Meine erste Pedelec Erfahrung

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Ich bin mit meinem Bruder 1 Wochen in Südtirol zum Modell- Hangfliegen gewesen. An einem Tag haben wir uns zwischendurch E-Mountainbikes geliehen und sind damit den Berg heraufgefahren. Wir wollten einfach mal probieren, wie das ist.
Grundsätzlich hat es Spaß gemacht. Man ist zwar aus der Puste (kommt ja auch auf die Unterstützungstufe an), kommt aber problemlos den steilsten Weg rauf, wo selbst Fußgänger hechelnd hochstapfen müssen.

Was uns aber negativ aufgefallen ist: Ohne Motorunterstützung geht nichts mehr, wirklich gar nichts! Die Bikes sind schwer wie Blei (ungefähr so scher wie mein DF) und der Antrieb fühlt sich an, als würde man permanent gegen eine angezogende Bremse antreten. Selbst in den Ebene würde ich damit nicht fahren wollen bzw. müssen falls der Akku mal leer wird. Man ist also auf Gedeih und Verderb auf die Elektrifizierung angewiesen und entsprechend in der Reichweiter beschränkt. So einen Antrieb könnten ich mir niemals in meinem VM vorstellen. Da würde man gegen eine 25km/h Mauer fahren und das wars.

Ist das normal, oder sind die Dinger einfach Grütze gewesen? Es waren KTMs mit einem Bosch Motor. Der Tretantrieb hatte wohl sowas wie ein Zwischengetriebe und vorn ist nur einen kleines Kettenrad. Wir waren ziemlich enttäuscht. Ich hatte immer gedacht, wenn der Akku mal leer ist, fährt man eben wie mit einem normalen Rad nach Hause. Vielleicht nicht ganz so schnell, aber trotzdem möglich.
 
Das scheint die Das schicksal aller "leichten" motorisierten Zweiräder zu sein, mal am Beispiel der Mofa dargestellt:

Vom Fahrrad mit Motorunterstützung:
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...über ein Rad, was man besser mit Motor fährt:
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...zu einem Motorfahrzeug mit Pedal-Notbetrieb:
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Und nach dem Mofa mit vorgeschriebenen Pseudopedalen:
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...wird man irgendwann ganz auf diese verzichten:
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Wenn sich Elektrofahrräder dieselbe Richtung entwickeln (und es spricht einiges dafür), wären wir bei dem, was nach "Verkehrswende 2.0" momentan als "Elektromobilität" propagiert wird, angelangt.:mad:

Wieder etwas, bei dem ich mich zu irren hoffe. Irgendwann wird es bei mir vielleicht auch eine leichte Liege mit Akku werden...

Gruß
Christoph
 
Kommt halt auf den Motor bzw das Motorenkonzept an.

Meist ist es halt so dass bei Pedelecs auch das Ubersetzungsspektrum kleiner ist. Zum Beispiel kein Mehrfach Kettenblatt vorne.

Würde aber, etwas Geschick vorausgesetzt, zu einem frei konfigurierbare Motorensystem raten. Das ist halt in ALLEN Bereichen flexibler.

Und dann kommt es auch noch auf die gewünschte Ungerstützungsleistung an.

Aber auf jeden Fall alle möglichen Optionen gut durchdenken bevor man sich in Unkosten stürzt
 
Selbst in den Ebene würde ich damit nicht fahren wollen bzw. müssen falls der Akku mal leer wird. Man ist also auf Gedeih und Verderb auf die Elektrifizierung angewiesen und entsprechend in der Reichweiter beschränkt. So einen Antrieb könnten ich mir niemals in meinem VM vorstellen. Da würde man gegen eine 25km/h Mauer fahren und das wars.
Ich hatte immer gedacht, wenn der Akku mal leer ist, fährt man eben wie mit einem normalen Rad nach Hause. Vielleicht nicht ganz so schnell, aber trotzdem möglich.

Also mit sowas wollte ich auch nicht fahren.

