MBB in Carbon

@tieflieger - da gebe ich Dir recht. Ich laminiere meist so, dass nur sehr wenig Überstand im Gewebe ist und damit schwimmt und verrutscht es kaum. Nur vor der letzten Lage gibt es etwas mehr Harz, das ich dann von unten durch die Abschlusslage durcharbeiten. Das geht natürlich nur, wenn die Abschlusslage gleich mit laminiert wird. Hinten hatte ich das nicht gemacht und dann hol ich mir den Überstand mit Abreißgewebe raus. Das mit dem Mull hat zusätzlich Harzüberschuss aufgenommen - kann ich empfehlen.

Heute hatte ich erst mal die Achsaufnahmen wieder ausgepackt und versäubert, die Gabel unten in Form gebracht, die Bremssockel nochmal genau vermessen und mit Klebeband fixiert, dann nach langem Durchspielen der Montage endlich entschieden, wie die Befestigung funktioniert müsste und die Einstellbarkeit des Steuersatzes gewährleistet ist.

@panicmechanic - das Aramid ist meine Angstlage. :D Damit die Druckkräfte gut aufgenommen werden, hat mir @Delta Hotel empfohlen, auch Glas mit zu verarbeiten. Wird also ein Mix. Da ich weiß, dass ich das Rad danach 20 Jahre einfach nur fahren will, lege ich mir das lieber so aus, wie mein Bauchgefühl danach zufrieden ist. ;) Zudem kostet die von Dir verlinkte Gabel geschätzt Faktor 3 mehr, als bei mir der gesamte Rahmen. :) Und eben mal um 35 mm + Vorbiegung verformen - ich weiß nicht ... :cautious: Da wird schon so einiges an Fasern verformt, aber die weiteren Rohre helfen sicher mit das zu kompensieren.
 
Hast du die Gabel bei deinem Bau verwendet?
Ein Vorgängermodell, aber auch mit Aramid und mit kreuzförmiger Verstärkung im gesamten Gabelschaft. Innenklemmung geht damit nicht, normalerweise wurde ein Gewindering auf der zum jeweiligen Rahmen passenden Höhe aufgeklebt.
Zudem kostet die von Dir verlinkte Gabel geschätzt Faktor 3 mehr, als bei mir der gesamte Rahmen.
Das waren bei mir 40€ (gebraucht), zum Neupreis wäre mir das auch zu viel.
Und eben mal um 35 mm + Vorbiegung verformen - ich weiß nicht ... :cautious: Da wird schon so einiges an Fasern verformt, aber die weiteren Rohre helfen sicher mit das zu kompensieren.
Die weiteren Rohre kannst Du nicht als tragend annehmen, das wäre fahrlässig. Die Gabel habe ich mal unfreiwillig getestet, als ich die Kettenstrebenverbinder nicht festgezogen hatte. Nach ein paar KM hat das Klappern genervt, da habe ich es bemerkt.
Zum Verformen der Gabelscheiden habe ich das von Letrange gezeigte Verfahren in abgewandelter Form angewendet. Dabei überlappen die beiden Teile auf einer Länge von ca. 6cm und sind nach dem Verkleben noch mit mehreren unterschiedlich breiten Lagen verstärkt.
DSCF8116.JPG
 
Der Aufwand ist aber auch nicht gerade gering. Zudem ist die Optik nicht das was ich anstrebe. Was die Design-Möglichkeit anbelangt hat Zockra mMn deutlich die Nase vorne.
 
Es wird möglicherweise auch laminiert und ohne Klemmung. Das quer verlaufende Lenkerrohr wollte ich aerodynamisch geformt halten und erst an den Außenkanten auf rund wechseln.
Gestern wieder eine Runde gedreht...
Nach meinen Erfahrungen würde ich raten den Erstaufbau des Lenkers so verstellbar wie möglich zu machen, und erst die selbst er-fahrene finale Konfiguration exakt so zu Laninieren. Es gib so viele Punkte, die anders sind als an anderen Rädern/Liegern/Lenkerformen...
Beispiele:
- Genug Platz zu den Oberschenkeln beim Treten, aber du kommst schier nicht um den Lenker beim Aufsteigen, oder kannst dich beim Anhalten oder bergauf nicht aufrichten
- Die Position der Hände ist eigentlich perfekt - Bis du am Drängelgatter schmerzhaft den Oberschenkel an den Bremsgriff rammst und fast mit der Fuhre zu Boden gehst...
 
