Mein Velomo Outdoor-Trike (von Campingstühlen & Co.)

Aber gut, ich bin sowieso jemand der immer versucht alles noch ein bisschen besser zu machen, so verschieden sind halt die Charaktere.
Das ist ein guter Beweggrund und auch der Grund warum Du gute Räder baust.

aber:
Naja, nicht wirklich. Es ist finanziell ein ziemlicher Batzen, der hineingesteckt werden muss, inkl. Zeit, Arbeit (das alte Rad zu verkaufen), evtl. Umbauten usw. usf. - es sind nicht alles Handwerker, die sich "mal eben" ein 5-10 kg leichteres Velomobil zusammenkleben. ;)

Demnach: Dass diese dann lieber mit ihren bestehenden Fahrrädern fahren und nicht Zeit und Geld hineinstecken, um es ein paar Kilogramm zu erleichtern, ist vollkommen nachvollziehbar.

und
Vor allem muss man ja mal sehen: der Mann bewegt sich, geht raus. Andere lümmeln auf der Couch oder im Auto. Grundlage ist ein Fahrzeug, dass ihm dies ermöglicht. Optimieren geht immer - aber das ist erst mal das Wichtigste.
sagt schon alles.

Lg
Gandalf
 
@Miesegrau : Klar, kann ich machen.
Aber von ca. 15er Schnitt auf 30? Die Aussage war doch jetzt einfach nur um mir eins reinzudrücken ;) Bleiben wir im Bereich des realistischen.

Und nur so nebenbei:
Eines DER Hauptargumente die ich zu hören bekomme warum man nicht mit dem Rad die täglichen Fahrten hernimmt: "Das ist so langsam, da brauch ich für die 15km ja über eine Stunde! Mit dem Auto nur 15min+10min Parkplatzsuche".
Auch sehen nicht wenige Tourenfahrer ab aufs Trike zu wechseln, "die dinger sind ja immer so langsam und schwer". Denn dann werden 50km auf einmal seeehr lang wenn man nicht 25km/h gemütlich, sondern 17km/h unter Anstrengung fährt. :p

Gruß,
Patrick (Der Pendler.. der nur in den seltensten Fällen "einfach so" 3h im Kreis fährt)
 
Das Finanzielle ist natürlich auch ein Grund. Ich musste mein geliebtes Motorrad verkaufen um mir mein Trike leisten zu können.
Ich fahre außerdem nicht um möglichst schnell von A nach B zu kommen, sondern ich fahre um weiter leben zu können. Ich muss mich laut Arzt mehr bewegen, sonst ist der Film für mich recht schnell vorbei. Laufen geht nicht mehr so gut und ein Aufrechtrad verursacht bei mir nach wenigen Kilometern höllische Schmerzen. Nach langer Suche wurde mir hier von einer sehr netten Person zu einem Trike verholfen. Ich bin dem Mädel unendlich dankbar.
Ob ich nun schnell oder langsam fahre ist eigentlich nebendächlich. Als Kandidat für einen schnellen Herztod darf ich allerdings auch nicht mehr volle Pulle geben. Regelmäßige Bewegung ist der Schlüssel zum Erfolg. Also klettere ich auf mein etwas behäbiges Gefährt und fahre gemütlich meine Runden, wenn es mein schrottiger Kadaver zulässt. Dabei kommt es wirklich nicht auf Geschwindigkeit und gefahrene Kilometer an. Die Zeit die ich in Bewegung verbringe ist das Einzige was wirklich zählt.
Das es mir mit diesem Gefährt wieder möglich ist meinen Hobbys uneingeschränkt nachgehen zu können ist ein sehr angenehmer Nebeneffekt. Eine Motivation die ich hin und wieder dringend benötige.
Ich weis jetzt nicht wirklich ob ich es verständlich machen konnte, aber ich habe es zu mindestens versucht.
 
