AW: Mal wieder was anderes
Mit der Zentrifugalkraft, mit mein junger Freund. Lesen!
Was bitte ist der Unterschied zwischen Zentrifugalkraft und Fliehkraft, mein alter Freund? Denken!
Es ist beides dasselbe, entweder als deutsches oder lateinisches Lehnwort.
Überhaupt nett, dass ich noch jung bin.
Es gibt kein Perpetuum mobile. Punkt. Es gibt keine Kraft, die aus sich selbst heraus plötzlich mehr Energie hat, um sich selbst wieder aufzuheben oder gar zu übertreffen, um Energieüberschuss für eine Gegenbewegung zu haben. Das ist kindliches Wunschdenken und physikalisch niemalsnienicht möglich. Wie borniert muss man als Alter eigentlich sein, um das nicht zu kapieren?
Eine Neigung muss, wie bei jedem Einspurer auch,
vorher erzeugt werden, indem man sich mit einer kurzen Lenkbewegung in die gewünschte Richtung neigen lässt und dann das tendenzielle Umfallen mit dem balancierenden Einlenken in die Kurve ausgleicht. Das Neigen erzeugt die statische Zentripetalkraft und muss aktiv in die Kräfteverhältnisse eingeleitet werden.
Erst kommt das Neigen und
dann die Kurve, niemals umgekehrt.
Fahrzeuge, deren Neigung als Reaktion auf vorhandene Zentrifugalkraft beruht, sind mit aufwändiger Technik ausgestattet, siehe z.B. Züge mit Neigetechnik. Das täuscht oberflächlich nur eine scheinbar einfache Funktion vor, weil es unspektakulär aussieht wie beim Fahrad, das doch jeder so einfach fahren kann.
Das ist aber (mal wieder) mit
Fahrradtechnik nicht vergleichbar, weil hier genau das Umgekehrte der Fall ist: die Kurve kommt zuerst, dann muss die passende Neigung sofort aktiv nachgesteuert werden: Mit viel Energieeinsatz und komplizierter Hydraulik, Sensoren und Steuerung, die bekanntlich immer noch keinen Sicherheitsstandard erreicht hat, damit man die Züge zuverlässig schnell laufen lassen kann.
@ Jack-Lee: Zentripe
talkraft hat nichts mit Pe
dalen zu tun.
@ Fabi: Einspurer neigen sich nicht einfach so, das machst du aktiv selbst, wenn auch unbewusst, weil es einfach zum gesamten Balancespiel des Radfahrens dazu gehört.
Die menschliche Sensorik für das Gleichgewicht ist so fein und sensibel, und geht trotzdem unbewusst und ohne 'Denken' wie das Atmen, dass man aufwändige und teure Technik braucht, um das ebenso zu erreichen. Z.B. Segway oder s.o., Neigetechnik bei Zügen.
Es ist sehr kompliziert, was allein schon muskelmotorisch beim Gehen oder auch Stehen geschieht, um mit feinsten kaum wahrnehmbaren Ausgleichsbewegungen immer das Gleichgewicht zu halten, selbst dann, wenn man mit den Händen ständig etwas tut oder wechselnde Gewichte mit den Armen bewegt.
Ist dieses natürliche Balancespiel gestört, ist das eine Krankheit und heißt Ataxie. Ein Betroffener könnte z.B. kein Neigetrike fahren, ebenso wenig wie Einspurer, weil beides
immer vom Gleichgewichts-Sinnesorganismus kontrolliert und ständig unbewusst-aktiv balanciert werden muss. Genau so unbewusst, wie du dich auch beim Gehen ständig selbst ausbalancieren musst.
Schöne Weihnachten, Rutsch und so.