MBB aus Holz, Rahmenbausatz

0,5-1,5t Druck pro Quadratdezimeter laut Datenblatt. Mit Paketband?
Hab ich nicht nachgedacht, öfter schon so gemacht. Grade mit der Kofferwaage ausprobiert. 100 N zieht man mit dem Band gut und das summiert sich beim Wickeln auf. Ein Steg hat eine Stirnfläche von 4416 mm², also muss ich, bei 2 Stegen, mindestens 44-mal umwickeln. Das ist überschaubar. Beim zweiten Teil des Gurtes ist die Fläche 53000 mm². Das sind schon 215 Umwicklungen. Problematischer wird sein, dass der Druck nur am Rand angreift. Da muss man nochmal nachdenken.
Dazu hab ich nochmal ein bisschen gegrübelt.
Der Atmosphärendruck macht ja 1t auf dieser Fläche, mit einem Vakuumsack und einer guten Pumpe käme man also schon in die richtige Richtung. Um ein Eindrücken der Flächen zu verhindern, muss man allerdings einen mit halb aufgeblasenen Luftballons ausgefüllten Folienschlauch innen reinstopfen und dabei den Hohlraum so gut wie möglich mit Luftballons füllen. Die Luftballons erzeugen den Gegendruck, und der Folienschlauch dient als mechanischer Schutz. Vielleicht muss man die offenen Trägerenden abdecken, damit sich der Vakuumsack da nicht reinzieht (wenn die Luftballons 10% des Volumens nicht ausfüllen, hat man schon 100mbar Unterdruck bzw. der Sack würde sich auf 10% der Trägerlänge reinziehen).

Mit Paketband würde sich der Zug der einzelnen Lagen wahrscheinlich nicht 1:1 addieren, bei mir jedenfalls nicht, denn die untersten Lagen sind da manchmal leicht geknittert. Ich bräuchte dafür irgendein elastischeres Klebeband. Mir fällt dafür eine andere Möglichkeit ein, die für die Verklebung der ersten Lage auf den Stegen funktionieren könnte:
Außen längs über den Stegen oben und unten je einen Streifen Gummi mit einem Streifen steiferen Materials zur Druckverteilung (Sperrholz, Blech) auflegen. Quer darüber oben und unten lauter kurze Stäbe/Latten mit etwas Abstand zueinander, und links und rechts im Zickzack um die Stabenden ein kräftiges Gummiband ziehen. So ein Band kann man mit der Hand ganz gut auf 10kg Spannung ziehen, und bei je drei Stäben oben und unten hat man schon 60kg Zug auf der damit abgedeckten Steglänge. Damit kommt man zumindest für die Klebefugen zwischen Gurt und Steg in die richtige Größenordnung. Man braucht mindestens einen Helfer.

Wenn ich das probieren würde, müsste ich die beiden Gurtlagen sicher in zwei Schritten verleimen, denn für das Reinstopfen der Luftballons muss der Hohlkörper schon halbwegs stabil sein.
 
elastischeres Klebeband
zum Beispiel
einen Streifen Gummi
aus Fahrradschlauchstreifen oder Theraband.
Das funktioniert gut, Fahrradschlauch oder Latexband zieht noch stärker. Man kann nach jeder Viertelfläche bis zur Streckgrenze ausziehen, weiterwickeln, gespannt halten, ausziehen, weiterwickeln. Die Zugkräfte lassen sich bestimmt errechnen, nur nicht von mir...
Je dünner Latex ist, desto stärker die Rückspannkraft (Zwillenbau ;) ).
Gruß Krischan
Gruß Krischan
 
Der Atmosphärendruck macht ja 1t auf dieser Fläche, mit einem Vakuumsack und einer guten Pumpe käme man also schon in die richtige Richtung.
Nee, der Atmosphärendruck wären ca. 10t pro qm. Also nur 100kg pro dm.

Ob man den vollen Druck braucht und mit wieviel Sicherheit und Rückfederung der Leimhersteller da rechnet sei mal dahingestellt. Aber da liegt schon ein Faktor 10-15 dazwischen. Außerdem funktionieren manche Leime auch einfach nicht gut im Vakuum.
 
Ich würde es mit egal welcher Technik einfach mal ausprobieren. Wenn der Bruch gut aussieht ist doch alles in Ordnung. Wasserfestigkeit und Dauerelastizität muss man allerdings dem Datenblatt glauben.
 
Vielleicht zur allgemeinen Belustigung und Beruhigung:

Ich hatte meinen Rahmen 1999 mit Epoxy verklebt. Ausgerechnet hinten ,wo das Holz ohne Vorbiegung eine gute Kurve machen musste war die offene Zeit vorbei. Habe dann kurzerhand den B3-Leim genommen, da wasserfest. Hält bis heute. Und das waren alles Schraubzwingen. Leimfläche 9mm breit.
 