So, Kinder :D, das Thema ist glaube ich durch. Leichtbau- und Performancethemen werden hier natürlich immer wieder gegenständlich, soll auch so sein, aber hier ist gesagt, was zu sagen ist. Ich würde ja jetzt am liebsten mit dem Kocherthema weitermachen, aber muss gerade mal wieder mehr Gewicht auf die Arbeit legen, sonst brennt mir hier was an. Bis bald :)
 
Ok. Es hat keinen Sinn für mich hier weiter mit zu diskutieren. Ich kann halt nicht mehr weit laufen, die Nerven in den Gliedmaßen sterben langsam ab. Dazu kommen noch andere kleine Wehwehchen und mein Gewicht.
Baue mir also bitte einen Renner, der insgesamt mindestens 150 Kilo über Stock und Stein zu befördern in der Lage ist und das bitteschön mit pannensicheren Reifen. Möglicht noch mit Pedelecmotörchen, das mir in hügeligen Gelände ein bisschen hilft. Dazu noch eine Schaltung, die mit der mir möglichen niedrigen Trittfrequenz klar kommt und mich trotzdem flott unterwegs sein lässt.
Außerdem benötige ich noch ein Packsystem, das meine komplette Bushcraftausrüstung, wahlweise das Angelgerödel und den Wochenendeinkauf aufzunehmen in der Lage ist.
Ach so. Das erklärte Ziel deiner Bemühungen sollte sein, das ich mit diesem Fahrzeug mindestens einen Schnitt von 30 Kmh bei meinen Vorrausetzungen erreichen kann.
Ende der Durchsage.
Da musst Du @ymte oder @DanielDüsentrieb bescheid sagen das Du ein 4/1 brauchst mit etwad größerem Einstieg.
 
Füße

Ich möchte das hier nur mal kurz einfügen, vor allem, für Leute, die sich den Faden hier später durchlesen. Aktuelle Leser haben das Thema ja wahrscheinlich mitbekommen.

In Post 70 hatte ich es ja schon kurz angesprochen. Es geht ums Barfusslaufen, ein Thema, das mir sehr am Herzen liegt. @BBR2009 hat auf eine ganz tolle Weise das Thema im Thread "Kniebeschwerden und eine mögliche Ursache, an die wenig gedacht wird", neu aufgeworfen. Das Thema möchte ich gerne jedem nahelegen. Es soll aber nicht hier diskutiert werden, bitte dafür den verlinkten Thread benutzen.

Hier geht's später weiter :)
 
Leider derzeit kaum Zeit zum Fahren oder Schreiben, aber mal ne kleine Zwischenmeldung von meinem Schneemobil von unterwegs.20170115_105430.jpg 20170115_125224.jpg 20170115_125958.jpg 20170115_130003.jpg 20170115_132954.jpg 20170115_140746.jpg
 
K*** Schlauchreifen. Wieder ein Platter. So einen D**** wollte ich nicht am Fahrrad haben. Das war die letzte Fahrt mit diesen Fehlkonstrukten. Geld für brauchbare Reifen gibt es erst in 3 Wochen, aber ich Flicke den D**** nicht mehr, schon gar nicht im Winter.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Falls es Dich tröstet: Bin gestern mit meinem Up im dichten Schneetreiben gegen einen (nicht ausreichend abgesenkten) Bordstein gefahren und habe mir bei meinen Spikes-Schlauchreifen einen Snakebite eingefangen. Zum Flicken des Schlauchs habe ich das Bike umgedreht und auf Lenker und Sattel gestellt. Habe 30 Minuten mit klammen Fingern herumgebastelt, bis der Reifen wieder repariert war. Nach der ganzen Aktion hatte ich dann Luft im Hydraulikbremssystem und durfte 40 Minuten nach Hause schieben....
 
Bin mit den Rennpellen erstaunlich gut durch den Schnee gekommen. Hat richtig Spass gemacht.

Bin ich froh, wenn da endlich Tubeless drauf ist.
 
Gestern auf dem Hinweg zu der Hütte, die man oben auf dem ersten Bild sieht, ging es, was in Berlin und Umgebung ja selten ist, ein gutes Stück Waldweg relativ steil Bergab. War fast wie Schlitten fahren, hat irre Spass gemacht.

Mit Tubeless kann ich ja mit deutlich weniger Druck fahren. Das werde ich dann bei Regen und Schnee auch tun. Sollte dann noch mal besser gehen.

Für Pulverschnee werd ich dann nächstes Jahr mal nach nem geeigneten Antriebsrad mit Stollen suchen. Vielleicht gibt's so was bis dahin ja auch Tubeless.
 
Wann gehts hier weiter? Was hast du verbessert, an oder umgebaut, erlebt? Hier ist wer dem deine Lebensphilosophie gefällt und der auf Fortsetzung wartet.:)
 
.....Mit Tubeless kann ich ja mit deutlich weniger Druck fahren. Das werde ich dann bei Regen und Schnee auch tun. Sollte dann noch mal besser gehen.......Für Pulverschnee werd ich dann nächstes Jahr mal nach nem geeigneten Antriebsrad mit Stollen suchen.....

