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Hallo Leute!
Ich lese ja immer die Eigenbauberichte von euch mit größtem Interesse. Deshalb möchte ich euch auch meine neueste Konstruktion nicht vorenthalten:
Es ist diesmal ein 2x26 Zoll High-Racer geworden, wobei mir in erster Linie geringes Gewicht sehr wichtig, gute Aerodynamik und ausreichend, aber nicht zu viel Federungskomfort wichtig waren. Das gesamte Rad habe ich aus 1.4301 Edelstahlrohren zusammengeschweißt, da man hier auch dünne Wandstärken bekommt, und die Materialqualität ist auch recht gut.
Zu den Eckdaten:
Radstand: 120cm
Sitzhöhe: 54cm
Tretlagerhöhe: 82cm
Federung: Cellasto-Elemente vorne 4cm Federweg, hinten 8cm
Lenkwinkel: 77Grad
Nachlauf: ca. 8cm
Sitzwinkel: 30 Grad fix
Ausstattung:
Laufräder sind gebrauchte DeoreLX/Specialized mit DD Speichen
Kurbel (160mm), Schaltung, Schaltwerk: Shimano XT
Bremsen, Kassette: Shimano Deore LX
Kette: HG53
Sitz: Eigenbau-Holzsitz
Wie gesagt hatte ich großen Wert auf geringes Gewicht gelegt, und dementsprechend alle Teile so leicht wie möglich gebaut. Am Ende sinds dann 13,4kg fahrbereit geworden (mit leichteren Reifen und optimiertem Sitz wären sicher 12,8kg möglich). In Vollausstattung (wie auf den Bildern) wiegt es 15,2kg womit ich mehr als zufrieden bin.
Rahmen:
Dieser besteht aus 52x1mm Rohr, der Ausleger ist 50x1. An den Knicken habe ich Knotenbleche mit eingeschweißt. Da ich noch immer keine vernünftige Rahmenlehre habe, und auch die dünne Wandstärke der Rohre den Verzug verstärken musste ich so manche Schweißstelle wegen Verzug wieder lösen und nochmal verbinden. Auch deshalb musste ich immer abgesetzt schweißen, was der Optik der Nähte nicht sehr dienlich war.
Hat jemand hierfür vielleicht einen Verbesserungsvorschlag
Hinterradschwinge:
Bei der Konstruktion der Hinterradschwinge habe ich mich vom Radnabel ATL inspirieren lassen, da ich diese Schwinge schlichtweg genial finde. Das Schwingenlager besteht aus einem 22x1 Rohr, in das ich Messingbüchsen eingepresst habe. Darin dreht sich ein 15x1mm Rohr mit 0,5mm Übermaß, welches in die Schwinge mit Hilfe einer durchgehenden M6 Gewindestange eingespannt ist.
Gabel:
Hier habe ich auf meine bewährte gezogene Schwinge gesetzt, die sowohl leicht und schmal, als auch rel. einfach zu bauen ist. Einziger Nachteil ist, dass sie beim Bremsen einfedert. Als Lagerungen der Hilfsschwinge dienen 2Stk. 608 RS Kugellager. Der Steuersatz und das Steuerrohr bis zu den Schultern ist aus einem alten Rennrad ausgebaut, die Gabel selbst habe ich aus ovalisiertem 22x1mm Rohr gebaut. Die komplette Federgabel wiegt ca. 1500 Gramm
Sitz:
Die Konstruktion des Sitzes habe ich hier aus dem Forum: 2 Holme aus jeweils 2x4mm Buchensperrholz und diese mit 10mm Rundholzstangen verbunden. Befestigt ist er einmal unter dem Gesäß und einmal hinter den Schultern. Gewicht: ca. 750 Gramm, da gäbs noch Einsparungspotenzial. Falls ich noch einen Sitz baue, so würde der aus einfachen 4mm Holmen bestehen, und dafür würde ich ihn zusätzlich noch in der Mitte der Wirbelsäule an den Rahmen schrauben. Dies müsste wesentlich leichter sein und (hoffentlich) genau so gut halten.
Zu den Kosten:
Die neue XT Kurbel hat sich mit 130 Euro am stärksten zu Buche geschlagen. Da ich aber unbedingt eine leichte 160mm Kurbel wollte, war dies die günstigste Lösung (180er gekauft und auf 160mm gekürzt).
Die restlichen Teile (Räder, Bremsen, Schaltung, Lichtanlage, Züge, Farbe, Sitzpolster, Kleinkram) belaufen sich auf ca. 200 Euro, und das Rahmenmaterial liegt so zwischen 70 und 100 Euro.
Daraus resultieren Gesamtkosten für dieses Rad von gut 400 Euro
Dies hat mir wieder mal gezeigt, dass sich ein Eigenbau ggü. Kauf eines fertigen Rades durchaus rechnet. Man darf aber nicht vergessen, dass dafür eine vorhandene Werkstatt und Werkzeug (und bereits in der Vergangenheit bezahltes Lehrgeld )Voraussetzung ist.
Zusätzlich habe ich mir gleich noch passende Bananentaschen genäht. Diese bestehen aus TPU (Thermoplastisches Polyurethan - also so eine Art Gummi) beschichtetem Polyestergewebe. Sind komplett wasserdicht und ebenfalls sehr leicht. Kostenpunkt hierfür: 50 Euro für das Material (Gewebe, Bänder, Reißverschluss, Schnallen).
So, ich hoffe ich habe nichts vergessen. Einzelne Detailbilder und genauere Erklärungen gibts natürlich auf Anfrage.
Jetzt würd ich ja gerne schreiben, dass ich radeln geh, aber draußen siehts alles andere als gut aus *snief*
Also dann, schönen Abend noch!
