Mein kleiner Dalli Umbau-Thread

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Nachdem ich letztes Jahr einen Dalli Oldtimer erworben habe und ich bis heute sehr viel mit Gegrübel über die Umgestaltung dieses Rades verbracht habe,
ist nun endlich der Entschluss gefallen: Der Hobel wird umgebaut! :)

Ziel: Von 451er Bereifung zu 559er Bereifung wechseln.
Bisherige Etappen:
- Rad fahrtüchtig gemacht
- Rad von allen unnötigen Anbauteilen entfernt
- Sitz ausgebessert und neu bezogen ...und für gut befunden (2cm Yoga Matte und darüber luftiger Mesh-Spannüberzug, der eigentlich für eine Motorroller-Sitzbank gedacht ist)
- Bisherige Testfahrten durchgeführt: Sehr ungewohnt, aber das Potenzial ist erkennbar
- Opfer-MTB für die hintere Schwinge ausgewählt
- Sonstiges Material besorgt für den Umbau (26" Laufradsatz mit 32er Conti Contact Sport, 26" Gabel, Steuersatz, Dämpferelement)

Knackpunkte, die über Erfolg und Misserfolg des Projektes entscheiden könnten:
- Einschweißen eines neuen Schwingenlagers und einer neuen Dämpferaufnahme
- Fahrbarkeit mit neuer Sitzhöhe: Aktuell bereits 64cm, Zukünftig wahrscheinlich ca. 71cm, generelle Fahreigenschaften mit der neuen Geometrie

Sonstige Etappen:
- Übersetzung ändern
- Kettenführung der Primärkette verbessern (bisher viele Problembereiche): Obere Kette (Lastrum) schleift an Kettenspanner-Aufnahme; Untere Kette (Leertrum) schleift auf Gabelkrone (sollte mit Starrgabel eh nicht mehr der Fall sein); Obere Kette schleift auf Bowdenzughalter der Vorderradbremse; Kette und Bowdenzüge der Untenlenkung kollidieren bei gewissen Lenksituationen
- Kleinkrams (Bowdenzüge, Bremsen und Bremshebel, Griffe)
- Finish (Strahlen, Pulvern, neuer Dalli Schriftzug)
- Optional: Liegerad-Tasche (wird wohl auf Radikal Design Solo-Aero Schmal hinauslaufen)

Ich bin gespannt und für Tipps und Tricks dankbar! :D(y)
 

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Von 451er Bereifung zu 559er
bist Du ganz sicher? Oldtimer sind doch schützenswertes Kulturgut. 451er Reifen gibt es einige. Und dass 559er soo viel leichter rollen, oder soo viel komfortabler wären: Da wird sich der legendäre Konstrukteur doch seine Gedanken gemacht haben. Ich finde es sieht recht hübsch aus und am Berg sicher besser als die meisten holländischen 20 Zöller.
 
bist Du ganz sicher? Oldtimer sind doch schützenswertes Kulturgut. 451er Reifen gibt es einige. Und dass 559er soo viel leichter rollen, oder soo viel komfortabler wären: Da wird sich der legendäre Konstrukteur doch seine Gedanken gemacht haben. Ich finde es sieht recht hübsch aus und am Berg sicher besser als die meisten holländischen 20 Zöller.

Hallo fan-dan, lieben Dank für dein Kommentar.

Vollkommen nachvollziehbar. Wie gesagt, habe lange überlegt und zwischenzeitlich stand sogar ein neuer 20" Laufradsatz in meinem Keller, aber irgendwie gab es viele kleine Dinge, die mich dann gestört haben:
- Reifen nur in 28er (oder schmaler) und 37er Breite verfügbar - zumal vorn der 28er weniger als 1cm Luft zur Gabelbrücke hat
- Vorn ist mir aber der Reifen zu schmal und die Lenkung zu unruhig, müsste also eh die originale Gabel tauschen
- Hinterbau ist so ne Sache für sich: Die Gasdruckdämpfer (2x 400 Newton aus dem KFZ Kofferraum/Motorhauben Sortiment) funktionieren zwar, aber haben eine sehr seltsame Charakteristik: Auf ebener Bahn faktisch kein Wippen (was ja noch sehr gut ist), aber bei Stößen abruptes Einfedern und eben so abruptes Ausfedern. Es ist zwar super komfortabel, da die so einen langen Federweg haben, dass kein bisher mir bekannter Stoß durchdringen konnte, aber man hat das Gefühl zu springen, wenn die Dinger wieder ausfedern. Habe ewig überlegt, wie man "normale" Dämpfer aus dem Fahrradbereich einbauen könnte, aber mir viel einfach nichts ein
- Alles an der Hinterbaustrebe ist irgendwie sehr eng und filigran und bietet wenig Möglichkeiten der Modifikation, selbst der 7-Fach Zahnkranz schleift im kleinsten Ritzel an der Strebe

