mein erstes VM - ein Hilgo

knappe 3000 km auf dem Tacho. Zeit für ein kleines Zwischenfazit.
Insgesamt: läuft und macht Spaß. Ich habe den Kauf meines Hilgo noch keinen Tag bereut. Da mir der Vergleich zu anderen VM fehlt - Ausnahme ca. 10 km Velajo - ist alles natürlich stark subjektiv; Einordnung mit anderen VM ist mir nicht möglich.

Platzangebot:
Ich bin wohl knappe 1,9m groß und eher schlank. Rund 85 kg, Schuhgröße (Radschuhe) 45
Sitzen tue ich sehr gut, nachdem ich gleich zu Anfang die Sitzbefestigung etwas nach vorn geschoben habe und damit mit den Schultern etwas tiefer gekommen bin. In der Breite ist an den Schultern Platz, in engen/schnellen Kurven versuche ich mich mit dem Ellbogen anzustützen. Vorn im Fußraum habe ich keine Probleme. Etwas Feintuning habe ich noch vor mir; habe grade die Schuhe von Shimano auf VauDe gewechselt (beides SPD, "normale" Sportschuhe, keine RR), die scheinen an der Sohle etwas höher zu sein, das merke ich beim Sitzen, so dass ich das Tretlager noch etwas nach vorn schieben werde.
Den Sitz finde ich sehr bequem. Passt in Länge und Form sehr gut.

Seitlich neben dem Sitz ist Platz für allerlei kleinere und größere Dinge; durch den hochgezogenen Rand der Kettenabdeckung ist das auch gut abgetrennt, d.h. die Dinge bleiben mehr oder weniger dort, wo sie hingehören. Nur wirklicher Kleinkram (Muttern oder Münzen) hat die Tendenz, unter die Abdeckung zu rutschen.

Habe ja einen Motor im Zwischengetriebe nachgerüstet; dieser und Steuergerät verschwinden unter der Kettenabdeckung, brauchen also keinen Platz; Akku ist unter dem Sitz.

Den tatsächlichen Gepäckraum sehe ich etwas kritisch. Wahrscheinlich ist er nicht klein, Ersatzteile, kleine Taschen usw. verschwinden problemlos. Da aber die Schwingenlagerung und auch weiter oben eine Strebe (Abstützung Stößdämpfer) quer durchs ganze Fahrzeug laufen (siehe z.B. post #5 auf Seite 1 in diesem Faden oder auch #365 von @Brain144), ist das recht zerklüftet. Eine kleine laptop-Tasche für 13Zoll kriege ich nicht rein. Auch der Schaumdeckel kann nicht dort verstaut werden, ohne dass er zur Hälfte nach vorn rausschaut und am Oberarm anstößt. Und dann liest man, dass ander im df ganz Vorderräder mitnehmen...
Im Ganzen passt das für mich sehr gut, der Schaumdeckel ist ärgerlich; grade im Moment, wo ich ihn morgens noch brauche, am Nachmittag aber ohne fahre.

Übersichtlichkeit
hier habe ich keine Schwierigkeiten. Ich sehe alles, was ich sehen muss. Wenn es mal ganz eng wird, habe ich manchmal etwas Angst um die Nase, aber da rolle ich dann < Schrittgeschwindigkeit.
Seit ich einen zweiten Spiegel nachgerüstet habe, habe ich auch den kompletten Verkehr hinter mit gut im Auge.
Fühle mich sehr wohl und sicher.
In der Regel gilt das auch fürs gesehen werden. An kritische/gefährliche Situationen kann ich mich nicht erinnern. Nur selten begnegne ich bisher Zeitgenossen, die mit mir im VM irgendwie nicht einverstanden sind und z.B. heute früh einen betimmten Finger vom Rest der Hand abspreizen.

Gewicht
Komplett inkl. Motor, Akku, ein wenig Werkzeug liegt mein Hilgo bei 35 kg. Das ist nicht furchtbar leicht, aber gut zu fahren. Leichter wäre schön, aber ich denke, 120 kg Systemgewicht (aktuell) oder "nur" 110 oder 115 sind jetzt nicht die Welt. Man stellt sich drauf ein und fährt entsprechend.
Sicherlich werde ich auch mal was leichteres testen; aber falls ich eines Tages umsteigen sollte auch ein anderes Modell, dann wohl nicht zuerst wegen dem Gewicht.

