LowCost Sociable-VM als Serie machbar?

P

plycar

Hallo allerseits.

Nachdem ich mich mit meinem Velocar-Selbstbau nun seit drei Jahren in der Selbstbauecke tummele (was ich auch weiterhin zu tun gedenke), ist aus dem nackten Fahrgestell nun endlich ein verkleidetes Fahrzeug geworden.
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Also ein Velomobil, allerdings mit vier statt drei Rädern und in familientauglicher Auslegung als Soziable (Side by Side) mit oder ohne Kindersitzbank.
Es gibt zwar noch eine Menge zu verbessern, Gewicht zu sparen, die Breite zu schrumpfen und die Form zu überarbeiten, aber grundsätzlich bin ich von meinem Konstrukt ganz doll überzeugt :)
Für eine eventuelle Kleinserie wäre jetzt die Frage: Noch jemand außer mir???

Velomobiel.nl hat ja längst das DuoQuest gebaut, von fietser.be ist mir das Bakmobil bekannt, es wurde das Carbike entworfen aber das ist alles schon Jahre her und keine Bewegung da.
Also besteht auch für mich die Gefahr, dass ich da an etwas bastele, was außer mir keiner braucht.

Um das Ganze etwas konkreter zu machen, hier die wichtigsten Daten:

Länge: 290cm - 325cm (kurzes oder langes Heck)
Breite: 115cm
Höhe: 115-120cm
Radstand: 210cm (Langlieger-Geometrie)
Gewicht: 60kg (angepeilt)
Grundpreis: 3500-4000€ (dito)

Ganz wichtig finde ich , das die Karosserieteile auf dem Fahrgestell ausgetauscht werden können.
Also nicht nur gegen neue, wenn was kaputt gegangen ist, sondern auch gegen andere.
Falls sich die Interessen mal verschieben, kann man aus dem Cabrio mal eben einen Pedal-Laster machen, indem einfach das Heck gewechselt wird.
Damit wäre das Fahrzeug leicht an unterschiedliche Nutzerprofile anzupassen.
Eine naive Skizze dazu:
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Den Rahmen würde ich fertigen lassen, da strukturell das wichtigste Teil.
Die Karosserieteile könnten fertig gebaut, als Bausatz oder auch nur als Plan angeboten werden.

So, ich hab jetzt drei Jahre gebastelt, jetzt will ich mal Feedback !

Gruß, Kai
 
Moin, also erstmal finde ich es gelungen und Hut ab bei dem zeitlichen Aufwand.
Aber wieso verkaufst Du es denn bei Ebay? Dann hast Du ja keine Version zur Weiterentwicklung mehr, oder wie machst Du das?
VG, Markus
 
Hallo Kai,
ich finde es toll, das du Durchhaltevermögen bewiesen hast und es nun fertig ist.

Ich wünsche dir viel Erfolg beim Vertrieb.
Und jedes Velomobil was das Angebot auf dem Markt vergrößert und außerdem weitere, andere nutzer mit anderen Bedürfnissen anspricht gefällt mir auch.

Gruß Edgar
 
Hallo,

Ich hätte besser schreiben sollen, dass ich in drei Jahren immer mal wieder dran rumgebastelt habe.
Die meiste Zeit sind wir ja einfach nur gefahren oder es stand eben in der Werkstatt.
Ich muss ja auch die Zeit dafür haben, neben Familie, Arbeit und Häuslebau.

Was den Verkauf angeht:
Beim Bauen hab ich viel gelernt, die wichtigen Maße sind gespeichert und ich brauche halt Platz um was Neues zu bauen.
ABER: Als größtes Verkaufshindernis entpuppt sich jetzt meine Frau. Wenn Frauen erst mal anfangen, Spitznamen zu vergeben, wird es emotional.
Der Wagen heißt ja nicht mehr Retroadster, sondern "Perry".
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Perry_the_Platypus.png

Laut meiner Frau besteht große Ähnlichkeit...

Nun bin ich etwas ratlos.
Allerdings kann ich es auch als Kompliment sehen.
Welche Frau steht denn dermaßen hinter dem spinnerten Hobby ihres Mannes, das der Verkauf von Hobbyerzeugnissen fast einen Scheidungsgrund darstellt. :D
Schlimmstenfalls muss ich es bei Ebay halt wieder raus nehmen.

