Mango 69: Let the story begin…

Ich werde dort einseitig klebendes Fenstersterdichtband nutzen. Ich baue das Mango erst mal technisch und elektrisch auf um fahren zu können. Die optische Sanierung folg dann später irgendwann. Dafür, und für Wartungsarbeiten ist es sicher nicht verkehrt den Deckel ohne Klebeschicht oder Silikon einfach demontieren zu können.

Ja, fest verkleben ist lästig. Aber es gibt dafür eine Lösung: Sikaflex auftragen auf die leicht aufgeraute Flanschen, glatt streichen mit ein Spachtel (so dünn wie möglich!), aushärten lassen und erst dann zusammen führen.

Um das ganze noch wartungsfreundlicher zu machen kann man statt rostfrei selbst-sichernde Muttern, Plastik Rändelmutter benutzen. (So hat mir @Stegi gezeigt, eine recht gute Idee fand ich)
 
Das mit den Rändelmuttern ist wirklich eine gute Idee! Werde ich machen.

Habe die Kabel nun weitestgehend alle verlegt. Rücklicht und Blinker hinten fehlen noch.
“Zündung an“ wird mit Anschluss des Akkus aktiviert. Dann leuchtet das Rücklicht, Blinker und Hupe funktionieren. Die Scheinwerfer lasse ich über einen Schalter laufen. Die müssen am helllichten Tag nicht umsonst den Akku leer ziehen. Rücklicht finde ich wichtiger bei Tag und verbraucht ja nicht viel.

Habe die Kabel unter schwarzem Panzertape verlegt. Finde die Lösung nicht besonders schön, aber (Achtung! Wortwitz!) prakti-Kabel:X3:.

Macht es eigentlich Sinn irgendwo eine Sicherung einzubauen? Z.B. direkt am Akku?

Der Akku ist aktuell noch bei DHL. Der Moment der Wahrheit ob alles blinkt, leuchtet und hupt rückt also näher.
 
Ja, Sicherung ist kein großer Aufwand und kann Dir bei Kurzschluss den Akku retten. Würd ich auf jeden Fall machen.
Panzertape wird vermutlich nur so lange halten, bis das Radl das erste mal in der Sonne steht.
 
Das
muß, wenn es abgeschaltet hat, meist durch Anlegen einer externen Spannung freigeschaltet werden; also Ladegerät oder ein anderer, frisch geladener Akku.

Zusätzliche Sicherung bei 12V - hmm - 7,5 bis 10A aus dem KFZ Bereich sei dringend angeraten. Die Hupe braucht den höchsten Strom, aber normalerweise nur kurz, danach kommen potente LED Scheinwerfer, die aber ständig haben wollen. Der Rest ist unter ferner liefen...
 
Hallo @RedNeck , willkommen unter den Mangonauten!
Im Zubehör waren noch zwei Rollen von diesem keilförmigen Band dabei.
Man sieht das auf dem Foto leider schlecht ob da nur die Schnittfläche so verunstaltet ist...
Falls es wirklich dreieckig keilförmig ist:
Da gab es früher mal - ich glaube bei Wim Schermer - so ein Band, das war dafür gedacht, es beim Mango vor die vorderen Radkästen zu kleben.
Sollte für den Strömungsabriss sorgen.
Das Mango hat nämlich an den Radkästen vorn einen grossen Radius und leitet die Strömung damit in den Radkasten, was aerodynamisch nicht schlau ist.
Wenn Du Dir ein Strada oder ein DF ansiehst, wirst Du feststellen dass dort der Radius an den vorderen Kanten deutlich kleiner ist als an den hinteren.
Vorn soll die Strömung so besser abreissen, hinten kann sie sich wieder "sanft" anlegen.
Ich werde dort einseitig klebendes Fenstersterdichtband nutzen.
Das Band dafür gibt es offenbar immer noch bei Wim Schermer:
https://www.velomobielonderdelen.nl/category/23766/rubber-strip
Dabei kam mir die Idee die gesamte Elektrik über den Rahmen auf Masse zu legen. Geht das?
Kann man machen, muss man aber nicht... ganz erlich, ich würde es lassen, einfach Kabel legen, ich glaube das macht am Ende weniger Arbeit und ist zuverlässiger.
Solltest Du den Rahmen als Masse verwenden, auf jeden Fall alle Kontaktflächen mit einem "guten" Fett einfetten, sonst ist der Ärger eh vorprogrammiert, schon alleine wegen der elektrochemischen Korrosion.
Kettenspanner etwas mehr Kapazität
Bei mir sieht das so aus... in meinen Augen ist der Kettenspanner der ab Werk verbaut ist für Dreifachkettenblätter eh nicht geeignet.
Leider baut man das nicht "mal eben" um.
Habe die Kabel unter schwarzem Panzertape verlegt.
Äh, ja... provisionell ™ ist das nicht gerade... wenn es hält, herzlichen Glückwunsch!
Nachdem bei meinem die Kabel bei Sinner mit Silikon eingeklebt waren und ich Stunden damit verbracht habe das Zeug halbwegs zu entfernen, habe ich dann Klebesockel für Kabelbinder verwendet, hält jetzt seit fünf Jahren wie verrückt...

