Wie genau soll durch eine Fahrt von rund 1000 km eines einzelnen die Situation mit den PKW Fahrern verbessert werden?
Wie soll ein einzelner eine Innovation vorantreiben, die den ganzen Handymarkt revolutioniert? Es beginnt immer mit jemandem, der beginnt, das Unmögliche zu denken und umzusetzen.
Ursprünglich hatte ich nur vor 1.000 km auf dem Mamaia Blvd in 25-km-Runden zu fahren, um auf die desolate und zuweilen unsichere Situation als radfahrender Verkehrsteilnehmer aufmerksam zu machen. Meine Hoffnung: Das Ganze sei verrückt genug, dass die Medien darauf aufmerksam werden und das Thema aufgreifen.
Mein erster Anruf galt Johannes, denn für die Aktion brauchte ich etwas Griffiges… etwas, was Menschen fähig sind in kürzester Zeit zu erfassen, und aufwühlt. Vor einigen Jahren zeigte er mir ein „Please don’t kill me!“ Logo auf einer schwarzen Weste, die er in einer geringen Stückzahl für Trainingskollegen anfertigte. Das Logo verschwand von der Bildfläche und ich beabsichtigte es nach mehr als vier Jahren zu reanimieren. Nachdem ich mich mit Johannes über die Nutzungsrechte geeinigt hatte, fing ich an einen Blogpost zu schreiben (
https://blog.eddywhy.com/de/4117/article/mamaia-mie).
Damit war das Logo in den sozialen Medien. Nur kurze Zeit später las ich in den Kommentarspalten: „Ich hätte das Logo gerne auf einem Hoodie.“ Das saß. Ich, derjenige, der zwei Jahrzehnte lang alles getan hat, um Menschen den erfolgreichen Einstieg ins digitale Business zu ermöglichen, habe nicht etwa „zu klein“, sondern schlicht nicht zu Ende gedacht.
Eine schlaflose Nacht später habe ich es verstanden, warum ich an dieser Stelle offene Türen einrenne:
Der Gedanke, der alle Radfahrer eint, ist nicht etwa jener, eine besonders schöne Radfahrt zu haben, sondern sicher wieder zu Hause anzukommen. Wenn alle Fahrradfahrer denselben Gedanken haben, warum sollte ich dann der einzige im Team dieser Aktion sein, warum lokal begrenzen?
So entstand das „Please don’t kill me!“ Jersey. Inzwischen haben wir Aktionsbotschafter in Deutschland, Italien, Belgien, Taiwan und demnächst in den USA. Da werden sicher noch einige folgen. Wie stark sich auch die Botschafter in sehr kurzer Zeit mit der Aktion identifizieren, zeigt, dass sie selbst darauf drängen, ihre Produkte wie jeder andere zu bezahlen. Üblich ist, dass man das Material kostenlos zur Verfügung stellen muss. Ein Zeichen, dass ich mich auf dem richtigen Weg befinde.
Das Merchandising ist ja gut um das Logo zu verteilen und so Aufmerksamkeit zu bekommen. Was soll mit den Einnahmen durch dieses passieren? Wird es gespendet?
Das Merchandising war zunächst gar nicht meine Absicht. Inzwischen habe selbst ich begriffen, dass das Merchandising der Schluessel ist, die ganze Aktion weltweit viral gehen zu lassen. Damit ist verbunden, dass wir Fahrradclubs auf der ganzen Welt aufrufen einen Aktionstag zu machen.
Vor einem Jahr habe ich eine gesamte Fahrradkollektion entworfen. Die gesamte technische Dokumentation mit Executive Summary und Businessplan liegt hier und ist fertig zur Produktion. Kostenpunkt mit allen Arbeiten, die so bis heute dazu gehören: rund 60 TEUR. In Mamaia Mie sind jetzt 1 1/2 Monate meiner Zeit hinein gelaufen, womit nochmals ca. rund 10 TEUR investiert sind. Warum habe ich die Kollektion nicht realisiert? Kapitalbedarf von gut 500 TEUR und keine Immobilien. Meine Hausbank hat einfach den Weg zu den Bürgschaftsbanken nicht aufgemacht, obwohl die mündlich Wohlwollen gezeigt haben. Banken wollen gerne Immobilien verwerten - so richtig coole Investoren kannte ich nicht, die ich hätte ansprechen können.
Das beantwortet teilweise, wohin die Einnahmen gehen werden.
Ein Teil des Merchandisings geht an den ausführenden Verein BikeRehab. Das wird gestaffelt nach Einnahmen und geht bis zur Erstattung von 100% der Sponsorengelder, die der Verein fuer dieses Projekt vermittelt hat. Diese werden dann fuer die Jugendarbeit genutzt.
Ein weiterer Teil wird natuerlich in die Aktion in CT selbst gesteckt.
Also noch mal in Kurz:
1. BikeRehab Jugendarbeit
2. Mamaia Mie
3. eddywhy Fahrradkollektion
Wenn ich jetzt auch ganz schön auf dem Zahnfleisch gehe... sehe ich es positiv. Erstens macht es Spaß und zweitens habe ich mit dieser Aktion endlich einen echten USP gefunden - ein Notfallfeature - mit dem wir auf dem Markt ziemlich lange führend sein werden und mit dem wir als Unternehmen gut skalierbar werden. Die paar Leute aus der Szene, mit denen ich gesprochen habe, fanden es jedenfalls geilomat.
Also, der größte Teil fließt in die Gründung eines neuen Unternehmens. Ein bisserl in die Jugendarbeit... ein bisserl in die Aktion und die restlichen 2,50 EUR in Koks und Nutten.
Erlaube mir noch eine Anmerkung zu der Frage:
Ich sehe das hier noch relativ locker, einfach, weil ich will, dass diese Aktion so erfolgreich wie möglich wird. Aber wenn ich ehrlich bin, finde ich es eine bedenkliche Entwicklung, wenn ich mich für etwaige entstehende Überschüsse rechtfertigen muss. Wie skurril würde es wohl anmuten, wenn Du
@Kid Karacho,
@henningt,
@Sunny Werner oder
@Reinhard anhaust und fragst, was eigentlich mit erwirtschaftet Überschüssen aus Velomobilverkauf und Informationsangebot geschieht, sofern es welche gibt.
So... und jetzt .... sprechen wir darüber, wofür Du so Dein Einkommen und Dein Erspartes ausgibst, ok? ;-)
Was soll noch gemacht werden um auch die Aufmerksamkeit der Menschen zu bekommen die die Probleme verursachen?
Wir werden auf dem digitalen Weg CycleTraffic-Hacks ausgeben. Für Autofahrer sind das Erklärungen, warum z.B. Fahrradfahrer was machen. Für Fahrradfahrer sind das Verhaltensregeln, die ich aus meinen Traveller-Leben aus zum Beispiel Osteuropa zum Besten geben kann. Da kommt schon etwas zusammen. Und dann vertraue ich ganz auf die Wirkung des Jerseys, die eigentlich für mich heute schon belegt ist. Ansonsten schauen wir mal, was aus der Community kreatives kommt - da freue ich mich auch schon drauf.
Ich hoffe, ich konnte das Meiste in Deinem Sinne beantworten.
Cheers Dirk