Mit dem Mango in der Bahn - Heimreise von der SPEZI 2019

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Wie an anderer Stelle ( https://www.velomobilforum.de/forum...nfahrten-planungen.54235/page-19#post-1020063 ) angekündigt - hier der Bericht über meine SPEZI 2019-Heimfahrt mit dem Mango in der Bahn.

Mango:
Länge 245cm
Breite 75cm

Da ich nach meiner Anfahrt zur SPEZI auf eigenen 3 Reifen am Freitag nicht auch noch am Montag Urlaub nehmen wollte, gab es nur die Alternative, die Heimfahrt am Montagmorgen mit der Bahn zu wagen, und zwar so, daß ich am Montag um 9:00 Uhr meinen ersten Termin in der Firma erreichen konnte.

Da mir bewußt war, daß die Bahn-Aufzüge meistens nur 2,10m lang sind, übte ich das Aufzugfahren mit dem Mango einige Tage vorher: Rückwärts diagonal reinschieben, dann vorne hochheben, bis die Türen zugehen.

Der Plan:
Philippsburg ab 4:44 mit S-Bahn
Bruchsal an 5:05, ab 5:13 mit InterCity
Stuttgart an 5:48, ab 6:06 mit InterCity
Nürnberg Hauptbahnhof an 8:18
von dort die letzten 2,7km zu meiner Arbeitsstelle per Mango.
Die ganze Fahrt kostete als Supersparpreis (mit Zugbindung) 29,90€, incl. Reservierungen 34,40€.20190429_045023.jpg 20190429_051435.jpg 20190429_055827.jpg 20190429_082357.jpg

Dann die Fahrt selber:

Philippsburg:
Das Gleis war ohne Aufzug erreichbar, die S-Bahn pünktlich, der Einstieg perfekt (absolut eben )

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Bruchsal:
Ankunft pünktlich (+1 min.)
Das Aufzugsmanöver klappt wie eingeübt :)
Der IC pünktlich, die Platzierung des Fahrradwagens im Zug war in der elektronischen Abfahrtsanzeige korrekt angegeben (laut Aushang am Bahnhof wäre es am anderen Zugende gewesen).

Der Schaffner war sehr freundlich und hilfsbereit , trug mit mir das Mango die Stufen hoch.
Sehr geräumiges Fahrradabteil (sogar mit Teppichboden), fast leer. Mein reservierter Sitz war gleich in der nächstgelegenen Sitzreihe neben dem Fahrradabteil. Die neuen IC-Doppelstockwagen - topgefedert und flüsterleise.

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Das kleine Mango kam sich fast ein wenig verloren vor in dem großen Fahrradabteil ;)

Umstieg in Stuttgart: problemlos - selber Bahnsteig, hilfreiche Leute beim Ein- und Ausstieg.
Die Dame im Nürnberger Reisezentrum hatte zwar den Mango- und den Aslan-platz im falschen Wagen reserviert (dort gab es nur eine Mini-Fahrradecke), aber im richtigen Wagen war alles frei, incl. Sitzplatz mit Tisch direkt daneben.
Abfahrt pünktlich.

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Kurzer Aufenthalt in Crailsheim, weil wir da 2 Minuten zu früh waren!

Scheint wohl tatsächlich noch nicht so oft jemand versucht zu haben, mit VM Bahn zu fahren.... sogar der Gastro-Alex ;) kam vorbei und wollte genaueres wissen... (keine Ahnung, ob er Alex heißt ;-)

Ankunft in Nürnberg 1min zu früh!

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Geschafft - das Mango vor dem Nebenausgang des Nürnberger Hauptbahnhofs.

Fazit:
Eine der angenehmsten Bahnreisen, die ich bisher hatte. Wenn es immer so laufen würde, gäbe es keinerlei Grund zur Kritik an der Bahn.
Voraussetzung ist aber, daß man das vernünftig plant, am Besten am Schalter im Reisezentrum, und den Angestellten dort auch genau sagt, was man vorhat, wie lang und breit das Fahrzeug ist (ich zeigte ihnen auch ein Foto vom Mango) usw. Ich hatte die Verbindung schon vorab im Webportal der DB rausgesucht und diese dann den Damen gleich angegeben... aber das muß man vielleicht nicht unbedingt machen.
 
und den Angestellten dort auch genau sagt, was man vorhat, wie lang und breit das Fahrzeug ist .

Das kann auch schon mal zu höchst untersschiedlichen Aussagen der Bahnangestellten führen. Ich saß mal in einem halb leeren RE. Ca. 10 Schaffner und angehende Schaffner standen vor meinem Mango
und waren sich darüber uneinig ob dies komische Ding nun ein Fahrrad sei oder nicht. Die eine hälfte meinte ja, die andere nein. Was ich dazu zu sagen hatte interessierte die Herren eigentlich nicht.
Auch nicht als Mitreisende sich einmischten und meinten ich störe doch überhaupt nicht. Irgendwann fuhr der Zug an und der drops war gelutscht.

