Mal wieder was übersehen...

M

-Michael-

Der Autofahrer hatte keine Chance, ehrlich jetzt.
Kein Wimpel, keine Warnweste, kaum zu sehen, plötzlich da.

"Hierbei übersah er offenbar die neben ihm fahrende Stadtbahn der Linie U 12"
Kannste dir nich ausdenken, sowas.
 
Na gut, der Junge ist (denke ich) bei Rot gefahren, da kann man den Autofahrern schwer einen Vorwurf machen. Und das mit dem Helm gehört ja mittlerweile zur Folklore aller Polizeimeldungen dieser Sorte. Der permanente Versuch, die Legende vom Radfahrer als Jaywalker aufrecht zu erhalten. Drauf gesch...
Was mich leicht fassungslos werden lässt, wenn ich so was lese, ist die Tatsache, dass ich mit solchen Leuten den Verkehrsraum teilen muss. Leute, die nicht in der Lage sind, ein sehr großes, gelbes, nebenher fahrendes Fahrzeug wahr zu nehmen, gehören dauerhaft aus dem Straßenverkehr gezogen. Da stimmt biologisch schon was nicht, über seine eingeschränkte Bereitschaft, sich an Regeln zu halten, kann man dann immer noch reden.
 
Leute, die nicht in der Lage sind, ein sehr großes, gelbes, nebenher fahrendes Fahrzeug wahr zu nehmen, gehören dauerhaft aus dem Straßenverkehr gezogen.
In einigen Ländern der EU gibt es durchaus Tauglichkeitstests für Senioren (der Mann war ja fast 50 :censored:) am Steuer. Da sich die Politik in 'schland sich dies nicht traut, fordern die Versicherer bald diese Maßnahme schreibt der Spiegel.
Interessant ist, dass ein Drittel der Abstimmenden dies alle fünf Jahre für alle Fahrzeuglenkenden fordert...
upload_2017-4-5_12-32-31.png
 
@Cars10 : Ich wäre auch unter denen, die regelmäßige Kontrollen für ALLE fordert. Es fahren einfach zu viele Idioten drausen herum. Auf dem Rad sind sie nervig, aber gefährden wenigstens nur sich selbst. Leider sitzen genau die gern in einer sicheren Dose.
Übersehen wird alles, auch hier. Auch unsere knallgelbe Straßenbahn wurde bereits zwei mal gerammt (einmal direkt darauf zugefahren, nix mit abbiegen! ). Vor kurzem wurde auf einer freien Landstraße ein knallroter 40Tonner "übersehen", vorgestern ein Auto beim Überholvorgang usw. usw. Knapp ein Dutzend Tote allein in diesem Jahr in unserer Gegend.
 
Das menschliche Auge sieht halt schneller einen Gegenstand als eine Lücke und der Mensch steuert darauf zu bevor das Hirn anfängt, zu überlegen, wo die beste Ausweichmöglichkeit ist. Bäume und Laternen sind da ja auch recht beliebt. Schade nur, dass die Radfahrenden für ihre größere Hirnleistung im Straßenverkehr wenig belohnt werden. Hier wäre vielleicht ein Hirn-Ausgleichsfonds einzurichten, aus dem dann die Kosten für regelmäßige Nachschulungen zur Führung von Kraftfahrzeugen gedeckt werden könnten. Der Fonds könnte sich jedes Jahr verdoppeln, wenn es nicht gelingt die Unfallverursacherquote um mindestens 50 % zu senken.
 
Eigentlich bin ich momentan nur leicht angepisst, weil mich mal wieder dieses ebenso idiotische wie penetrante Vorurteil vom Liegerad, was man nicht sieht und welches also zwangsläufig übersehen werden muss, eingeholt hat.
Jemand (den ich für klüger gehalten hätte) erwiderte auf die Information, dass ich Liegerad fahre:
"Oha, auf den Dingern wird man ja so schlecht gesehen."
"Kann ich so nicht bestätigen. Wie oft ist dir denn das auf deinem Liegerad schon passiert?"
"Ich hab doch gar keins"
"Ach watt!? Schon mal selber gefahren?"
"Nö, noch nie."
"Klang aber für'n Moment so. Du meinst also, es ist schwierig, Liegeräder zu sehen. Wie oft hast du denn so Begegnungen mit einem Liegerad?"
"Naja, schon eher selten, aber..."
"Du bist noch nie Liegerad gefahren, sie begegnen dir eher selten, aber du weist, dass man da sehr schlecht gesehen wird. Merkste was?"
"Ja, schon, aber..."