Demgegenüber steht ein Rad, was in meinen Augen eine geniale Kettenführung hat und von Natur aus ohne Kettenleitrohre auskommt, eine schöne Entfaltung Dank des Zwischengetriebes hat, recht flink und "leicht" (15kg) ist und eine pfiffige Sitzverstellung bietet.

Ich will das Rad einfach noch etwas alltagstauglicher und universeller einsetzbar machen, die Grundlage ist ja an und für sich super
 
Nach langer Abstinenz werde ich nun meinen kleinen Dalli-Umbau-Thread fortführen :)

Nun, der Reihe nach...

In meiner ursprünglichen Planung war vorgesehen, die oben dargestellte Alu-Schwinge vom MTB mit dem Dalli zu verheiraten.
Meine Hoffnungen ruhten zunächst auf einem Spezialisten aus Berlin, der Tandems, Kindertransport- und Lastenräder selber herstellt.
Ich sollte mich also im Spätherbst bei ihm melden, weil dann Zeit gewesen wäre, die Schweißarbeiten durchzuführen, die es braucht, um die Schwinge mit dem Rahmen verbinden zu können.
Mit dem Spätherbst 2020 kam allerdings die Ernüchterung: Der Spezialist sprang ab, weil er das Projekt seiner Meinung nach nicht ästhetisch genug fand o_O

Daraufhin erstellte ich hier im Forum ein Gesuch nach einem begabten Schweißer.
Dieser meldete sich auch prompt bei mir. Voller Elan zerlegte ich nun mein Dalli in seine Einzelteile.

Doch auch hier währte die Freude nicht lange, da sich beim Positionieren der neuen MTB Schwinge herausstellte, dass diese von der Position der Dämpfer Aufnahme untauglich ist (nicht ausreichend Platz für das Federelement).

Eigentlich sah ich hier schon das Ende meines Projektes gekommen, aber ich kontaktierte noch einmal meinen potentiellen Schweißer hier aus dem Forum und wir fanden tatsächlich eine Lösung: Das Anfertigen einer neuen Schwinge, die dieselbe Form hat wie das Original - "nur" in größer...
 

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Für das Anfertigen der Schwinge reiste mein Dalli nach Weida zum TitanWolf .

Ein bisschen schlechtes Gewissen hatte ich ja schon. Immerhin hatte ich eigentlich nur angefragt bezüglich einer neuen Schwingenaufnahme und nun wurde daraus durch meine Fehleinschätzung eine komplett neue Schwinge, die er zwischen sicherlich vielen anderen Hobbys und Erledigungen und noch dazu über Weihnachten/Neujahr in seiner Freizeit schweißte.

Das Ergebnis zaubert mir echt ein breites Grinsen ins Gesicht und ich kann es kaum erwarten, das Werk weiter voran schreiten zu lassen.

Nachdem ich den Dalli-Rahmen gecleant (Pumpenhalterung sowie einen Bowdenzug-Gegenhalter an einer ungünstigen Stelle entfernt), die letzten Lager ausgepresst und alles gereinigt habe, steht dann hoffentlich bald der nächste Schritt an → Strahlen und Pulverbeschichten des Rahmens, des 700C Gabel-Rohlings sowie der neuen Schwinge.
 

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uuund weiter geht's.
Da sich sowohl die Ersatzteillieferungen stark verzögert haben (und noch immer verzögern) und auch noch der Beschichter aufgrund der Erneuerung seines Equipments erst gar keine neuen Aufträge annahm und anschließend mind. 2 Monate Bearbeitungszeit in Aussicht stellte, habe ich mich zunächst anderen Projekten gewidmet.