Meinen neuen Pedelec-Antrieb im Strada spüre ich im Freilauf nicht.
Den Antrieb schalte ich nur zum Beschleunigen und am Berg dazu.
Die Restzeit - geschätzt ca. 90% - fahre ich ohne Unterstützung im Freilauf, weil sie dann meistens über der Abregelungs-Geschwindigkeit liegt .
Es geht also auch so!
 
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Wenn sich Elektrofahrräder dieselbe Richtung entwickeln (und es spricht einiges dafür), wären wir bei dem, was nach "Verkehrswende 2.0" momentan als "Elektromobilität" propagiert wird, angelangt.:mad:
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Och warum? Bedenkt man die Probleme die Elektromobilität aktuell hat (Viel Akku&Strom nötig, um den üblichen PzSpw mit halbwegs alltagstauglicher Reichweite und der heute bei Kfz erwarteten Leistung auszustatten), sind Elektroroller eigentlich eine ziemlich vernünftige Sache (halber Wettterschutz, leicht&Effizient). Ausserdem fallen die Aus-dem-Weg-ihr-niederen-unmotorisierten-Radler-mittig-über-den-Radweg-Walzer weg.
 
Meine Frau hat sich ein eBike zugelegt, war allerdings eher höherpreisig. Das lässt sich wunderbar auch ohne elektrische Unterstützung fahren.
 
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Wieder etwas, bei dem ich mich zu irren hoffe. Irgendwann wird es bei mir vielleicht auch eine leichte Liege mit Akku werden...
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Für den Mann mit besonderem Geschmack wird es immer Optionen geben. Man kann aktuell zum Beispiel auch eine Velosolex fahren, wenn man möchte.
 
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@tüfti Was für einen Antrieb hast du denn dort drin?
[DOUBLEPOST=1533715172][/DOUBLEPOST]Dazu noch eine allgemeine Frage: Wie ist die rechliche Situation? Wenn die vorgeschriebenen Spezifikationen eingehalten werden, ist man dann völlig frei und darf sich praktisch alles selber basteln? Oder ist man gezwungen irgendwelche fertigen Kompontenen mit einem Stempel bzw Zulassung zu kaufen?
 
Wenn bestimmte Randbedingungen eingehalten werden darfst so eigentlich basteln was du willst.

Gefordert werden 250W Dauerkeistung (nicht Peak, der darf um vieles höher sein)
Motorleistung nur beim treten. (Tretkurbel Sensor)
Höchstgeschwindigkeit bis zu der unterstützt wird 25 km/h

Alles andere bleibt deinem Bastelgenie überlassen.
 
Details zur rechtlichen Situation: Bei Nachrüstung mit Motor wird aus einem Fahrrad eine Maschine. Selbige unterliegt der Maschinenrichtlinie und selbige wiederum fordert CE Konformität. Und jene widerum wird erlangt durch eine CE Prüfung um eben den Konformitätsnachweis zu erhalten. Nur dann ist man wirklich legal unterwegs. Das interessiert eigentlich erstmal niemanden...bis es zu einem Unfall kommt. Sollte es also durch die Nachrüstung zu einem Schaden am Rad kommen und in dessen Folge ein Unfall verursacht werden, könnte es sein, daß man komplett ohne Versicherungsschutz dasteht. Nur so, für die ganz Korrekten unter uns. Aber es gibt selbst Profis, die Nachrüsten was das Zeug hergibt, ohne sich um die rechtliche Situation zu kümmern...
Also, wer selber bastelt, haftet komplett selbst. Eine CE Prüfung schlägt mit mehreren 1000 Euro zu Buche, wird man also nicht für ein Einzelstück machen wollen.
Man möge mich berichtigen, evtl. habe ich etwas übersehen, was Privatleute angeht, denke aber nicht.

