Mit dem Bacchetta Corsa auf Reise

Du hast Deinen Scheinwerfer auf dem Lenker montiert?
Ja. Ich hatte aber auch schon mal einen Pedelec-Scheinwerfer an einer eher umständlichen Konstruktion am Umwerferrohr, aber derzeit genügt mir der Trelock-Scheinwerfer am Lenker. Ich hätte gerne eine Befestigung, wo die Lichtquelle weiter von der Sichtlinie entfernt ist (d.h. deutlich tiefer), damit ich z.B. den Schatten von Unebenheiten am Boden sehe, aber da habe ich noch keine gute Lösung gefunden.
 
Wenn man die
Folgt man der Hersteller-Seite, dann ist das serienmäßig.
https://www.bacchettabikes.com/bike/corsa-700c/
In zwei Tagen weiß ich es genau, dann soll mein Corsa da sein.

Weil die Frage im Raum stand: Ja, das Lenkerband und die Ordnung am Lenker sind serienmäßig.
Überhaupt sieht mein frisch geliefertes und jetzt zusammengebautes Corsa genauso aus wie erwartet.

Und gestern habe ich eine erste kurze "technische Prüfrunde" von 30 km absolviert und ich bin echt beeindruckt. Das Ding ist ja wirklich schnell. Wenn ich versuche, meinen üblichen Rennrad-Marschgeschwindigkeits-Kraft-Rhythmus-Aufwand auf dem Corsa anzuwenden (ja, ich weiß, kann man schlecht vergleichen), dann kommt da eine Geschwindigkeit von entspannten 28 bis 30 km/h raus. Das ist für meine Verhältnisse als Marschgeschwindigkeit für längere Strecken über dem, was ich auf dem Rennrad fahre - oder fuhr...

Nur mein Wirbelsäule im Lendenbereich und die umliegende Muskulatur haben Vorbehalte gegen die neue Fahrradhaltung in Form von Schmerzen angemeldet.

Und dann: Sobald ich auf Straßen mit viel Verkehr fahre und hinter mir die Autos drängeln, ist meine Anspannung auf dem Liegerad dann doch noch sehr hoch. Da fühle ich mich nicht wohl.

Heute suche ich nach einem Time-Slot für eine etwas längere Ausfahrt und dann beginne ich bald auch, in diesem Kreise meine Fragenliste abzuarbeiten (Themenfelder: Licht, Gepäck, Flaschenhalter, Halterungen, Sitzneigung, Kettenpflege etc. etc.) :)
 
Sobald ich auf Straßen mit viel Verkehr fahre und hinter mir die Autos drängeln, ist meine Anspannung auf dem Liegerad dann doch noch sehr hoch. Da fühle ich mich nicht wohl.
Ich glaube, da fühlt sich keiner wirklich wohl. Mit der Zeit trainiert man sich nur ein dickes Fell an, dann macht das nicht mehr so viel aus.
 
Hallo @Scottade ,

ich hatte Dich ja bereits an anderer Stelle zum neuen Bike beglückwünscht. Nach dem, was ich aus Deinem kurzem Review lese, haben sich Deine Bedenken aus unserem Chat offensichtlich nicht bestätigt, korrekt?

Man darf halt nicht allzu viel auf Reviews im Netz geben, die nicht objektiv bewertbar sind.

Die Bacchettas sind tolle Bikes - sehr einfach, aber dennoch sehr effizient. Ich liebe so etwas. Das ist typisch für US-Liegeräder.

Der technische Overkill mancher europäischer Hersteller ist mir persönlich z. T. etwas befremdlich (Federung hier, Rohloff dort etc.) - zumindest bei Einspurern.

Viel Spaß mit dem "Stöckchen" und willkommen im sehr exklusiven Club der "Bacchetisti". Es gibt wirklich nur sehr wenige in D.

Allein im 50 km-Umkreis von Stuttgart / Ludwigsburg wüsste ich neben meiner nur von 2 weiteren Bacchettas, die hier unterwegs sind.

LG:
Tüddel
 
Hallo @Tüddel , hallo @white_speed ,

ja, die Bedenken, die ich aus dem Netz betreffend des Corsas eingesammelt habe, sind alle weg.

Wie schon im Chat angemerkt, bin ich eben meine zweite "Prüfrunde" gefahren, etwas mehr als 126 km. Und das war nicht nur wegen des Wetters eine sehr schöne Runde.

Zum Straßenunwohlseingefühl: Die Berliner, die nicht bei der großen Demo in der Innenstadt waren, haben sich gefühlt alle mit ihren Autos auf den ansonsten eher Landstraßen aufgehalten. Die ersten 30 km ab Stadtgrenze waren voll, immer waren Autos oder Motorräder am Überholen. Insgesamt kann ich sagen, dass alle Autos genauso rücksichtsvoll waren wie immer und die drei, die meinen Tod billigend in Kauf genommen haben, hätten das auch mit mir auf dem Rennrad getan. Ich habe einiges an Unwohlsein abgelegt. Blöde Sprüche gibt es, verachtende Blicke meiner Rennradzunft genauso wie sehr nette Reaktionen derselben.

Zum Fahren auf einem Liegerad: Zum ersten mal bin ich eine längere Strecke, also mehr als 30 km gefahren und das ging wirklich gut. Ich habe meinen üblichen Schnitt gehalten, vielleicht bin ich auch etwas drüber. Ich habe gelernt, dass selbst leichte Steigungen, die ich mit dem Rennrad nie gemerkt habe, das jetzt umso mehr tue, dass es runter schneller als sonst geht und dass man auf ebener Strecke zügiger also sonst unterwegs sein kann. Doof finde ich den Kontakt zwischen Fuß und Vorderrad in engen Kurven, auch dass mein linker Fuß nach 80 km einschlief und mein Steißbein Protest angemeldet hat. Meine Waden haben nach 90 km gemerkt, dass was anders als sonst ist, aber dennoch ging es gut weiter. Hätte ich nicht so einen Hunger gehabt und die wäre nicht die Notwendigkeit der erzieherischen Begleitung pubertierender Kinder zuhause gewesen...ich hätte noch ein paar km mehr machen können.