Geschwindigkeit
Die Durchschnittsgeschwindigkeit aktuell ist nicht wahnsinnig hoch. Allerdings zählt der Tacho gnadenlos alles mit, auch stop and go (täglich auf dem Heimweg), das Abstellen in der Garage, rausschieben usw. Zudem viele Teilstrecken, die ich um 10 - 12 km/h fahre. So komme ich auf den Schnitt von etwa 26.
Auf der Ebene fahre ich meist um 35 bis 40. Bergab auch deutlich schneller bis etwa 70.
Auch hier wie beim Gewicht. Natürlich sind andere schneller; ob das für die ident. Strecke gilt, kann ich nicht einschätzen; käme auf einen Vergleich an, den ich allerdings selbst fahren müsste. Eines Tages vielleicht, für mich passt das im Moment gut.

Bei den Bremsen bin ich mir nicht sicher. Habe 90er Trommeln; gefühlsmäßig ist die Bremsleistung nicht wahnsinnig hoch, andererseits fahre ich schneller und habe deshalb keinen Vergleich. Müsste wahrscheinlich mal neben einem up herfahren und direkt vergleichen. Wahrscheinlich täusche ich mich.
Die perfekte Balance in der Einstellung zu finden ist nicht ganz leicht. Scheint mir noch etwas davon abzuhängen, wie stark im am Hebel ziehe. Bei geringer Verzögerung zieht es leicht nach links; ziehe ich stärker, dann eher nach rechts.

Fahrverhalten
Mit dem Fahrverhalten bin ich insgesamt sehr zufrieden. Geradeauslauf ist stabil, so lange es nicht viel Wind gibt.
Die Federung empfinde ich als sehr stramm. Das bringt einerseits recht gute Straßenlage, hatte noch keinerlei Probleme in Kurven (Kippen oder so), so richtig komfortabel fährt mein Hilgo aber auch nicht. Auf Unebenheiten von Wurzeln (habe ich auf meiner Strecke recht oft) springe ich manchmal richtig drüber.
Wahrscheinlich wäre es nicht schwer, mit anderen Federn nachzuhelfen und eine etwas komfortablere Einstellung zu finden; ich schätze, das ist das Grundsetup, das für Fahrer aller Gewichtsklassen passen soll. Da ich kein passender Material da habe, lasse ich (bisher) die Finger davon. Vielleicht wenn ich mal wieder nach Staadskanal komme.

Größere Geschwindigkeiten werden schnell ungemütlich, wenn der Wind böig wird. Weiß nicht, liegt es daran, dass der Wind die verkleideten Vorderräder trifft oder ists was anderes, aber da versetzt das Hilgo schnell einen halben Meter seitlich.
Und mir scheint, das Thema wird noch eher etwas problematischer im Sommer; hatte den Eindruck, ohne Schaumdeckel ist alles noch unruhiger.

Wendekreis passt für den größten Teil meiner Alltagsstrecke. Aktuell habe ich vorn noch die originalen Marathons drauf. Conti liegen im Keller; da hatte ich zu spät gemerkt, dass die vorhandenen Schläuche zu groß sind; passende sind jetzt da, ich kann in Kürze also umrüsten. Erwarte dann einen verringerten Wendekreis. Etwas komisch finde ich, dass der Wendekreis links und rechts herum nicht gleich ist; eine Kehre auf der Strecke schaffe ich links rum "mit links", auf dem Heimweg rechts herum reicht es nicht, da muss ich etwas anders fahren.

Umbauten/Ausstattung allgemein
An Umbauten habe ich bisher folgendes gemacht:
Zusätzliches Rücklicht rel. weit oben; Blinker seitlich an der Karosserie; dafür habe ich die LED-stripes vorn abgerissen, die waren nichts für mein ästhetisches Empfinden.
Gleichzeitig mit den Beleuchtungsänderungen ein Kellermann R3 Blinkrelais und einige neue Schalter am Bedienpanel. Taster statt Schalter für den Blinker. Den Piepser vom Blinker rausgeschmissen. Und die 12V-Elektrik mit einer Sicherung versehen.
Erwähnt hatte ich den zweiten Rückspiegel.
Die Sekundärübersetzung habe ich verkürzt, von 26 auf 22 Zähne gegangen.
Einen Motor in das Zwischengetriebe eingebaut (Shengy); läuft absolut problemlos/zuverlässig bisher. Die wechselnde Geräuschkulisse hatte ich bereits mal angesprochen (leise bis zur eingestellten Vmax; bei mir aktuell 27; darüber Wechsel der Tonlage, da wird es deutlich lauter; ich vermute einen Einfluss des Sinus-Controllers; kenne ich so nicht von Standard-Controllern, die ich früher hatte). Abnehmende Leistung bei kleiner Geschwindigkeit ist wie bei jedem Getriebemotor spürbar, aber nicht störend; ich könnte deutlich höhere Ströme einstellen, brauche ich aber äußerst selten.
Der Akku macht keine Probleme; Eigenbau hat sich bewährt.

