M5 Bj1996

Wahrscheinlich ist sinnvoll mit den Einschränkungen dieses Rades zu leben und das Beste draus zu machen, d.h. Federelement hinten günstig optimieren, wie von @Höhlenstein vorgeschlagen. Vielleicht noch auf Obenlenkung umbauen. Und einfach mal die Eingewöhnungsphase abwarten.

Das Rad ist von der Konstruktion halt noch aus den 90zigern, da waren Gabeln noch in 1", eine Ballistics Elastomergabel mit 3cm Federweg (effektiv) kostete 380,- DM. Ich habe mal eine 700,- DM 26" Marzocchi auf 20" umgebaut. Mein erster Dämpfer für das Reisetandem hat 600,- DM gekostet. Deshalb haben die Liegeradhersteller versucht mit günstigen Lösungen eine Federung hinzubekommen. Diese ganzen Gummiteile sind ja eigentlich zur Entkopplung von Schwingungen gedacht und nicht als Federung.

Falls man sich nicht an das Rad gewöhnt, gibt es ja immer noch die Bucht und Du weißt dann wahrscheinlich besser wie der nächste Lieger sein soll. Und wenn ich sehe was gebrauchte 2-Spurer aktuell kosten, günstiger kann man wirklich kein hochwertiges Rad bekommen.

Meine Frau bringt mich um.
Wenn Deine Frau Dich wirklich liebt, möchte Sie dass Du glücklich bist, mit nur einem Liegerad wird das schwer. Deshalb brauchst noch mindestens ein anständiges Stadtliegerad mit 4cm Federweg vorne und hinten und einen anständigen Racer...

Ich habe noch harten Verhandlungen die Erlaubnis für 7 Liegeräder bekommen. Ab und an schlachte ich dann ein Liegerad und baue einen neuen Rahmen oder ich verkaufe es und baue dann ein neues Liegerad...
 
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Meine Frau bringt mich um
Hab' nach dem M5 Streetlegal bisher (!) noch 5 Lieger angeschafft - lebe bei gleicher Androhung meiner Gattin überraschenderweise immer noch!
Viel Erfolg bei der Suche nach dem passenden Radl - und lass' Dich weder entmutigen noch von gut gemeinten Ratschlägen verrückt machen.

LG Holger
 
Bei dem Versuch den Anfahrvorgang abzubrechen, fiel das Rad und ich um -es gab keine Berührung zu anderen Verkehrsteilnehmern.
ja, das sind kritische Momente: wenn ich mit beiden Beinen warten möchte, muss ich mit dem Bacchetta auf die Zehenspitzen. Übungssache, vielleicht entwickel ich mich ja zum Spitzentänzer... Dachte ich... wollte vorgestern auf dem Parkplatz eines Supermarkts los fahren (war schon am Anfahren...), da kommt von hinten so ein Poser Daimler angeschossen. So bin ich beim Schnellstop ganz schön in's Wackeln gekommen, trotz UDK.

Das einzige Mal, dass ich beim Liegerad-Anfahren umgefallen bin, war auf dem Ostrad Adagio mit Untenlenker. Hatte da erst 3h Erfahrung mit dem Gerät und irgendwie sind wohl die Oberschenkel mit dem Lenker kollidiert... War ich froh, als ich das dem Kumpel, für den ich's gekauft hatte, abgeben konnte. Nein, ein Untenlenker ist glaube ich nix für mich, zumindest nicht mit dieser Art von Netzsitz.
Eventuell könnte man die Sitzposition etwas steiler bekommen.
Mein Vorschlag: vielleicht das Anfahren und Stoppen extra üben: mit einem Bein auf dem Boden, mit beiden Beinen..., auf einem leeren Parkplatz, incl. Ellbogen etc. Schützern... Sitz so steil wie möglich (lässt sich die Neigung verstellen bei Deinem M5?). Wie dick ist die Sitzauflage? Dünnere Auflage hilft vielleicht auch noch etwas...
Würde erst 'mal warten mit verkaufen/Anderes kaufen.

Hatte ja eine Zeit lang ein Klapp-Tiller M5 Lizenz blue-glide 28/20: vermisse die begeisterten Kommentare etc, die es zu diesem Lieger gab. Keine Ahnung, warum es die jetzt nicht mehr gibt...
 
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lässt sich die Neigung verstellen bei Deinem M5?
Jain. Es gibt keine echte Verstellung. Ich dachte es zuerst mit den Gummis der Dämpfung machen zu können, aber das ist so nicht vorgesehen.
Allerdings kam ein Freund an und meinte, ob man die Distanzgummies unter der Sitzschale nicht verlängern könnte. Diesen Ansatz werde ich morgen mal im Baumarkt verfolgen.
 
ob man die Distanzgummies unter der Sitzschale nicht verlängern könnte.
Dadurch wird der Sitz ja schon Mal steiler - was der Entlastung der HWS dienlich wäre. Wenn Du dazu noch härtere Federgummis nimmst, wird das Ganze nochmal steiler, weil die Mühle hinten nicht mehr so in die Knie geht. Falls Du das mit der Federung eh machen willst, würde ich das zuerst versuchen, vielleicht genügt es ja schon.

