vor zwei Jahren konnte ich mir eins kaufen/leisten.
Vor sechs Jahren kaufte ich ein Lastenrad. Das war der Gamechanger! Liegerad und Velomobil fahre ich gerne, aber mit dem Lastenrad geht fast alles. Trotzdem geht es in unserer schnelllebigen Zeit in meiner Familie noch nicht ohne Auto. Die Gesellschaft ist terminlich nicht ans Fahrrad fahren angepasst. Alles ist so getaktet, daß man ohne Auto kaum seine Termine schafft. Der Kindergarten Beginn ist schlecht mit unserem Arbeitsbeginn vereinbar. Dieses Jahr kommt meine Tochter in die Schule und wir müssen alle um 8 auf der Arbeit/in der Schule sein. Mit dem Rad ist der Arbeitsweg zu lang, bzw die Zeit zu kurz. Die Strecke an sich fahre ich gerne mit dem Velomobil/Liegerad/Lastenrad. Aber es fehlt schlicht die Zeit. Also muss ich an drei Tagen in der Woche mit dem Auto zur Arbeit, will ich es sonst einfach nicht schaffe meine Tochter in den Kindergarten zu bringen. Ich schätze, daß sich das ab Klasse 3 relativiert. Dann würden wir wohl sehr gut mit nur einem Kfz auskommen. (Meine Frau pendelt 80 bis 100km täglich).
 
Vor 20 Jahren waren im Liegeradforum einige Leute der festen Überzeugung, der Durchbruch der liegenden Fortbewegung stünde kurz bevor.

Stand heute bekommt man die heissen Räder von damals für ´n Appl & ´n Ei bzw. gar nicht mehr verkauft, siehe A&V Rubrik.

Was momentan der Umsatzbringer in der Radbranche ist, sind E-Bikes, vornehmlich sauteure, die von irgendwelchen Dödeln auf zu niedrigen Sätteln stundenweise bewegt werden. Oder eben Lastenräder für den ökologisch korrekten Kindertransport oder urbane Grosseinkäufe. Stark nachgefragt sind auch E-Roller zum mieten und danach einfach stehen lassen… Hätte man vor 20 Jahren in dem Maß nicht für möglich gehalten.

Soll heissen: Wie sich was entwickelt, ist zumeist schwer vorhersehbar und oft unabhängig davon, was der Einzelne hier ökologisch denkt, träumt oder tut. Die (bequeme) Mehrheit hat sich noch nie nach einer (beweglichen) Minderheit gerichtet, egal wie effizient und technisch ausgereift die mit Topspeed von A nach B fährt.

Herzlichst
Günther
 
Die letzten zwei Jahre mit meinem QV haben mich wieder sportlicher werden lassen. Für meine Arbeitsstrecke von einem Kilometer benutze ich es allerdings nur bei starkem Regen. Spannend fand ich aber die Diskussionen an meiner Grundschule, da sich einige meiner Kollegen gar nicht vorstellen konnte, warum ich mir so ein Fahrzeug zugelegt habe. "Kann der sich kein Auto leisten?", war nicht untypisch.
Die Kinder sind in der Regel sehr begeistert und sehen in dem Fahrrad eher ein Spielzeug, dass sie auch haben wollen. In den höheren Klassen, in Berlin geht die Grundschule bis zur 6. Klasse, dominiert das Verlangen nach einem Sportauto oder einem SUV im Moment. Wobei das ganz große Autoprotzen etwas zurückgeht.
Wenn ich vor einigen Jahren mit dem Fahrrad zu meinen Eltern ins Weserbergland (ca. 400km) gefahren bin oder am Wochenende die 140km einfache Fahrt nach Berlin gependelt bin, habe ich dies meist in der Schule nicht erwähnt. Irgendwie galt ich damit als Spinner. Heute kann ich die Fahrleistung besser mit dem QV erklären und ich kann damit offensiver umgehen.
 
Was momentan der Umsatzbringer in der Radbranche ist, sind E-Bikes, vornehmlich sauteure, die von irgendwelchen Dödeln auf zu niedrigen Sätteln stundenweise bewegt werden.
Ich könnte mir vorstellen, dass der Trend auch bald vorbei ist. Nur 25 zu fahren ist für viele dann doch auch zu langweilig.
Aber wenn man die Frage beantworten kann, warum E-Bikes so geboomt sind, kann man vielleicht auch die Frage beantworten, warum Liegeräder im allgemeinen und V im besonderen nicht so boomen.
 