Ach ja, ich würde die Elektrik definitiv auch af 12 V umbauen, ich hatte das mit einem 18 V Werkzeugakku und Step-Down-Wandler gemacht.
Die Akkus sind eh da...

Eines ist mir noch aufgefallen:
In Deinem Profil steht "Mango Tour".
Das "Tour" ist ein "Plus" mit "besserer" Ausstattung - beide haben die Karosserie ohne die "eingefallenen Wangen" wie sie das ursprüngliche Mango und das "Sport" haben.
Bei #69 gab es ziemlich sicher auch noch gar keine "Plus-Karosserie".
Was man auf Deinen Fotos sieht ist definitiv kein Mango Plus oder Tour, nur so als Hinweis ;)
 
@Suedhesse danke für deinen ausführlichen Beitrag.

Die Elektrik lasse ich komplett über Kabel laufen. Vorne und hinten im VM sind jetzt jeweils Klemmpunkte für Plus und Minus, also alles über Kabel.

Ich meine in der Bedienungsanleitung oder irgendwo im Internet aus offizieller Quelle heißt es, dass man es bei Bedarf auf dreifach umrüsten kann. Deshalb dachte ich, es sei kein Problem. Der Kettenspanner sieht abenteuerlich, aber dennoch nach original aus. Ich muss halt aufpassen. Habe es so hinbekommen, dass ich ohne die Gefahr eines Schadens noch Groß/Groß fahren kann, auch wenn man das ja eigentlich nie macht. Bei klein/klein wird’s schwierig. Auf den letzten 2-3 kleinen Ritzel wird die Kette schon deutlich schlaff und der Kettenspanner kommt sich mit den Rollen ziemlich nahe. Da muss ich dann aufpassen, lässt sich aber verkraften.

Elektrik ist auf 12V umgerüstet und es kommt ein 4Ah LiFePO von Eremit rein.
Unsicher war ich mir beim Taster für die Hupe, da dieser über den Tiller schaltet. Wenn man ihn betätigt drückt man den Kontakt quasi auf die Oberfläche des Tillers. Dort liegt jetzt Masse an und wird beim betätigen geschlossen. Ich hoffe das funktioniert, sonst muss ich das noch mal ändern.
Die Lösung mit dem schwarzen Panzertape hielt ich eigentlich für gut. Die ganzen Klettstreifen halten ja auch selbstklebend. Sollte es sich lösen, werde ich deinen Tipp mit den Kabelbindersockeln beherzigen.

Bei der Bezeichnung des Modells kenne ich die Unterschiede noch nicht genau. Es ist auch kein „Schaltkasten“ am linken Radkasten verbaut wo die Schalter und Taster zusammenlaufen. Tatsächlich ist das Mango ziemlich leer und nackt von innen. Einzig zwei Kästen zum abdecken des Kettenantriebs sind noch im Zubehör gewesen. Lässt die geringe Ausstattung auf ein „Sport“ schließen?
Oder weißt du vielleicht um welches es sich handelt oder gab es 2005 noch gar keine verschiedenen Modelle?
 