Andreas
 
Ich habe meinem Weibchen einen Pendix spendiert. Absolut geräuschlos, sieht nicht aus wie ein typisches e-bike, kann durch den Freilauf am Motor genauso gut ohne e-Antrieb gefahren werden, und auch die Kettenblätter vorne lassen sich weiterhin schalten und nutzen wie es ihr beliebt. Reichweiten in etwa wie in der Werbung angegeben. Einziger Nachteil: verdammt teuer.
Und alles was @Andreas Seilinger gerade schrieb fällt auch weg, denn Pendix gilt dann quasi als Hersteller des kompletten Rades mit allem was dazu gehört.
 
Moin moin!
(…..)Was uns aber negativ aufgefallen ist: Ohne Motorunterstützung geht nichts mehr, wirklich gar nichts!(……)
Wer Wert darauf legt, daß sein Fahrrad ein echtes Fahrrad bleibt, welches sich auch ohne "e" mit viel Spaß pedalieren lässt, dem bleibt eigentlich nur der Selbstbau eines Pedelecs.
Die Industrie bietet fast nur bleischwere "Elektromofas" an und mein* ADFC, der gut daran täte, die Pedelec-Entwicklung kritisch zu begleiten, betätigt sich diesbezüglich fast nur noch als Jubelverein der Hersteller und Importeure. Vor fünf Jahren schrieb ich im ADFC Leezen Kurier (ab Seite 18) den Artikel "Quo vadis, Pedelec?"
Mein eigenes Pedelec weist je nach verwendetem Akku, ich besitze drei Stück, ein Mehrgewicht von weniger als 5kg auf, der Nabenmotor wiegt allein zwei Kilogramm und hat einen echten Freilauf. Und ja, für technisch versierte Menschen ist Konzeption und Bau kein unüberwindliches Problem, hier ein Blick auf die Installationen...
Um meine Muskelkraft möglichst vollständig aufs Hinterrad zu bekommen, ist eine 3x10-Kettenschaltung verbaut, welche über Lenkerendschalter bedient wird.
Bis denne,
HeinzH.

*Ich bin von Anfang an ADFC-Mitglied
 
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Moin moin!
Wenn bestimmte Randbedingungen eingehalten werden darfst so eigentlich basteln was du willst.
Gefordert werden 250W Dauerkeistung (nicht Peak, der darf um vieles höher sein)
Motorleistung nur beim treten. (Tretkurbel Sensor)
Höchstgeschwindigkeit bis zu der unterstützt wird 25 km/h
Alles andere bleibt deinem Bastelgenie überlassen.

Wem die erforderlichen Fähigkeiten fehlen oder zwei linke Hände hat, dem bieten Firmen wie EBS einen Umbauservice an, das fertig ausgelieferten Pedelec hat alle Garantien. Zum Forumsthema: EBS hat auch schon viele Liegeräder und Trikes für Kunden zu Pedelecs umgebaut...
Bis denne,
HeinzH.
[DOUBLEPOST=1533722355][/DOUBLEPOST]
(…..)
Höchstgeschwindigkeit bis zu der unterstützt wird 25 km/h
*Maximal* 25km/h. Ich selbst habe mir einen Getriebenabenmotor (Q100 bzw. Ansmann 5.1) in das 20"-Hinterrad einspeichen lassen, welcher eigentlich für 28"-Laufräder gedacht ist und auf 200U/min getriebeuntersetzt ist, da ich nur eine Anfahr- und Steigungsunterstützung haben wollte. Der Motor schiebt bei homöophatischem Pedalieren bei entsprechend höherem Drehmoment nur bis knapp 20km/h, wenn ich 25km/h fahren will, muß ich selbst ordentlich in die Pedale gehen. Nach einem kürzlichen, mehrtägigen Fahrradurlaub bin ich mehr als zufrieden mit dieser Konzeption.
Bis denne,
HeinzH.
 