Auch von mir aus der Carbon und carbon holzbau eine stimme gegen das paketklebeband. Das ist sehr un elastisch. Da die rahmenform schon geschwungen ist, und mit sich anderende durchmesser, vermute ich das das nicht so gut wirkt. Ich hab normales electraband, sehr eng, benutzt, und breites 5cm gewebeband was auch einigermassen elastisch ist. Damit baut mann gleichmassiger druck auf. Mit pakketklebeband kriegt man ziemlich sicher belastungsspitzen, und "lucken"

Eine andere moglichkeit die ich benutzt habe ist stramm umwickeln mit Nylonseil, weil es viel enger ist als das klebeband, baut mann bei gleicher ziehkraft denn druck auf weniger quadratcentimeter. Pro cm2 also hoheren druck. Nur bilden sich bei carbon um eine form dan deutliche rillen, wegen die runde form vom seil. Bei zwei platten holz spielt das weniger.

Ich sehe auch noch ein potenzieles problem das sich platten under der druck der klemm vor richtung nach innen verschieben, oder anders eine ungewunschte bewegung machen.

Grusse, Jeroen
 
Direktes Umwickeln mit (Klebe-)Band oder Seil hat finde ich den Nachteil, dass die Kanten der Gurte belastet und vermutlich etwas heruntergebogen werden, denn sie stehen ja seitlich über (v.a. an der Hinterradgabel) und die Sperrholzlagen sind nicht sehr dick. Deswegen die Idee mit quer draufgelegten Stäben.
Schraubzwingen lösen das Problem auch. Sie sind nur ziemlich schwer und etwas teurer, und wer nicht später auf Tischler umschulen will, braucht wahrscheinlich nie wieder so viele.
 
Deswegen die Idee mit quer draufgelegten Stäben.
Zu diesem Thema ein wenig weiter gedacht:
Es geht um ein 4kantiges Profil mit rechteckigem Querschnitt.
Leisten aufgelegt und mit Gummi zusammengezogen ergibt in Summe schon recht hohe Kräfte, abhängig von der Zahl der Leisten und Gummis.

Weiter steigern kann man die Flächenpressung, wenn man statt den Gummis eine dehnungsarme Schnur wie z.B. Drachenleine nimmt. (graue Linie)
Wenn man die nun quer zur Zugrichtung mit einer Hilfsschnur verspannt (rote Pfeile), werden die Kräfte um ein vielfaches höher, als bei Verwendung von Gummi. Weil die Schnüre dünn sind, kann man recht enge Abstände, daher viele Leisten und somit hohe Flächenpressungen realisieren. Man kann auch alles mit moderater Spannung vorbereiten und erst wenn alles am richtigen Platz ist, richtige Kräfte drauf bringen.
Gezeichnet ist's mit großen Leistenabständen. Je enger die Leisten zueinander liegen, desto stärker wird die Verspannung.
1618830861393.png
Wenn nötig, kann man dieses System auch in 2 Richtungen simultan umsetzen. (Leisten nicht nur oben+unten, sondern gleichzeitig auch rechts+links.) Allerdings wird dann das Arbeiten deutlich schwieriger.

Gruß, Harald
 
Ich habe im Lauf der Jahre schon viel mit Schnüren gemacht. Richtig eingesetzt gehen Dinge, mit denen man zuerst nicht rechnet.

Z.B. hatte des Trecking Rad jahrelang einen Lowrider vorne an der Gabel, der mit einem auf Reibung haltenden Klemmknoten angebunden war.
Dass das trotz nach untem verjüngenden Gabelholm hält, hatte ich selbst nicht so recht geglaubt. Aber, der Versuch hat gehalten, bis ich ihn nach Jahren dann mal wieder entfernt habe.

In einem Norwegen Urlaub hatte ich ein gebrochenes Kettler Alu Rad (ganz klassisch das Unterrohr am Steuerkopf angebrochen) mit einem doppelt genommenen 6 mm Stahlseil vom Tretlager zum Steuerkopf straff verbunden und dann dieses Stahlseil so wie oben gezeigt mit Schnüren gegeneinander verspannt um Zug darauf zu bekommen. Das hielt dann auch mehrere Monate, bis zur Verschrottung des Rahmens zu Hause.
 
Ich habe seit meinem letzten Post hier die Zeichnung 48x geöffnet. Allerdings mehr Grundlagenforschung an meiner Rostbraunen betrieben. Da habe ich den Steuerwinkel und die Kettenstrebenlänge verändert.
 
Ich habe seit meinem letzten Post hier die Zeichnung 48x geöffnet. Allerdings mehr Grundlagenforschung an meiner Rostbraunen betrieben. Da habe ich den Steuerwinkel und die Kettenstrebenlänge verändert.
Und? (oder bist Du jetzt zum schweigenden Friesen mutiert?) :p
Gruß Krischan
 
Zuletzt bearbeitet:
Franggn sind oft auch nicht so redselig und dann auch noch schwer zu verstehen (ich da familiär vorbelastet)
 
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