Meine Erfahrung ist, dass bei den Vorderrädern nicht so sehr der Luftdruck entscheidet, sondern die Reifenbreite. Auf festem Schnee oder dünner, pulvriger Schneeauflage ist der Breitenunterschied noch relativ unbedeutend, die schmalen Reifen bieten sogar einen durchaus spürbaren Rollwiderstandsvorteil. Bei tieferem Pulverschnee aber oder zermahlener Schneeauflage (oft nach Spliteinsatz) sind die schmalen Reifen bis zur Unfahrbarkeit unterlegen. Bei diesen Extremverhältnissen, die für einen Fahrer abseits von Wattebauschstrecken recht häufig auftreten, braucht es Vorderreifen, die aufschwimmen.
Beim Hinterreifen reichen neben einer ausreichenden Breite relativ kleine Stollen. Diese Reifen vertragen in aller Regel nur Drücke zwischen 2 und 4 Bar. Mit 2 Bar wird auch tieferer Schnee griffig genug bewältigt.
Ab geschätzten zehn Zentimetern Pulverschneeauflage ist auch mit dieser Ausrüstung Schluss. Dann helfen nur noch die ganz dicken Teile.

Ich habe mir einen zusätzlichen Vorderradsatz für winterliche Verhältnisse anfertigen lassen, auf dem ich auch Marathons oder noch dicker fahren kann. Durch die Trommelbremsen ist der Tausch bei Bedarf in zwei Minuten erledigt.
 
Ja, 1Hz, auch ich warte schon gespannt auf die Fortsetzung, aber ich habe Verständnis dafür, wenn Du auf günstigere Witterung wartest.
 
Hmmmm. Möglicherweise bekomme ich unseren Freund @1Hz ja mit einem kleinen Film über ein praktisches Gadget für den Trangia Kocher aus seinem Winterschlaf.:sneaky: Ich hoffe das klappt, schließlich ist er an Leichtgewicht Lösungen interessiert.;)

 
Hallo Leute,

nach einer Zeit des Schweigens hier vielleicht noch mal ein kleiner Tourbericht, denn selbstverständlich war ich trotz aller Widerstände soviel unterwegs, wie es nur ging. Dabei waren vor allem zwei Touren, die mir irre gut gefallen haben, von einer davon möchte ich ein bisschen was erzählen:

Das war im Herbst, genauer 03.09.2017 bis 14.09.2017, also 11 Tage. Von Berlin zur Oder/Neiße, diese hoch zur Ostseeküste (Usedom), die Küste lang nach Rostock, wo ich zufällig @Jack-Lee traf, dann den Berlin-Kopenhagenweg zurück nach Berlin.

Das wirklich tolle an dieser Tour war das Wetter. So was von unfassbar geil, eine echte Herausforderung. Besser hätte es kaum sein können. Es schwankte permanent, von strahlendem Sonnenschein, plötzlicher Regen, auch richtig heftig, Gewitter, Sturm, Orkanböen, zurück zu Sonnenschein. Ich hatte teils 10 und deutlich häufiger mal am Tag den Wechsel von freiem Oberkörper zu alles anziehen was da ist, manchmal hab' ich es mir auch gespart und bin einfach weiter mit freiem Oberkörper durch den regen. Rolands Nose ist einfach klasse. Die Wettergötter gaben was sie konnten, die ganze Palette kunterbunt. Vielen hzlichen Dank! Es gab auch ein paar milde Tage, aber ich will ja nicht meckern :D

Irgendwo kurz vor Usedom ist der größte Moorwald Deutschlands. Mitten in dieser wunderschönen Landschaft steht am Wegesrand ein Aussichtsturm. In der Vergangenheit bin ich da schon zwei mal vorbeigekommen und habe mir jedesmal gedacht, dass ich dort oben eigentlich mal versuchen müsste, meine Hängematte aufzuspannen, um nächtlicherseits diesen exquisiten Schlafplatz genießen zu können. So auch diesmal. Ich war hin- und hergerissen. Es war erst knapp 18:00 Uhr, so früh schon ins Lager? Hmmmm. Was denn jetzt? Die Entscheidung wurde mir abgenommen. Denn kaum am Turm angekommen, kracht und knallte es urplötzlich aus dem heiteren Himmel heraus, heftigster Regen und Gewitter vom Feinsten, aber kein Wind. Also gut, ihr Götter, es ist soweit, ich erobere mir den Turm.

