Nachdem der Milan inzwischen die 10.000km Marke überschritten hat, möchte ich ein wenig berichten.
Alles in allem musste ich bisher vergleichsweise wenig warten. Der Akkustecker gab nach ca. drei Monaten den Geist auf und wurde durch etwas wasserfestes ersetzt. In dem Zug habe ich mir gleich eine 12V Powerbank gekauft, über welche ich bei Bedarf auch Navi oder Handy während der Fahrt laden kann. Die Kette musste ich bisher nur einmal ölen. Das ist schon wirklich ein ganz großer Vorteil, beim Rennrad musste ich immer alle 500km die Kette inkl. Ritzel reinigen, dass entfällt jetzt fasst komplett, selbst wenn man mal im Regen fährt
Die Schaumstoffabdeckung an der Abstützung vom Sitz rutscht mit der Zeit immer mal wieder runter und musste bisher zweimal mit doppelseitigem Klebeband wieder weiter oben angeklebt werden.
Ansonsten bin ich immer wieder begeistert, wie man auch mit wirklich wenig Krafteinsatz noch ziemlich zackig vorrankommt. Selbst wenn ich selbst ziemlich fertig war, bin ich immer noch gut nach Hause gekommen. Mit dem Rennrad hätte die ein oder andere Tour wahrscheinlich anders geendet.
Ursprünglich dachte ich, dass ich das ganze Jahr über sowieso immer mit Haube fahren würde. Seitdem ich einmal die Haube abgemacht habe, fahre ich aber viel lieber oben nur mit dem Deckel. Der Wind um den Ohren und die bessere Aussicht während der Fahrt möchte ich einfach nicht mehr missen, da sind mir die paar km/h unwichtiger. Außerdem bin ich immer noch fasziniert wie wenig der Wind an Einfluss hat. Dies war zwar einer meiner Hauptbeweggründe zum Velomobil, aber das es so extrem ist, hätte ich nicht gedacht. Leider funktionieren meine Messpedalen schon länger nicht, sonst könnte ich das ganze wahrscheinlich auch mit Werten hinterlegen.
Inzwischen habe ich mich ganz gut an das liegende Fahren gewöhnt. Das Treten wir langsam flüssiger und die Position wird selbstverständlicher. Bei Frequenzen über 100 u/min wackel ich mit dem ganzen Körper aber immer noch ziemlich hin und her, aber das wird bestimmt auch noch werden
Aus Kreisverkehren komme ich auch immer häufiger mit mehr als 30km/h raus, mit der Zeit wurde ich immer etwas mutiger, bis ich einmal nur noch auf zwei Rädern unterwegs war, war nicht so das tollste Gefühl.
Seit einem knappen Monat habe ich eine Sitzmatte, meckert der Rücken auch nicht mehr rum. Ohne ging es auch ca. 3h lang gut, danach machte der Rücken immer mehr auf sich aufmerksam. Und wenn das begrenzende Kriterium am Ende des Tages der Rücken ist, hat man ja was falsch gemacht...
Zur Zeit fahre ich mit Latexschläuchen. Ja die machen schon etwas schneller, aber ich bin spätestens jeden dritten Tag am nachpumpen, ob es mir das langfristig wert ist, muss ich noch sehen. Tubeless hab ich auch schon überlegt, mal schauen ob ich das mal probiere.
Links neben dem Hinterrad ist das Carbon so dünn, dass ich Licht durch das Carbon durch sehen kann. Ist sowas unbedenklich?
Alles in allem bin ich wirklich zufrieden mit dem Dreirad, auch wenn ich hin und wieder auch mal wieder Jap aufs Rennrad bekommen.
Viele Grüße
Jonas