MBB (Cruzbike QX-100): Bananenfüsse für die Kurven notwendig?

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Mache gerade die Parkplätze in der Umgebung unsicher und versuche, das Fahren von Achten etc. zu lernen... Lenken mit dem QX-100 erinnert mich an meinen Motorbootführerschein. Zuerst merkt man den Lenkeinschlag nicht und plötzlich ganz gewaltig. Bin mir aber nicht sicher, ob's am Sitz liegt: habe ja nicht den Originalsitz wie hier https://www.bentrideronline.com/messageboard/showthread.php?t=128483 bzw. https://cdn.shopify.com/s/files/1/0...100-Focus-05-adventure-ready.jpg?v=1534931970, sondern einen relativ flachen Holzsitz (nochmals danke, Felix!). Hab das Gefühl, dass sich so der Schwerpunkt nach hinten verschiebt und ich vielleicht auch daher Probleme beim Fahren von engen Kurven habe... Eventuel braucht's halt auch noch einige Stunden Gewöhnung oder liegt's am Sitz? Derzeit verspüre ich einen ganz schönen Muskelkater im Bereich Brust, Schultern und Oberarme. Den Originalsitz kann ich derzeit nicht testen, da er kleine Risse hat. Die verwendete Alu-Legierung ist anscheinend auch nicht optimal zum Schweissen. Muss 'mal bei einem Fachbetrieb nachfragen.
Dan meinte hier: https://www.velomobilforum.de/forum/index.php?threads/cruzbike-qx100-erfahrungen.62954/post-1297498, ich bräuchte 200km, bis ich mich auf einer Strasse wohl fühle. Bergab und gerade ist ok, übel ist es mit seitlichem Gefälle und beim Anfahren. Allerdings liegt's schätze auch an der nicht optimalen Kettenlinie (die Achse des Tretlagers dürfte ruhig auf jeden Seite ca. 1cm kürzer sein). Je kleiner der Q-Faktor, desto kleiner der Einfluss des Tretens auf das Lenkverhalten, da der Hebel kleiner ist, könnte ich mir vorstellen...
Edit: das QX-100 auf der cruzbike Seite: https://cruzbike.com/blogs/blog/product-spotlight-qx100
 

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Eventuell braucht's halt auch noch einige Stunden Gewöhnung
Ganz sicher. :D Der Muskelkater kommt vmtl eher von der verkrampften Haltung anfangs. Ich bin da über den Weg "Wenig Kraft - wo will das Tretlager hin - wo ist der Druckpunkt um es auszugleichen" gegangen.
Je kleiner der Q-Faktor, desto kleiner der Einfluss des Tretens auf das Lenkverhalten, da der Hebel kleiner ist, könnte ich mir vorstellen...
Mit dem richtigen Druckpunkt ist da kein Einfluss.

Kann aber gut sein, dass da jeder anders lernt. Bei mir ging es damit ziemlich schnell. Kurven muss man üben. Langsam darf man sich keineswegs in die Kurve legen, schnelle fühlen sich immer noch völlig "abgefahren" an. :cool:
Die Einstellung erfolgte bei mir während des Baus - 3 cm kürzer als sonst, damit es um die Kurven noch klappt.

So wie es auf dem Bild aussieht könnte als preiswerte Lösung der Flevositz dienen - wiegt halt ordentlich. Sonst kannst Du sicher auf der Spezi welche testen.
 
e kleiner der Q-Faktor, desto kleiner der Einfluss des Tretens auf das Lenkverhalten, da der Hebel kleiner ist, könnte ich mir vorstellen...
Das kam mir beim Lernen ähnlich vor, hat sich aber komplett von selbst verabschiedet. Ich wünsche dir, dass das bei dir auch schnell passiert.
 
das Fahren von Achten etc. zu lernen
Respekt! Ich hab damals mit Wohngebietsstraßen, geradeaus und leichten Kurven angefangen, an Achten hab ich mich erst später rangetraut, wo das Andere saß. Wie ist die Tretlagerentfernung? Zum Lernen kann man es auch 1-2cm zu kurz einstellen, aber für Langstrecke ist das schlecht, ich nehm' halt bei engen Kurven in der Tiefgarage oder so einfach den äußeren Fuß kurz runter.
Q-Faktor ist nicht schlimm, musst halt lernen in die richtige Richtung zu treten - davon wird dann auch die Gesamteffizienz höher...
Muskeltraining am Oberkörper ist doch aber auch nicht schlecht, oder?
 