Ergänzen will ich in den nächsten Tagen zusätzliches Positionslicht Richtung vorn; habe dazu Kellermann Atto WL besorgt. Wow, sind die klein..! Wahrscheinlich kommen die mit an die Hutze (Nachteil; kaum sichtbar, wenn ich das Versatiledach verwende; das hatte ich allerdings erst etwa 100 km drauf); evtl. dann doch vor die Spiegel, das muss ich noch überlegen.
Unklar bin ich mir, ob ich am Scheinwerfer was machen soll; ist ein BuM IQ-X E drin, mittlerweile habe ich eine Einstellung, mit der ich gut sehen kann, wo sich aber auch niemand mehr beschwert hat wegen Blendung. Möglicherweise (!) werfe ich die Elektronik raus, um dann über KSQ eine kleinere Leistung fahren zu können. Andererseits ist mein Fahrakku recht groß, so dass 4 W an dieser Stelle nicht viel ausmachen. Mal sehen.
Zusätzlich zur Hupe habe ich eine kleine Klingel am Lenker. Mit Schaumdeckel ist die von außen quasi unhörbar; ohne Deckel anscheinend recht passabel, da gehen die Leute durchaus aus dem Weg.
Einen neuen Tacho habe ich noch besorgt, will den Cateye rauswerfen und durch einen Sigma ersetzen.

Reparaturen
hier gibt es durchaus ein paar Dinge; vielleicht vergesse ich sogar was, mal sehen.

Ein deutlich sichtbares Thema ist das Gelcoat am Deckel. Habe zunehmend Risse und auch eine größere Fläche, wo das Gelcoat komplett fehlt. Neuer Deckel ist von Melvin zugesagt; ich muss halt "nur" hinfahren und den Deckel tauschen; etwas mehr als 600 km macht man halt nicht eben am Wochenende. Vermutung von Helge ist, dass evtl. bei der Herstellung zu viel Luft reingekommen ist und deshalb die Haftung auf dem GFK fehlt. Kenne mich nicht aus, hört sich aber plausibel an.

Die berühmte Geschichte mit der Kette, die abspringt. Habe seither einige zusätzliche Kilometer drauf und kann sagen, das Thema liegt jedenfalls nicht daran, dass ich bei Übersetzung klein-klein zu wenig Spannung auf der Kette habe. Ich hatte das Thema auch öfters bei hohen Geschwindigkeiten und in fast jeder Übersetzung. Einerseits habe ich wohl generell die Kettenspannung nicht ausreichend hoch; andererseits passiert das meist dann, wenn ein Schaltvorgang mit einem Schlag von der Straße her zusammenkommt oder halt die typ. Wurzeln. Kann das jetzt ziemlich vermeiden, indem ich vorn sehr langsam von groß auf klein schalte und so gut wie immer vor dem Schalten vorn erst hinten auf größere Ritzel gehe. Pauschal die Spannung am Gummizug erhöhen, da habe ich noch etwas bedenken, weil mit unterwegs ja mal der Gummizug abgeflogen war; da habe ich seither Bedenken. Einen zweiten Zug zusätzlich zu verwenden ist schon länger eine Idee, muss halt "nur" mal einen Zug besorgen.
Zweiter Fall, bei dem die Kette abfliegt, ist das "ins-leere-treten", wenn ich mich nach gewisser Rollphase verschätze und einen zu kleinen Gang eingelegt habe. Da bekommt die Kette so viel Schwung und ich bremse wohl dann über die Kurbel so abrupt, dass das Malheur einfach passiert.

Den abgeflogenen Gummizug am Kettenspanner hatte ich erwähnt. War nicht schlimm, aber doch aufwändig, weil dafür der Deckel runter musste.

Gestern musste ich die Achse am HR nachziehen, die war lose, das Rad hatte ordentlich seitliches Spiel. Nicht schlimm, muss man aber auch dran denken, gelegentlich nach dem rechten zu schauen.