Gruß, Kai
 
Das DuoQuest ging nie in Serie. Vom Räderwerk wird es einen 2 Sitzer geben. Optisch gelungen, fraglich ob sich hierfür ein Markt (Käufer) findet.
 
Ach stimmt, den Faden habe ich schon mal angelesen.
Danke für die Gedächtnisstütze.

Um mal etwas zu kategorisieren (auch wenn ich das nicht gern mache), zähle ich Milan 4.2, Leiba Cargo und Veloschmitt als 1+1 Sitzer, da nur der Fahrer treten kann.
Demgegenüber sind DuoQuest, Bakmobil und Carbike oder eben auch mein Soziable reine Zweisitzer mit jeweils zwei vollwertigen Antrieben.
Vorteil ist die doppelte Antriebsleistung.
Problem ist der Platz, den der zusätzliche Kurbelkreis benötigt.
Werden irgendwelche der reinen Zweisitzer verkauft, wenn auch nur auf Bestellung?
Zumindest vom DuoQuest fahren meines Wissens zwei Stück im Bekanntenkreis von Ymte herum + das eine, was zum Elektrofahrzeug umgebaut wurde und mit dem Kite durch die australische Wüste gesegelt ist.

Gruß, Kai
 
kategorisieren ...
DuoQuest, Bakmobil und Carbike oder eben auch mein Soziable reine Zweisitzer mit jeweils zwei vollwertigen Antrieben.
Magst nicht dieses Asphalt-Tretboot auch noch mit aufnehmen? Hat zwar zwei gekoppelte Antriebe, ist aber noch mehr Low-Cost als dein Holzboot. Verkauf allerdings auch nicht. Selbstbau, und damit deinem Gedanken wieder ähnlich.
 
Ja Elmi, das Asphalttretboot gehört mit auf die Liste, auch ohne Serie.
Ist ja der aktuelle Rekordhalter in Sachen Leichtgewicht.

Gruß, Kai
 
Hallo Kai,

ich bin sehr gespannt. Mir gefällt Dein VM-Sociable sehr gut, mir wäre es allerdings (zwecks Ein-Fahrer-Betrieb) deutlich zu schwer.

Würdest Du ein Bild des tragenden Rahmens einstellen? Falls dieser sich mit anderem Material (Titan) oder Ein-Antrieb-Konstruktion gewichtsmäßig deutlich erleichtern ließe, dann rückt das Ganze auch in meinen persönlichen Interessenbereich.

Viele Grüße und keine Spannungsrisse
Wolf
 
Hallo Wolf

Wenn du generell allein fährst, brauchst du doch kein Soziable.
Falls doch, würde ich den zweiten Antrieb drinlassen.
Ich spare zuerst an der Karosse Gewicht ein und der Rahmen soll auch noch einmal in leicht gebaut werden.
Vorher muss aber der Bezug von dünnwandigen Rohren geklärt sein, die Verfügbarkeit ist alles andere als berauschend.

Ein Holzrahmen war ja auch mal angedacht, nur wer soll mir sowas in Serie bauen?
Ich selbst darf es nicht machen, da mir dazu die Qualifikation fehlt.
Für ein privates Bauprojekt ginge das schon, aber hier geht es um (Klein)Serienfertigung.

Gruß, Kai
 
Würdest Du ein Bild des tragenden Rahmens einstellen? Falls dieser sich mit anderem Material (Titan) oder Ein-Antrieb-Konstruktion gewichtsmäßig deutlich erleichtern ließe, dann rückt das Ganze auch in meinen persönlichen Interessenbereich.
Die Baugeschichte ist doch unter "Retroadster (noch so'n Selbstbau)" ziemlich gut dokumentiert, u.a. mit Bildern in #407.


