Mein erster Eindruck vom DFxl

Ich spreche zumindest aus eigener ErFahrung, und die war SEHR schmerzhaft.
:sneaky::cool:Learning by burning...:p:whistle::unsure:
Ich hab 's auch schon mal versucht, hab mir bei der Ankunft die Jacke ausgezogen...
...und da ich gerade keine Hand zum Bremsen frei hatte, dachte ich "Du bist so langsam, das geht", .:cry:

Gruß
Christoph
 
Hallo zusammen,

nach nun fast 2500km will ich hier auch mal berichten. In vielen Punkten kann ich den anderen Berichten hier nur zustimmen, was Antrittssteifigkeit, Sitz, Federung, Lenkung, Belüftung, Elektrik (abgesehen von Akku/Ladegerät, s.u.), Spiegel, Einstieg angeht, bin ich sehr zufrieden. Gegenüber dem Strada empfinde ich im DF XL, auch was Komfort und Raumangebot bei 1,90m Körpergröße und 94cm Schrittlänge angeht, keine Nachteile, mit den Knien habe ich sogar mehr Platz, als im Strada. Der Sitz ist aktuell maximal weit hinten/unten, sodass ich trotz der Beinlänge und Schuhgröße 46/47 auch mit 170er Kurbeln sehr gut klar komme. Ich werde dennoch mit einem weiteren Versetzen des Sitzes nach hinten experimentieren, um in eine etwas aufrechtere Position zu kommen, bzw. einen Tick besser über den Schaumdeckel schauen zu können - die notwendigen Bleche hat mir Ymte schon zugesandt.

Nachdem ich bei der Überführungsfahrt (300km in anderthalb Tagen) zunächst Druckstellen am Becken bekam, hatte ich zuletzt auf einer Tour Aachen-Dresden-Aachen keinerlei Probleme mehr mit dem Sitz (ohne Sitzmatte). Man sollte nur vermeiden, beim Umschauen/Drehen im Sitz gleichzeitig zu fest reinzutreten, dann drückt es schon mal an den Wirbeln, die sonst durch die Wirbelsäulenvertiefung im Sitz gut Platz haben. Meine Frau stellte nach der Tour jedoch Schwielen an den Schulterblättern fest...

Ein paar kritische Punkte, die mir auffielen:

Aufgrund meiner Beinlänge habe ich das gekürzte Tretlager/Kurbelsatz erhalten. Bei der Kürzung der Achse ist jedoch mutmaßlich etwas schief gegangen, da die Kettenblattseite als ganzes etwas eiert, wie in zu sehen:
Wenn man unten rechts auf den Schriftzug auf der rechten Lagerschale schaut, sieht man, wie das kleine Kettenblatt miteiert. Ich habe vorne die Kombination 61/34, und zunächst schliff die Kette am großen KB, wenn ich auf dem kleinen fuhr. Daniel konnte das während der WM zwar durch ein leichtes Versetzen der Umlenkrolle vorne reduzieren, aber während meiner Dresden-Tour fing es irgendwann doch wieder an, leicht zu schleifen, mal abgesehen davon, dass ich mit dem Umwerfer so kaum Spiel habe, ohne dass es auch auf dem großen KB am Umwerfer schleift. Da muss ich definitiv nochmal mit Ymte/Daniel sprechen.

Ein zweiter Punkt, der mir erst nach der Überführungsfahrt auffiel: das rechte Vorderrad steht oben zu weit aus dem Radkasten heraus:
20150719_111456_200kb.jpg
Daniel meinte dazu, dass es hier wohl zu große Toleranzen bei den Federbeinen gibt, und hat mir ein neues Federbein angeboten.