Ich war ja froh, dass sie ihre seltenen Begegnungen mit Liegerädern nicht damit begründet hat, dass man die so schlecht sieht.:rolleyes:
Ja, wir reden immer noch miteinander. Auch wenn sie mich noch nie auf dem Liegerad gesehen hat.;)
 
Hallo,

in Düsseldorf ist eine Autofahrerin extra durch ein Geländer hindurch auf die Gleise der neuen Wehrhahnlinie gesprungen, um den Tunnel auszuprobieren.

Gruß, Klaus
 
Am Wochenende konnte ich meinen Nachbarn, einen überzeugten Rennradfahrer, endlich mal zu einer Testrunde auf dem Liegerad überreden. Da er zur Zeit aus gesundheitlichen Gründen (leichte Schwindelgefühle) nicht mit seinem Rennrad fahren mag konnte er mit meinem Trike fahren. Ich selbst bin dann mit dem Toxy ZR gefahren. Da er null Liegerad-Erfahrung hat und ich es aus oben genannten Gründen für sicherer hielt habe ich nur wenig befahrene Wirtschaftwege und Landstraßen als Route ausgewählt. So zuckelten wir mit 15-20 km/h durch die Landschaft.
Nach ca. einer Std. war die Sonne weg und uns wurde richtig kalt. Also habe ich die Route abgekürzt und bin mit ihm auf dem Radweg die letzten vier km an einer viel befahrenen Bundesstraße Richtung Heimat gefahren. Als wir dann wieder zu Haus waren und er sich mit vereinten Kräften aus dem Schalensitz meiner Windcheetah befreit hatte, sagte er, dass so ein Liegerad ja unheimlich bequem ist und man sehr gut die Landschaft begutachten kann. Aber er würde doch lieber eine Fahne dran machen, damit er besser gesehen wird.
Seine Frage, warum wir denn an der Bundesstraße nicht auf der schön glatten Fahrbahn sondern auf dem begleitenden Radweg mit gelegentlichen Wurzelaufbrüchen gefahren sind, hat mich dann doch ziemlich sprach- und fassungslos gemacht. :confused::eek:
Schließlich würde er mit seinem Rennrad doch auch immer auf der Fahrbahn fahren und nicht auf irgendwelchen Radwegen.

Was soll man dazu noch sagen? Ich habe mir nur meinen Teil gedacht, weil ich das gute nachbarschaftliche Verhältnis nicht belasten wollte.
 
Das mit den Kolonnen war sowieso immer so eine Nummer für sich. Da gab es immer wieder lebensmüde Springer die
sich zwischen so zwei Teile setzen mussten. Ich glaube, wenn die gewusst hätten wie schlecht so ein MTW bremst und was
für Gestalten da teilweise an den Lenkbremshebeln saßen, hätten sie sich das zweimal überlegt. Ich hab's zumindest später
nicht mehr gemacht.
 
Seine Frage, warum wir denn an der Bundesstraße nicht auf der schön glatten Fahrbahn sondern auf dem begleitenden Radweg mit gelegentlichen Wurzelaufbrüchen gefahren sind, hat mich dann doch ziemlich sprach- und fassungslos gemacht. :confused::eek:
Schließlich würde er mit seinem Rennrad doch auch immer auf der Fahrbahn fahren und nicht auf irgendwelchen Radwegen.

Das mußt du verstehen. Mit dem RR hast du oft nur die Wahl zwischen zerdepperten Laufrädern auf dem Radweg, oder der Gefahr auf der Fahrbahn. Für ihn ist das aus langer Gewöhnung halt normal.
 
Zurück
Oben Unten