Mein HILGO

Hallo zusammen,
so langsam werd ich mit dem Hilgo so richtig warm. Auf kurzen Strecken war der Geschwindigkeitszuwachs schnell deutlich. Heute war ich zum ersten Mal auf auch auf meiner Standard"langstrecke" (66km in einem Rutsch) schneller als mit dem Mango. Das war beim letzten Mal noch nicht so. Gut, es war damals auch dunkel, aber ich hatte auch nachher das Gefühl, dass die Muskeln müde werden. Das war heute nicht so. Ich schätze, dass liegt an der Umgewöhnung auf die kürzeren Kurbeln (150er statt 170er). Zu den Vor- umd Nachteilen kürzerer Kurbeln gibt´s ja hier auch einen Extrafaden. Mich interessiert v.a., ob auch andere Hilgofahrer, die vorher bei ihren Liegrädern oder VM längere Kurbeln hatten, ähnliche Etrfahrungen gemacht haben.
Ansonsten: allen hier (natürlich nicht nur den Hilgonauten!) Alles Gute und viele "happy miles" für 2021!
Gruß
Thomas
 
Kurz aufgehorcht, ihr HILGONAUTEN...die Gnade Reinhards wurde uns zu teil...(y);) Die Velomobilauswahl ist um ein Modell erweitert.
Ahoi,

Dirk
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es gibt wohl kaum eine Fahrzeuggattung, deren Piloten mehr Erklärungsbedarf sehen als die der Velomobile. ;)
 
