M5 CHR Problem: Aufnahmehülse für den Bolzen der Kettenleitrolle dreht sich im Rahmen

Beiträge
473
Ich habe ein Problem mit meinem M5 CHR, vielleicht kennt das jemand hier sowie die richtige Lösung dafür?

Beim Aufbringen starker Momentankraft, typisch z.B. beim Anfahren am Berg oder bei plötzlicher harter Beschleunigung, dreht sich der Bolzen unter dem Sitz, der die Kettenleitrollen trägt, ruckartig ein Stück mit. Infolgedessen flippt der Ketten-Haltebügel, der zusammen mit den Leitrollen auf diesem Bolzen sitzt, nach vorn/oben, und kommt dann in Kontakt mit der Kette. Weiterfahren ist dann kaum noch möglich und beim Rückwärtsschieben des Rades blockiert die Kette an der Leitrolle.

Unter dem Bolzen ist der Lack am Rahmen leicht abgeplatzt. Ursache ist nicht, dass sich der Bolzen selbst dreht, sondern die Aufnahmehülse im Rahmen sitzt lose, d.h. das gesamte Paket aus Aufnahmehülse und Bolzen dreht sich im Rahmen :-(

Das Problem lässt sich scheinbar nicht lösen durch verstärktes Anziehen der Hülsenmutter auf der Aufnahmehülse. Andererseits will ich hier auch nicht zu viel Kraft aufbringen, weil damit ja der Carbonrahmen zusammengepresst wird.

Das Problem bestand direkt nach Erwerb des Rades so nicht. Es muss also irgendetwas kaputt gegangen sein. An der Aufnahmehülse sind Spuren eines Klebers zu erkennen, ich vermute daher, dass die Hülse original in den Rahmen eingeklebt war, und die Klebung versagt hat.

Ich hatte irgendwann die zahnlosen Original-Kettenleitrollen ausgetauscht gegen Terracycle-Rollen, für Zugtrum mit Zähnen, für Leertrum ohne Zähne. Kann es damit zusammenhängen?

Siehe angehängte Fotos.

Was tun?
 

Anhänge

  • PXL_20210421_134531232.jpg
    PXL_20210421_134531232.jpg
    173,9 KB · Aufrufe: 47
  • PXL_20210421_134547847.jpg
    PXL_20210421_134547847.jpg
    71,5 KB · Aufrufe: 46
Das sieht ja wirklich übel aus. Ich hab mich auch immer gefragt, wie die Hülse für die Kettenleitrolle im Rahmen befestigt ist. Bei mir passiert es auch schon mal das der ganze Rahmen vibriert wenn ich aus einem Schwunghügel mit viel Kraft einen dicken Gang hochdrücke. Ich hab eine Leitrolle mit 12 Zähnen verbaut und darauf geachtet das ich keine Größere Rolle nehme, als die zahnlose. Wird mit einer größeren Rolle bei gleichem Abstand zum Rahmen das Material eigentlich mehr belastet? Eine bessere Effizienz habe ich durch die Ritzel Rolle von Ginkgo nicht bemerkt, der Antrieb ist auch nicht wirklich leiser geworden. Wie groß ist denn deine Terracycle Rolle.
Ich denke Bram ist der richtige Ansprechpartner für solche Schäden.

Ansonsten würde ich sagen mit Schraubensicherung arbeiten und die Hülse erneut mit 2 Komponentenkleber einkleben.
 
Evtl. ist ein Drehmoment auf den Bolzen bzw. die Aufnahmehülse im Rahmen gekommen. Mögliche Ursachen wären bspw. schwergängige Lager (unwahrscheinlich bei neuen Rollen) oder unpassende UL-Scheiben (zu großer Radius oder zu dünn), so dass die Scheiben nicht nur den stillstehenden Teil der Lager klemmen. Könnte auch sein, dass man das beim Drehen im Leerlauf noch nicht merkt, aber unter Kraft das Drehmoment groß genug wird.