Die lange Bearbeitungszeit hat sich aber als für mich positiv heraus gestellt, weil ich durch Zufall noch an eine weitere Stahlgabel heran gekommen bin, die ich dann prompt dem Beschichter nachgeliefert habe. Nun habe ich zu der 700C Gabel (1" Schaft, 415mm Einbaulänge, Nachlauf 50mm, disc only) noch eine weitere 26 Zoll Gabel erhalten (1" Schaft, 395mm Einbaulänge, Nachlauf 50mm, disc + canti). In letztere passen problemlos schmalere 28 Zoll Reifen rein. Somit kann ich mit beiden Gabeln etwas "herumtesten", was Rahmengeometrie, Laufradgröße und Fersenfreiheit angeht.

Heute habe ich alles vom Beschichter abgeholt und bin sehr glücklich. Die Farbe (RAL 7016 - anthrazitgrau) mag zwar etwas langweilig wirken, steht aber im Einklang mit der Farbe der Komponenten, die das Dalli hat bzw. noch bekommt
 

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Darf man fragen, welcher Betrieb die Beschichtung durchgeführt hat und was es gekostet hat? Suche selbst noch jemanden für meine Evil Cat im nächsten Winter. In Fürth gibt es einen Betrieb, ich weiß aber nicht, was ich von denen halten soll. Viel Erfahrung mit Fahrradrahmen scheinen die nicht zu haben, auch wenn sie es anbieten.

Gruß

Fetzer
 
Nach langer Zeit, vielen anderen Projekten und den üblichen familiären Pflichten habe ich es endlich wieder geschafft, etwas Zeit für mein Dalli Projekt zu reservieren. Immerhin steht das Gefährt jetzt wieder auf den eigenen Rädern.

Ein 1" Ahead Steuersatz war recht schnell geordert, 1" Spacer werden seltener, aber sind noch beschaffbar. Dann noch 1" zu 1 1/8" Reduzierhülsen, um normale 1 1/8 Zolll Vorbauten aufnehmen zu können.

Die Untenlenkung wird auf jeden Fall einer wie auch immer gearteten Obenlenkung weichen. Mir schwebt die Velomo-Lösung mit RR-Lenker vor. Kann aber auch sein, dass ich mich zu einem geraden Lenkermast, wie z.B. beim Bacchetta Corsa, durchringen werde oder sogar UDK. Das muss ich einfach ausprobieren.

Einzug gehalten hat nun auch eine neue Achswelle für die Lagerung der Schwinge, ebenso von @TitanWolf hergestellt. Die neue Achse besteht aus einem Messingrohr, welches auf einem hochfesten, leichtgewichtigen Chrom-Molybdän-Stahlrohr hartverlötet wurde (mit Silberlot), innen ist eine durchgängig stützende Aluwelle (ebenfalls hohl) mit zwei M10 Gewinden, eines auf jeder Seite. Eingefasst wird die neue Welle nun beidseitig von Edelstahlrosetten und -schrauben.

Die obere Dämpferhalterung muss noch etwas angepasst werden, da diese noch etwas zu breit baut. Daher musste ich den Dämpfer erst einmal "falsch herum" einbauen. Ansonsten bin ich aber guter Dinge. Die Klemmung scheint sehr brauchbar und erlaubt Dämpferelemente von 100mm bis 165mm. Hier habe ich erst einmal günstigere Dämpfer aus meinem Vorrat genommen (in den Bildern 1x 125mm Stahlfeder 1x 165mm Öl), kann mir aber vorstellen, auch was Hochwertigeres mit Luft einzusetzen.

Die Sitzhöhe hat sich, das war zu erwarten, nochmals erhöht: Von 64cm (451-37+Federgabel) auf 69cm (559-32 mit Starrgabel). Eigentlich war beabsichtigt, dünne 622-32er zu fahren. Ich baue aber erst einmal vorsichtshalber das Rad mit den 559-32 auf und schaue dann weiter.

Aktuell bin ich mit dem Umbau soweit sehr zufrieden, da bislang Theorie und Praxis übereinstimmen. Natürlich wurde die Rahmenkinematik stark verändert und erst die Fahrten müssen zeigen, ob sich das Ganze auch bewährt.
 