Viele Grüße,
Stefan

PS: Da waren wir beide zugleich am Drücker. @plycar: Wolf will möglicherweise den Beifahrersitz für den Hund haben. ;)
 
Hallo Kai,

wie Stefan schrieb, geht es mir um Transport von Tieren, nicht von Menschen. Diese können eventuell vor dem Rad ziehen, eine Tretkurbel bedienen werden sie jedoch nicht. Ich bin kein Menschenfreund, demnach benötige ich keinen 2. Platz für Fahrer, garantiert nie.

Wenn jedoch zwei bis drei Hunde hineinpassen, umso besser. Das wird bei den anderen Zwei-Mensch-Lösungen (der doppelsitzige Milan usw.) schwieriger, als bei Deinem Quad. Bei Eigenbauten ist so etwas einplanfähig, doch zeitlich wieder weit aufwändiger, als ein Holz-VM zu modifizieren.

Der große Vorteil Deines Fahrzeug wäre, dass ich die notwendigen Werkzeuge zwecks Holzbearbeitung vorliegen habe, somit müsste ich nicht den Großteil der Zeit auf Fremdfertiger warten, sondern könnte selber jene Dinge umsetzen. Abgesehen vom Rahmen, aber das Problem ist nichts neues.

Hallo Stefan,

danke für den Link, ich hatte den Bauthread kürzlich durchsucht, doch die Bilder nicht mehr gefunden.

Viele grüßende Hunde
Wolf
 
Erstmal: Kompliment! Super Arbeit, sieht einfach toll aus!
Vor ein paar Tagen kam hier der Hinweis auf die Auktion, da war ich sofort sehr begeistert.
Trotzdem denke ich, der Markt für so etwas wird extrem klein sein. Es ist halt ein Spielzeug bzw. Freizeitgerät. Für den regelmäßigen Betrieb mit einem einzelnen Fahrer wird man es wohl eher nicht verwenden. Man muss also Platz für ein extra Auto haben, Geld es zu kaufen und Zeit es zu nutzen. So sehr ich gern eins hätte, so wenig wüsste ich wohin damit, und fahren würde ich es vermutlich nur jeden letzten Freitag bei der critical mass.
Promotion und Tourismus könnten halbwegs interessante Zielgruppen sein. Ich denke da an Fahrradverleiher die früher auch diese 4-Personen Fahrräder (mit Charme und Gewicht eines Treckeranhängers) hatten.
 
Im dörflichen Umfeld und mit Pedelec-Hilfsmotor ausgerüstet, ist es für Nahverkehr/Einkäufe/Arztbesuche/Tiertransport durchaus interessant. Und somit in meinen Augen auch als Haupt-Verkehrsmittel-Nutzfahrzeug verwendfähig. Stehlen wird es so schnell keiner (können), somit wäre es, gleich einem KFZ, super abzustellen.

Mit max. 25 km/h bergauf ist es etwa so zügig, wie unsere KFZ-Durchschnittsgeschwindigkeit (wenn ich den kürzeren Weg für Fahrräder einrechne). Das hat schon etwas.

Platz benötigt diese Lösung natürlich weiterhin und eine Masse an Käufern wird es sicherlich nicht geben (weshalb ich auch denke, dass die Auktion der falsche Weg ist - wird mich wundern, wenn es dort > 900€ den Besitzer wechselt).

Dennoch ein toller Ansatz, welcher Respekt verdient.

Viele Grüße
Wolf
 
Die Zielgruppen wurden schon angesprochen.
Neben Familien eben Verleiher, Rikschadienste und Promoter.
Aus diesem Grund habe ich die superflache Monocoque-Ausführung erst einmal auf die Warteliste gesetzt und verfolge für die Serie das etwas höhere Fahrgestell-Hülle-Prinzip.
Wer Rennen fahren will kauft sich eins der schnellen Velomobile, Auswahl ist genug vorhanden, da brauche ich gar nicht anfangen.
Für o.g. Gruppen ist eine komfortable Sitzhöhe ausschlaggebend, aus der man auch wieder aussteigen kann, ohne die Feuerwehr holen zu müssen.

