MBB selber bauen

Wie sieht es eigentlich mit der Belastung vom Steuersatz aus, bei einem flachen Lenkwinkel. Da sind die Kugellager doch gar nicht für ausgelegt. Wechselt ihr häufiger đen Steuersatz?
P.S. Ich wiege halt auch nicht wenig.
 
Beim Bremsen entseht ein vielfaches an Querkräften. Ist also kein Problem.
Nein, dem kann ich so pauschal erst mal nicht zustimmen.
Ich kenne Pitting auf Lagerlaufflächen eigentlich nur durch die statische Last bestimmt.
Ich kenne kein einziges Lager, dass durch die beim Bremsen auftretende Lastspitze gestorben wäre.

Ob die beim Bremsen auftretenden Kräfte höher sind, hängt auch stark von der gewählten Geometrie ab.
Diese ist, wenn ich es nicht missverstanden habe, noch nicht festgelegt.

Allgemein zur Lagerung:
  • Je näher die Lagerung zum Fahrer rückt (Flevo et al.), desto höher die dauernde Belastung durch das Körpergewicht.
    Je weiter weg (Cruzbike et al.), desto geringer wird die Belastung für die Lagerstelle.
  • Je höher der Steuerkopf, (je weiter oberes und unteres Lager auseinander sind) desto geringer die Belastung.
    Vorsicht vor ganz kurzen Steuerköpfen (= Lagermördern)...
  • Ich würde nach Möglichkeit mit einem günstigen Schrägkugellager planen, die Dimension aber so wählen, dass später bei Bedarf auch ein Kegelrollenlager reinpasst.
Gruß, Harald
 
Ich kenne Pitting auf Lagerlaufflächen eigentlich nur durch die statische Last bestimmt.
Kein Wunder , da ...
Pitting entsteht durch Ermüdungsrissbildung infolge von millionen- bis milliardenfacher wechselnder, zumeist schwellender Belastung.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Pitting

Das einzige Lager welches ich geschrottet habe , hat einen deutlichen Defekt gegen die Fahrtrichtung (unteres Lager) , dort rastet es regelrecht ein.
Ich konnte es (Carbon) nicht richtig per Ahead-Klemmung festmachen. Inzwischen ist ein neues Lager drin und ich habe die Ursache für die schwache Klemmung beseitigt (Schleifpapier und Montagepaste)

Trotz alledem sollte ein Steuersatz ein vielfaches der Kräfte aufnehmen können , so daß ein paar Grad mehr oder weniger Lenkwinkel nicht so ins Gewicht fallen , wie die anderen Punkte die Du hier anführst.

Lg
Gandalf

Edit: Ein Punkt ist natürlich auch die Dämpfung. Auch wenn das Rad nicht gefedert sein wird , ist der Einfluß der Bereifung auch Lebensverlängernd/verkürzend.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kein Wunder , da ...

Ok, ich hatte mich missverständlich ausgedrückt:

Pitting ist eine Ermüdungserscheinung.
Sie tritt an den durch das Gewicht belasteten Stellen auf.
(Beim Bremsen werden diese Stellen entlastet und die gegenüber liegende Seite der Lagerschalen belastet.)

Die Kräfte auf die Lagerschalen können beim Bremsen höher werden.
Sie treten aber nicht oft auf und sind daher für die Lebendauer der Lagerschalen nicht relevant.

hat einen deutlichen Defekt gegen die Fahrtrichtung
Ich habe im Lauf der Jahre einige defekte Steuerlager gehabt und kann mich nur an Fälle erinnern, wo die Probleme an den markierten Stellen aufgetreten sind.
Bei Schäden an anderen Stellen: Könnte es sein, dass das Lager leicht schräg stand?
Unbenannt.jpg

so daß ein paar Grad mehr oder weniger Lenkwinkel nicht so ins Gewicht fallen ,
Für ein paar Grad mehr oder weniger in einem klassischen Konzept wie beim UP stimme ich zu.

Wenn als Konzept aber vom MBB bis zu Python artigem Design noch alles zur Diskussion steht, sind die Kräfte (je nach Design) ggf. um ein Vielfaches höher als beim UP.
Dann sollte man schon ein wenig über die Lagerbelastung nachdenken.

Gruß, Harald
 
Könnte es sein, dass das Lager leicht schräg stand?
Das war sicherlich so weil es nicht genügend eingespannt war (vielleicht ein ganzer Zehntel mm).

Dann sollte man schon ein wenig über die Lagerbelastung nachdenken.
Ich denke , daß die Lebensdauer um ein paar Prozent fällt.
Andere Hersteller verwenden aber auch keine speziellen Lager und bauen z.B. sowas.

Die Frage des OTs war aber , so denke ich mal , "hält das Lager 50.000km oder nur noch 500km".
Vielleicht weiß @Jack-Lee hier genaueres.