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Und wieder einmal ist viel Zeit vergangen, in der mein Dalli Projekt ruhte. Nun aber habe ich endlich einige Stunden nach dem Feierabend investiert und es geht voran

Die hintere Federung ist nun final, die obere Aufnahme sitzt perfekt, der Dämpfer (165mm) hat nun den Raum bekommen, den er zum Arbeiten braucht. Erste Sitz- und Rolltests fühlen sich richtig gut an.

Jetzt kommt der schöne Teil am Wiederaufbau, der auch etwas schneller geht: Neue Anbauteile auspacken, anbringen und einstellen.

Zunächst wurden Kurbel und ZG mit neuen Kettenblättern bestückt. Das ZG mit seinen vier Kettenblättern sieht schon ziemlich kurios aus.
 

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Ist das ZG mal durch gerechnet? mir sieht das aus wie ne riesenubersetzung.
In der neuen Konstellation ist vorn ein 34er Kettenrad verbaut (das Kleinstmögliche bei einem 110er Lochkreis)
und das trifft auf ein [24]er Kettenrad im ZG.
Das ZG ist mit [24]/24/34/44 bestückt (110er und 74er LK), was wiederum aufgrund der Übersetzung (34:24=1,416) einem 34/48/62 entspricht.

Mit 32-559 Bereifung und einem 9-fach Ritzel mit 11-32 komme ich daher auf 2,11m (10,8km/h) bis 11,22m (57,2km/h) pro Kurbelumdrehung. Das klingt erst mal recht gut, auch wenn der letzte Wert sicherlich nur bei starker Talfahrt relevant werden dürfte :D

Die alte Konstellation (451er Bereifung) war 38 zu [26] und das ZG mit [26]/28/38/28, womit man mit dem originalen 7-fach Ritzel auf 2,66 (13,6km/h) bis 10,31m (52,6km/h) kam. Im Vergleich dazu habe ich also jetzt sowohl nach unten als auch nach oben etwas mehr Entfaltung dazu bekommen.

Sollte ich von 32-559 zu 32-622 Bereifung wechseln (so denn das meine Beinlänge bei 73cm Sitzhöhe mitmacht), muss ich die Bestückung der Kettenblätter noch einmal neu bewerten. Ggf. würde ich dann einfach statt 34 auf [24] zu 34 auf [28] wechseln. Was dann wiederum geprüft werden muss ist, ob der Umwerfer nicht irgendwo schleift, weil das ZG dann [28]/24/34/44 hätte.

Zeitweise habe ich auch überlegt, ob ich das ZG einfach durch eine Doppelrolle ersetze und dafür den Antrieb als 1x11 oder 1x12-fach auslege, aber aufgrund der schlechteren Entfaltung dagegen entschieden.
 

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Der Beitrag von @tieflieger hat mich jetzt doch noch dazu inspiriert, die Übersetzung anzupassen. Ich denke, spätestens beim Wechsel auf 28 Zöller wäre das ohnehin so gekommen.

Also viele Nächte gegrübelt:
a) ZG anpassen? Schwierig, wenn ich das 4. Kettenblatt vergrößert hätte, dann hätte es Probleme mit dem Umwerfer gegeben, der auf den 3 anderen Kettenblättern arbeiten soll.
b) Kettenblatt Tretkurbel kleiner als die 34 Zähne? Geht nicht, ist ein 110er Lochkreis.
c) Drittes Kettenblatt (74er LK) der Tretkurbel nutzen? Nö, es ist zwar eine Dreifachkurbel (110, 110, 74LK), aber das kleinste Kettenblatt war noch nie dran, da es so nah am Rahmen wäre, dass es schleift. Man müsste also ein längeres Tretlager (aktuell 107L) verbauen. Leider gibt es keine hochwertigen Vierkant Tretlager, wie das BB-UN90, mehr.

