Massenvelomobilisierung!

Die Straßen müssen erstmal autofrei sein, bevor ein Autofahrer ein Velomobil als gleichwertig betrachtet.
Glaube ich nicht.
Das Velomobil muss aber einen deutlichen Vorteil vor dem Auto haben.
Da kann man schon heute ansetzen.
... Ich habe zum Beispiel bei der Arbeit keinen Parkplatz. Was bringt ein Auto wenn ich nicht aussteigen darf? Mit dem Velomobil kein Problem!
Dazu kommen keine Parkgebühren.
Außerdem fährt man auf der bestehenden Infrastruktur (=Radweg) am Stau vorbei und darf ohne weiteres in für Verbrenner/Diesel gesperrte oder verteuerte Zonen (London, Oslo und demnächst Stuttgart ;-)
Wenn es dann noch zu Lifestyle und Transportaufgaben (z.B.Kindertransport) passt, holt man sich vielleicht eins.
 
Naja, u. A. wie eben beschrieben:
- Freies Parken, auch z.B. direkt vor der Kita oder Arbeit und im Keller (als "Sackkarre" die Treppe runter)
- schneller, da andere Wege möglich, kürzere Wege (Einbahnstraßen in Gegenrichtung, durch Poller, etc.) und auf Radweg am Stau vorbei
- Freie Einfahrt in Innenstädte
- Lifestylefaktor
- am Markt mit Abstand preiswerteste Elektro- (Bio-) Hybridfahrzeuge
- Lademöglichkeit quasi überall
(mit "Akku to go" in der Wohnung/ am Arbeitsplatz laden)
- 24/7 Pannenservice (kein Vorteil, nur "gleichziehen")
usw.
 
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Wie viele Menschen kaufen ein Auto für 2500? Da fehlt eine Null am Ende!
Richtig... Es werden wohl auch mehr Edelmarkenin der 100.000 Euro-Klasse bei einer Marke verkauft, als alle Velomobilmarken zusammen. (Zugegeben international)... oder @DanielDüsentrieb hast du schon mal ein vergoldetes handsigniertes DF an einen Scheich für über 15.000 Euro verkauft? Warum wohl nur..?! (Tip: Hat was mit der Penisgrösse usw. zu tun).
 
... und daran wird sich so schnell auch nichts ändern, solange die Entscheider und Autofahrer z.B. der Meinung sind, dass eine Reduktion der Geschwindigkeit innerorts auf 30 gleichbedeutend mit einem Fahrverbot ist. :mad:

Bei Tempo 30 - habe ich damals jedenfalls gelernt, wird mehr Benzin verbraucht ... (ob das heute noch so stimmt? Die Motoren wurden erheblich weiterentwickelt) ... wohl aber doch eher wegen nicht angepasster Fahrweise ...

Minikettwiesel
 
Ein interessanter Artikel aus der (eher konservativen) FAZ (online von gestern), dazu noch aus dem Wirtschaftsteil, der gut zu diesem Thread passt.

http://www.faz.net/aktuell/wirtscha...polen-neue-wege-durch-die-stadt-14781828.html

Dort schreibt die Autorin auf Seite 4:

ZITAT BEGINN
Große Hoffnung setzt der Verkehrsforscher auf den gesamten Bereich der kleineren Elektrofahrzeuge, wozu neben eBikes auch die Segways, Fahrkapseln oder Stehmobile mit drei Rädern gehören. Noch sind sie ein seltener Anblick, aber darüber werde in 10 bis 20 Jahren ein Großteil des Stadtverkehrs laufen, prognostiziert Otto-Zimmermann, „solange sie nicht unterdrückt werden durch den Ausbau schneller Autostraßen“.
ZITAT ENDE

Wenn man jetzt noch das Wort "Steh" durch das Wort "Liege" ersetzt, sind wir bei der Massenvelomobilisierung.:)
(Oder gehören Velomobile in die Abteilung "Fahrkapseln":whistle:)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
interessanter Artikel aus der (eher konservativen) FAZ

Zwar bilden Fußgänger, Radfahrer und Bus- oder Bahnfahrer den allergrößten Teil derer, die in den Städten unterwegs sind. Zudem besitzen ein Viertel aller Großstadthaushalte selbst kein Fahrzeug mehr. Doch den mit Abstand meisten Platz in den Metropolen belegen natürlich immer noch die Autos: Allein 90 Prozent des verfügbaren öffentlichen Raumes - abseits der Straßen, die sie ohnehin schon größtenteils belegen - geht für Parkplätze drauf.