Ich habe auch auf komplett unbefahrenen Straßen angefangen - weil die 8en von allein passierten, selbst wenn ich geradeaus wollte.
Das gab sich Recht schnell und war mit der geänderten, ruhigeren Geometrie auch mit deutlich breiterem Q-Faktor überhaupt kein Problem mehr. Irgendwann hat das Unterbewusstsein begriffen, wann es sinnvoll ist, per Zug am Lenker einen kurzen Gegenimpuls zum Treten zu geben. Besonders beim Anfahren ist das für mich nicht nur hilfreich, sondern sogar notwendig.
Der Tretlagerabstand ist bei mir genau so groß wie bei den starren Rahmen auch.

Wichtige Erfahrung: je schmaler der Q-Faktor, desto eher (logischerweise) Schwierigkeiten mit dem Raumkonflikt zwischen Knie und Rahmen/Steuerrohr. Was unter anderem mit 140mm Q zu massiven Knieproblemen geführt hat. Mit 185mm ist alles in Butter!
Da musst Du tatsächlich erstmal die eventuellen Gewöhnungseffekte abwarten und Dich im Falle bleibender Schwierigkeiten ans Optimum herantasten.

Viel Erfolg und Spaß,

Holger
 
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vielleicht nicht gleich Achten üben sondern sanftere Kurven... für mich sieht der Sitz ok aus.
Muss wohl doch mal ne Fahrt zu dir organisieren und das Cruz DIngens mal probefahren, dann würde ich gut den Vergleich
zu meinem MBB haben : )
 
ich habe keine BananenFüße und mache es bei engen Kurven so: Pedalstellung eher 12 und 6 Uhr und nicht treten, dann geht das mit den Beinen wunderbar... das ist aber nur bei extremen Kurven bei Schrittgeschwindigkeit nötig.
 
Das Ding ist auch 100% "Form follows function"...
Beim Knicky bist Du nach 5Mm im Normalfahrbereich. Mit Johannes @seilsteiger Fahrschulvorrichtung vll 1.
Also: Hold on cycling :)
Gruß Krischan
 
Der Muskelkater kommt vmtl eher von der verkrampften Haltung anfangs.
denke eher von der "Hühnerbrust". Ist auch kein unangenehmer, eher so in Richtung gut durchgearbeitet.
Mit dem richtigen Druckpunkt ist da kein Einfluss.
einen "Punkt" sehe ich da nicht, wenn der eine Fuss nach vorne tritt, muss halt die andere Hand dagegen drücken
schnelle fühlen sich immer noch völlig "abgefahren" an.
die gehen eigentlich, ist eben wie bei der Pinne: reagiert mit Verzögerung.
Sonst kannst Du sicher auf der Spezi welche testen.
das ist eine gute Idee, wobei ich den Holzsitz mit Ventisit schon genial finde: vor Zugluft geschützt und ohne Schwitzen. Zudem ist der Holz-Stäbchensitz relativ leicht.
Ich wünsche dir, dass das bei dir auch schnell passiert.
Danke, welches MBB hast denn Du?
Wie ist die Tretlagerentfernung?
gefühlsmässig gut, keine Knieschmerzen
ich nehm' halt bei engen Kurven in der Tiefgarage oder so einfach den äußeren Fuß kurz runter.
geht halt bergauf nicht. Anfangs habe ich mich bei einem Veloabstellplatz mit verschiedenen Fahrgassen einer Schule im Abbremsen und Kurvenfahren geübt (am schulfreien Samstag).
Q-Faktor ist nicht schlimm, musst halt lernen in die richtige Richtung zu treten
da stehe ich jetzt auf dem Schlauch...
Raumkonflikt zwischen Knie und Rahmen/Steuerrohr.
deshalb die Vorstellung von den Bananenbeinen...
für mich sieht der Sitz ok aus.
eigentlich fühle ich mich darauf auch wohl incl. Unterstützung der Schulterblätter; was ich genial finde am Cruzbike: Null Schmerzen oder Verspannungen an der HWS; macht auf jeden Fall so viel Spass, dass ich "gescheite" Schutzbleche geordert habe.
Was unter anderem mit 140mm Q zu massiven Knieproblemen geführt hat. Mit 185mm ist alles in Butter!