Zum Fahren auf dem Corsa: Ich habe keine Vergleichsmöglichkeiten, bis auf die zu enem Fkux S-Comp, auf dem ich das Liegeradfahren vorher geübt habe. Das Corsa ist hart gefedert, es gab Straßen, da klapperten mir die Zähne. Macht aber nichts. Ab und zu, wenn ich ausklicke und mich aufrichte zum Beispiel, geht so ein Art instabiles Beben durch das Rad, was ich als verunsichernd empfinde. Meine Trittfrequenz ist höher als auf dem Rennrad, das merke ich auch daran, dass ich eigentlich nur auf dem mittleren Kettenblatt fahre. Mir fehlt noch der Ort für die Befestigung eines Flaschenhalters. Das Sitzen ist angenehm (nur das Steißbein findet das nicht), ich sehe die Landschaft und freue mich.

Andere Liegeräder habe ich nicht gesehen. Wieviele Bacchettas es wohl in Berlin gibt? Würde mich ja freuen, wenn ich mal einen anderen Liegeradfahrer oder Liegeradfahrerin treffen würde.

Insgesamt kann ich sagen, dass das schon sehr überzeugend ist, dieses Liegeradfahren. Und ich ahne, dass es möglich sein könnte, dass ich erstens die Liegeradüberbrückung des ärztlichen Rennradverbots nicht als solche empfinde, sondern als etwas besseres, und dass ich zweitens zu denen gehören könnte, die sich fragen, warum sie nicht schon früher damit angefangen haben. Mal sehen :)

DSC_0093.JPG
 
Vergleichsmöglichkeiten

Nimm' den Lenker soweit runter, dass deine Schienbeine bei gestrecktem Fußgelenk oder beim Rückwärtskurbeln an der Querstange leicht streifen. Und die Sitzlehne noch ein paar Löcher runter, dabei muss der Sitz aber auch etwas nach vorne und der Lenker evtl auch wieder verstellt werden.

Einfach mal probieren und dann wirst du sehen, dass es noch geschmeidiger geht.

Viel Spaß und gute Fahrt! (y)

fluxx.
 
Einfach mal probieren und dann wirst du sehen, dass es noch geschmeidiger geht.

Danke für die Hinweise! Das probiere ich baldmöglichst aus!
Jetzt habe ich den Sitz so aufrecht wie möglich gestellt. Wahrscheinlich macht das jeder Anfänger, der so hoch sitzen will wie es geht....
 
Hallo @Scottade , interessanter Review!

Das Problem mit den rüpelhaften Autofahrern kennt wohl jeder von uns hier im Forum zur Genüge. Damit werden wir leben müssen. Ich glaube auch nicht, daß sich in absehbarer Zeit hier etwas ändern wird - leider. Die Reaktion der Rennradfahrer fällt in der Tat sehr unterschiedlich aus. Von überheblich / arrogant bis sportsmännisch kollegial und interessiert.

Es braucht seine Zeit, bis man die optimale Sitzposition gefunden hat. Ich habe zunächst auch angefangen, in etwa so aufrecht zu fahren, wie es die Sitzeinstellung auf Deinem Bild zeigt.

Mittlerweile ist mein Sitz aber deutlich flacher eingestellt, dafür aber die Sitzklammer maximal möglich vorgeschoben, und ich fühle mich in dieser Sitzposition sehr wohl. Das hat aber auch sein Weilchen gedauert. Ich hab mich das auch erst getraut, als ich mich absolut sicher auf dem Bike fühlte.

Auch die Muskulatur muss sich entsprechend aufbauen. Von daher finde ich es umso bemerkenswerter, daß Du für den Einstieg gleich mal eine 130-km-Runde gefahren bist. Chapeau!

Zum Flaschenhalter: Vor dieser Fragestellung stand ich auch. Irgendwann kam mir die Idee, den Flaschenhalter an den "Riser" des Lenkers zu befestigen. Ich habe ihn einfach mit Kabelbindern befestigt. Er sitzt Bomben fest, stört auch nicht beim Pedalieren und man hat während der Fahrt Zugriff auf die Trinkflasche. Auf dem Foto hier kann man es einigermaßen erkennen.

https://www.velomobilforum.de/forum/index.php?media/bacchetta-giro-26-att.11522/

Diese Lösung kann ich Dir sehr empfehlen.

Auf jeden Fall wünsch ich Dir weiterhin eine gute und unfallfreie Fahrt.

Viele Grüße:

Tüddel
 
Zuletzt bearbeitet:
Für den Flascchenhalter gibt es vorgebohrte Löcher seitlich im Sitz. Man muss etwas Spitzes hindurch stechen dann gehen die Schrauben vom Flaschehalter ganz schnell durch. Keine Angst haben hat bei mir auch funktioniert ;)
Schönes Rad!
 
Ja, es sind links und rechts im Alugestänge je zwei Bohrungen auf Höhe Körperknick.

Aber an so befestigte Flaschen kommt man während der Fahrt nicht dran, oder? Bisher finde ich @Tüddel s Idee am besten.
[DOUBLEPOST=1539542452][/DOUBLEPOST]@fluxx @Tüddel Habe den Sitz etwas runtergestellt, genauso den Lenker. Fährt sich in der Tat "geschmeidiger" - soweit ich das nach den paar Metern Probefahrt beurteilen kann.
Danke für Eure Hinweise!
 
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