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Die Gemeinsamkeit hier ist: Die gesellschaftlichen/juristischen Rahmenbedingungen ändern sich nicht, weil irgendwer irgendeine Richtlinie erlassen hat, sondern weil die Anwender sich verändert haben. Es gäbe keine Nichtraucherschutzgesetze wenn die Mehrheit immer noch rauchen würde. Genauso wird es keine politische Förderung von VMs oder besonders VM-freundliche Gesetztgebung geben, solange die Mehrheit lieber Auto fährt.
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Deswegen wird das auch nix mit der 'Massenvelomobilisierung' solange der Sprit billiger als die nötige Kraft zur Überwindung der latent vorhandenen Faulheit ist oder sich unerwartet andere äußere Randbedingungen auftun, die den Mitmenschen das 'Selberbewegen' irgendwie schmackhaft machen.
Ich freue mich ja schon darüber, dass ich als VM-fahrer in meinem Lebensumfeld nicht als totaler Sonderling angesehen werde, sondern halt als jemand, der einfach ein besonderes Fahrrad fährt. Das ist doch schon mal ein Anfang .
Naja, ich glaube mal, da muss man schon ein bisschen differenzieren. Es gäbe sicher viele Leute, die lieber VM fahren würden als Autfahren.
Aber ich kann mir vorstellen, dass gewisse Gründe oft dagegensprechen (auch z.T. bei mir, wo ich es trotzdem ab nd zu nutzen kann):
- beruflich schwere Koffer transportieren (>20kg, außerdem sperrig)
- unpassende Geografie zum Velomobil (hügelig, Heckantrieb bei vorneliegendem Schwerpunkt)
- keine Möglichkeit des sicheren Unterstellens am Arbeitsplatz
- keine Unterstellmöglichkeit zu Hause
- unleistbar, da oft teurer als ein gebr. Auto (rein von der Anschaffung her), besonders wenn ein Auto ohnehin für den Beruf/Familie von Nöten ist
- körperliche Einschränkungen
- kein Familientransport möglich, auch kaum sperrige Güter wie Baumaterial in Mengen, etc.
- unpraktisch bzw. empfindlich (Randsteine, Schlaglöcher, Grasmittenstreifen, ...)
Ich denke zwar, dass ein Leben ohne Auto machbar und sinnvoll wäre - für jedermann, aber nur, wenn wir, damit meine ich die Welt, uns wieder mehr Zeit lassen (was von vielen Forianern ja nicht das Ziel ist). Dann könnte man weg von 24h Verträgen bei Anlagendefekten, wo sofort Techniker alles liegen und stehen lassen müssen, um zum Ort des Geschens zu kommen. Oder das Geiz ist Geil Prinzip in den Supermärkten, ...
Das würde aber vorraussetzen, dass mit dem Wohnen kein und zwar wirklich kein Geld mehr verdient werden darf, denn dann könnte jeder weniger Stunden arbeiten, jeder hätte einen Job und jeder könnte mit Öffis und Fahrrad seinen Ort der Arbeit erreichen und das bei geringerem Einkommen, da das Wohnen günstiger wäre. Und außerdem hätte das Geldverdienen durch Hände offenhalten (überzogene Mieten) endlich ein Ende.
Natürlich bräuchte man dann auch verbesserte Öffianbindungen, damit man auch mit der Familie wo hinfahren kann.
Es wird trotzdem immer Ausnahmen geben, wo man Autos braucht (Blaulichtfahrzeuge, Landwirtschaft, LKWs zur Lokalanlieferung, etc.), aber der Individualverkehr ließe sich sicher auf VM umstellen, sofern es alltagstauglichere Modelle gibt. Bei entsprechender Serienproduktion würden dann auch die Preise etwas nachgehen können, denke ich mir, wodurch sie für mehr Leute leistbar werden.
Soweit meine Ansicht, wie es zu einer Massenvelomobilisierng kommen kann.
...aber ich befürchte, das läge zu Wenig im Interesser vieler (vor allem Aktienbesitzer), sodass dieses kapitalistische System auf Kosten der Umwelt wie im Hamsterrad fortgesetzt werden wird, bis es einen riiiiesen Duscher macht und die überlebenden dann wieder von vorne anfangen - und hoffentlich dann nicht gleich wieder mit Finanzwirtschaft.
Aber dann wird es sicher mal mehr velomobilisierte Fahrzeuge geben - seis, weil das Öl verkämpft wurde und die Autos nur noch zum Schieben snd, oder weils alle zerbomd sind und Fahrräder bzw. Mobile schnell mal zusammengezimmert sind.
Beste Grüße, aktuell aus Biel (CH),
Franz