Bei mir sind's ca. 16cm
Beim Knicky bist Du nach 5Mm im Normalfahrbereich.
Ja, ich kann mich noch gut an den Frust erinnern beim Spezi-Knicky-Workshop...
 
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Hi @schlawag ,

willkommen in der Welt der Knicklenker und MBBs.

Du kannst Dir halt derzeit einfach noch nicht vorstellen, mit den Beinen zu lenken.
Nach einiger Zeit lernst Du ganz automatisch nicht gerade nach vorn zu treten, sondern nach vorne links, vorne rechts, je nachdem, was Die Lenkung gerade braucht.

Dann kommst Du irgendwann auch drauf, dass Du den Zeitpunkt, wann Du wie fest reintrittst auch darauf anpassen musst, was die Lenkung gerade gerne hätte. (Mit den Füßen stärker zu lenken geht ohne Clips nur in den Phasen, in denen auch ein wenig Druck am Pedal ist.)

Das kann man sich intelektuell herleiten, oder man kann's auch intuitiv lernen.
Beide Methoden funktionieren... und man muss schauen, was einem selbst besser passt.

Dann gibt's beim Lenken selbst auch noch 2 Fraktionen:
Die einen sagen, sie stützen sich mit der Schulter auf einer Seite an der Lehne ab und leiten dadurch eine Kurve ein.
Die anderen sagen, sie bewegen den Fuß ein wenig zur Seite, um zu lenken.
In Wirklichkeit tun beide genau das Gleiche. Wenn Du mit dem Fuß zur Seite drückst, kommt die Gegenkraft von der Schulter hinten.
(Deswegen ist's auch recht schwierig einen Knicklenker freihändig zu fahren, ohne den Körper an der Lehne zu haben. Freihändig aufsetzen ist nicht ganz trivial...)

Viel Spaß beim Üben,
Harald
 
"Punkt" sehe ich da nicht, wenn der eine Fuss nach vorne tritt, muss halt die andere Hand dagegen drücken
Zumindest bei mir wäre das falsch. Wenn Du schräger nach außen trittst, dann wird das Moment, das den Ausleger in die Gegenrichtung bewegt, neutralisiert. Drum kann man dann ja auch irgendwann freihändig, ... wenn man es mal kann. ;) Allerdings ist das bei meinem vllt etwas leichter.
 
muss ich 'mal ausprobieren, im Moment bin ich bei meinen Achten im Langsamfahrmodus vor allem damit beschäftigt, rechtzeitig zu stoppen, wenn das Vorderad plötzlich zu sehr zur Seite kippt.
Das Video hier
weisst darauf hin, dass das Knie nicht aussen sein darf, darauf werde ich auch achten. Hab allerdings das Gefühl, dass der Schwerpunkt mit dem Originalsitz weiter vorne ist.
 
Dann gibt's beim Lenken selbst auch noch 2 Fraktionen:
Die einen sagen, sie stützen sich mit der Schulter auf einer Seite an der Lehne ab und leiten dadurch eine Kurve ein.
Die anderen sagen, sie bewegen den Fuß ein wenig zur Seite, um zu lenken.
In Wirklichkeit tun beide genau das Gleiche. Wenn Du mit dem Fuß zur Seite drückst, kommt die Gegenkraft von der Schulter hinten.
Die Möglichkeiten sind noch vielfältiger, anfangs hab ich immer mal auf der Gegenseite mit dem Arm gegengedrückt, mein jetziger Lenker ist aber weiter vorn und auf ziehen ausgelegt, da mach ich das nicht mehr - also entweder ich hänge mich voll rein, wie beim Wiegetritt, ich ziehe mit jeweils dem gleichen Arm voll gegen den Tritt, oder ich fahre minimalkompensiert (das Kleinhirn merkt schon, wie sich die Muskelgruppen von Armen und Beinen jeweils am wenigsten bewegen müssen und auch die Koordinationsarbeit gering wird), oder halt freihändig.
Wenn ich entspannt einen Berg runterrolle, ein Bein gestreckt - kann ich (freihändig!) eine Kurve durch entspannte Bewegung des oberen Knies einleiten - bzw. die ganze Fuhre mit eben diesem Knie ausbalancieren, grad wie man ein UP freihändig aus dem Becken ausbalancieren kann, nur mit weniger Muskelgruppen...
Hab allerdings das Gefühl, dass der Schwerpunkt mit dem Originalsitz weiter vorne ist.
Das macht m.E. nicht so viel aus, mein Sitz ist auch relativ weit hinten für ein MBB...
 