Zuletzt bearbeitet:
ich hab auch noch einen Riss in der einen Lauf-Hose, weil ich damals zu faul war, beim Eigenbau eine doch etwas zu weit raus stehende Schraube abzusägen...
Es sind oftmals Kleinigkeiten, die viel ausmachen können : )
 
@Dan - da stimme ich Dir völlig zu. Das mit den Bremsgriffen hab ich schon beim Probesitzen festgestellt, obwohl ich einen Gravel-Lenker nur in der Hand hielt. :D Das ist auch der Grund, warum ich den selbst bauen will. Und wer weiß, ob ich die Einheit nicht zum Hochklappen baue. Mann wird ja nicht jünger, ;) ... drum muss das Rad ja auch schneller werden. :whistle:
Auf Schrauben und so achte ich schon beim VM rel. genau, weil man sich an solchen Sachen im Fall eines Unfalls auch übel verletzen kann.
 
Heute eine erstes Teil vorab laminiert, damit es diese Woche mal richtig weiter geht - quasi der erste Schritt zur speziellen Gabel.
IMG_20210208_091941.jpg
Allerdings brauch ich zum Weitermachen erst noch 2 spezielle Drehteile aus Alu - mal schauen, wie schnell ich die bekomme.
 
Naja, der in Entwicklung befindliche Heckkoffer wäre mir hier deutlich zu groß.
IMG_20180426_230212_s.jpg
Das wird also etwas deutlich kleineres, was besser zu einem leichten MBB passen dürfte und mehr als 400 gr werde ich dafür nicht akzeptieren. ;)
 
Die Drehteile sind jetzt bei mir. Passen perfekt, kein Wackeln und doch gut ins Rohr einzusetzen. :)
IMG_20210212_213523.jpg
Ich hatte schon Deckel, brauchte aber etwas mehr Höhe zum Einstecken ins Rohr. Dieser Stopfen wird mit etwas Abstand eine ca. 3mm dicke Carbonplatte fixieren, die zudem auch den breiteren Rand des Stopfens einbettet. Diese 2 Deckel oben und unten können dann miteinander verschraubt werden und ergeben eine stabile Verbindung der CFK-Platten zur Gabel. Eingestellt wird die Spannung auf den Steuersatz über einen verstellbaren Spacer.
IMG_20210212_213720.jpg
Diesen Aufbau habe ich sehr lange überlegt, erscheint mir jetzt einfach und unkompliziert genug und lässt sich eben auch gut montieren - hoffe ich. :whistle:Als nächstes muss ich dann die Platten und damit die Verbindung zur Gabel laminieren. Dann sollte es endlich wieder richtig vorwärts gehen.
 
Die Wartezeit überbrückend habe ich endlich mal die Schutzblechhalter am Trike wieder instand gesetzt - war mir jetzt dann doch zu viel Sauerei ohne :eek: - und heute noch mal schnell das ältere MTB auf Gravellenker umgebaut. Mal schauen was ich morgen schaffe.
 
Leider war ich etwas ausgebremst seit dem letzten WE. Zudem ist dieser Schritt entscheidend für den ganzen vorderen Bereich, musste also in Ruhe gut überlegt sein. Fühlt sich fast wie Schach an, wenn man 5 Züge voraus denken muss. :D

Heute hab ich mal den ersten Übergang zur Gabel angepasst und mit 5-Min-Epox geklebt.
IMG_20210220_183702.jpg IMG_20210220_183710.jpg IMG_20210220_183732.jpg
Diese jetzt geklebten Platten werden nur auf Druck belastet.
Im nächsten Schritt will ich den Schaum fertig anpassen, die Bremssockel einbetten und dabei sollen auch die Züge eingearbeitet werden.
Dann möchte ich eigentlich gleich in einem "Guss" die Gabel mit laminieren, damit eine größtmögliche Festigkeit erreicht wird. Dabei sollen UD-Fasern für die Zugkräfte als Schlingen um die Aluteile und zusätzliche Drucklagen dazu kommen - schließlich soll es ja halten. ;) Das Rohr zum Tretlager möchte ich da schon ansetzen, werde es vmtl aber erst mit den Kettenstreben laminieren.

