Mit ausreichend daten konnte dann eine neue version in Carbon, positif Bauweise um eine schaum oder holzkern gemacht werden.
Ja. So dachte ich das ja auch bei dem Ergänzen der bestehenden Form.
Hier nochmal ein Bild der Schwinge von unten:
Man sieht deutlich, dass die Zugkraft der Kette eine deutlich Kraftkomponente hat, die das Hinterrad nach "unten" (also links) ziehn will. Diese Kraft ist auf den großen Kränzen am stärksten, weil die näher zur Radmite liegen (zusätzlicher Hebel). Dem entgegen wirkt der gegenüberliegende Arm der Schwinge, weil dort eine Komponente der seitlichen Kraft in Richtung des Schwingenarms entsteht.
Für den Ausgleich dieser Kräfte reichen m.E. erstmal zwei Streben parallel zur Kettenlinie, analog zur Lösung im Evo K:
https://www.velomobilforum.de/forum/index.php?threads/mein-neues-altes-goone-3.58597/post-1335296
Dann noch die oben andiskutierte Torsoionssteifigkeit der Arme. Die ist ja auch nicht allzu groß, und sie scheint sich auszuwirken. Dem sollte man mit einer halbrunden Füllung der hohlen Dreiecke entgegenwirken können (ein rundes Rohr hat ja m.W. eine größere Torsionsssteifigkeit als ein rechteckiger Querschnitt)
Das waren übrigens meine Gedanken, als ich die Versteifungen aus Holz einbaute. Die versteifen die Schwinge spürbar, aber nicht ausreichend, und sie sind elastisch eingeklebt (Sicaflex), was die Wirksamkeit bei kleinen Verformungen, also im normalen Fahrbetrieb, mindert. Außerdem ist das Einpassen der Teile in die Schwinge eine recht langwierige Angelegenheit - und da siegte die Faulheit über das Wissen, sodass ich nur zwei Stützen einbaute und nicht wie ursprünglich beabsichtigt vier (je eine oben und unten). Vor allem war das ein Test des Konzepts, und ich wollte das Holz ohne Rückstände wieder entfernen können.
Bei einem Ersatz reicht es m.E. aus, den freien Raum zwischen Hinterrad und Schwinge auszufüllen und darauf zu achten, dass die geschilderten Kräfte abgefangen werden. Die dritte Kraft, die die Schwinge seitliche Deformieren will, wird dann vermutlich nahezu automatisch mit abgefangen. Und dann ist auf eine kraftschlüssige Verklebung zu achten - also Epoxidharz mit einer großen Auflagefläche.
Kettenseitig wird es komplizierter, weil die Kette und vor allem der Durchlass für die Kette im Weg ist.