Von dem Akku hatte ich an anderer Stelle schon mal berichtet - dieser war defekt, bzw. ließ sich von Anfang an nicht voll aufladen. Unschön waren auch ungenutzte Anschlusskabel am Akku, deren Enden nicht isoliert waren. Ich hatte aber ohnehin vor, mir einen größeren Akku einzubauen, Bericht dazu findet sich im gleichen Thread. Der alte Akku ging inzwischen inkl. Ladegerät an ICB zurück. Im Zuge der Montage des neuen Akkus habe ich mir dann auch direkt einen freien 12V Anschluss inkl. Schalter gelegt, an dem ich nun ein Hutzenlicht betreibe ("da cannon femto" von @Gear7Lover - echt feines Teil!)
Wenn man genau hinschaut sieht man es hier vorne und hinten leuchten:
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Leider muss ich auch berichten: mein DF ist nicht ganz dicht! :eek:;) Obwohl laut Daniel schon die neuen, hochwertigen Dichtungen aus dem Autobereich verbaut sind, tropft es bei längerer Regenfahrt durch die Wartungsklappe. Ist zwar nicht viel, aber überflüssig (sic!), habe schon den hier im Forum erwähnten Zellkautschuk bestellt, um das neu abzudichten. Durch diese Undichtigkeit, und letztlich auch durch Wasser, dass bei viel Regen seinen Weg durch den Lüftungskanal nach innen findet, bilden sich die hier schon, ich glaube von @Guzzi berichteten Pfützen in den Fußbeulen, sodass es einem die Hacken auf Unebenheiten nach und nach nass spritzt. Da werde ich wohl auch mal kleine Ablauflöcher in die Fußbeulen bohren.

Da der Tiller am DF nicht nach vorne verspannt ist, habe ich mir letztlich doch Armlehnen angebracht (kleine Plastikdosen, die dann auch gleich Feuchtigkeitsempfindliches aufnehmen können). Da muss ich aber nochmal nacharbeiten, da die dafür verwendeten Klettbänder trotz vorherigem Anfönen in der Feuchtigkeit nicht gut hielten. Ob man da mit Heisskleber nachhelfen kann? - Oder sollte man das auf Carbon eher lassen??

Die am Blinkerschalter angelöteten Kabel sind leider nicht isoliert, sodass der Blinker schonmal auslöst, wenn man den Tiller auf dem verschwitzten Bauch ablegt, oder mit einer schwitzigen Hand dran kommt. Da werde ich noch nacharbeiten.

Den Drehschalter für den Umwerfer habe ich mir, wie im Strada, gegen einen Lenkerendschalter ausgetauscht, da hat man auch mit schwitzigen Händen mehr Anpack. Nachteil ist, dass man die Hand nicht ganz so gut auf dem Tiller ablegen kann.

Bei meiner Dresden-Tour hatte ich einige Probleme mit einer teilweise tauben linken Hand (im Bereich links, kleiner Finger und darunter). Im Strada hatte ich damit keine Probleme, obwohl der Tiller nicht anders aussieht, bzw. allenfalls etwas höher steht, bei meiner aktuellen Sitzposition. Dabei hatte ich den Eindruck, dass die Handstellung am Tiller nicht ganz optimal ist - womöglich ein Grund, warum @Jack-Lee bei seinem Weltmeister-Trike eine andere Form verwendet? Die Handhaltung erscheint mir so in jedem Fall natürlicher. Diese könnte aber auch etwas Platzprobleme verursachen, wenn man lange Beine hat.

Alles in allem bin ich aber sehr zufrieden mit dem DF, es läuft wirklich seeeehr gut und wird mir sicher noch viel Freude bereiten! Sowohl in meiner eher hügeligen Heimumgebung, als auch im Flachland und auf längeren Tagesetappen bin ich sehr erfreut über den Geschwindigkeitszuwachs. Auch wenn ich hier keine objektiven oder reproduzierbaren Zahlen liefern kann, so hatte ich auf größeren Etappen (200km und mehr) mit dem Strada vormals doch nie einen Schnitt über 30km/h, während ich mit dem DF XL bislang (fast) immer darüber lag, z.T. deutlich. Mein bester Schnitt war bisher eine 210km Etappe von Wahrenholz nach Cloppenburg, mit 35,7km/h Schnitt in Bewegung und 6:19 Stunden Gesamtfahrzeit, ohne nennenswerten Höhengewinn - hat mich selbst erstaunt! Wenn man sich ran hält und nicht verschläft, kommt man so auch nach über 200km noch rechtzeitig zum Kaffee an :D(y):coffee:.

