LR Mein neues Schmuckstück

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...22 x 1 finde ich allerdings für eine Gabel als etwas mutig, oder meinst du damit die Schwinge?
Gruß Werner

Hallo Werner!
Nein, ist schon die Gabel. Ich hab da keine Bedenken, da die verwendete RR-Gabel original den selben Querschnitt hatte wie meine ovalisierten 22er Rohre. Ich hatte die alten Gabelrohre aus den Schultern herausgelötet und anschließend die neuen Edelstahlrohre eingepasst und drangeschweißt. Die Hilfsschwinge besteht ebenfalls aus 22x1 Rundrohr. Zugegeben, die ist sicher etwas überdimensional, aber das nächstschwächere Rohr, das ich zur Verfügung hatte, war 15x1, und das war mir dann doch zu heikel.

Schöne Grüße
Günter
 
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Rahmen:
Dieser besteht aus 52x1mm Rohr, der Ausleger ist 50x1. An den Knicken habe ich Knotenbleche mit eingeschweißt. Da ich noch immer keine vernünftige Rahmenlehre habe, und auch die dünne Wandstärke der Rohre den Verzug verstärken musste ich so manche Schweißstelle wegen Verzug wieder lösen und nochmal verbinden. Auch deshalb musste ich immer abgesetzt schweißen, was der Optik der Nähte nicht sehr dienlich war.
Hat jemand hierfür vielleicht einen Verbesserungsvorschlag:confused::confused:

Hattest Du schon mal daran Gedacht die Rohre zu Biegen anstatt zu Schweißen?

Das zu überlegen wäre mein Vorschlag.

Hierbei ist allerdings zu Beachten, dass diese dünnwandigen Edelstahlrohre unter schweren Belastungen nachgeben, d. h. das Rohr könnte sich dann verbiegen (auch geschweisst).

Es ist nicht so steif wie Alu oder so federnd wie CroMo Rahmen.
 
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Hattest Du schon mal daran Gedacht die Rohre zu Biegen anstatt zu Schweißen?

Hallo!
...nicht nur gedacht... aber alle meine Biegeversuche wesentlich dünnerer Rohre sind kläglich gescheitert :eek:, und ehrlich gesagt, glaub ich nicht, dass man ohne äußerst teure Maschinerie so dünnwandige Rahmenrohre überhaupt vernünftig biegen kann. Knicken kann mein Rahmen nicht, da ich Knotenbleche mit eingeschweißt habe.
Ja, ich weiß, dass Edelstahl leider nicht die letzte Weisheit im Rahmenbau ist, aber es war das einzige, das ich in diesen Dimensionen überhaupt auftreiben konnte. Mein Favorit wäre ja unlegierter ST70 Stahl o.ä.

Gruss
Günter
 
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Ich biege meine Rohre mit einer Biegevorrichtung die mein Opa mal selbst angefertigt hatte.
Das Rohr mit Sand fühlen,mit Papier zustopfen. Dann einfach in die Vorrichtung und biegen.
Diese Vorrichtung bestet eigentlich nur aus einer Spannvorrichtung (so wie ein einfacher Schraubstock). Dann ein beweglicher teil der nur außen gegen das Rohr drückt. Einfach mit einer Langen Eisenstange nen sehr großen Hebel erzeugt und das Biegen wird ganz einfach ;)
Hab ohne große Probleme 45mm 3mm Rohr gebogen.
 
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Ich biege meine Rohre mit einer Biegevorrichtung die mein Opa mal selbst angefertigt hatte.

Genau soetwas wollte ich auch empfehlen.
Dann allerdings ohne Sandfüllung aber mit Rollen, die in einer Drehbank angefertigt werden müssen.
Ich denke das lohnt sich, ein Liegeradrahmen der gebogen ist, wie von Profis, sieht einfach Geil aus.
(An der Stelle nichts gegen Dein Rad, sieht auch gut aus.)

An der Biegung härtet das Edelstahlrohr aus, so dass es sich an der Stelle nicht mehr verbiegen kann, auch bei starker Belastung. Die Verformung bei starker Belastung kommt dann ggf. hinter der Biegung, falls geschweißt, ebenfalls dahinter. Dürfte bei einem Kurzlieger aber kaum passieren, es sei denn, Du wiegst 130 oder 150 Kg :)
 
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Hab ohne große Probleme 45mm 3mm Rohr gebogen.