Normale Radwege sind aber nur für ambitions- und ziellose Freizeitradler in Schrittgeschwindigkeit ausgelegt, heutige und auch zukünftige. Eine höhere Anzahl an Radwegen darf darüber nicht hinwegtäuschen.
Wie man deutsche Autobahnen eigentlich überall gut mit 250 km/h befahren kann, sollte man dies auf Radwegen, zumindest außerorts, auch mit 50 km/h tun können (bitte keine Schnappatmung jetzt, Tempo 50 sind für den normalen Radler soviel wie 250 für den normalen Autofahrer, nämlich eine ganz andere Welt).
Meine Erfahrung ist, dass selbst breit gebaute Überlandradwege (und von denen habe ich hier in der Umgebung so einige) die prinzipiell Geschwindigkeiten von 40-50km/h zulassen (die meisten davon sind ja auch für Mopeds freigegeben) im Endeffekt an der Masse scheitern. Sobald so ein Weg gut angenommen wird, sind so viele Fahrzeuge mit so großen Geschwindigkeitsunterschieden unterwegs, dass mehr als 30km/h schon wieder ein Problem ist. Dazu kommt, dass - zumindest nach meinem Gefühl - viele Radfahrende sich nicht wirklich als Verkehrsteilnehmer betrachten und sich dementsprechend verhalten (Richtung nicht angeben, überholen ohne zu schauen, 2-3 nebeneinander fahren, etc. - das ist hier im Forum zig-fach durchgekaut worden). Von daher frage ich mich inzwischen, ob es überhaupt möglich ist, solche Radwege zu bauen - oder sie werden so breit, dass es schon wieder eine "normale" Straße ist...
 
kann man vielleicht auch die Frage beantworten, warum Liegeräder im allgemeinen und V im besonderen nicht so boomen.
Ganz einfach. Weil:
Sicherheit geht über alles. ... Das Resultat mehrerer Jahrzehnte ungehemmten Heizens sind natürlich sehr sichere Fahrgastzellen, die aber jedes Mal mitbewegt werden wollen. Meiner Meinung lange nicht mehr zeitgemäß
Oder
Mein Vorschlag: kauft euch ein gebrauchtes CityEl für zweieinhalbtausend Euro. Das paßt nicht nur auf den winzigen Hof sondern sogar in die noch kleinere Garage. Wurde wegen der der mangelnden Crashsicherheit abgelehnt
Beim stinknormalen Zweirad fährt vermutlich das Gefühl mit, da drauf sicherer unterwegs zu sein, auch wenns nicht so ist.

Dazu kommt, dass - zumindest nach meinem Gefühl - viele Radfahrende sich nicht wirklich als Verkehrsteilnehmer betrachten und sich dementsprechend verhalten (Richtung nicht angeben, überholen ohne zu schauen, 2-3 nebeneinander fahren, etc. - das ist hier im Forum zig-fach durchgekaut worden). Von daher frage ich mich inzwischen, ob es überhaupt möglich ist, solche Radwege zu bauen - oder sie werden so breit, dass es schon wieder eine "normale" Straße ist...
Nicht nur Radfahrer. In Münster auf der Fahrradstraße laufen die Fußgänger auch wie selbstverständlich auf ganzer Breite umher, obwohl daneben ein separater, nur leider schmalerer Fußgängerweg ist. Den Vogel abgeschossen haben mal vier "Kardashians", die aufgebrezelt und mit Smartphone bewaffnet genau mittig und nebenher gehend die gesamte Breite der Fahrradstraße beansprucht haben.
 