Zuletzt bearbeitet:
Habe es so hinbekommen, dass ich ohne die Gefahr eines Schadens noch Groß/Groß fahren kann, auch wenn man das ja eigentlich nie macht. Bei klein/klein wird’s schwierig. Auf den letzten 2-3 kleinen Ritzel wird die Kette schon deutlich schlaff und der Kettenspanner kommt sich mit den Rollen ziemlich nahe. Da muss ich dann aufpassen, lässt sich aber verkraften.
Und das entspricht genau der für Velomobile korrekten Einstellung: Groß-Groß muss gehen; die vom Rennrad bekannte Einschränung hinsichtlich der Kettenlinie spielt beim VM ja keine Rolle. Will heißen: dieser Gang ist beim Anfahren und an nicht zu starken Steigungen meistens wichtig.

Im Gegensatz dazu ist Klein-Klein unwichtig: auf dem kleinen Blatt interessieren nur die Gänge, die langsamer sind als der kleinste Gang auf dem mittleren Blatt.

Das hat auch etwas mit der Federung zu tun. Die Paralellogrammverluste ("Pogo") sind halt bei den hohen Kräften in Kettenrichtung viel größer als auf den großen Blättern. (wenn die Kette nicht genau durch die Achse der hinteren Schwinge verläuft, entsteht eine Kraftkomponente, die die Schwinge auslenken will. Diese Kraft fehlt dann für den Vortrieb, und das Wippen der Schwinge stört auch noch.)

Darüber hinaus verformt sich die Karosserie durch den höheren Kettenzug auf den kleinen Blättern stärker. Das wührt zu weiteren Verlusten.
 
Die Elektrik ist nun verkabelt. Die Kabelführung, gerade vorne ist erst mal provisorisch. Das wird alles noch was schöner verlegt.
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Zuerst wollten die Schweinwerfer nicht leuchten. Hatte alles durchgemessen und den Fehler irgendwo im Kabel zum Schalter lokalisieren können. Hier kamen zwar 12V an, gingen aber nicht mehr raus. Im Endeffekt waren die Litzen an der Klemmstelle im Schalter gebrochen. Nun leuchten die Cyos und die Blinker blinken auch.
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Der Akku hat, samt Sicherung seinen Platz unterm Sitz gefunden
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Das Rücklicht könnte was heller sein. Da baue ich in Zukunft was moderneres ein.
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Die Relais haben jeweils rechts und links Platz gefunden. Hier ist auch das Panzerband zu sehen. Nicht schön, aber erstmal ausreichend.
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Die Kabelführung am Tiller ist final. Was mich stört sind die offenen Pole mit 12V am Blinkerschalter. Ich denke, da kommt auch was neues rein…
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… die Hupe hupt auch. Ziemlich laut sogar.
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In den nächsten Arbeitsschritten werden die Blinker befestigt. Auch erst mal provisorisch mit Doppelseitigen Klebeband. Ich will das Mango ja noch Optisch aufwerten. Dann müssen sie noch mal ab.
Zudem spendiere ich den Bremsen neue Züge und neue, kompressionsfreie Außenzughüllen von Jagwire. Damit habe ich seinerzeit sehr gute Erfahrungen bei mechanischen Scheibenbremsen gemacht. Die Bremsperfomance war gefühlt drei mal so gut.
Wenn dann der Deckel befestigt ist, gehts das erste mal auf die Straße. Da heißt es dann die richtige Position für den Sitz finden…
 
Zuletzt bearbeitet:
Lässt die geringe Ausstattung auf ein „Sport“ schließen?
Oder weißt du vielleicht um welches es sich handelt oder gab es 2005 noch gar keine verschiedenen Modelle?
... wenn es von 2005 ist, ist es noch nicht einmal von Sinner, das müsste noch eines von Velomobiel NL sein wenn ich das richtig sehe...
Ob das normal ist dass das keinen "Schaltkasten" auf der Rückseite des linken Radkastens hat weis ich leider nicht, ich kenne es nicht ohne.