Die Geschichte hat mir jedenfalls gezeigt das es keine Planungssicherheit gibt.

Gruß
Andreas
 
@Aslan Danke für den positiven Bericht.

Ich habe nie versucht, mein VM in die Bahn zu bekommen. Aber ich fahre viel mit dem Rad im Regionalverkehr, und da gibt es eigentlich immer Schwierigkeiten: Aufzüge außer Betrieb, abweichende Wagenreihung (Fahrradabteil ist ganz woanders oder fehlt), kurzfristige Gleiswechsel, komplett überfüllte Fahrradabteile, usw. Vielleicht liegt das aber auch daran, dass ich meistens auf der völlig überlasteten Rheinschiene unterwegs bin. So problemlos wie bei Dir war die Fahrradmitnahme aber nie.
 
Hallo Aslan

Danke für den schönen Bericht, ich bin ein paar mal zwischen Germersheim und Speyer-Nordwest gefahren allerdings mit einem HP fs20+. Ein Mal ging die Tür zu, bevor ich drin war. Einmal fand ich das große Fahrradabteil nicht und so waren es hinterher vier "normalos", ein Trike und ein Rollstuhl!! Der Schaffner war sowas von cool. Ich bin immer froh wenn ich wieder aus dem Zug bin, ob ich aber mit einem Velomobil in die Bahn wollte??

MfG Roland
 
Mango:
Länge 245cm
Breite 75cm

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Da mir bewußt war, daß die Bahn-Aufzüge meistens nur 2,10m lang sind, übte ich das Aufzugfahren mit dem Mango einige Tage vorher: Rückwärts diagonal reinschieben, dann vorne hochheben, bis die Türen zugehen.
Das muss ich mal mit dem Orca ausprobieren (2,43m)
 
Eine der angenehmsten Bahnreisen, die ich bisher hatte.
Das liest sich super :). Schön, dass die Fahrt so reibungslos verlief. Lag vermutlich auch an der recht frühen Abfahrzeit, oder?

Eine Frage: Wie hast Du das mit den Reservierungen für das VM gemacht (im IC muss man doch reservieren, oder?). Einfach mehrere reserviert? Ich stell mir vor, wenn das nachmittags oder am WoE ist mit 10 weiteren Rädern mit deren Radtaschen, dann wird es arg eng. So jedenfalls meine Erfahrungen mit einem normalen Up.
 
Fazit:
Eine der angenehmsten Bahnreisen, die ich bisher hatte.
Danke für Deine Erfahrung. Mit dem Evo-Ks und unserem Liegetandem waren wir 9-10mal per Bahn unterwegs, meist ohne Beschwerden. Einmal ein verängstigter Schaffner, der Angst vor Abmahnung durch Prüfer hatte, einmal eine angeheiterte Truppe Fußballfans, die sich all rein- bzw draufsetzen wollten.
Platzangebot fürs Liegetandem im IC war zu klein, aber durch Glück waren mehrere Plätze frei. Ansonsten sind wir mit Regionalzügen gefahren.
Fahrzeiten haben wir aber bewusst auf Schwachlastzeiten gelegt. Da ist nicht nur mehr Platz, auch die Schaffner sind entspannter... :)
 
Vielen Dank für den tollen Bericht und die informativen Kommentare! Damit kann ich was anfangen, so gefällt mir das! :):):):):):):):)(y)(y)(y)(y)(y)(y)
 
War bisher mit dem Quest nur in IREs in BW unterwegs. Die DOSTO (Doppelstockwagen) sind geeignet ein Quest aufzunehmen. Das hinein und rausbringen ist aber schwierig. Besonders wenn andere Leute mit Fahrrädern zusteigen. Für Planungssicherheit sorgt es, wenn man am Startbahnhof einsteigt und kurz vor Ende erst aussteigen möchte. Mittendrin ist es schon mit dem normalen Rad schwierig aus oder einzusteigen, wenn Andere drinnen bleiben wollen. Was mich auch abhält mit dem Quest Bahn zu fahren ist es darauf angewiesen zu sein, dass einem beim Tragen geholfen wird.

Einen IC würde ich übrigens partout meiden. Die Sicherheitsvorschriften der Bahn sagen eigentlich aus, dass Fahrräder in IC und ICE4 nicht frei im Raum stehen dürfen sondern an den Haltevorrichtungen hängen müssen. Kann dazu führen, dass man im Worst-Case von der Bahn-Security oder Bundespolizei rausgeschmissen werden kann. Deine frühe Uhrzeit hat wohl dazu geführt, dass kein anderer Radfahrer da war und du somit ohne Probleme mitfahren konntest.