So, nachdem ich ich vor kurzem die ersten 1000 Hilgo-Kilometer erreicht hab (ja, hat etwas gedauert, aber ich hab ja auch noch drei Einspurer im Betrieb, s. mein Profilfoto) wird es Zeit für ein ausführliches Fazit, auch im Vergleich zum Mango Sport. Kurz zur Vorgeschichte:
zum Velomobil kam ich im März 2016, als ich zusätzlich zu meinen seit 1998 „stufenweise“ angeschafften Einspurern noch ein MangoSport bei Drymer/Sinnerbikes in Stadskanaal (nur ca.35 km von meinem Wohnort entfernt!)erwarb. Ich wollte gern auf längeren Strecken noch etwas flotter und v.a. auch wettergeschützt unterwegs sein . Ich denke, so ähnlich ist es auch bei einigen anderen HPV-lern abgelaufen. Das Mango hat meine Erwartungen voll und ganz erfüllt, das Fahren damit ist wirklich etwas Besonderes! Konsequenterweise habe ich dann auch 2 Jahre später mein Auto abgeschafft.
Warum jetzt dann der Wechsel zum Hilgo? Das Hilgo ist aus dem Mango entwickelt worden, löst dieses aber, zumindest zur Zeit nicht ab. Drymer produziert also jetzt beide VM-Typen gleichzeitig. Bei gleicher Alltagstauglichkeit (Möglichkeit von Rennhaube und/oder Versatile-Regen-Dach, Gepäckraum, Einstieg ohne große Verrenkungen, Beleuchtung)) ist es, dank besserer Aerodynamik, ca. 5% -10% schneller als das Mango.Das hab ich am Anfang zunächst noch nicht so deutlich gespürt, dafür gab es drei Gründe: ich hab das Hilgo Ende November gekauft, in den kalten Wintermonaten laufen unsere VM deutlich langsamer , nicht umsonst gibt’s ja dafür hier im Forum einen Extra-Faden! Zum zweiten hatte ich bis diese Woche meine „Winterreifen“ (Marathon Green-Guard) drauf und schließlich musste ich mich erst an die kürzeren Kurbeln (140er statt 170er) und die höhere Trittfrequenz gewöhnen. Aber jetzt bei wärmeren Temperaturen und mit den Duranos vorne ist der Unterschied zum Mango klar. Grob geschätzt würde ich sagen, das Hilgo kommt dem Geschwindigkeitspotenzial eines (alten Glas-) Quest ziemlich nahe, trotz der offenen Radkästen (die den großen Vorteil eines alltagstauglichen Wendekreises bieten, mit den 28er Duranos ca. 7,40m)), das Quest hat ja geschlossene. Erreicht wurde dieses durch den schmaleren Bug , den Verzicht auf Fußlöcher, die „scharfe“ Vorderkante und „runde“ Hinterkante der Radkästen und nicht zuletzt durch das viel aerodynamischere Heck, das wie aus einem Guß wirkt, weil es nicht mehr den typischen „Mango-Buckel“ hat, s. Vergleichsfoto. An das Tempo der ganz schnellen VM wie Alpha 7 oder Milan kommt das Hilgo allerdings nicht heran, aber ich will damit ja auch keine Rennen fahren. Was mir auch gut gefällt: das Hilgo hat mehr Gepäckraum als das Mango-Sport. (geschätzte 90l statt 70l, das Mango-Plus bietet übrigens über 100l !) Ganz erstaunlich: obwohl es etwas schmaler als das Mango ist, sind die Ablagefächer nebem dem Sitz breiter und zusätzlich mit einer Wand gesichert (das QV lässt grüßen), so dass nichts mehr unter den Sitz rutschen kann.Allerdings wird die Größe der Gepäckstücke, die man nach hinten durchschieben kann durch die zusätzliche tiefe Querstrebe hinterm Sitz eingeschränkt (s. Foto). Dadurch ist das Hilgo aber auch spürbar steifer als das Mango. Kleiner Nachteil davon ist wiederum, dass man den Antrieb etwas lauter hört, woran man sich aber schnell gewöhnt.
Und zwei Besonderheiten gibt es bisher nur beim Hilgo: da ist zum einen die sogenannte Linearschaltung, an der H@rry und seine Mitstreiter intensiv getüftelt haben: am Zwischengetriebe (wie beim Mango) sitzt ein 11-er Ritzelpaket aber kein Schaltwerk! Stattdessen werden die Gänge mittels einer Laufschiene, wie man sie bei Schubladen kennt, gewechselt.(s. Foto und auch das Video Hilgo-Gearing bei YouTube!) Dazu betätigt man einen Drehgriff von Rohloff; (im Video ist noch der zunächst verbaute NuVinci -Griff zu sehen) am Lenker. Ergebnis: der Gangwechsel geht ganz leicht und locker von sich, ohne große Schaltkraft auch ganz schnell durch´s ganze Spektrum! Das macht richtig Spaß! Die zweite Besonderheit: das gesamte Oberteil ist so verschraubt, dass es sich auch unterwegs innerhalb von 5 Minuten abnehmen lässt; das Wiederdraufsetzen geht nach etwas Übung fast genauso schnell. Dann hat man, wie Harry so schön sagt, die größte Wartungsklappe und kommt überall ohne Verrenkungen gut ran (ein großer Pluspunkt!), zumal man auch den Sitz ganz leicht herausnehmen kann.Die Möglichkeit von Eingriffen durch die Fußlöcher gibt es ja auch nicht mehr! Inwieweit dadurch die Belüftung im Sommer leidet, kann ich noch nicht genau sagen, aber etwas Luft kommt auf jeden Fall immer durch die Scheinwerferöffnung. Ich fahre auch ohne Rennhaube, so dass der Kopf immer genug Luft bekommt. Alternativ kann man das Hilgo auch mit einer großen Belüftungsöffnung im Bug bestellen,die allerdings meiner Meinung nach die Optik ziemlich stört.Denn ich finde, auch dieses VM hat durchaus seine ästhetischen Reize, und kann beim Blinken sogar zwinkern (s. Foto) . Aus all diesen Gründen hab ich also vom Mango ,das ich übrigens übers Forum problemlos und sehr schnell verkaufen konnte, zum Hilgo gewechselt, und da auch die Verarbeitungsqualität wieder sehr hochwertig ist (H@rry, you did again a good job!) hab ich es nicht bereut, die Kiste macht viel Spass! Aber ganz perfekt ist auch dieses VM nicht, denn:
- das Hilgo wird wie auch das Mango nach wie vor in GFK in Stadskanaal gefertigt. Es wiegt 30kg. In Carbon wäre es sicher 3 - 4kg leichter, aber dazu müsste wie bei anderen VM-Herstellern wohl der größte Teil der Fertigung nach Rumänien ausgelagert werden.
- ein gelochter Sitz ist z.Zt. noch nicht erhältlich
- Der Sprung zwischen den beiden Kettenblättern (50 und 34) ist zu groß. Ein Hin- und Herschalten ohne Probleme ist nicht ganz einfach und auch nicht von allen Ritzelgrößen aus möglich, wenn es nicht klappt, fällt die Kette ab. Das ist mir allerdings nur in der ersten Woche zweimal passiert. Besser wäre ein größeres unteres Kettenblatt ,z.B. 40er; wenn man nicht gerade in den Alpen wohnt, dürfte das vollkommen ausreichen, oder eine Dreifachkombination. In der Praxis bin ich hier in Nordwestdeutschland mit der ausschließlichen Verwendung des großen Blattes auch bei Brücken u.ä. bisher gut klargekommen, im Gebirge sieht das natürlich anders aus. Optimal wäre auch eine Lösung mit einem Kettenblatt und Dual-Drive-Nabe im Zwischengetriebe. So hatte ich das im Mango und fand die Möglichkeit zur Not auch im Stand herunterschalten zu können optimal. Leider wird die DualDrive ja seit über 3 Jahren nicht mehr gebaut. Sturmey-Archer bietet eine vergleichbare Nabe an, aber bisher hört man wenig bis gar nichts von Praxiserfahrungen damit.
- Die LED-Stripes als Blinker vorne sind optimal sichtbar(s. Foto), hinten als Teil des Rückleuchten-Led-Stripes nicht ganz so gut, v.a. wenn die Sonne drauf scheint. Besser wäre hier eine Lösung an der Hutze. Dazu müssten die Kabel dann nur mit Steckern versehen werden, damit man weiter problemlos das Oberteil abnehmen kann.
- die Standard-Muttern zur Verschraubung des Oberteils sollten durch Rändelmuttern ersetzt werden, was eine werkzeuglose, schnelle Montage/Demontage ermöglicht ( hab ich bei mir schon gemacht, war ein guter Tipp Pilgrim/Dirk!)
- die Innenbeleuchtung ist nur auf einer Seite und ziemlich blass, der Computer ist nicht gut ablesbar. Das war beim Mango deutlich besser!
Das war´s aber auch schon an Gemecker. Insgesamt ist das Hilgo meiner Meinung nach eine sehr gelungene Kombination aus Schnelligkeit und Alltags/-Tourentauglichkeit, bei dem der Fahrspass nicht zu kurz kommt. Und schön ist es auch noch, oder? Bin gespannt, was andere Hilgonauten zu meinen Erfahrungen sagen bzw. über einige Punkte denken! So, und jetzt noch ein paar Fotos und liegende Grüße an alle Thomas
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Vgl.mitMango.JPG
Zwinkern.JPGSchaltung.jpg
 