Genug der Überlegungen, denn jetzt sollte es wieder richtig vorwärts gehen. Am liebsten hätte ich den Rahmen Anfang März fertig.
 
Heute nicht viel Zeit, aber ein bisschen Schaum angeformt und platziert. Jetzt mal schauen, wo die Züge gut verlaufen können.

Das wichtigste aber war, zu probieren, ob die (De)Montage des Anbausatzes auch wirklich so funktioniert, wie ich mir das vorstelle.
IMG_20210221_195256.jpg (Der Blitz ist hier etwas zu stark.) Aluteile oben und unten raus und nach vorne abziehen. Es klappt perfekt. :)
 
Hallo Roland, Das sieht seht tauglich aus. Muss mann noch irgendwie mit eine riesen zange an dieses einstellbare teil? Oder geht das mit handkraft?

Hab das auch schon mal gemacht mit eine zugverstellschraube die mann zwar greifen könnte, aber nicht mit ausreichend kraft um sie zu drehen.

Grusse, Jeroen
 
Muss mann noch irgendwie mit eine riesen zange an dieses einstellbare teil?
Das geht eigentlich ganz gut von Hand. Das obere Teil hat eine Gummidichtung (O-Ring) eingelegt die auf den Gabelschaft drückt, damit es etwas fixiert ist. Auf jeden Fall kann ich die Spannung auf den Steuersatz damit perfekt und sehr einfach einstellen. :)
 
Jetzt hatte ich echt lange (Denk)Pause. Einerseits war ich blockiert, weil sehr unsicher, wie die Kräfte durch den Faserverlauf so eingeleitet werden können, dass ich nicht zu viel unnötiges Material einbaue. Zum Anderen hatte ich einfach ständig andere Aufgaben und wollte natürlich auch mal an die frische Luft. ;) UND ich sollte mal etwas weniger im Forum lesen. :D Andererseits war das teils auch anregend für den Bau, denn die Diskussionen um das Holz-MBB, als auch das Schwarzwälder decken auch bei mir mögliche Schwächen in der Konstruktion auf.

Was ich dazwischen so nebenbei geschafft habe:
- Gabel in Schaum fixiert und mir ständig überlegt, wie ich die Übergänge gestalte.
- Zuginnenverlegung in den Schaum eingearbeitet und die Züge in etwas Spachtelmasse eingelegt. (Das wird mich aber noch etwas ärgern, weil ich jetzt um die heraus stehenden Züge drumrum laminieren darf. :rolleyes: Wenn ich die aber nicht drin lasse, bekomme ich die vmtl nie in den Rahmen.)
- Bremssockel an die Gabel laminiert.
(Nebenbei mal Holme für einen Milan-adaptierten Sitz laminiert.)

Also in Summe nichts bewegendes. Als nächstes soll der stabile Teil entstehen, der auch den Übergang in die Gabel ergibt. Wenn der Bereich erst mal fertig ist, geht es wieder flotter vorwärts. Die Druckkräfte am Gabelschaft dürften jetzt schon gut aufgefangen sein und für die Zugkräfte kommen jetzt UD-Schlingen um die Alu-Einsätze. Wichtig wird dann wieder der Übergang zur Gabel. Da wird einiges an UD zum Einsatz kommen, v.a. wegen der Bremskräfte.
 
Ich wickel mir die Züge in Frischhaltefolie. So bekomme ich die Züge schon wieder raus und getauscht. Die Folie hoffe ich dann auch raus zu bekommen.
Zum Wechseln fädel ich mit einem Zug die neue Zughülle gleich mit ein. Anders wird es schwierig. Bei Holz bist Du innen ja hohl, bei CFK liegt das im Schaum. Es gibt auch aus Schaum eine Zugführung für Innenverlegung. Das macht man in hohlen Carbonrahmen, weil die Züge sonst im Rahmen ständig klappern.
 
Zurück
Oben Unten