Hier Mal ein Bild von dem halbierten "Powerflex"-Teil:

IMG_20211107_230602.jpg

Wenn Du einen Link zum Suchen brauchst, melde Dich, und Du kriegst 'ne PN.

LG Holger
 
ob man die Distanzgummies unter der Sitzschale nicht verlängern könnte.
manche Weinkorken sind aus einem Art Gummi: eignet sich vorzüglich dafür (hab mir Presskorken zurecht geschnitten und zwischen Gummischeiben eingelegt, das geht auch, sofern es sich nur um wenige Milimeter handelt; je nach Erfordernis halt z.B. in einem 15-30 Grad Winkel zuschneiden).
 
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Bei kurzen Beinen ist die Konfiguration der Liegeräder mit hohem Sitz und Bullhorn-Untenlenker das Anfahren und Anhalten im Stop & Go sehr wackelig. Wenn du die Bullhorn-Konfiguration beibehalten willst, kann die im Video (ab 1:13 min) gezeigte Anfahrtechnik helfen:

Ich habe wegen dem selben Problem bei meinen Optima Condor und Dragon den Lenker nach hinten/unten gedreht. Dadurch kann man das Standbein auch bei Schneelage weit genug vom Rad abspreizen und nachkorrigieren, um einen sicheren Stand halten zu können:
Optima Dragon- 20210409_001816 Steerer.jpg
Optima Condor- 20210226_000332- Steerer.jpg
Der Einschlagwinkel hat sich bei meinem gekröpften Tourenlenker sogar leicht vergrößert, da der Griff viel weiter unter den Sitz schwenken kann.

Eine Federung am Vorderrad vermisse ich in der Stadt nicht wirklich. Die Zentralfederung reicht meist aus.
Bei Unebenheiten richte ich mich kurz auf, so dass das Rad beim Überrollen um den Schwerpunkt herum vor und zurück "pendelt". Das verhindert ganz gut den unangenehmen Schlag zwischen die Schulterblätter.
Die Michelin CityJ sind ganz gut, gehen bis ca. 4,5 Bar. Hab ich auch auf dem Thys222.
 
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anfahrtechnik ist was für Ballett-Tänzer
Da tut mir beim Hinschauen ja schon etwas Bestimmtes schmerzen ;-)

So, ich habe heute mal in der Holzkiste gegrabbelt und das ist dabei rausgekommen:
1636447349943.png
Sieht nicht nur provisorisch aus, ist es auch.
Das sind knapp 5cm mehr Anstellung an den oberen Schrauben
1636447410661.png
Im Stand komme ich nun mit dem kompletten Fuß auf den Boden. Gefahren habe ich es noch nicht. Das kommt heute Nachmittag.
Die verdrehten Hölzer mussten sein, weil die Bohrung im Sitz und die Befestigung am Rahmen nun natürlich aus dem Lot sind. Sollte sich das hier bewähren, muss die endgültige Lösung das also berücksichtigen.
 
So, und hier nun der versprochene Fahrbericht.
Zunächst positiv ist, daß ich tatsächlich besser mit den Füßen auf den Boden komme. Es ist noch nicht optimal, aber um einiges kontrollierbarer. Ich habe auch das plötzliche Abbrechen des Anfahrens probiert und konnte jedes mal sauber stehen bleiben.
Dieser eine Vorteil hat zwei Nachteile produziert:
#1: Position zu den Pedalen
Durch die steilere Position trete ich nun mehr aus dem Bauch als aus dem kompletten Oberkörper -ob das biotechnisch richtig ist, kann ich nicht sagen, es fühlt sich aber so an.
#2: Auflage Rücken
Ich liege nicht mehr optimal in der Sitzschale. Die Lendenstütze ist verrutscht und drückt nun in Richtung der Schulterblätter -also nach oben.

Beide Punkte machen das Fahren nun sehr unangenehm.
Als Fazit sage ich aktuell also, daß das Anstellen zwar den Sicherheitsaspekt verbessert hat, den Fahrkomfort jedoch verschlechtert.

Also doch die Plato-Schuhe.
 
Also doch die Plato-Schuhe.

Was, der hat auch Schuhe gemacht?

Spaß beiseite: entweder dicke Sohlen (natürlich Quark) oder die Suche nach einem praxistauglichen Kompromiss in die Richtung, dass Du beinahe richtig in der Schale liegst und fast richtig mit den Füßen auf den Boden kommst. Oder eben doch das nächste Rad...
Optional und mit wenig finanziellem Aufwand verbunden wäre natürlich noch die Optimierung des Lenkerbügels in die Richtung, dass Du die Oberschenkel weiter 'runter bekommst. Also Lenker weiter nach hinten gekröpft. Das kann die entscheidenden 2-3 cm (mehr ist das ja erfahrungsgemäß meist nicht) bringen! Wenn Du die Federung vom Durchhängen abhalten willst, musst Du den Sitz wahrscheinlich eh wieder flacher stellen. Viel Erfolg bei der Suche nach einer für Dich zufriedenstellenden Konfiguration!