Aber wenn man die Frage beantworten kann, warum E-Bikes so geboomt sind, kann man vielleicht auch die Frage beantworten, warum Liegeräder im allgemeinen und V im besonderen nicht so boomen.
Ich denke das liegt an der entsprechenden Werbung.
Es gabe ja über die Jahrzehnte mehrere Hypes bei den Fahrrädern, auch wenn das damals noch nicht so hieß. Das waren mal Rennräder, dann gabs die MTB, dann waren irgendwann Downhill hip, Freeride usw...
Das interessante an den E-Bikes ist, dass man auch eine Käuferschicht ansprechen konnte, die bisher zum größeren Teil eher nicht zum intensivereren Radfahren geneigt war: unsportliche Menschen 50+.
Bei den E-Bikes sind ja auch plötzlich ganz große Player wie Bosch mit eingestiegen. Das gab ja auch einen Riesenschub. Da wurde und wird ja auch richtig gut in der Werbetrommel gerührt.
 
Ich denke das liegt an der entsprechenden Werbung.
Im Prinzip nicht falsch. Ein großes Problem ist der Monopolist UCI, die einfach alles verbieten. Und was verboten ist, wird von den "Idolen" nicht genutzt und hat somit keine Sichtbarkeit. Wenn Du es dann trotzdem nutzt, erntest Du nur Kopfschütteln, womit wir wieder beim Gruppenzwang wären. Keine Sichtbarkeit => keine Masse => kein Markt => (hohe Kosten) => Ende. Der Markt lebt zu großen Teilen vom Nachäffen. E-Bikes gibt's ja schon länger, aber richtig abgehoben haben die erst, als man sie kaum noch von "normalen" Fahrrädern unterscheiden konnte und man nicht mehr damit auffiel.

...Mike
 
Naja, es ist nicht nur Werbung, und was die UCI ist, weis der AlltagsRadler auch nicht, Der E Motor macht das Radfahren einfacher. Er macht Hügel und Gegenwind leichter, Das ist ein realer Nutzen. Ich seh seh hier mehr Pedelec genutzt als RR, von Liegerädern und VM müssen wir nicht reden. Für das Image der LR und VM sind die aktuellen VM und LR Fahrer verantwortlich,(genau wie die UCI ist auch der HPV oder die WHPVA völlig unbekannt) und da sieht man sie (wenn überhaupt) halt auf Demos etc. Ich vermute, auch dieses Forum ist nicht ohne Relevanz, Ich zumindest bin über das Forum auf VM aufmerksam geworden.

Rennräder sind natürlich aus dem Fernsehen bekannt.
 
Ich kam zum Velomobil nach Jahren des Pendelns mit verschiedenen Zwei- und Dreirädern. Nach mehreren kalten Wintern fand ich es an der Zeit mich mit einem dieser exotischen Spielzeuge zu belohnen.
Im Vordergrund stand und steht für mich die Bewegung und die Möglichkeit, längere Wege aus eigener Kraft zurück zu legen. Dann habe ich die Faszination des Reisens mit dem Velomobil entdeckt -- das ist Radtouren in einer eigenen Liga. Der geringere CO2 Fußabdruck war und ist dabei ein willkommener Kollateralnutzen. Den habe ich auch mit anderen Mitteln weiter gesenkt und arbeite daran, ihn noch weiter runter zu bringen.

Velomobile gehören in das Segment Fahrrad, nicht Auto, denn sie können Autos nicht ersetzen. Was Autos angeht, so ist meine Praxis, es möglich wenig zu benutzen. Meine Jahreskilometer im Auto liegen deutlich unter denen auf dem Rad. Ich zahle auch 170 Euro im Monat, damit meine Autos im Stehen nicht den Straßenraum zumüllen -- de facto allerdings ermögliche ich damit anderen, diesen Raum mit ihrer Kiste zu okkupieren ...
Verkehrspolitisch sollten wir VM-Fahrer die Wende hin zu besserer Berücksichtigung des Radverkehrs unterstützen, auch wenn wir von einigen der dabei relevanten Veränderungen selbst nichts haben (vor allem im Bereich Radwege). Persönlich finde ich flächendeckendes Tempo 30 in der Stadt sinnvoll. Natürlich kann ich als Velomobilist schneller fahren, doch bei flächendeckend 30 könnte ich alle Straßen nutzen und ziemlich entspannt cruisen. Schon jetzt praktiziere ich das in Teilen, denn ich fahre ebenso oft mit dem VM einkaufen wie mit Trike oder Randonneur.
 