Kombination aus Schnelligkeit und Alltags/-Tourentauglichkeit, bei dem der Fahrspass nicht zu kurz kommt. Und schön ist es auch noch,
Moin Thomas,

so ist´s...vor allem in meinen Farben ein "Eyecatcher":LOL:
unteres Kettenblatt ,z.B. 40er
das mit einem größeren unteren Kettenblatt ging mir auch schon durch den Kopf. Evtl. beim nächsten Wechsel, werde ich das ändern. Man entwickelt ja im Laufe der Zeit ein Gefühl für das Hin-und Her Schalten, speziell vom Großen auf das kleine Ritzel, wo mir die Kette hin und wieder abspringt...aber egal...es läuft!
Rückleuchten-Led-Stripes nicht ganz so gut,
Hier habe ich zur Zeit eine Übergangslösung:
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Sobald ich Zeit habe werde ich mir noch zwei Kellermänner (Rück-und Bremslicht) im Bereich der Hutze einbauen. Da wo jetzt meine Blinker sitzen.
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Im nachhinein hätte ich das auch gleich mit einbauen lassen können, aber hätte, hätte...Fahrradkette!

Was mich auf der allerersten Tour etwas überrascht hat, war das sich, der GripShift Schalter für den Um-Werfer irgendwann beim drehen, komplett zerlegt hat...und tschüss!!! Der ist mir quasi in alle Einzelteil auseinandergegangen....der rechte von Rohloff qualitativ ne andere Hausnummer verrichtet seinen Job. Habe Links gegen ein SRam ausgetauscht und seit dem ist Ruhe.
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Aber, eben alles nur Kleinigkeiten! Ich habe neulich den letzten Artikel von unserem Kollegen , "der mit seinem HILGO die Weltherrschaft anstrebt" , mit Interesse gelesen. Konnte mich dem Eindruck nicht verwehren, das die Idee mit einer E-Unterstützung in seinem HILGO nicht die beste war...und vielleicht "to much"



allzeit gute Fahrt Meister!!

P.S. kommst Du eventuell zu dem GOL in Olb!?

Ahoi,

Dirk
 
Hallo Dirk!
Habe Links gegen ein SRam ausgetauscht und seit dem ist Ruhe.
Bei mir war von vorneherein ein SRAM-Drehgriff eingebaut. Ob ich es terminlich schaffe, zum
GOL zu kommen, weiß ich noch nicht, aber große Lust dazu hab ich auf alle Fälle!
Liegende Grüße
Thomas
 
Hallo, liebe Hilgonauten und andere Freaks! Gestern ist mir das passiert, was viele VM-Fahre schon kennen: ich hab mein
armes Hilgo in einer Kurve auf die Seite gelegt, und das kam so. Ich war nach einer 70-km-Tour auf der Rückfahrt von einem Wochenende bei meiner Partnerin und noch ganz euphorisiert von einer neuen Bestzeit. In der allerletzten Kurve
( 200 m von zu Hause entfernt!) stand eine Dame mit ihrem Fahrrad ziemlich weit außen auf der Strasse. Ich wollte sie elegant umkurven, war aber trotz vorherigem Abbremsen noch zu schnell bzw. war der Winkel zu spitz. Ehe ich reagieren konnte, knallte mein armes Hilgo auch schon auf den Asphalt und zusammen rutschten wir dann noch ein paar Meter. Ergebnis: (s. Foto): ein abgebrochener Spiegel, ein durchgescheuerter Reifen und einige Kratzer im Gel-Coat. Ich selbst hatte nur einen kleinen Kratzer an der Schulter durch Anstoßen an den Süllrand. Na ja, alles nicht so schlimm, kann man reparieren! Und die Hülle des VM hat mich gut geschützt! Ärgern kann ich mich nicht über die Kratzer (bin ja kein Autofreak, der bei der kleinsten Schramme in Tränen ausbricht!), sondern über mich selbst: nächstesmal einfach vorher noch mehr abbremsen oder noch besser, anhalten und der Dame die Vorfahrt gewähren! Also, an alle, die dies lesen: Macht´s besser!!! Schöne Grüße Thomas
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