Ausserdem ist in den alten IC-Wagen nicht so viel Platz wie in den neuen DOSTOs, mit welchen du gefahren bist. Von den SBB-Wagen, die zwischen Singen und Stuttgart fahren, will ich gar nicht mal anfangen.

Auf einigen EC- und I/RE-Linien (z.b. IRE Ulm-Basel) werden übrigens noch gerne Wagen mit Haltegriff in der Mitte des Einstiegs eingereiht. Mit dem normalen Bike ist das dann schon schwierig. Mit dem Velomobil kannst du es gleich sein lassen. Das bekommst du dort nicht rein.

Fazit: Die Bahn muss endlich umdenken und auch bei Fernzügen endlich wieder Waggons mit richtigen Fracht/Gepäck/Fahrradabteile einreihen. Und wenn es nur ein halber ICE4-Wagen ist. Das würde schon ausreichen um ohne Probleme Lastenräder, Velomobile und einen haufen normaler Räder transportieren zu können. Ausserdem müssen die Länder bei der Bestellung des Nahverkehrs endlich ebenfalls solche Wagen fordern.

PS: Gepäckservice ist ebenfalls keine Option. Max 250cm länge und 31kg sind erlaubt. Das wird schon bei nem Bullit schwierig
 
Ich fand den RSX Klasse, das ist die Strecke von Siegen bis Aachen. Da gibt es nur das Problem das auch noch ältere Waggons

eingesetzt wo man 3-4Stufen überwinden muß. Die neuen Waggons sind der Gegensatz.

MfG Roland
 
Da ich öfter mit Rad in der Bahn bin, sollte ich mir Mal ne Plastiktüte mitnehmen, die ich vorne übers Kettenblatt stülpen kann. Das könnte dafür sorgen, dass sich weniger Leute über Fahrräder in der Bahn und eine Liege im Speziellen mokieren.

Ist für VMs natürlich nicht wichtig.
 
Was mich auch abhält mit dem Quest Bahn zu fahren ist es darauf angewiesen zu sein, dass einem beim Tragen geholfen wird.

Das ist das geringste Problem. Die Leute haben mir immer gern geholfen. Einfach den nächst besten kräftigen jungen Mann ansprechen. Sogar junge Mädels haben mal mit angefasst. Ohne die beiden wäre ich verloren gewesen,
der Bahnsteig war ein Meter tiefer und es war kurz vor 24.00 Uhr.
 
überlasteten Rheinschiene
An Ostersonntag, abends nach 19:00 Koblenz-->Bingen wollte mich die Schaffnerin mit dem Kettwiesel rauswerfen und verlangte, obwohl Fahrräder in RP keine Fahrkarte benötigen, 2 Fahrkarten dafür .... Sie hatte eine sehr laute Stimme und ich war stur und wollte von ihr die Vorschrift gezeigt bekommen ... danach zog sie schimpfend ab ...
[DOUBLEPOST=1556827996][/DOUBLEPOST]
250cm länge und 31kg
aber einige Türen sind nur 70/75cm breit ....
 
Wow, mit so vielen Reaktionen hatte ich nicht gerechnet! Ich werd mir übers Wochenende mal Zeit nehmen, da detaillierter drauf einzugehen...
Allgemein gesagt, hatte ich auch nicht damit gerechnet, daß die Fahrt so problemlos laufen würde, und das mit Zugbindung. Ich denke, der Zeitraum (Montag 4:44-8:18) hat viel dazu beigetragen... da sind halt keine Ausflügler unterwegs... und die Berufspendler fahren wiederum eher in den Nahverkehrszügen als im IC. Aber, wie gesagt, später mehr.
 
Auf einigen EC- und I/RE-Linien (z.b. IRE Ulm-Basel) werden übrigens noch gerne Wagen mit Haltegriff in der Mitte des Einstiegs eingereiht. Mit dem normalen Bike ist das dann schon schwierig. Mit dem Velomobil kannst du es gleich sein lassen. Das bekommst du dort nicht rein.
Fest oder klappbar?
Vor der Stadtbahnisierung der Murgtalbahn bin ich so Ende der 90er paar mal mit dem Sinner Comfort (Delta) nach Freudenstadt Stadtbf im Zug mitgefahren. Da war die Stange klappbar. Also Vorderrad in die Tür rein, so konnte der Zug schon mal nicht mehr losfahren ... :whistle: ... und auf den Schaffner mit dem Schlüssel gewartet und den Rest des Rades rein ...
(Weiß nicht mehr, ob's ein Vierkant war, wenn ja, könnte ich es inzwischen selbst hochklappen, weil irgendwann mal den alten Vierkant meines verstorbenen Vaters = Bundesbahner gefunden und im Schlüsselbund integriert ...)
 
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