Äh, ja, richtig. Da war ich wohl am Thema vorbei.
Nicht ganz. Rudi Altig, Didi Thurau oder Jan Ullrich kennt er nämlich, der Otto Normalautofahrer. Und Leute wie diese hatten den Rennradboom ausgelöst.

Aber zurück zum eigentlichen Thema: gerade gestern habe ich mich mit einem meiner Söhne über das Thema unterhalten. Er hat die Perspektive eines erklärten nicht-VMles.Ich hatte ihm mal vorgeschlagen, für seinen Weg von der WG zur Arbeit ein VM zu verwenden...

Interessant wurde es dann, als es in Richtung Velocar ging: er meinte, dass das Podbike (und vor allem der Prototyp von Canyon) wesentlich bessere Marktchancen hätte als das Quadvelo, einfach, weil "aufregender" gestaltet. Insgesamt aber ganz klar, dass die Velocar-Konzepte alltaugstauglicher seien als die Rennsemmeln.

Und mal einen Bogen in die Verganenheit schlagen: Mochet muss ja über die Jahre einige Fahrzeuge an den Mann gebracht haben. Ist denn bekannt, in welchen sozialen Umfeldern diese Kisten schwerpunktmässig eingesetzt wurden?
 
Ich denke der größte Nutzen liegt im Leuchtturmcharakter. Das ich selbst etwas weniger CO2 ausstoße, fällt nicht so sehr ins Gewicht. Ich sehe aber auch dass es vielen in meinem (Öko-)Umfeld ziemlich wurscht ist, dass ihre Fortbewegung eine so große Wolke hinterlässt. Damit meine ich nicht, dass es ihnen nicht bewusst wäre was sie da tun. Es ist vielmehr die Bequemlichkeit und Mangelnde Erfahrung, dass es auch anders gehen kann.
Ja, der Leuchtturmcharakter ist sicher bedeutsam; vor dem Supermarkt bleiben oft Eltern mit ihren Kindern stehen und schauen zu, wie ich den Milan belade, einsteige und losfahre. Dabei ergeben sich oft sehr nette Gespräche.
Viele Menschen wissen, welche Konsequenzen ihr Verhalten hat, aber sie verdrängen es erfolgreich aus ihrem Bewusstsein. Das hat es im 3ten Reich gegeben als schrecklichstes Beispiel für kollektive Verdrängung, diese Mechanismen funktionieren aber auch heute ähnlich und unsere Kinder können uns zu Recht fragen: Ihr habt es doch alles gewusst, warum habt ihr nichts geändert ?
Ich glaube es ist eher erfolgreiche Verdrängung als Bequemlichkeit.
Und da reicht es nicht, nur die Nebenkosten unseres Handelns sichtbar zu machen. Es hat auch viel mit den Werten zu tun, die uns unsere Gesellschaft vermittelt hat und die hinterfragt werden müssen.
 
In den nächsten zehn Jahren sehe ich daher keine Veränderung. Die Verkehrspolitik wird sich nach wie vor mit Autos beschäftigen, in den Köpfen werden Fahrräder weiterhin nur wenig mehr als Draisinen sein und Velomobile nicht dem Kuriositätenkabinett entkommen können.
Hallo Mike,
ich glaube, dass deine Analyse auf ganz viel Lebenserfahrung und einem sehr scharfen Verstand beruht. Trotzdem wünsche ich dir etwas mehr Zuversicht und glaube, dafür gibt es Gründe. Auf jeden Fall bist du mit deinen rasanten Milanfahrten ein wichtiger Stein des Anstoßes, mehr als du glaubst denke ich.
Ich vertraue auf ein massives Erstarken der verschiedenen Future-Bewegungen, was schon bei der heurigen Bundestagswahl große Konsequenzen haben kann. Der Überbietungswettbewerb der sog. Volksparteien in Sachen Klimaschutz zeigt den Angstschweiß, den das bei ihnen auslöst. 10 Jahre haben wir nicht mehr Zeit.
Schauen wir
 
Das meiste wurde schon geschrieben. Mein anfänglicher Optimismus und missionarischer Eifer bzgl. andere für VMs zu begeistern ist erloschen. Wenn sich jemand dafür interessiert bin ich mittlerweile auch zurückhaltender darin geworden ihn/sie dafür zu begeistern. Die meisten wollen eigentlich nicht, sehen zu viele Hindernisse, (zu teuer, zu gefährlich, zu umständlich ... Blabla). Die Angebote mal Probe zu fahren, es sich anzuschauen, Fragen zu beantworten, bleiben zu 99% ungenutzt.