Gruß
Günter
Ich lese ja immer die Eigenbauberichte von euch mit größtem Interesse. Deshalb möchte ich euch auch meine neueste Konstruktion nicht vorenthalten:
Es ist diesmal ein 2x26 Zoll High-Racer geworden, wobei mir in erster Linie geringes Gewicht sehr wichtig, gute Aerodynamik und ausreichend, aber nicht zu viel Federungskomfort wichtig waren. Das gesamte Rad habe ich aus 1.4301 Edelstahlrohren zusammengeschweißt, da man hier auch dünne Wandstärken bekommt, und die Materialqualität ist auch recht gut.
Zu den Eckdaten:
Radstand: 120cm
Sitzhöhe: 54cm
Tretlagerhöhe: 82cm
Federung: Cellasto-Elemente vorne 4cm Federweg, hinten 8cm
Lenkwinkel: 77Grad
Nachlauf: ca. 8cm
Sitzwinkel: 30 Grad fix
Ausstattung:
Laufräder sind gebrauchte DeoreLX/Specialized mit DD Speichen
Kurbel (160mm), Schaltung, Schaltwerk: Shimano XT
Bremsen, Kassette: Shimano Deore LX
Kette: HG53
Sitz: Eigenbau-Holzsitz
Wie gesagt hatte ich großen Wert auf geringes Gewicht gelegt, und dementsprechend alle Teile so leicht wie möglich gebaut. Am Ende sinds dann 13,4kg fahrbereit geworden (mit leichteren Reifen und optimiertem Sitz wären sicher 12,8kg möglich). In Vollausstattung (wie auf den Bildern) wiegt es 15,2kg womit ich mehr als zufrieden bin.
Rahmen:
Dieser besteht aus 52x1mm Rohr, der Ausleger ist 50x1. An den Knicken habe ich Knotenbleche mit eingeschweißt. Da ich noch immer keine vernünftige Rahmenlehre habe, und auch die dünne Wandstärke der Rohre den Verzug verstärken musste ich so manche Schweißstelle wegen Verzug wieder lösen und nochmal verbinden. Auch deshalb musste ich immer abgesetzt schweißen, was der Optik der Nähte nicht sehr dienlich war.
Hat jemand hierfür vielleicht einen Verbesserungsvorschlag
Hinterradschwinge:
Bei der Konstruktion der Hinterradschwinge habe ich mich vom Radnabel ATL inspirieren lassen, da ich diese Schwinge schlichtweg genial finde. Das Schwingenlager besteht aus einem 22x1 Rohr, in das ich Messingbüchsen eingepresst habe. Darin dreht sich ein 15x1mm Rohr mit 0,5mm Übermaß, welches in die Schwinge mit Hilfe einer durchgehenden M6 Gewindestange eingespannt ist.
Gabel:
Hier habe ich auf meine bewährte gezogene Schwinge gesetzt, die sowohl leicht und schmal, als auch rel. einfach zu bauen ist. Einziger Nachteil ist, dass sie beim Bremsen einfedert. Als Lagerungen der Hilfsschwinge dienen 2Stk. 608 RS Kugellager. Der Steuersatz und das Steuerrohr bis zu den Schultern ist aus einem alten Rennrad ausgebaut, die Gabel selbst habe ich aus ovalisiertem 22x1mm Rohr gebaut. Die komplette Federgabel wiegt ca. 1500 Gramm
Sitz:
Die Konstruktion des Sitzes habe ich hier aus dem Forum: 2 Holme aus jeweils 2x4mm Buchensperrholz und diese mit 10mm Rundholzstangen verbunden. Befestigt ist er einmal unter dem Gesäß und einmal hinter den Schultern. Gewicht: ca. 750 Gramm, da gäbs noch Einsparungspotenzial. Falls ich noch einen Sitz baue, so würde der aus einfachen 4mm Holmen bestehen, und dafür würde ich ihn zusätzlich noch in der Mitte der Wirbelsäule an den Rahmen schrauben. Dies müsste wesentlich leichter sein und (hoffentlich) genau so gut halten.
Zu den Kosten:
Die neue XT Kurbel hat sich mit 130 Euro am stärksten zu Buche geschlagen. Da ich aber unbedingt eine leichte 160mm Kurbel wollte, war dies die günstigste Lösung (180er gekauft und auf 160mm gekürzt).
Die restlichen Teile (Räder, Bremsen, Schaltung, Lichtanlage, Züge, Farbe, Sitzpolster, Kleinkram) belaufen sich auf ca. 200 Euro, und das Rahmenmaterial liegt so zwischen 70 und 100 Euro.
Daraus resultieren Gesamtkosten für dieses Rad von gut 400 Euro
Dies hat mir wieder mal gezeigt, dass sich ein Eigenbau ggü. Kauf eines fertigen Rades durchaus rechnet. Man darf aber nicht vergessen, dass dafür eine vorhandene Werkstatt und Werkzeug (und bereits in der Vergangenheit bezahltes Lehrgeld )Voraussetzung ist.
Zusätzlich habe ich mir gleich noch passende Bananentaschen genäht. Diese bestehen aus TPU (Thermoplastisches Polyurethan - also so eine Art Gummi) beschichtetem Polyestergewebe. Sind komplett wasserdicht und ebenfalls sehr leicht. Kostenpunkt hierfür: 50 Euro für das Material (Gewebe, Bänder, Reißverschluss, Schnallen).
So, ich hoffe ich habe nichts vergessen. Einzelne Detailbilder und genauere Erklärungen gibts natürlich auf Anfrage.
Jetzt würd ich ja gerne schreiben, dass ich radeln geh, aber draußen siehts alles andere als gut aus *snief*
Also dann, schönen Abend noch!
Gruß
Günter
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