einen "Punkt" sehe ich da nicht, wenn der eine Fuss nach vorne tritt, muss halt die andere Hand dagegen drücken
Ich hatte ja nur 3Monate ein Flevobike und sehe mich da als Anfänger. Anfahren sollte aber fast ohne Handgegenhalten am Lenker gehen.
Druckpunkt finden:
Wenn du den Ausleger normal gerade hältst, dann drückst du mit rechtem Bein auf der Pedale den Ausleger nach links weg.
Das liegt am Hebel von Tretlagerachsbreite und Pedale. Diesen Hebel muss man eliminieren.
Dazu musst du fürn rechten Fuß den Ausleger im Stand solange nach rechts bewegen bis du fest aufs Pedal treten kannst ohne dass es sich seitlich wegdrückt.

Fürs fahren wäre es wohl ideal bei viel nötiger Kraft zb am Berg diesen Druckpunkt beim Pedalieren für beide Pedale zu finden.
Damit wird dann der Ausleger passend zur Trittfrequenz hin und her pendeln.
Das wird aber wohl nur bei niedrigen TF so sein.
Je schneller du fährst, desto mehr stabilisieren die Kreiselkräfte des Rades den Ausleger.

Trotzdem sieht man MBB fahrer immer leicht Schlangenlinien fahren.

Ich hoffe das war verständlich
 
leicht Schlangenlinien fahren...
...machen alle 2 Rad Fahrer. Nur so hält man das Gleichgewicht.
Die Frage ist nur wie ausgeprägt die Schlangenlinie ist.

(Einschränkung: Leute wie z.B. Danny MC Askill können auch ohne Schlangenlinien fahren. Diese Mittel zur Korrektur der Balance zu erlernen, ist aber etwas aufwendig...)
 
Anfahren sollte aber fast ohne Handgegenhalten am Lenker gehen.

Zum Flevo kann ich nix sagen, aber wer's kann, der kann's - und braucht die Hände wohl nur zum Schalten und Bremsen am Lenker.

Beim MBB sind aber die Hebelverhältnisse anders. Zwar kann ich nach längerer Benutzung und entsprechendem neuromuskulärem Feintuning behaupten (!), dass ich außer beim Anfahren am Berg nicht mehr am Lenker ziehen muss, damit es klappt - aber das ist eben nur eine subjektive Empfindung. Beweis:

Nach dem Umstieg vom MBB auf SPM oder Musashi gibt's trotz aller Bemühungen, das Fahren in Schlangenlinien zu vermeiden, genau das!
Und das auch bei entspanntem Treten leicht bergab.

Die hintere Schultermuskulatur zieht automatisch gegen die Tretbewegung.
Das kann ich auch nicht/kaum bewusst unterdrücken, weil der Computer eben so kalibriert ist. Nach ein paar hundert Metern ist das vorbei und das "MBB-Programm" rastet auch nicht mehr ein.

Das zeigt mir eindeutig, dass die Automatisierung der Bewegungsabläufe in Richtung ständiger und unbewusster Beteiligung von Muskulatur geht, die beim starren Ausleger "schläft", ohne dass ich das wahrnehme oder beeinflussen kann.

Ich habe hier im Forum ja stolz berichtet, dass ich und mein MBB sich mittlerweile so gut verstehen, dass ich die Arme beim normalen Fahren nicht mehr zum Gegenhalten einsetze - was offensichtlich falsch ist. Und dass sich die hintere Schultermuskulatur auch bei 24Stunden-Etapoen mit Reisegepäck nicht mehr "meldet", schiebe ich nach den regelmäßigen 'Schlängel-Erfahrungen' beim kurzfristigen Umstieg aufs andere System schlicht und ergreifend auf Trainingseffekte. Am Saisonanfang gibt's aus dieser Ecke nämlich durchaus immer noch vereinzelte Signale. Nicht so schlimm wie am Anfang, eben weil ich nicht mehr bewusst nur am Lenker reisse, sondern weil ich einen Teil der auftretenden Kräfte, die den Lenker drehen wollen, durch 'bessere' Tretbewegung minimieren kann. Aber ganz ohne geht es bei mir definitiv auch beim entspannten cruisen nicht - ich merke es halt nur nicht mehr.

LG Holger
 
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