Lg
Gandalf

Ps.: Höheres Gewicht ist natürlich auch ein Punkt.
 
Ich denke , daß die Lebensdauer um ein paar Prozent fällt.
Die Belastung kann, je nach Design, durchaus auch um das Zehnfache höher sein.
Daher teile ich Deine Meinung nicht.

Ohne irgendwelche Angaben zum Design (wo sitzt das Lager, wie hoch ist der Steuerkopf?) wird sich wahrscheinlich auch Patrick hüten Prognosen abzugeben...
 
hier geht es planerisch um Verwendung von leichten Hightech-Sachen?
Falls erstmal robust und stabil (und schwer) werden soll, würde ich normale Fahrradteile (Stahl, Alltagsräder) nehmen, da ist nicht
alles so ausgereizt, bei etwas höherem Gewicht halten solche Lenkkopflager sicher ewig oder deutlich länger als so RR Carbonzeugs
 
Das soll was Solides werden. Ich wiege zu viel für Rennrad Carbon hightech. In der Tat gefällt mir das Phytonartige auch gerade sehr.
 
Cool, jetzt kommen die Lager auch schon aus Carbon...
Sind die Kugerln dann schwarz kariert?
:), Harald
 
was ich so im netz gegesen hab, wird bei den Phytonartigen BAuten sogar ein Tretlager als Lenklager benutzt; ohne Probleme über zigtausend Kilometer...
 
Das hat auch einen guten Abstand zw. oberem und unterem Lager.

Die in Flevos üblichen Kegelrollenlager sind gewaltig (über)dimensioniert. Ich nehme an, dass die ersten einfach PKW-Radlager genommen haben und man aus Tradition dann dabei geblieben ist.

Zu einem speziellen Knicklenker und den Gedanken zum Steuerkopflager steht in diesem alten Thread von mir einiges drin.

@Gasi hat bei seinem Selbstbau auch viel über Steuerkopflagerungen in Knicklenkern nachgedacht.
Vielleicht meldet er sich ja auch hier in diesem Thread.

Gruß, Harald
 
und so ein Vierkantachsentretlager mit gekapselter Lagerpatrone innendrin ist wohl ziemlich unverwüstlich im Einsatz als Lenkkopflager
 
Hallo MBB-Selbstbauer, weil ich mit meinem Rad gerade noch 2018 fertig geworden bin, will ich es hier gerne mal zeigen:
Frontansicht ohne Fahrer.JPG IMG_20181231_194531_resized_20181231_074737291.jpg vonHinten.jpg Seitenansicht mit Fahrer.JPG


Mein Rad wiegt 12 kg (incl. 1,8 kg Sitz) und fährt sich super. Ich hatte etwas Angst, dass mein Nachlauf zu groß sei, aber das spielt bei dieser Art des Frontantriebs offensichtlich fast keine Rolle. Mein Rad wird um Mainz herum bewegt und kann auch gerne Probe gefahren werden.
Ein wahrer Ideensteinbruch für frontgetriebene Liegeräder ist die "Selbstbauerecke" im französiche Forum unter:http://velorizontal.bbfr.net/f10-le-coin-du-constructeur-amateur
Dort heißt der Antrieb traction directe (td) und besonders hilfreich waren für mich die Anregungen von "L etrange" und "oryanne". Vielen Dank an die beiden!t
Zur Vorgehensweise muss ich leider zu geben, dass ich sehr viel ausprobiert habe und immer wieder auch die Säge angesetzt habe, weil etwas nicht gepasst hat. Das Tolle an Carbon und Epoxy ist halt, dass man auf diese Weise Korrekturen durchführen kann.
 
An alle: Ich wünsche ein schönes neues 2019

559er Laufräder sind verbaut.
Jetzt möchte ich noch den Flux-Heckkoffer irgendwie aerodynamisch in das Rad integrieren. Der Koffer ist zu groß ich brauche ihn nur für kleines Gepäck und als Schutzblech, weil ich immer so viel Matsch vom Hinterrad auf mein dünnes Haar gesprítzt bekomme.
Was meint Ihr, soll ich ihn einfach unten auf halber Höhe abschneiden und wieder zu laminieren?
heckkoffer.jpg
 
Gefällt mir. Den Koffer würde ich erstmal so lassen, als Schutzblech ein Schutzblech nehmen. Kann auch aus Carbon und am Sitz festgeschraubt sein.
Ich weiß nicht, wieviel Du schon damit gefahren bist, würde aber vor einschneidenden Veränderungen erst Kilometer sammeln. Z.B. sieht der Sitz so aus, als ob er für einen flacheren Sitzwinkel gebaut ist und eine Tendenz zum Nach-unten-Rutschen erzeugt.

Wie ist der Steuerrohrwinkel? Nur so aus Neugier, weil ich mit meiner Lenkgeometrietheorie noch nicht fertig bin.
 
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