Milan- Erfahrungsberichte

Wie wird sie befestigt
Klett nur vorne am senkrechten Teil nötig. Die am Radkasten und Außenwand anliegenden Kanten sind mit dünnem Moosgummi belegt und die Auflagen mit Gummikeder. Das Teil wiegt 180 Gramm und ist richtig stabil, es ginge sicher auch zarter für weniger Belastung.
 
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@vdE
Das klingt super.
Hast du auch ein paar Bilder von deinem neuen Milan?

es ist immer wieder interessant was sich alles verändert.
Vllt magst du auch einen ausführlicheren Vergleich der beiden Milane schreiben?
Ich habe mal ein Bild angehängt, aber im Grunde ist das nicht verteufelt spannend. Da sind die Bilder von Jens zum Thema Milan GT Mk5 im Grunde aussagekräftiger.
Vergleich Mk2 zu Mk5?
Ich werde es mal versuchen, man möge mich nur zart steinigen wenn ich etwas vergesse.

Karosserie: Neben der offensichtlichen Tatsache das mein alter Milan aus GFK war, hat sich auch sonst einiges getan. So hat der neue Milan Versteifungsholme vom Radkasten zum Haubenscharnier. Diese hatte der Alte nicht. Entwässerung gabs glaube ich damals gegen Aufpreis, aber nicht als formschlüssige Versteifung. Mast war damals aus Aluminium, der neue ist aus CFK. Umlenkrolle vorne war damals einseitig in flaches Laminat geschraubt, das konnte u.U. flexibel sein. Meiner wurde deshalb an der Stelle verstärkt, daher kann ich das nur eingeschränkt beurteilen. Die hintere Umlenkrolle war im alten Milan kleiner, ist jetzt auch geschätzte 100 mm. Sitzabstützung und Umlenkrollenabdeckung hinten waren im alten Milan getrennte Bauteile, im neuen ist das ein Bauteil. Das macht die Einstellung weniger flexibel, aber spart vermutlich Gewicht und bringt Steifigkeit. Der alte Milan hatte eine H-Schwinge aus Stahl. Dadurch waren beide Seiten nur eingeschränkt für Gepäck nutzbar. Der neue hat eine einarmige Schwinge aus CFK. Dadurch ergibt sich auch die Verwendung eines anderen Dämpfers. Ich finde ehrlich gesagt beide Dämpfungssysteme gut. Ich habe beim Strada eines Bekannten Känguruh-Hinterrad beobachtet, das war mir mit den Milanen nie vergönnt. Des Weiteren gibt es dadurch wie beim Quest eine Seite die idealen Stauraum bietet. Nebenbei ist die Kapselung der Kette besser, weil fest laminiert und nicht geklemmt / geklebt. Die Sitzabstützung unten beim alten und neuen Milan glänzt durch Abwesenheit. Das klingt bizarr, ist aber sehr pfiffig: Der Sitz liegt hauptsächlich auf dem Boden auf und wird in Schienen in einer definierten Position gehalten. Dies war beim alten Milan mit der Einschränkung verbunden, dass die linke Auflageposition des Sitzes etwas weit entfernt vom Kettentunnel und damit flexibel war. Das hat zu einer unnötig undefinierten Sitzposition geführt. Der neue Milan hat eine ziemlich brachiale Bodenversteifung.

Thema Hinterrad, beim alten Milan wurde ein normales zweiseitig aufgehängtes Hinterrad verwendet. Da gabs dann zwei Optionen, entweder bestimmte Naben verwenden bei dem zwischen Kasette und Speichen zufällig ein größerer Spalt war oder ein Ritzel entfernen. Ich bin immer Option eins gefahren. Die Justierung des Radkastens war in jedem Fall empfindlich, da in ruppig gefahrenen Kurven sonst schnell etwas schleift. Das neue Hinterrad bedient sich der Quest / Strada / DF Technik bzgl. des Hinterrads. Und, Stand jetzt, da schleift nix.

Vorderräder / Federbeine: Da hat sich im Grunde am wenigsten getan. Es sind immer noch die gleichen Federbeine, nur etwas mehr Bohrungen in der Lenkplatte soweit ich das beurteilen kann. Ich habe als Sonderwunsch Gummikappen über den Querlenkerköpfen da die sonst in Bayern den Winter nicht überleben, ergo weiß ich nicht wie da die Serie ausschaut.

Elektronik: Der alte Milan hatte als Aufpreisoption Blinker und Frontlicht von einem Camcorder Akku von innen gesteuert plus ansteckbares Rücklicht. Das war im Grunde die größte Schwäche der Kiste. Die Blinker waren eigentlich zu klein, d.h. im Hellen schwer erkennbar und im Dunkeln blendend. Das Frontlicht war schwierig einstellbar da sehr tief montiert. Beim neuen ist das Frontlicht etwa 10 cm weiter höher montiert. Mal schauen was das bringt. Der Stecker für den Camcorder Akku hatte zu schwache Federn und ist mit den Jahren ausgeleiert. Das ansteckbare Rücklicht musste separat geladen und geschaltet werden und das konnte nicht von innen erfolgen. Der neue Milan hat das Lupine Akkusystem (Stecker mit O-Ring!) und (Aufpreisoption) von innen schaltbares Rücklicht mit Wellenlinie. Ich finde die Verwendung von funzeligen Einzel-LEDs als Rücklicht für ein Velomobil ungeeignet.