Die Kettenabdeckung scheint nicht zu passen; die ist m.E. nicht hoch genug. Auf dem größten Ritzel macht die Kette schauderliche Geräusche, das ist unfahrbar. Habe sicherlich alle Positionen von ganz von bis ganz hinten durchprobiert, aber nichts gefunden. Habe sie auch noch etwas weiter ausgeschnitten, offensichtlich nicht an der richtigen Stelle. Das muss sich Harry dann auch ansehen, wenn ich mal dort bin.

Irgendwo vorn im Bereich Fahrwerk gibt es immer wieder mal knarzende Geräusche, die ich bisher nicht lokalisieren konnte.

Insgesamt hat mit mein Hilgo sehr zuverlässig begleitet. Die Pannen mit der Kette sind in wenigen Minuten zu beheben; das Thema mit dem Kettenspanner/Gummiseil hat länger gedauert, war aber auch kein Problem unterwegs. Plattfüße gab es bisher keine.
 
Kettenabdeckung inzwischen komplett geändert. Sie musste genau an richtige Stelle am Klett sein um die Kette fern zu bleiben. Roelf hat deshalb ein komplett neue Form gemacht und jetzt ist es gut. Können wir bei dir nachrüsten Christian.

Ich weiss nicht wie der Gummizug von den Kettenspanner fliegen konnte? Der ist, wenn man will, zwar leicht ab zu nehmen aber weil sie unter konsekwenter Spannung ist, geht sie nicht von selbst ab. Muss mich das ansehen bei Gelegenheit.
 
@Christian, das ist die neue Kettenabdeckung (unbearbeitet und nicht eingeklebt). Der Sitz deckt das ganze von oben ab.

image20190417_115143556.jpg
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich weiss nicht wie der Gummizug von den Kettenspanner fliegen konnte? Der ist, wenn man will, zwar leicht ab zu nehmen aber weil sie unter konsekwenter Spannung ist, geht sie nicht von selbst ab. Muss mich das ansehen bei Gelegenheit.
Der Gummizug war eine Schlaufe, mit Kabelbinder gesichert und unter Schraube/Scheibe festgeklemmt.
Der Gummizug ist aus dem Kabelbinder rausgerutscht und war dann lose.
Ich habe jetzt einen Knoten im Gummizug + Kabelbinder und hoffe, dass das besser hält. Vielleicht spendiere ich noch zweiten Kabelbinder; das zusätzliche Gewicht nehme ich in Kauf
 
nein, sind 2 verschiedene Links die Gandalf gepostet hat...
den zweiten verlinkten Post hab ich erst vor 1-2 Tagen erstellt, mit Fotos mit Details ;)
 
habe am Samstag endlich mal etwas am Kettenspanner gebastelt:
  • die Gesamtlänge des Gummiseils verlängert bis ganz nach vorn (eine Umlenkung am bisherigen Endpunkt
  • ein zweites Gummiseil montiert, das in eine etwas andere Richtung spannt, so dass auch bei max Kettenlänge (klein-klein; ich fahre diese Kombi jetzt seltener, kommt aber immer noch vor - bitte keine neue Diskussion deswegen) eine gewisse Spannung vorhanden ist
Probefahrt steht aus, da noch paar andere Dinge gleichzeitig mit erledigt werden sollten. Auch Foto gibt es bisher nicht.


Dann habe ich den neuen Tacho eingebaut (Sigma 14.16); um nicht die komplette Kabelverlegung durch Radkasten usw. machen zu müssen: Seitenschneider und Lötkolben; alten Sensor dran gelassen.

Reifen vorn gewechselt auf Conti Contact speed. Der Wechsel an sich ist einfach wie immer. Aber im Gegensatz zum Marathon ist der Rundlauf ganz üble Sorte. Habe ziemlich lange gezerrt und gezogen, bis ich halbwegs zufrieden war. Hoffe, das ist so fahrbar. Bin ja nicht der erste, der diesen Reifen verwendet; habt Ihr da ähnliche Erfahrungen gemacht?

Die Kellermann Atto WL angeschlossen. Wow, sind die hell im Vergleich zum serienmäßigen TFL. So krass hätte ich das nicht erwartet.
Auf der anderen Seite: in der Bedienungsanleitung steht sinngemäß "wird heiß". Tatsächlich, für nur 1 W Leistung ist das Festhalten zumindest für meine zarten Männerhände recht unangenehm.
 