Heute denke ich nur, warum quälen sich die Leute lieber auf irgendwelchen schlecht eingestellten Rädern, warum ziehen sie einen ungesunden Lebenswandel (sitzen im Auto, zum Sportstudio fahren und dort auf dem Laufband laufen ...), statt direkt etwas immer tun zu können.

Ich bedauere nur, dass ich VM und LR nicht früher für mich entdeckt habe, weil es mir einfach Spaß macht damit zu fahren, meine Umwelt (Caprio) damit zu wahrzunehmen, zu reisen, große Distanzen zu überwinden, "mühelos" 24 h durchzufahren.
Die Dinge sind einfach genial. Ich erledige Einkäufe, Besuche und vieles alltägliche und mache gleichzeitig etwas für meine Gesundheit und meine Psyche (Wohlgefühl). Dafür ist es unschlagbar günstig, wenn ich die Reichweite berücksichtige. Ein Auto haben wir schon länger weggetan und setzen das übrig gebliebene nur ein, wenn unvermeidlich.

Ein Nebeneffekt: Durch das VM hat sich mir eine Community aufgeschlossen , die unvergleichlich ist. Ich habe sehr viele interessante und auch nette Menschen kennengelernt, auf die ich sonst nicht gestossen wäre. Wir sind größtenteils begeistert, haben unglaublich viele Talente zu bieten, helfen uns bei den unmöglichsten Anlässen, obwohl wir uns eigentlich kaum kennen.

Das alleine ist schon sehr viel.

Zum pendeln kann ich mein VM nicht nutzen, da ich zu Hause oder bei Kunden vor Ort arbeite. Auch wenn ich daran gedacht habe, fehlt dann oft die Möglichkeit zu Duschen und oder sie sind 150 km aufwärts entfernt. Um morgens um 08:00 h fertig am Tisch zu sitzen und eventlich erst um 19:00 h zurück zu fahren, ist das VM dann doch etwas langsam, wenn ich auch nicht müde sein will. Insbesondere bei ein Tagen hintereinander.
Hätte ich einen Arbeitsweg von bis zu 40 km, würde ich mit dem VM pendeln. Damit müsste ich nicht überlegen, fahre ich heute, sondern hätte meine 400 km pro Woche zusammen.

So genieße ich es einfach hier in unserer Gegend herum zu fahren. Da wir im Niemandsland wohnen. Abhängt, bevölkerungsärmster Kreis in NRW (<130.000 Einwohner mit weiterhin abnehmender Tendenz), ringsum Eggegebirge, Sauerland, Weserbergland, Solling, Kassler Berge, haben wir hier ein Paradies. Sehr wenig Verkehr, einsame Straße, schöne Landschaft, fast keine lästigen Radwege.

Ich bin mir bewußt, dass wir "alltagstaugliche Sportwagen" fahren. Und das ist doch schön.
Also meine Motivation ist egoistisch.
 
Ich vermute, auch dieses Forum ist nicht ohne Relevanz, Ich zumindest bin über das Forum auf VM aufmerksam geworden.
Das ist ganz sicher so, das Forum scheint mir überhaupt systemrelevant hinsichtlich der Verbreitung von Velomobilen zu sein. Die Vernetzung der Fahrer über das Forum gibt vielen den Mut, den Schritt zum V. und Außenseitertum zu wagen.
 
Als größte Hindernisse betrachte ich dabei
Außer dem Schuhwechsel trifft nichts davon bei mir zu.
Dann stelle ich mir mal ein paar Schuhe in die Firma :)

@Kraeuterbutter parkt sein Evo-K auf der Straße mitten in Wien.

Da ich am Berg wohne, habe ich einen ebenerdigen Zugang zum Keller.
Meine Firma ist voll öko, da gibt es jede Menge Tiefgaragen für Velomobile.
Und sehr viele Mitarbeiter fahren Rad(y)

Schwitzen: da hilft Merino.