Nochmal großes Lob und vielen Dank an Daniel und Ymte für dieses gelungene Velomobil!

PS: Da der Reifen hier schon diskutiert wurde: mit den Durano Plus vorne bin ich bislang sehr gut klargekommen. Diese fahre ich am Trike ebenfalls, und auf z.T. deutlich schlechterem Untergrund. Am DF hatte ich damit bislang keine Panne, am Trike eine auf bislang ca. 2000km.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

ich wollte erst auch Armstützen jedoch habe ich dann lieber meinen Tillerlenkung eine Aufhängung gebastelt. 5 Min Arbeit die
sich gelohnt haben. Einfach einen Minispanngurt oben am Rand befestigt. 2 Vorteile dadurch:

1 Mehr Fahrsicherheit bei hohen Geschwindigkeiten
2 Die unglückliche Klettlösung (Befestigung Tiller zum ein und aussteigen) nicht mehr nötig.

Tiller2.jpg Tiller1.jpg
 
ich hab meins mittels ein Gummiband so gespannt das es immer ober ist, deine Lösung finde ich nicht schön, aber funktioniert
 
so habe ich aber die Möglichkeit in sekundenschnelle während der Fahrt die Höhe zu verändern und damit bin ich persönlich sehr glücklich.
Außerdem ist es in jeder Höhe sehr stabil und ich hänge meine Hände darauf.
 
....Ich habe vorne die Kombination 61/34, und zunächst schliff die Kette am großen KB,...leicht zu schleifen, mal abgesehen davon, dass ich mit dem Umwerfer so kaum Spiel habe, ohne dass es auch auf dem großen KB am Umwerfer schleift.

Die Kombination von stark unterschiedlichen KB ist im VM sicherlich sinnvoll. Allerdings sind die Umwerfer nicht dafür vorgesehen.
Wenn dann die vordere Umlenkrolle relativ nah zum Tretlager steht, wird sich ein leichtes Schleifen der Kette am Großen KB nicht immer vermeiden lassen - gerade wenn man meist auf dem großen Blatt fährt und die Umlenkrolle dafür optimiert positioniert ist.
 
Tillerlenkung eine Aufhängung gebastelt...

Na das finde ich mal eine interessante Lösung! Insbesondere die einfache Verstellbarkeit, um mal die Armposition variieren zu können. Die Armlehnen finde ich zwar auch ganz hilfreich (auch bei höheren Geschwindigkeiten), muss aber doch gleich mal nach alten Riemchen suchen...
 
Die Kombination von stark unterschiedlichen KB ist im VM sicherlich sinnvoll. Allerdings sind die Umwerfer nicht dafür vorgesehen.

Mit dem Umwerfer an sich habe ich kein Problem, nur damit, dass das große Kettenblatt wegen der eiernden rechten Kurbel seitlich zu sehr hin und her läuft und dadurch latent auch am Umwerfer schleift. Der große Unterschied der KB-Größe spielt da nicht hinein.

Wenn dann die vordere Umlenkrolle relativ nah zum Tretlager steht, wird sich ein leichtes Schleifen der Kette am Großen KB nicht immer vermeiden lassen - gerade wenn man meist auf dem großen Blatt fährt und die Umlenkrolle dafür optimiert positioniert ist.

Ja nee: zum einen habe ich recht lange Beine und das Tretlager steht nicht gar so nah an der Umlenkrolle. Zum anderen schleift die Kette nicht dauerhaft am großen KB, wenn sie auf dem kleinen liegt, sondern synchron mit dem Eiern der Kurbel. Daniel konnte das zwar wie beschrieben durch leichtes Versetzen der Umlenkrolle etwas verbessern, aber das Grundproblem ist halt das Eiern der Kurbel. Aber im Grunde trifft Dein Punkt schon zu: wenn die Kurbel nicht eiern würde, könnte die Umlenkrolle besser unter dem großen KB stehen, ohne dass die Kette auf dem kleinen KB dann am großen schleift.
 
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