Moin
Christian
Die Contact Speed lassen sich sehr gut aufziehen. Und haben einen sehr guten Rundlauf.
So ist meine Erfahrung, an meinem Velomobil.
Gruß Ludwig der Ostfriese
 
Und, wieviel Grad hältst du aus? - Elektronik hält mehr als 50° aus!
Kann ich nicht Gradgenau sagen. Aber z. B. Pellkartoffeln sind eine echte Herausforderung, während meine Frau die ohne mit der Wimper zu zucken in der Hand hält.
Aber es geht mittelfristig ja nicht um meine Hände, sondern um Glasfaser und Gelcoat... Was kann ich dem Material zutrauen?

Moin
Christian
Die Contact Speed lassen sich sehr gut aufziehen. Und haben einen sehr guten Rundlauf.
So ist meine Erfahrung, an meinem Velomobil.
Gruß Ludwig der Ostfriese
Aufziehen war prinzipiell ja nicht das Problem.
Aber vielleicht hängt da viel auch mit den Felgen zusammen? Oder gibt es von dem Reifen unterschiedliche Versionen?
 
ja
der erste Link is schon ueber 1 Jahr alt und ja nur ein Foto einer tour

als du und noch jemand vonwegen Stoffabdeckung im Forum geredet habt hab ich davon extra Fotos gemacht
Gandalf hat das bemerkt und da in einem anderen Thread nochmal aktuellen link gepostet ;-)

seis drum
meiner Meinung nach absolut zu empfehlen
 
alles kommt irgendwann zum ersten Mal. Ich hatte heute einen Schleicher am Hinterrad. Glücklicherweise hat sich die Luft über den Tag verteilt verzogen, als mein Hilgo am Parkplatz stand. Hatte sich nur etwas komisch angefühlt, als ich über den ersten abgesenkten Bordstein musste; das Gefühl kenne ich...
Also nach wenigen 100 m Rückweg gleich angehalten und versucht, den Reifen bei stehendem VM wieder aufzupumpen. Dafür scheint meine Pumpe wohl nicht geeignet zu sein, habe mir dabei jedenfalls den Ventilkegel (also eigentlich das rausstehende Stückchen Gewinde) verbogen. Danach sollte erst recht keine Luft mehr im Reifen bleiben.
Also paar Meter geschoben auf die nächste Wiese vor einer Tankstelle. VM auf die Seite gelegt, Schlauch und Mantel runter. Mantel abgesucht, winzig kleine Scherbe gefunden. Neuen Schlauch rein und montiert, fertig.
Fürs erste Mal ging es ziemlich gut. Aber:
  • Mir gefällt der Dreck nicht, der unweigerlich in den Reifen reinfällt beim Montieren; ist doch gleich die nächste Fehlerquelle.
  • Erschreckend fand ich, wie leicht der Hinterreifen (gocycle) runter und rauf geht auf die Felge. Komplett ohne Werkzeug, ohne jede Anstrengung. Das schmeckt mir nicht. Ist vielleicht übertrieben, aber da hätte ich Angst, dass schon bei geringem Druckverlust der Reifen von der Felge springt, wenn etwas Querkraft (Kurve) drauf kommt. Überlege deshalb, jetzt als Sofortmaßnahme den Marathon von vorn draufzumachen, bis ich Ersatz habe (--> welchen Reifen jetzt? Werde mal im Mango-Faden stöbern, wenn es aber hier direkt Rückmeldungen gibt, ists auch recht. 20 Zoll am Hinterrad brauche ich)
  • Der Reifen fühlt sich sehr dünn an auch auf der Lauffläche. Hat viele Risse, eingebettete Steichchen. Ich weiß natürlich nicht, wie es (die Dicke der Lauffläche) in neu aussieht, aber auch das gefällt mir nicht. Hm, Reifen nach etwas über 3000 km schon wegschmeißen? Scheint so.
Was einwandfrei ging: die Schaltung/Kette. Mit der erhöhten Spannung, dem zweiten Gummizug ist der Antrieb deutlich leiser geworden. Grade beim Aufhören mit Treten oder Rückwärtstreten gabs bisher deutlich vernehmbare Schläge der Kette an den Boden, die Brücke usw. Alles so gut wie weg.
 
eine komische/interessante Sache habe ich noch entdeckt, nachdem das Display des Motors jetzt im Sichtbereich montiert ist.
Ich habe am linken Rad einen Magneten und zwei Sensoren: einen oben am Federbein für den normalen Tacho, einen ca. auf "4 Uhr", siehe meinen Post #123, für den Antrieb

Zuerst hatte ich gehofft, ich könne den Geschwindigkeitssensor einfach mit ans Federbein befestigen zum serienmäßigen Sensor. Haut aber nicht hin, der Platz reicht nicht.
Habe deshalb ein kleines Alurohrstück aufgeschraubt und den Sensor dort befestigt.
Anhang anzeigen 163350