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Das Fahren mit dem DF macht mir einen Riesenspaß - mit einer Ausnahme: Wenn es extrem steil bergauf geht und man sich mit 3-4km/h den Berg hochkurbeln muß.
Für einen Alltagsbetrieb (es ist für mich momentan mehr Sportgerät) wäre es ungemein nützlich, in der oben genannten Situation ein Bisschen elektrischen Rückenwind zu haben. Und die ganze Konstruktion sollte in der Ebene so wenig wie möglich stören.
Es gibt da diesen Vivax Motor. Etwas in der Art könnte ich mir vorstellen. Bei solchen Lösungen kann man allerdings einen für den Rahmeneinbau konzipieren Spezialakku wenig gebrauchen, der dann auch noch extrem teuer ist. Die Stromversorgung würde ich mir auf jeden Fall selber bauen wollen. In einem VM gibt es unzählige Möglichkeiten einen (oder mehrere) Akkus Schwerpunkt - optimiert unterzubringen. Wenn dann die Hersteller noch proprietäre Stecker verwenden, wird die Verwendung eigener Akkus wiederum unnötig erschwert.
Ich habe neulich mit dem Vertrieb der Solarzellen des "Solar Impulse" Flugzeugs Kontakt aufgenommen. Die Zellen sind extrem leistungsstark und wiegen pro Quadratmeter nur 600-800g und leisten dabei ca 150W. Mit der Technik wäre es sogar denkbar, einen leichten "Flautenschieber" bei gutem Wetter dauerhaft mit Strom zu versorgen. Dafür müßte man allerdings mehr Fläche als nur die Wartungsklappe mit Zellen bepflastern. Solche Visionen geistern in meinem Kopf herum. Die Vision ist, dass auch ein weniger sportlicher Mensch mit einem VM mehrere Hundert Km am Stück zurücklegen kann, ohne Energieversorgung, ohne Angst unterwegs "abzukacken".
 
Ich fahre gerne Pedelec. Auch ohne Unterstützung merke ich keinen Widerstand beim treten und das bisschen Mehrgewicht von Akku und Nabenmotor sind bei mir zu vernachlässigen. Dafür freue ich mich um so mehr über den Rückenwind beim Bergauffahren.:)
 
Was uns aber negativ aufgefallen ist: Ohne Motorunterstützung geht nichts mehr, wirklich gar nichts!
Fährst du sonst schonmal Mountainbikes? Die rollen gerade auf Asphalt auch ohne Elektromotor nicht besonders. Dann gewöhnt man sich an die Unterstützung, wenn mein Akku leer ist denk ich immer irgendwas schleift.

Einziger Nachteil: verdammt teuer.
Und passt nicht auf alle Fahrräder.

Das Fahren mit dem DF macht mir einen Riesenspaß - mit einer Ausnahme: Wenn es extrem steil bergauf geht und man sich mit 3-4km/h den Berg hochkurbeln muß.
Das fahren mit einem Pedelec macht auch Spaß, es sei denn es geht sehr steil bergauf. Der Elektromotor verliert bei niedrigen Drehzahlen die Leistung schneller als der Mensch, je langsamer man fährt oder tritt desto weniger Unterstützung bekommt man. Man versucht also den Motor auf Geschwindigkeit zu halten was beim Radfahren etwas stört.
 
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Gilt nur für gewerbliche Anbieter … Siehe 2.1.2 CE-Kennzeichnung.
Danke für den link.
Trotzdem stellt sich mir die Frage, was die Haftpflicht sagt, wenn ich als Privatmann einen Motor einbaue, mir der dafür zu schwache Rahmen im Verkehr bricht und ich einen Unfall mit Personenschäden verursache. Das wird ja auch in dem von tüfti verlinkten Faden diskutiert. Ich wette, die Versicherung würde versuchen, sich rauszuwinden. Wenn alles CE konform wäre (auch wenn privat eingebaut), hat man da sicherlich bessere Karten.
Ich für mich vertraue da schon auch mir selbst und meiner Eigenverantwortung. Aber aus der täglichen Arbeit weiss ich auch, daß die meisten Leute eher eine Vollkaskomentalität besitzen und glauben, sie wären eh für alle Fälle abgesichert.

Andreas
 
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