Also das Trike unten in den Turm rein, die Sachen abgenommen und alles hochgeschleppt. Und tatsächlich, die Hängematte ließ sich ganz wunderbar aufhängen. Und das Gewitter sowie der regen verschwanden fast so plötzlich, wie sie gekommen waren. Es versprach eine höchst angenehme Nacht zu werden.

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Im weiteren Verlauf, es begann, dunkel zu werden, kamen 4 junge Leute mit dem Auto, stiegen aus und begannen, den Weg, den man auf dem letzten Bild sieht, in Angriff zu nehmen. Sie kehrten recht schnell zurück, zu viel Wasser. Also kamen sie den Turm herauf. Einer hatte ein Nachtsichtgerät, damit waren die gut beschäftigt und wir unterhielten uns natürlich, während ich bequem abhing. Der junge mit dem Nachtsichtgerät meinte, ich solle mir besser einen anderen Schlafplatz suchen, es würde noch richtig heftiges Unwetter geben Sturm, Orkanböen. Hier oben sei der denkbar schlechteste Platz dafür. Ich meinte, es würde schon gehen, ansonsten sei ich eine Erfahrung reicher :D

Die Leute verschwanden und es setzte ein leichter Regen ein. Ich dachte mir, ich sollte Vorbereitungen treffen, falls es wirklich schlimm wird. Also sicherte ich noch das Trike mit Schloss und Packriemen, verstaute alle Sachen so, dass nichts wegfliegen konnte und alles möglichst gut geschützt sei und legte das Tarp bereit, damit ich es, sollte der Wind den regen reinblasen, dort aufhängen konnte, woher der Wind kam. Stiefel und Regenmantel griffbereit. Ab zurück ins Bett, ich hatte schließlich noch zu lesen.

Und dann ging es los, schnell und heftig. Windstöße trieben den plötzlich einsetzenden Regen von hinten direkt in die Matte, sofort alles nass, auch der Schlafsack. OK, ruhig bleiben. In der Ruhe liegt die Kraft. Raus, Stiefel an, Regenmantel an, Tarp gegriffen und schnellstmöglich erst mal irgendwie so platzieren, dass Hängematte und Schlafsack nicht noch mehr abbekommen. Mein Regenmantel versagte quasi sofort. Die schön säuberlich aufgerollten und befestigten Halteriemen des Tarps rissen sofort aus ihrer Aufbewahrung am Tarp heraus, flatterten wild herum und verknoteten sich, Wind und regen lachten mir hönisch ins Gesicht, nur noch ein unförmiges verknotetes Stück Tarp in der Hand gab ich mein Bestes. Dass es mir nur bloß nicht davon fliegt. Irgendwie angetackert war die Hängematte schnell geschützt. Aber so konnte es nicht bleiben, das würde nicht halten. Also Stück für Stück eine Halteleine nach der anderen und einen Knoten nach dem Anderen gelöst und das Ganze in eine einigermaßen vernünftige Form gebracht. ich vermute, es dauerte ca. 30 Minuten, Wind und Regen nahmen weiter zu. Dann war es OK. Ab in die Schutzzone, Klamotten ausgezogen, die letzten Reserven angezogen, rein in die Matte, den Schlafsack so gut es geht abgetupft. Das Ding ist echt erstaunlich. Das Pertex Quantum ist nicht wasserdicht, offiziell. Aber das ist ein derart feines und dichtes Gewebe, dass das Wasser echt Probleme hat, da einzudringen. Der Verlust an Wärmeleistung war unerheblich. Fotos machen? Mist, keine Ersatzklamotten mehr, das kann ich vergessen. Na gut, also noch was lesen und dann schlafen.

Früh am nächsten morgen wachte ich auf, der Regen hatte aufgehört, der Wind war deutlich schwächer. OK, zumindest jetzt noch ein oder zwei schlaftrunkene Fotos und wieder hinlegen, weiterschlafen:

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So schlief ich also noch etwas hinter dieser Luftblase, der Wind hatte schon längst alles wieder getrocknet, aufwachen, freuen, abbauen, weiterfahren, den Anblick entwurzelter Bäume genießend. Den Turm hatte ich mir endlich erobert. Auf zum nächsten kleinen Abenteuer.
 
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