Letzten Endes habe ich, da ich die passenden Teile für ein anderes Projekt vorrätig hatte, originale Kurbel mitsamt Trerlager rausgeworfen. Bye bye genial leichtläufiges BB-UN90. Nun hat ein Hollowtech II Lager mit FC-3503 Einzug gehalten. Erst einmal paradox, da es ein 130, 130, 74 Lochkreis hat mit 50/39/30 Zähnen. Tatsächlich kann nun aber in Zusammenspiel mit Lager und Kurbel das kleinste Blatt (30Z) genutzt werden :) Also werde ich noch das 50er und das 39 Blatt demontieren. Vielleicht finde ich noch als Ersatz für die beiden fehlenden Blätter einen Kettenschutzring. Damit es optisch nicht ganz so seltsam aussieht. Oder ich packe sonst das 39er auf die Position des 50ers und feile die Zähne weg - schade ums nagelneue Blatt, aber so hätte ich sehr schnell den ersehnten Kettenschutzring.

Leider musste nun auch meine eigens aus einem ausgedienten Kettenkastenhalter hergestellte Scheinwerferhalterung weichen. Diese ließ sich aufgrund der schmalen Achslänge der FC-3503 Rennradkurbel nicht mehr zwischen die Lagerschale des Hollowtech Lagers klemmen :(
Nun muss also auch über die Befestigung des Scheinwerfers neu geknobelt werden...
 

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Ich hab fruher bei Mathe nicht so aufgepasst, kann also sein das ich mich irre. Meiner meinnung nach geht es bei zwischen getriebe so;

Zahne vorn : eingangs blatt/ritzel zg. In deinen fall also 38:26=1,46
Damit multipliziert mann dann denn zahnezahl vom Ausgangs blatt also 28x 1,46= 41 zahne.

Wenn der Kurbel vorn 1 mal umdreht, dreht sich das ZG also 1,46 mal. Deswegen zieht die zweite Kette dann fast 41 kettenbolzen weiter. Und das grosse 48er blatt wird ein 70er.

Ich kann nicht nachvollziehen wie du zu deine Zahle in die Entfaltungsberechnung kommt, ich vermute aber da ist irgendwie ein Fehler drin.
Ich furchte die zahle von 34, 48 und 62 liegen daneben.

Eine ubersetzungbandbreite von 2 bis 11 meter wurde so gut wie alles abdecken, bei mir liegt das schwerste deutlich leichter, bei 9,6 meter. Sogar am velomobil hab ich nur bis 10,36. Mir reicht das bis etwa 67 km/h.
 
Zahne vorn : eingangs blatt/ritzel zg. In deinen fall also 38:26=1,46
Damit multipliziert mann dann denn zahnezahl vom Ausgangs blatt also 28x 1,46= 41 zahne.

Wenn der Kurbel vorn 1 mal umdreht, dreht sich das ZG also 1,46 mal. Deswegen zieht die zweite Kette dann fast 41 kettenbolzen weiter. Und das grosse 48er blatt wird ein 70er.

Wir reden von exakt dem Gleichen.

Im Fall 1 sind es 38:26=1,46
Im Fall 2 sind es 34:24=1,41

Somit ergibt es
Im Fall 1 dann 70 Zähne (1,46x48)
Im Fall 2 dann 62 Zähne (1,41x44)

Fall 1 war original mit 38 zu 26 auf 28/38/48 und 451 Laufradsatz
Fall 2 war neu mit 34 zu 24 auf 24/34/44 und 559 Laufradsatz

Jetzt habe ich vorn von 34 auf 30 gewechselt, sodass 30:24=1,25 x 24/34/44 = 30/42.5/55 entspricht
 
Das Projekt schreitet voran. Die letzten Aufbau-Stunden erforderten allerdings etwas Frustrationstoleranz:

Kettenführung Primärkette:
Hier sind viele Stunden allein fürs Try and Error drauf gegangen. Mit der neuen Kombination 30 auf 24 statt 38 auf 26 bekam die Kette einen anderen Verlauf und ich bekam die Kette nicht sinnvoll geführt. Ein Kettenglied zu viel und der Leertrum-Kettenspanner berührte die Lastrum-Kette. Ein Kettenglied weniger und die Kette war so straff, dass nicht einmal der Kettenspanner passte und die Kette schliff an der Gabel. Am Ende blieb mir nur die Änderung durch ein anderes Kettenblatt (28 statt 30) um auf eine Kettenführung zu kommen, die gerade so passt. Dann das nächste Thema: Die Lasttrum-Kette verlief im Original oberhalb der Befestigung des Kettenspanners, jetzt aber auf gleicher Höhe. Somit schliff die Lasttrum-Kette am Kettenspanner der Leertrum-Kette, was ich mit einer Neuanfertigung eines schmaleren Kettenspanners löste. Jetzt sind ca. 1,5mm zwischen Kette und dem Arm des Kettenspanners. Die Kette läuft jetzt im Lasstrum gerade so über die Spannfeder des Kettenspanners hinweg und die Leertrum-Kette gerade so darunter. Alles eine furchtbar knappe Geschichte, aber es läuft. Jetzt weiß ich auch, warum man heutzutage Exzenter-Lager verbaut, soetwas hätte mir sehr viel Arbeit erspart, aber okay, das gab es wohl Anfang der 90er noch nicht.

Kurbelsatz:
Nun endlich wie angedacht die drei Bätter (50/39/30) des Hollowtech II Kurbelsatzes durch eines ersetzt und am äußeren Arm einen Kettenschutz angebracht. Der Kettenschutzring ist natürlich etwas zu groß (für 39T gedacht), aber hey, besser als gar nichts.

Scheinwerfer:
Nachdem ich meine alte Tretlager Klemm-Halterung nicht nutzen konnte, kam ich auf die Idee, einfach außen am Hollowtech-Lager eine neue Halterung zu installieren. Zum Glück hatte ich noch eine MTB Schutzblech Streben-Befestigungsschelle von SKS in der Größe 40-43mm über. Diese passte genau außen um die Lagerschale und daran wurde nun das Licht befestigt.

Lenker:
Auch Try and Error, aber eher erheiternd und weniger frustierend als die Kettenführung. Ich habe einfach mal unvoreingenommen mein Lenkersortiment von UDK, über TT, Englisch, Holland, Schwalbenschwanz bis Rennrad ausprobiert und bin nach einigen Trockenübungen beim Rennrad-Lenker hängen geblieben. Dieser Lenker ist auch deshalb mein Favorit, weil er so nah am Körper ist, dass er nicht mein Sichtfeld behindert. Ich kann praktisch bis runter auf das Tretlager schauen und dann erst nimmt der Lenker die Sicht ein. Der Untenlenker (Original) bot natürlich noch ein größeres Panorama, aber ich kam damit leider nicht zurecht. Wenn ich einmal rollte, war es super, aber aufsteigen, Bein abstützen und losfahren lag mir überhaupt nicht.
Der Lenkermast ist einem Klapprad entliehen und in der Höhe verstellbar. Sieht etwas seltsam aus, da er 10° Neigung hat. Hat aber wiederum den Vorteil, dass der Mast näher zum Körper kommt und daher ein (nahezu) gewöhnlicher 135mm Verstellvorbau am Ende des Mastes ausreichte.

Mal schauen, welche Herausforderungen noch auf mich warten. Ich bin einfach froh, dass ich schon vorher einige Fahrräder auf- und umgebaut habe, sonst wäre ich an diesem Projekt verzweifelt
 

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Moin Madde85,

Dein Projekt und Deine Lösungen gefallen mir gut.

Zum Kettenspanner: Beim Shark ist der besser konstruiert. Es kann zwar auch zur Kollision zwischen Zug- und Leertrum kommen, aber bei meinem Shark nur als Verschleißanzeige, wenn die Kette einfach schon zu lang ist.

Mein Dalli brauchte auch nicht eine so aufwändige Neukonstruktion, ich habe mich mit einem relativ einfachen Gabeltausch, von 406 auf 559, begnügt, bin aber von der Sicherheit des 26"-Vorderrades gegenüber 20" gerade auf losem Untergrund total begeistert.

Gruß
Felix

PS: Dein Hochbauprojekt wäre nichts für mich, deswegen fahr ich ja auch eher Tief- bzw. Semitieflieger.
PPS: Ich habe auch mein Harig Aeroprojekt L2, ebenfalls in der Galerie, mit einem Oberlenker verschandelt. Den ursprünglichen Lenker habe ich gedreht und gekürzt. Bei normaler Fahr greife ich außen, windschnittiger ist es nur innen die Hände aufzulegen.
PPPS: Ich mag Zwischengetriebe.
 
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