Grob ist die Historie des Mango so:
- Erst kam das "Ur-Mango", das ist praktisch Deins; nennt sich einfach nur Mango
- Dann kam das "Mango Plus", mit den Seitenwänden die hinten unten nicht schmaler sind als oben, das hat dann auch mehr Laderaum
- Das "Mango Tour" hat auch die Karosserie vom "Plus", nur eine bessere Ausstattung
- Das "Mango Sport" hat die gleiche Karosserieform wie das Ur-Mango und war offenbar eine Art Marketing-Trick:

Anscheinend wollten seinerzeit alle die ein neues Mango bestellt haben nach deren Einführung nur noch das "Plus" oder "Tour" haben, weil es viel praktischer ist, es hat ja viel mehr Laderaum seitlich.
Um aber die anderen Formen weiter nutzen zu können sollten offenbar wieder mehr Mangos mit der alten Karosserieform verkauft werden.
Also hat man dieses Mango etwas gepimpt, versucht es leichter zu machen, und das dann als "Sport" verkauft.
Zumindest ist das mein Kenntnisstand, ich lasse mich da gerne korrigieren.

Nachdem meins ein "Mango Sport Red Edition" (gab es auch in blau, gelb, schwarz...) ist, was auch wieder eine "bessere" Ausstattung ist, bin ich mir nicht ganz sicher ob dort an der Karosserie alles so ist wie beim "normalen" "Sport"...
Bei mir ist z.B. die Brücke aus Carbon, auch sonst noch ein paar Teile wie der "Kettenkasten", der Schaltkasten, der Sitz...
Ansonsten ist die Karosserie aber aus Glasfaser.
Und die Seitenwände sind hinten sehr dünn.

Ich empfehle Dir diese Lektüre:

https://cmoder.gitlab.io/velomobil-grundwissen/_images/vm_history_de.svg

R.I.P. Christoph, und vielen Dank dafür!

Und wenn Du es in "Langform" haben möchtest, schaue gerne hier:

https://www.velomobilforum.de/forum...ndungen-zwischen-velomobil-herstellern.43733/
 
Wenn ich im Mango etwas kleben will, Klettband oder Klebestreifen, hab ich mir inzwischen angewöhnt einen Tropfen Superkleber auf die Klebefläche draufzutropfen. Laut Wikipedia ist Superkleber ein empfohlener Klebstoff für Carbon. Ich bin zufrieden.

Walta
 
Wenn ich im Mango etwas kleben will…
Würde sich anstatt Silikon auch Heißkleber aus der Pistole anbieten? Das hinterlässt keine Rückstände auf denen dann nichts mehr haftet. Damit könnte man die Kabel punktuell „anheften“. Oder Sowas?
Ob das normal ist dass das keinen "Schaltkasten" auf der Rückseite des linken Radkastens hat weis ich leider nicht, ich kenne es nicht ohne.

In einer Alten Verkaufsanzeige sieht man, dass dort die ganze Kabelei auch am Tiller zusammenläuft. Man sieht es leider nicht aber vermutlich ist hier auch kein Schaltkasten verbaut.

Der Kettenksten und Sitz ist bei mir auch aus Carbon. Vielleicht aber auch nicht original. Ob die Brücke aus Carbon ist kann ich nicht sagen. Sie ist jedenfalls glatt Schwarz. Im Gegensatz zur restlichen Karosserie, bei der man deutlich das Gewebe sieht.
 
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glatt schwarz dürfte eher gelcoat sein als teures sichtcarbon. das mango war doch auch preislich die einstiegsklasse (was das rad keineswegs abwerten soll!)
 
Schwarz ist meist kein Carbon, sondern Schwarzpigmentieren Gelcoat. Bei Carbon ist das Epoxid oft klar, so das man mit gutes Licht noch das Webmuster der Faser erkennen kann. Bei der Seitenwand wurde teilweise auch Gelcoat verwendet.

Heisskleber wird zwar hart aber es ist auch sehr bröse, es bricht schnell und mit UV kommt es auch nicht so gut klar. Die Klebstelle vorher gut sauber machen ist an zu raten. Ebentuel etwas aufrauhen. DIe Kabelbindersockel in grosse 15x15 mm haben sich bei mir innerhalb wenige stunden Nutzung von selbst wieder gelösst. Ich hatte damit eien sehr kleine Tasche fest gemacht, da einige Riegel drin gesteckt, keine 100gr.

Ich bin ans uberlegen wie ich das löse. Vermute ich werde die klebepads abmachen und dann so ne Epoxid spritze verwenden, mit epoxid der sehr rasch aushartet. Einmal drauf geht das aber nicht einfach ab.
 
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