Bei Kettenschräglauf wirkt zudem auch eine seitliche Kraft, die bei hoher Kraftaufwendung evtl. die Lager verklemmt. Da die Zugtrumrolle bei dir außen war, ist der Kettenschräglauf nicht zu verachten. Weiß nicht, ob die Terracycle Rollen dafür ausgelegt sind.

Die Mutter, die die Rollen auf dem Bolzen hält, sollte nicht zu fest angezogen werden. Eigentlich nicht viel stärker, als nötig ist, um Spiel zu beseitigen. Sonst werden die Lager zu stark zusammengepresst und evtl. dadurch schwergängig. Selbstsichernde Mutter oder Schraubensicherung verhindert dabei das Lösen der Mutter. Bei zu wenig Anziehen der Mutter kann sich allerdings der Kettenabspringschutzbügel durch Vibration verdrehen, da muss man das richtige Maß finden. Evtl. den Bügel durch Riffelscheiben o. ä. am Verdrehen hindern (war bei mir bisher aber nicht nötig).
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Lager waren gängig, zumindest ohne Last drehten beide Rollen frei, das habe ich mach Montage (und jetzt erneut bei Demontage) geprüft.

Das mit dem Schräglauf könnte sein. Da ich die Obenrolle für das Leertrum verwende, bin ich leider gezwungen den Zugtrum nach außen zu legen. Sonst kreuzen sich Zug- und Leertrum unter dem Ausleger nicht berührungsfrei. Denn die Obenrolle muss dicht am Rahmen sitzen, sonst stößt man mit den Schenkeln daran an.

Habe noch überlegt, ob der Schaden durch zu hohe Kettenspannung entstanden sein kann? Wonach richtet man sich beim M5 CHR zur Bestimmung der optimalen Kettenlänge?

Die verbauten Terracycle Rollen (15 Zahn) haben einen 1cm größeren Durchmesser im Vergleich zu den Originalrollen. Zuviel für die Achse?
 
Wird mit einer größeren Rolle bei gleichem Abstand zum Rahmen das Material eigentlich mehr belastet?
Größere Rolle und großer Kettenschräglauf vertragen sich evtl. nicht gut. Da wird die seitliche Kraft auf die Rolle aufgrund des längeren Hebels größer. Ob das für die Lager so gut ist? Auf jeden Fall sollte die Rolle Doppellager haben, um sich gegen das Verkanten "wehren" zu können. Zumindest die Gingko Rolle hat das.

Die verbauten Terracycle Rollen (15 Zahn) haben einen 1cm größeren Durchmesser im Vergleich zu den Originalrollen. Zuviel für die Achse?
Fahre seit 07/2020 die 16-Zähne Gingko Rolle im Zugtrum, bisher ohne Probleme. Zugtrumrolle ist bei mir aber innen. Der relevante Radius (Auflagefläche der Kette) ist bei der Gingko Rolle ca. 1 cm größer als bei der Original M5 Plasterolle.
 
Habe noch überlegt, ob der Schaden durch zu hohe Kettenspannung entstanden sein kann? Wonach richtet man sich beim M5 CHR zur Bestimmung der optimalen Kettenlänge?
Bei groß/groß sollte das Schaltwerk auf 17 bis max, 16 Uhr stehen. Auf 15 Uhr wäre die Kette zu kurz uns sollte verlängert werden.
 
Ich kann mir eher vorstellen, dass das Schaltwerk oder das Schaltauge davon Schaden nehmen, wenn die Kette zu kurz ist. Wobei da natürlich auch ordentliche Kräfte wirken. Bei einem Antritt denke ich jedoch mehr. Ich nehme mal an das Zugtrum war zu weit vom Rahmen entfernt. Gingko bietet ja nicht umsonst verschieden lange Spacer an.
Ich hab meine Umlenkrolle erst beim zweiten Anlauf knarzfrei bekommen. Zunächst arbeitete der gegenüberliegende Schraubekopf samt Unterlegscheibe spürbar. Dann alles anständig mit Schraubensicherung hochfest eingestrichen, vorher sorgfältig sauber gemacht und recht fest angezogen. Seit einigen Tausend Km funktioniert das hervorragend.
 