... überwiegend sogar für KOSTENLOSE Parkplätze. Im Hamburger Zentrum kostet ein Tiefgaragenstellplatz 80 EUR im Monat, direkt vor der Tür verschenkt die Stadt Parkplätze. Im Hamburger Umland kostet ein reservierter Stellplatz 30 EUR im Monat, aber dann baut die Gemeinde (offizielle Devise: "Wir wollen Fahrradstadt werden") die Wohnstraße zur "Spielstraße" um und verdoppelt so die Anzahl der kostenlosen Parkplätze.

Braucht jemand noch mehr Gründe, Auto zu fahren? Wir könnten auch das ganze Verkehrsnetz unter riesigem Aufwand auf schnellen und flüssigen Autoverkehr optimieren und andere Verkehrsteilnehmer auf die winzigen Randstücke verbannen, wo sie nicht im Weg sind ... ach nee, haben wir ja schon.

„Stadtplaner müssen sich darüber im Klaren sein, dass jede Straße, die neu für Autos gebaut wird, nicht der Verkehrsentlastung dient, sondern nur noch mehr Autos in die Stadt bringt.“

In ähnlicher Form gilt das auch für Parkplätze. Man kann sogar die Autos mit kostenpflichtigen Parkhäusern in die Innenstadt locken, und die Fahrer kreisen dann durch die Wohnviertel und suchen da nach Parkplätzen, um ein paar Euro zu sparen. Gern auch durch illegales Parken ...
 
Es gibt aber nicht nur Städter...

Wie ich geschreiben habe, in der Stadt hat meiner Ansicht nach der Individualverkehr bis auf Zustellausnahmen ohnehin keine Berechtigung (für was auch in der Ebene...).

Wenn ich aber 10-15km zum nächsten Geschäft habe und dazu noch 200-500hm, z.T. Schotterstraßen, dei im Winter mit 20cm Schnee bedeckt sind, dann kann man technisch ein VM schon vergessen und selbst mit dem Fahrrad wird es mit Familie problematisch. Es sei denn, man hat keine 40h Woche und es gibt einen Alleinverdiener in der Familie, der trotzdem noch ausreichend zum Leben verdient, dann kann man es sich sicher auch ohne Auto so einteilen.
In Gegenden wie im Almtal in Oberösterreich gibt es z.T. solche Zustände und in den Salzburger Berbauerngegenden vermute ich ähnliches (weiß ich aber nicht).

...wenn es sich zeitlich und technisch ohne Auto ausginge, würde wohl keiner - ausgenommen Liebhaber & Angeber - eins kaufen, immerhin gehen pro Jahr einige Tausend Euro an Treibstoff , Versicherung und Wertverlust auf (da fällt der Kaufpreis oft gar nicht so ins Gewicht, zumindest wenn jemand so Autos hat wie ich um < 4000€ :)).

Beste Grüße
Franz
 
Es gibt aber nicht nur Städter...

Ich schätze, die Massenvelomobilisierung wird im Zweifel dort beginnen, wo die Randbedingungen dafür am günstigsten sind. Das könnte bei den Städtern sein ...

(Neulich an einer Ampel hier in Hamburg habe ich übrigens mal die Jungs und Mädels von der "Radlobby Oberösterreich" getroffen. Die waren ganz begeistert von meinem Faltrad, und daß ich es in der S-Bahn mitnehmen darf. Und sie haben meinem Wiener Bekannten heftig widersprochen, der behauptet hat, das Wort "Alltagsrad" kenne man in Österreich gar nicht :)
 
Vielleicht beginnt die "Massenvelomobilisierung" wirklich nicht gerade im
da hast du wahrscheinlich recht:D.

Wobei was die Massenvelomobilisierung des Bezirkes Gmunden betrifft, schon- da war ich der Erste VM Fahrer und das ca. 3 Jahre lang im Almtal:p (zumindest laut Karte im Forum).

Beste Grüße
Franz
 
Wetterschutz und abschließbarer Gepäckraum Fehlanzeige bzw. mangelhaft, aber immerhin bekennen Sie sich (noch?) dazu, das es ein Fahrrad ist.
Das ist bei dem von der Bundesstiftung geförderten auf halben Wege verloren gegangen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab mir das mal durchgelesen. auch wenn es knapp ein Jahr alt ist, fand ich alles sehr interessant!
Weil hier alle von "Massenvelomobilisierung" schreiben, wie viele Velomobile gibt es eigentlich grob geschätzt in Deutschland, Europa und der Welt?

Außerhalb von Europa habe ich über fb die USA, Australien und mit zweo Velomobilen Argentinien auf dem Schirm.
 
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