LG Holger
 
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Optimierung des Lenkerbügels in die Richtung, dass Du die Oberschenkel weiter 'runter bekommst.
Durch den neuen Lenker ist da bereits alles ausgeschöpft. Weiter geht es mit dem Oberschenkel nicht nach "hinten" -also in dieser Anwendung nach unten. Da ist dann einfach aus biologischer Sicht nicht mehr rauszuholen.
Und wenn ich einige Kommentare vorher lese, scheint das beim 20/28 ja tatsächlich ein kleines Manko zu sein.

Im Übrigen könnten Platon's Schuhe die Lösung sein. In der Antike waren das alles Schnürsandalen. Also eine Sohle mit ein paar Bändern. Wenn ich als Sohle ein dickes Gummi nehme, kann ich es mir an der Ferse mit Bändern zusätzlich zum regulären Schuh anbinden. Ok, ob Platon darauf gelaufen wäre, sei dahingestellt ;-)
 
Ich empfehle Wanderhalbschuhe von Lowa wie den Sirkos Evo GTX LO. Die haben eine dickere und feste Sohle und sind wasserdicht. Dazu Plattformpedale verwenden, ich baue die meist selber.
 
Moinsen.
Ich lasse das mal unter dem gleichen Thread, da es ja um das selbe Rad geht.
Thema: Über-/Untersetzung.
Ich wohne auf einem Berg. Mit dem Upright komme ich mit etwas Anstrengung den 200m Anstieg hoch.
Beim M5 habe ich den Mangel an Drehmoment zunächst mal auf die Eingewöhnung geschoben.
Heute habe ich Zähne gezählt und... naja.. urteilt selber:
Upright (V/H): 26/28
M5 (V/H): 33/23
Hinten habe ich eine 7-fach Kassette (kein Schraubkranz) und vorne eine 3-fach Suntour FSE Kurbel.
Wenn ich auf die Untersetzung des Upright kommen möchte, brauche ich hinten eine Kassette, die mit 35 Zähnen anfängt. Suche bislang erfolglos.
Die vorderen Blätter der Kurbel scheinen alle einzeln verschraubt zu sein. Es wäre also auch möglich die Blätter zu tauschen, oder direkt eine andere Kurbel (Bsp: Schimano 42-32-22) zu kaufen.
Da ich bislang keine Not hatte, solche Überlegungen zu schieben, hier die Frage, ob es Fallstricke gibt oder ist es Grunde egal, wie ich das Untersetzungsverhältnis hinbekomme?
 
Da gibt's verschiedene Ansichten...
Ich empfehle immer, lieber hinten "groß" zu machen, als vorn klein. Wegen der Kräfte, die bei kleinen Kettenblättern auf Antrieb und Rahmen wirken. Wenn man es nur selten und für den Notfall nutzt, ist es wurscht. Mit Gepäck und guten Beinen kann es sein, dass Du den doch recht fragilen Hinterbau/Schwinge bei diesem Modell überlastest - ist mir so gegangen und nach einem längeren Anstieg mit dem 22er KB schliff plötzlich das HR oben an einer der Streben, die die Federgummis halten.
Hab's zurückgebogen (2x passiert), auf 24 Zähne umgeschraubt und passe nun auf. Bis jetzt klappt es...
Sind 151cm minimale Entfaltung - nur zum Vergleich.

LG Holger
 
Grundsätzlich besser 'mal warten, ob Du den Sitz so anpassen kannst, dass Du gerne damit fährst (bevor Du noch in den Antriebsstrang investierst):
Falls Du hinten eine 7-fach Kassette mit grösserem Ritzel verbauen willst (Eventuel nerven dann die höheren Gangsprünge...), musst Du die Kette verlängern. Abchecken, ob auf dem grösseren max. Ritzel nicht die Kette an etwas schleift bzw. mit etwas kollidiert. Wie ist denn der Zustand der 3-fach Suntour Kurbel bzw. der Kette bzw. der Kassette? Kannst ja 'mal mit dem Ritzelrechner 'rum spielen.
Diese https://www.bike-discount.de/de/shimano-tourney-mf-tz510-7-fach-freilaufzahnkranz-14-34 hat einen krassen Sprung vom ersten auf das zweite Ritzel (14-16-18-20-22-24-34), finde ich extrem nervig bzw. unbrauchbar.
Hier sind's "nur" 6 Zähne: https://www.bikester.ch/sram-pg-730-kassette-7-fach-12-32-zaehne-M170011.html (12,14,16,18,21,26,32)
 
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