Ich denke schon ,dass ein Markt vorhanden ist, wenn ich mir anschaue, wieviele Cargobikes und Rikschas auf dem Markt existieren.
Und wenn ich die Daten vergleiche, bsw, zu ELF, Citycruiser, oder verschiedenen Bakfiets, stehe ich mit meinem Soziable gar nicht schlecht da.
Klar ist ein großer Unterschied zu Velomobilen vorhanden, aber das sind ausschließlich Einsitzer und damit nicht so simpel zu vergleichen.

Die Topografie spielt eine sehr wichtige Rolle.
Vielleicht sollte ich mit der Idee mal in Berlin oder Hamburg aufkreuzen, wo alles eben ist.
Die CM Leipzig fuhr sich auch gut, selbst mit einer erwachsenen Person hintendrin gab es keine Probleme.
Man merkt dann aber jeden Anstieg.
Aber diese Vorliebe für flache Gebiete betrifft nicht nur Rikscha- und Cargobikefahrer, schaut mal in die VM/LR-Karte ;)

Gruß, Kai
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Kai,

Respekt für deine Energie und die tolle Umsetzung deiner Idee in die Realität.

Über die Nachfrage sollte man sich erst einmal keine Gedanken machen. Keiner kann dir da irgendwelche Zahlen nennen: das wird man einfach abwarten müssen.

Auf jeden Fall würde ich mich freuen, wenn ich solche Fahrzeuge noch mehr im Alltag sehen könnte und eine Reise mit meiner Frau damit machen könnte.

Viele Grüße und viel Erfolg
Arnold
 
Die Topografie spielt eine sehr wichtige Rolle.
Vielleicht sollte ich mit der Idee mal in Berlin oder Hamburg aufkreuzen, wo alles eben ist.
Ganz ehrlich: Von Parkplatznot geplagte Großstädte halte ich für den völlig falschen Einsatzort (abseits der CM). Ein Fahrzeug das den (Park-)platz eines PKW braucht, aber genauso langsam ist wie ein Fahrrad, vereint ziemlich gut die Nachteile beider Fahrzeuge. Und zum Lastentransport mit Muskelkraft gibt es viele ausgereifte Lösungen.
Als Touristenspielzeug auf den PKW-freien bzw. -armen Inseln, da könnte ich mir das gut vorstellen.
 
Ein Fahrzeug das den (Park-)platz eines PKW braucht, aber genauso langsam ist wie ein Fahrrad, vereint ziemlich gut die Nachteile beider Fahrzeuge.

Das Problem sehe ich so nicht. Gerade in einer Stadt..
..fahren 1-2 Personen oft kurze Wege
.. möchten sie oft etwas zuladen (Wocheneinkauf z.B.)
.. fahren diejenigen, welche mit dem Rad sowieso schon fahren, zumeist < 25 km/h Schnitt
.. sind Parkplätze für KFZ nicht selten - Parkplätze für Fahrräder nach eigener Erfahrung jedoch schon
.. ist ein VM, welches nicht von zwei Leuten "mal eben in einen Transporter gehievt" wird, optimal
.. hat der Nutzer dank dem Aussehen eines KFZ vermutlich wenig Ärger und Stress

Ein Familienmitglied von uns hatte bereits vor.. 12? Jahren einen Smart. Er war damit absolut zufrieden, beklagte jedoch die Problematik (er ist verlobt), dass seine Frau zwar mitfahren konnte, das Fahrzeug dann jedoch bereits zu eng für einen Wocheneinkauf wurde.

Die meisten Wege, welche er hiermit fuhr, lagen zwischen 5 und 25 km Strecke.

Ich würde sagen, wenn auf Basis dieses Holz-VM eine Modifikation für ein geschlossenes Dach montiert würde und ein Pedeleckonformer Antrieb mit 2 kWh Akku eingebaut, kann es problemlos alle innerstädtischen Wege souverän erledigen - und es kann überall geparkt werden, wo ein Platz für KFZ besteht (denn so schnell klaut keiner ein 60 kg VM + Akku + Motor (rechnen wir einmal mit 15 Kg) + Dach, als Beispiel).

Das Aussehen kann auch potentielle Diebe gut abschrecken. Gegen Vandalismus hingegen würde ich es schützen (sinngemäß parken z.B., Abdeckplane drüber, dann schaut es aus wie ein KFZ).

Beste Grüße
Wolf
 
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