Kosten: irgendwas ist ja immer. Aber wie Jens schon sagt, sind die direkten und indirekten Folgekosten ausgesprochen gering.

Körperlicher Einsatz: das war hier ja mal beinahe so etwas wie ein Religionskrieg, aber so ein Elektromotor hilft ungemein. Von 0 auf 25 in knapp 7 Sekunden. Steigungen sind auch etwas weniger doof.
 
  • Stellplatzbedarf - es ist einfach sehr schwierig, in städtischen Umgebungen einen Abstellplatz zu finden, an dem ein derartiges Fahrzeug sicher steht. Dabei geht es noch nicht einmal primär um Diebstahl, sondern v.a. um Beschädigung, sei es durch Absicht oder durch Neugier. Aus dem Grund nehme ich den offenen Lieger oder ÖPNV wenn ich mal nach Rotterdam rein fahren muss - im Zentrum gibt es keinen sicheren Platz für das VM. Daraus ergibt sich auch ein erhöhter Planungsaufwand - wenn ich Termine an unbekannten Ziele anfahre, gehört die Frage "Kann ich das VM da abstellen" immer dazu. Ich glaube, Stellplatzsuche war für mich bisher einer der Hauptgründe, Google Streetview zu bemühen... :rolleyes: Für dieses Problem sehe ich auf absehbare Zeit keine Lösung.
interessant..
ich seh das fast umgekehrt..

mit dem Velomobil finde ich recht schnell wo nen Abstellplatz: ich häng es nicht immer wo an, und dadurch dass es auf 3 Rädern steht wird es auch nicht aus versehen umgeschmissen oder der Wind bläst es um.. (Sturm ist was anderes)...

ein Rad musst immer irgendwo anhängen...
das klingt trivial und war in der Stadt auch nie ein Problem..
jetzt wo ich am Rande der Stadt wohne, ist es tatsächlich so, dass ich vorm Haus nirgends eine Möglichkeit habe das Rad anzuhängen..
ich müsste es wo in ein begrühnte Baum-Insel stellen und dort im Blumenbeet anhängen, was - verständlicherweise - die meisten nicht so toll finden würden
Verkehrsschilder gibts hier 3 Stück, aber wäre ein angehängtes Radl auch blöd..

somit lehnt das Rad manchmal im Hof an der Hausmauer, nur in sich abgesperrt, oder ich muss es in den Radraum zerren (was hin und retour das öffnen von 10 Türen behinhaltet, die hälfte davon mit Schlüssel versperrt, alle mit nerviger Feder)

das VM hingegen park ich einfach vorne auf der Straße, so wie andere halt ihr Motorrad oder Roller..
beim Supermarkt kann ich es überall hinstellen.. neben den Radständer oder vor den Radständer oder auf einen der Autoabstellplätze

oder aber auch - wenn frei - auf einen Auto-parkplatz..
mit dem Fahrrad geht das so eher nicht, da brauchst wieder wo ne Mauer ums anzulehnen

auf der Arbeit: stell ichs einfach im Innenhof ab... bin da nicht auf den Radständer begrenzt, kanns - weil ja Velomobil - überall abstellen..

gestern war Veranstaltung bei uns im Haus, Innenhof mit Ständen vollgepflastert..
also vorm Haus geparkt.. und - es hat ja 0,001ml geregnet - waren keine Räder unterwegs, somit Radständer frei, also am Radständer abgestellt..


IMG_20210514_081126.jpg

irgendwie hab ich mit dem VM gefühlt am meisten Abstellmöglichkeiten.
von Autoparkplatz beim Ikea, in der Tiefgarage über freie Flächen wo ein normales Rad sich nicht abstellen lässt..
(außer man hat so ein Postler-Radl mit dem Riesenständer)


..
anfangs hatte ich auch bedenken..
aber mittlerweile - Kratzer sei dank - seh ich das recht entspannt

ist wie beim Modellfliegen: wennst den Flieger fertig gebaut hast, haust ihn am besten mal von der Werkbank runter auf den Boden..
erst nach den ersten Beulen und kratzer lässt es sich entspannt fliegen und macht es richtig Spaß :)
 
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