Was war für mich zu tun um optimal eingestellt loszufahren?
Damals, mit dem alten GT, eine Woche die Tür zur Garage nicht öffnen (laut Jens Rekordzeit :D ) und viel lernen... Und, wenn man ehrlich ist, die ersten Wochen noch weiter justieren.
Mit dem neuen GT beeindruckend wenig, trotz kontaktloser Auslieferung war er schon grobe Richtung auf mich eingestellt, d.h. das Tretlager um 2-3 cm verschoben (@Jens Buckbesch findet mich größer als ich bin). Weil ich gerne etwas aufrechter sitze habe ich mir aus TPU eine Erhöhung der Sitzabstützung gedruckt, nun ist das auch nach Wunsch. Ich habe ehrlich gesagt noch kein Fahrrad in Empfang genommen wo die Endeinstellung so sauber war. Bremsen, Schaltung, Lenkung - alles optimal eingestellt, hätte ich nicht besser gekonnt.
Mal schauen was die nächsten Wochen bröselt!

Und klare Wermutstropfen? Einen, der muss der Vollständigkeit halber auch sein. Der Sitz ist nicht breit genug und wird deshalb von der Halterungsschiene angefressen. Im Grunde die gleiche Krankheit wie bei @HoSe diskutiert. Ich stehe deshalb mit Jens in Kontakt. Mal gucken was er sagt. Ich denke das kann das Räderwerk besser.

Das ist mal ein kleiner Überblick aus meiner bescheidenen Perspektive. Respekt an Jene die bis hier durchgelesen haben!
 

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Ich finde die Verwendung von funzeligen Einzel-LEDs als Rücklicht für ein Velomobil ungeeignet.
Richtig. Wenn ich auf Touren mit andern VM's die Rücklicht- und Brems-LED sehe (oder oft eben nicht), sind die einfach lächerlich schlecht warzunehmen. Im Vergleich (oder im Gegensatz?) zu aktuellen Quest + Co sind zumindest die Milan-Blinker auch am Tag recht gut sichtbar.

In meinem alten GT MK2 hab ich deshalb (schwere!) Kellermann Bullet 1000 WL vorn und Bullet 1000 DF hinten verbaut.
Die sind zwar sehr gut sichtbar (wird mir öfter gesagt), aber leider nicht dauerhaft wasserdicht.
 
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@vdE War Dein alter Gt ganz aus Glas? Mein Glas-SL Mk3 hat die Radkästen und den Unterboden (?) aus Carbon. Ich find ihn überhaupt nicht weich, was ja von den Glas-VMen oft behauptet wird.
 
Mein GT Mk2 ist komplett aus GFK und wenn ich aus dem Stand kräftig in die Pedale trete (Ampelstart, etc) tippt mir kurz die linke Seitenwand gegen die Schulter. Das mit vorn/hinten 42z Kettenblatt/Ritzel, 145mm Kurbeln, 2 fingerbreit Luft zwischen Schulter und Karosse und Spargelbeinen. Also steif ist die Kiste nicht (deshalb ist @Axel-H nach kurzer Zeit auf einen CFK-GT Mk2 umgestiegen).
 
Mein GT Mk2 ist komplett aus GFK und wenn ich aus dem Stand kräftig in die Pedale trete (Ampelstart, etc) tippt mir kurz die linke Seitenwand gegen die Schulter.
Das kenn ich nicht. Offensichtlich hat man da den Glas-SL wohl weiterentwickelt (GT gibt es keinen Mk3, oder?), bevor man dann die Produktion (wegen zuviel Aufwand?) eingestellt hat.
 
Der GT hat nie die schrittweise Weiterentwicklung des SL erfahren (Mk3, Mk4) und wurde AFAIK mit der Produktionsverlagerung nach RO von Mk2 direkt zum aktuellen GT Mk5 verbessert.
 
Das Knarzen des Sitz beim bergauffahren, habe ich durch den Tipp von @HoSe nun auch beseitigt.

Die Nippel der Sitzfixierung jeweils zweimal mit Schrumpfschlauch überzogen.
 
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Meine Sitzbefestigung knarzte auch. Seit dem die originalen Alu-Kettenblattschrauben durch Stahl-Kettenblattschrauben ersetzt sind, ist Ruhe.
 
werden die aktuellen SL/GT MK5 eigentlich mit diesem Feature ausgeliefert?

nun, jetzt muss ich doch schon vorgreifen auf zukünftige Entwicklungen. Es ist in der Tat geplant, den neuen Milan SL MK5 und auch den neuen Milan-GT-MK5 mit genau diesen Features auszustatten.
Man wird per STeckachse das Vorderrad schnellausbauen können und es wird eine Serviceklappe dafür geben, die offengelassen für Bremskühlung und Bremsung bei Extremabfahrten sorgt.
...........
 
werden die aktuellen SL/GT MK5 eigentlich mit diesem Feature ausgeliefert?
Nein, leider nicht! Jens hat sich gegen die Wartungsöffnung entschieden. Seine Begründung war: Er hat Befürchtungen bei den Steckachsen, dass diese sich beim Aus- und Einbau mit Dreck vermengen und dann nicht mehr richtig schließen.
 
Was soll sich mit Dreck vermengen und nicht mehr schließen? Die Achse oder die Wartungsklappe?
 
Aber wie geschrieben, das ist die Meinung von Jens, da ich ihn direkt danach gefragt hatte. Bei den ersten MK5 Ideen waren die Wartungsklappen noch drin. Da gab es dann ein kurzes "Handgemenge" von Daniel, da er meinte, dass ihm alles nachgebaut wird.
 
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