Da ich die Obenrolle für das Leertrum verwende, bin ich leider gezwungen den Zugtrum nach außen zu legen. Sonst kreuzen sich Zug- und Leertrum unter dem Ausleger nicht berührungsfrei. Denn die Obenrolle muss dicht am Rahmen sitzen, sonst stößt man mit den Schenkeln daran an.
Als Alternative hatte ich mal überlegt, die Obenrolle weiter nach vorne, dichter ans Tretlager zu versetzen (ähnlich wie bei Troytec). Dann könnte Leertrum unterhalb des Zugtrums verlaufen und es gäbe keine Überkreuzung. Dazu müsste man aber eine eigene Halterung basteln. Habe das dann nicht weiterverfolgt, nachdem ich mich an hängendes Leertrum gewöhnt hatte.

index.php
 
Danke für die Idee. Ich muss aber jetzt erstmal das Bolzenproblem gelöst bekommen.

Bram habe ich angeschrieben, warte auf Antwort.
 
Moinsen, kannste mal ein komplett Bild von der Kettenführung reinstellen? Kann irgendwie den Bolzen nicht an meinem M5CHR erspähen.

Thanx
 
Das Teil in der Mitte wo der Bolzen für die Umlenkrolle durch den Rahmen geht. Ich würde aber gerne nochmal ein Bild vom "Schraubenkopf" sehen, das habe ich bei meinem Rahmen nicht mehr so gut in Erinnerung. Irgendwie muss das Teil ja geschraubt werden.
 
Hab's schon wieder eingebaut, provisorisch. Der Schraubenkopf ist beidseitig als flache Scheibe ausgebildet, jweils mit zwei 2,8mm Bohrungen, in die man einen Stiftschlüssel einsetzen kann, um Hülse und Hülsenmutter gegeneinander zu ziehen.

Was ich nicht sicher sagen kann, wie diese Hülse im Rahmen befestigt ist. Vermute eingeklebt. Im Rahmen ist an der Stelle kein Durchführungsrohr eingesetzt, d.h. Hülse und Hülsenmutter sind nur jeweils mit der Außenseite des Rahmens verklebt.

Ich gehe davon aus, dass im normalen Betrieb hier gar keine Kräfte anliegen, die zur Verdrehung der Hülse im Rahmen führen - sonst kann das ja nicht halten.

Ich frage mich, was bei mir dazu geführt hat, dass sich der Kleber gelöst und die Hülse verdreht hat. Das muss ich klären, sonst passiert es nach Neuverklebung ja erneut.
 
Wie nennt man eigentlich den passenden Schlüssel?
Ernsthafte Frage? Innensechskantschlüssel / Inbusschlüssel ..

Je nach Schraubengewindedurchmesser gehe ich bei dem Bild von 4 oder 5 mm aus.

Edit: Ach sooo.. der Zweiloch- oder Stirnlochschlüssel. Ist die übliche umgangssprachliche Bezeichnung.
 
Ja, ist mir dann auch aufgefallen, siehe Edit. War etwas missverständlich mit Zitat "Schraubenkopf". ;)
 
Die kettenspannung im lehrtrum macht das Schaltwerk. Egal ob die Kette jetzt lang oder zu kurz ist, die spannung auf das Lehrtrum ist nicht in verhaltnis zu die auf denn Zugtrum. Letztere ist sehr viel grosser.

Wenn von die gegenseite auch ein massiven Bolzen rein geht kann es sein das mann beim fest rein drehen der Bolzen von der kettenseite die beide gegen einander stossen, weiter drehen bringt dann erhöhten zug auf das stuck hohlbolzen in dem sich die beide treffen.

Eine andere moglichkeit wahre noch die unterschiedliche warme dehnung vom Metal und Carbon.

Wenn die hulse schon geklebt war, finde ich es typisch das uberhaupt keine kleberesten zu sehen sind.
 
Am Bolzen anhaftende Klebstoffreste (hart, vermute Epoxyd) habe ich abgeschabt, daher stammen die auf dem Foto zu sehenden Kratzspuren auf der Hülsenmutter (Material Alu).
 
Zurück
Oben Unten