Ok, ein 45x3mm Rohr biege ich auch ohne große Probleme, aber das knifflige ist die dünne Wandstärke. Hier hatte ich es nichtmal geschafft, das 22x1 Rohr vernünftig zu biegen, obwohl auch mit Sand gefüllt und dann noch bis zur Rotglut erwärmt. Hatte mir als Hilfswerkzeug sogar ein Stück mit 22mm von einem 60mm dicken Rohr runtergedreht und beidseitig große Eisenscheiben angeschweißt. Aber das zu biegende Rohr hat einfach Falten geschlagen und sah scheußlich aus. Am Ende ists bei ca. 30 Grad Biegung gerissen.
Vielleicht beherrsche ich es einfach nicht :( oder hab ich was falsch gemacht?
Gruss
Günter
 
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Ok, so große und dünnwandige Rohre habe ich bisher auch noch nicht gebogen :/
 
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Hallo,

Ok,... Hier hatte ich es nichtmal geschafft, das 22x1 Rohr vernünftig zu biegen, obwohl auch mit Sand gefüllt und dann noch bis zur Rotglut erwärmt.

22x1 biege ich gerne in der für Kupfer vorgesehenen Biegemaschine von Rothenberger: http://www.mercateo.com/p/488BA-128138/Handbiegemaschinen_Set_15_22mm_Rothenberger.html

Zwei aus der Liegeradgruppe Hannover haben sich mal mit der Suche nach Rohrbiegern befaßt und sind bei Auspuffherstellern (nicht sehr dünnwandig), Herstellern von Überrollkäfigen für Ralleyfahrzeuge (auch dünnwandig) fündig geworden.

www.saliko.de verwendet soweit ich weiß gebogene Rohre mit 70mm

Bei den Maschinen in der Milchverarbeitenden Industrie wird 50x1 in Edelstahl verwendet und auch gebogen.

Gruß Heiko
 
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Bei den Maschinen in der Milchverarbeitenden Industrie wird 50x1 in Edelstahl verwendet und auch gebogen.
Gruß Heiko

Stimmt, das hatte ich noch gar nicht bedacht, obwohl ich u.a. bei einem Melkanlagenbauer nach einem Rohr gefragt hatte :eek: Wenn die das können, dann müssten wir Liegeradler das ja auch schaffen, oder?
- da kommt mir gerade ein Gedanke... sicher, dass bei Milchanlagen die Rohre gebogen werden, oder werden da fertige Bögen eingeschweißt...??? - wäre aber auch eine Möglichkeit einen LR Rahmen recht einfach zu bauen, nur die Schweißnähte hätte man dann auch vor und hinter dem Bogen. Weiß jemand Genaueres in dieser Richtung?

Noch ne Frage: Besteht bezüglich des Materialverzugs zwischen MIG und WIG Schweißen ein Unterschied, oder kommts gar auch noch auf den Draht an? - ich verwende immer normalen "rostenden" Schutzgasdraht.

schöne grüße
Günter
 
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Hallo Günter
Natürlich kann man auch dünnwandiges Rohr super biegen.
In Rollenbiegern werden die Teile Stück für Stüch durchgelassen, bis der gewünschte Radius erreicht ist.

Viele Grüsse
Lutz
 
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Hallo hier nochmal ich

Beim Migschweissen hat man normalerweise weniger Verzug , weil die Wärmeeinflusszone kleiner ist.
Damit wächst aber auch die Gefahr von Bindefehlern.
Ich dachte Dein Rahmen wäre aus Edelstahl, warum benutzt Du dafür "rostenden" Schweissdraht?
Normalerweise halten zwar solche Nähte auch, aber dass Optimale ist es auf alle Fälle nicht.
Schweissdrähte sollten immer etwas höher legiert sein, als der zu schweissende Werkstoff. Da gibt es übrigens auch Tabellen dazu im Netz.
Edelstahl verzieht sich beim Schweissen übrigens wesentlich mehr als Bau oder andere Stähle.

Viele grüsse
Lutz
 
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Hallo Lutz!
So weit ich weiß, ist der "normale" Schweißdraht mindestens gleichwertig wie ST52, und das passt von der Zugfestigkeit recht gut mit 1.4301 Edelstahl zusammen. Ich habe diese Nähte auch schon vielfach getestet, und sie hielten immer mehr als das Material. Erfahrungsgemäß rosten diese Nähte zwar, aber weniger als wenn man rostenden Stahl verschweißt, und einen komplett rostfreien Rahmen brauch ich wirklich nicht.
Das mit dem höheren Verzug von Edelstahl hatte ich schon geahnt, da diese Probleme nur beim Radbauen so deutlich waren... hilft wahrscheinlich nur Übung und Erfahrung.
Danke nochmal für die Infos!
gruss
Günter
 
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Erfahrungsgemäß rosten diese Nähte zwar, aber weniger als wenn man rostenden Stahl verschweißt, und einen komplett rostfreien Rahmen brauch ich wirklich nicht.