Fahre ich scharfe Rechtskurven, dann klackert irgendwas; ich stelle mir vor, der Magnet stößt am 4-Uhr-Sensor leicht an; nachweisen konnte ich das nicht, sehe keine Schleifspuren (vielleicht sind die max 50 Berührungen auch zu wenig); könnte theoretisch den Magneten mal wegnehmen.
Neu entdeckt (eben seit das Display Motor sichtbar ist): fahre ich scharfe Linkskurven, dann verliert die Geschwindigkeitsanzeige des Motordisplays etwa jeden zweiten Impuls und zeigt nur die halbe Geschwindigkeit.
Drittes Thema: beim scharfen Bremsen und sofort wieder lösen bei sehr kleiner Geschwindigkeit (kleiner als Schrittgeschwindigkeit), dann gibt die linke Bremse komische Geräusche von sich; es fühlt sich an, als könnte sich die Platte der Bremse ein Stück weit drehen und "schnappt" beim lösen der Bremse zurück an die Normalposition. Ist nicht immer reproduzierbar und nie bei größeren Geschwindigkeiten.

Das alles macht den Eindruck, als hätte die Radaufhängung oder das Rad an sich ein Problem. Nur: wenn der Magnet tatsächlich anstößt (rechts herum), dann kann ich mir nicht vorstellen, dass der Abstand (links herum) so groß groß wird, dass der Sensor den Magneten nicht mehr sieht. Bzw. es müsste extrem großes Spiel auftreten.
Finden kann ich aber nichts. Die Speichenspannung ist recht gleichmäßig und einigermaßen hoch. Die Radaufhängung scheint in jeder Richtung fest zu sein. Habe nur das Gefühl, es gibt ein gewisses Spiel (zwischen Bremstrommel und Bremse vielleicht?), wenn ich das Rad oben nach außen ziehe; das aber etwa gleich auf beiden Seiten, also linkes wie rechtes Rad. An der Felge gehts vielleicht um 1 - 2 mm (geschätzt, nicht gemessen), davon die Hälfte im Bereich des Magneten.

Irgendwer hier eine Idee? Ich könnte natürlich den Magneten versetzen oder irgendwas in der Art; nur möchte ich das vorher gern verstanden haben, nicht dass ich was grobes übersehe...
 
Irgendwer hier eine Idee? Ich könnte natürlich den Magneten versetzen
Bei mir war der Magnet auf dem falschen Durchmesser angebracht. Darum musste ich den Abstand sehr dicht wählen, was in Kurven entweder zum Klackern oder zu Signalfehlern führte.
Auch die Richtung des vorbeifliegenden Magneten zum Sensor musste sehr genau stimmen, damit unter allen Bedingungen ein gutes Signal entstand. Wenn der Sensor nur etwas schräg zur Bewegungsrichtung ausgerichtet ist, gibt es immer wieder mal Fehlimpulse.
Der Tachosensor ist da wesentlich einfacher anzubringen.
 
Bei mir war der Magnet auf dem falschen Durchmesser angebracht. Darum musste ich den Abstand sehr dicht wählen, was in Kurven entweder zum Klackern oder zu Signalfehlern führte.
Auch die Richtung des vorbeifliegenden Magneten zum Sensor musste sehr genau stimmen, damit unter allen Bedingungen ein gutes Signal entstand. Wenn der Sensor nur etwas schräg zur Bewegungsrichtung ausgerichtet ist, gibt es immer wieder mal Fehlimpulse.
Der Tachosensor ist da wesentlich einfacher anzubringen.
Empfindlich scheint der Sensor zum Motor zu sein; dann versuche ich das zu optimieren oder ggf. einen anderen Magneten zu verwenden.
Der Sensor zum Tacho ist recht unbeeindruckt davon, wo der Magnet vorbeikommt, da scheinen 15 oder 20 mm im Durchmesser nicht viel auszumachen.
Ok, werde mich an die Optimierung des Magnetposition dranmachen.
Dann ist das Thema mit der Bremse aber was ganz anderes; dann suche ich da auch nochmals getrennt.

Zum Thema
Schon wenig für hinten..
nach Rücksprache mit Harry kann die Mittelrille als Verschleißindikator dienen. Die ist aber schon komplett weg; somit hat der gocycle bei mir keine 3500 km gehalten :eek:
muss dringend neuen HR-Reifen besorgen
 
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