Hi Günter,

das Problem bei selbstgeschweißten Rahmen besteht meiner Meinung nach darin, dass Du wenn Du an solchen hochbelasteten Stellen wie am Lenkkopf Schweißnähte anbringst, wo hochlegierter Edelstahl mit unlegiertem Schweißdraht verschweißt wird, dort ein Schwachpunkt eingebaut wird, der bei einer punktuellen Hochbelastung brechen kann.
Möglicherweise entstehen dort schon beim Schweißen kleinste Risse und mit Sicherheit Gefügefehler.
(Meiner Meinung nach kann ein ungeübter Schweißer an solchen Stellen auch mit hochlegiertem Schweißdraht Schaden an der Schweißnaht anrichten.)

Ich denke, eine einfache Biegevorrichtung zu bauen ist eine sehr gute Investition, wenn man vor hat mehrere Liegeräder zu bauen.
 
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Hallo Günter
Wahrscheinlich nerve ich, aber das Problem ist ein anderes - Edelstahl (insbesondere 1.4301)reagiert sehr empfindlich auf "Fremdrost". Das heisst, der Rost arbeitet sich in das Edelstahlmaterial hinein. Edelstahl wiederum rostet eigentlich nicht, es sei denn es wird dazu angeregt. Dann kommt es bei Edelstahl meisst zu interkristalliner Korrosion. Das sieht lustig aus, ist es aber nicht. Das Matrial wir hier massiv geschwächt. Aus diesem Grunde sollte man auch bei Haus und Heimnähten auf die zugehörigen Schweissstäbe zurückgreifen.
Hinzu kommt dass 1.4301 ein austenitischer Edelstahl ist und sehr wenig Kohlenstoff besitzt. schweisst Du Ihn mit irgendwelchen Baustahlschweissgut zusammen, kann der zusasätzliche Kohlenstoff sich mit dem Chromanteil des Edelstahls zu Chromcarbonat verbinden. Eine Versprödung ist die Folge. Alles kein Problem wenn Dein Rahmen richtig überdimensioniert ist, dass ist Deiner aber mit 52/1 er Rohr nicht. Es ist gut dass er vollgefedert ist, so hälltst Du grössere Stösse fern. Aber Du solltest Deinen Rahmen immer ein wenig beobachten...
Ich hoffe , ich habe Dich jetzt nicht zusehr geschulmeistert, wollte Dich auch nicht kritisieren, habe nur sehr oft mit obengenannten Problem jobmässig zu tun. Ich hoffe trotzdem Du hast noch viel Spass mit Deinem Rad. Vielleicht trifft man sich ja auch mal.

Viele Grüsse
Lutz
 
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Hallo Günter,

- da kommt mir gerade ein Gedanke... sicher, dass bei Milchanlagen die Rohre gebogen werden, oder werden da fertige Bögen eingeschweißt...??? - wäre aber auch eine Möglichkeit einen LR Rahmen recht einfach zu bauen, nur die Schweißnähte hätte man dann auch vor und hinter dem Bogen. Weiß jemand Genaueres in dieser Richtung?

habe das nie überprüft. Gesehen habe ich vor ganz vielen Jahren auf einer hpv Veranstaltung und der Erbauer des Rades hat mir das so berichtet. Nach der EM in Leer kam ich mit zwei älteren Herren ins Gespräch die mir unbedingt erzählen wollten das sie wüßten wo man 50 x 1 in Edelstahl gebogen bekommt. Hätte ich mir dann wohl doch erzählen lassen sollen...

Gruß Heiko
 
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Edelstahl verzieht sich beim Schweissen übrigens wesentlich mehr als Bau oder andere Stähle.

Viel mir auch auf, wollte einen 40x40x1 Rahmen in niro-Stahl aufbauen, der Rahmen ging noch aber die Schwinge und die Gabel verzogen sich schon, wenn ich mit dem Heizeisen nur in die Nähe kam :(

Gruß Joachim
 
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Wie groß sind die Kräfte dabei?
Also könnte man das ganze via Schraubzwingen auf einen Stahlträger spannen um den Verzug zu vermeiden?r
 
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Hallo Heiko

Rohr in allen gängigen Durchmessern solltest Du in guten Metallbaufirmen nach Zeichnung gebogen bekommen.

Viele Grüsse
Lutz
 
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Die Kräfte dabei sollten genausogross wie die mechanische Festigkeit der Rohre sein.
Deine Schweisslehre wollte also einiges stabiler als die Rohre sein. Beachten , dass die Rohre trotzdem ja federn, also nach dem Entfernen aus der Lehre noch ein zusammengehen (Winkel). Das sollte man vorher ausprobieren, ist auch abhängig von der Schweissfolge.
Werden solche Sachen beachtet kann man auch Edelstahl ohne Probleme spannungsarm und masshaltig schweissen.

Viele Grüsse
Lutz
 
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